Wieso leiht der Staat Geld und druckt es nicht?

Je mehr Bargeld im Umlauf ist, desto wertloser ist der einzelne Euro. Das Buchgeld wird ja nur von A nach B geschoben, aber die Geldmenge nimmt ja nicht zu! Wenn der Staat die Geldpresse anschmeisst, wären die Schulden weg, aber eben auch der Wert des Geldes. Dann kriegen wir Tauschwirtschaft. Ein Kaugummi kostet dann eine Kiste Münzen.

Der Geldverleiher erhält Zinsen vom Staat und muss dafür auch wieder Steuern bezahlen. Das ist weniger schlimm als es aussieht.

Genau das passiert ja gerade. Die Notenpressen drucken ohne Ende Geld, weil sonst kein Geld mehr in Umlauf kommt. Das ist bei einem verzinsten Geld (im Kapitalismus) immer irgendwann so, da die exponentiell gestiegenen Geldvermögen/Schulden und damit Zinslasten einfach nicht mehr durch Realwirtschaftswachstum aufgefangen werden können, weil diese halt nicht wie die Geldvermögen exponentiell, krebsartig wachsen kann (dank Zinses-Zins). Sobald auch die Staaten ihre Kreditwürdigkeit verloren haben, beginnt die Flucht des Analgevermögens ins Sachkapital und dann werden wir wieder eine Hyperinflation erleben und damit die Schulden des Staates und der Banken über unsere Armut bezahlen. Letztlich wird fast das ganze Vermögen, was vom Volk angespart wurde (u.a. Pensionen), durch die großen Finanzmagnaten enteignet/vernichtet.

Ich empfehle zum tieferen Verständnis der Ursachen der Krise den Vortrag von Prof. Bernd Senf „Tiefere Ursachen der Weltfinanzkrise“, der z.B. in den Topmeldungen bei www.der-inspektor.de zu finden ist. Sehr verständlich, auch für Leute die beim Thema Geld normalerweise Ohrensausen kriegen. Die Zeit für den Vortrag solltet ihr euch nehmen, ihr werdet es nicht bereuen. Am besten zeigt man diesen auch seinen Freunden, Bekannten und Verwandten, weil man durch diesen einmal unser Geld so grundlegend versteht und sich nicht mehr so leicht an der Nase rumführen lassen kann.

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