Obwohl wir wissen, dass es dir eh egal ist: Diese „Recherche“ ist von vorne bis hinten fehlerhaft.
Das ist der eigentliche Artikel:
Zum Einstieg, falls jemandem dieses Medium nicht bekannt sein sollte:
Gleich der erste Satz ist gelogen:
Das Bundesinnenministerium zählt 80 Angriffe auf Asylunterkünfte für das erste Halbjahr 2023.
Man bezieht sich offensichtlich darauf:
Auf Seite 5 wird folgende Frage beantwortet:
Zu wie vielen Überfällen, Anschlägen, Sachbeschädigungen, tätlichen
Angriffen auf
a) Flüchtlingsunterkünfte oder von Geflüchteten bewohnte Wohnungen,
b) geplante bzw. im Bau befindliche Flüchtlingsunterkünfte,
„Angriffe“ sind also nur ein Teil der Frage und es geht nicht nur um Flüchtlingsunterkünfte, sondern auch Wohnungen von Geflüchteten.
Die Antwort:
Für das erste und zweite Quartal 2023 liegen der Bundesregierung mit Stand
14. Juli 2023 Erkenntnisse zu insgesamt 80 politisch motivierten Straftaten vor,
bei denen die Unterkunft selbst Tatort oder direktes Angriffsziel war.
Auch in der Antwort geht es nicht um „Angriffe auf Flüchtlingsheime“, wie der Titel des Artikels suggeriert, sondern um „politisch motivierten Straftaten“.
Dann weiter:
Damit gibt es insgesamt 17 Fälle, bei denen man von einem Angriff auf eine Asylunterkunft sprechen kann, wobei in neun dieser Fälle kein Asylbewerber in der Unterkunft wohnte und diese sich gerade erst in Planung befand.
Grandiose Detektivarbeit. In der Fragestellung werden geplante bzw. in Bau befindliche Unterkünfte explizit genannt.
In fast der Hälfte der Geschichten spielt ein Flüchtlingsheim überhaupt keine Rolle.
Das könnte daran liegen, dass eben auch „von Geflüchteten bewohnte Wohnungen“ miteinbezogen wurden.
Zusätzlich kam es zu 23 „rechtsgerichteten“ Graffiti-Schmierereien.
In anderen Worten: Sachbeschädigungen, nach denen ebenfalls explizit gefragt wurde.
An anderer Stelle wird der Diebstahl einer Regenbogenflagge vor einer „Internationalen Begegnungsstätte“ als Angriff auf ein Flüchtlingsheim bewertet.
Auch das ist einfach nur gelogen.
Zusammenfassung: Die Kleine Anfrage und die dazugehörige Antwort des Bundesministeriums werden hier mutwillig verdreht und die dadurch entstehenden Diskrepanzen als Skandal verkauft. Kann man machen, ist aber dumm.