Wieso können andere Behörden nicht auf Grundbuchdaten zugreifen?

Hallo,
als ich neulich eine Auskunft über ein Nachbargrundstück brauchte musste ich zuerst bei einer anderen Behörde einen (natürlich kostenpflichtigen) Grundbuchauszug beantragen um ihn der betreffenden Behörde vorzulegen um zu beweisen dass ich auch wirklich der Nachbar bin.

Wieso können Behörden im IT-Zeitalter nicht einfach auf die Grundbuchdaten zugreifen?

Gruß und schönen Abend
Desperado

Weil die Behörden noch lange nicht im IT-Zeitalter angekommen sind.

Gruß,
Steve

Hallo,

seit mindestens 40 Jahren wird in Deutschland gebetsmühlenartig gepredigt, dass der Staat „schlank“ werden muss, dass die Verwaltung abgebaut werden muss. Er soll bitte mit immer weniger Steuereinnahmen die anstehende Arbeit leisten.

Eine gut ausgebaute IT-Landschaft ist aber genau das Gegenteil von schlank. Sie kostet in erstmal Geld - richtig Geld. Man braucht zu Betreuung hoch qualifizierte Facharbeiter, nämlich Informatiker. In Zeiten, da zu viele Menschen (zumindest aus meiner Sicht) aus Langeweile und Unfähigkeit BWL und Juristerei studieren und schwierige Fächer wie Informatik unterbesetzt sind, gibt es zu wenige Informatiker. Und die bekommt man dann nicht für 2.300 € beim Staat angeworben.

Mit anderen Worten: ein schlanker, sparsamer Staat und ein moderner, agiler Staat schließen sich aus meiner Sicht gegenseitig aus.

Grüße

[quote=„Pierre, post:3, topic:9425696“]
nämlich Informatiker. In Zeiten, da zu viele Menschen (zumindest aus meiner Sicht) aus Langeweile und Unfähigkeit BWL und Juristerei studieren
[/quuote]

Durch ständige Wiederholung wird das nicht richtiger. Mal abgesehen davon, daß man unterscheiden muß zwischen denen, die ein Studium aufnehmen und denen, die es abschließen (und damit in ihrer Fachrichtung dem Arbeitsmarkt zur Verfügung stehen), kann man eine solche Behauptung nur aufstellen kann, wenn man diese Fächer nicht studiert hat. Die Zahlen sprechen außerdem auch eine ganz andere Sprache. Nicht zuletzt eine ganz spezielle Zahl: Informatiker werden deutlich schlechter bezahlt als Juristen oder Betriebswirtschaftler. Und zwar sowohl im Schnitt als auch bei den Spitzengehältern.

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Können sie und zwar über das sog. uneingeschränkte automatisierte Grundbuchabrufverfahren. Das machen sie im Regelfall aber nur im Eigeninteresse, nicht, wenn der Bürger etwas von ihnen will.

Hallo
Zum Digitalisieren werden Steuergelder benoetigt, zum Parallelfuehren der Digitaldaten und der Papierbuecher auch noch Steuergelder, und falls jemand ueberfluessig wird, muss man den auch weiter bezahlen, als Beamter, aus Steuergeldern. Geschwindigkeit allein macht es nicht gleich billiger. Schneller muss es nicht sein, es lief auch langsam. Mit der Zeit wird es schon etwas schneller werden. Schneller muss nur das Bezahlsystem fuer Grundbuchauskuenfte werden. Wenn der Notar aus der Ferne reinguckt, wird abgebucht oder Pauschale sogar voab.

Hoch lebe der Staatsapparat!

Guten Abend alle miteinander,

Das hat nichts mit „Eigeninteresse“ zu tun, sondern damit, dass das Verfahren nur für behördeninterne Zwecke verwendet werden darf. Für den Bürger bleibt dass Grundbuchamt beim zuständigen Amtsgericht der Ansprechpartner.

Dein
Ebenezer