Könnte man den Treibhauseffekt kompensieren, wenn man dunkle
Flächen (Hausdächer?) z.B. hellweiß anpinselt oder gar mit
(sinnvoller weise retroreflektierenden) Spiegeln ausstattet?
Dafür gibt es nicht genug Hausdächer. Das würde ja noch nicht
einmal genügen, um die Albedo wegschmelzender Eisflächen
auszugleichen.
Wäre der Effekt evtl. sogar stärker als die durch Solarzellen
verringerte CO2 Ausstoßung?
Momentan wären beide Effekt gleichermßen vernachlässigbar.
Ich würde also zwei Tropfen Wasser (Spiegel) auf den heißen Stein geben, wo sonst nur ein Tropfen 12 Jahre alte Whiskey (Photovoltaik) drauf kommt. O.K., beides untauglich.
Könnte man der Erde besser helfen, wenn man das Geld, was man
für recht teure Solarzellen ausgibt (die immerhin mit
excessivem CO2 Ausstoß hergestellt werden und erst mal ein
paar Jahre auf dem Dach sein müssen, bevor sie die Energie
„erzeugt“ haben, die zu ihrer Herstellung benötigt wurde) in
Spiegel investiert?
Spiegel wachsen auch nicht auf Bäumen und wenn es um die
Kosten geht, musst Du berücksichtigen, dass man für Spiegel
nur Geld ausgeben würde, während Solarzelen auch welches
einbringen.
Solarzellen bringen ja nur was ein, weil man sie extremst subventioniert. Genausogut könnte man ja Spiegel subventionieren.
Jetzt mal ganz provokativ gefragt:
Was sorgt für weniger Erderwärmung:
- 20m² Photovoltaik auf dem Dach.
oder
- 20m² Reflektor auf dem Dach.
In der Herstellung sollte der Reflektor deutlich weniger CO2 emittieren, der kommt ja ohne Siliziumherstellung aus.
Ist das eine denkbare Variante oder bin ich auf dem Holzweg
(und wieso?)?
Ich fürchte, Du unterschätzt völlig die Dimensionen, um die es
hier geht. Es gibt tatsächlich Konzepte zur Erhöhung der
Albedo (z.B. durch Emission von Schwefeldioxid in der
Stratosphäre), aber wenn man Pech hat, dann kommt man damit
vom Regen in die Traufe.
Tja, alle Reden von Solarstrom, Atomstrom, XYZ-Strom,…
Aber wenn ich sehe, welche Energieträger bei den Firmen, für die ich arbeite, genutzt werden, da stehen fossile Brennstoffe ganz oben auf der Liste.
Ich finde es irrwitzig, dass der Bereich, in dem man am wenigsten ökologische Effekte mit den höchsten Kosten erzielen kann, am meisten gefördert wird.
Da packt sich ein Kunde 60kWpeak Solarzellen aufs Dach, verheizt aber für die galvanischen Bäder und Lackieröfen UNMENGEN Gas. Die 200°C heiße Abluft geht ungenutzt aufs Dach…
Warum das? Weil eine Wärmerückgewinnung prinzipiell möglich ist, aber eine Kosten-Nutzen-Rechnung ergab, dass eine Photovoltaikanlage dank der massiven Subventionierung in 6 Jahren drin ist, während die Wärmerückgewinnung wohl 10 Jahre bräuchte.
Genau DAS stört mich, wir schaffen die falschen Anreize.
Es sollte dem Staat doch egal sein, wie wir den Ausstoß von Treibhausgasen vermindern, er sollte diese Minderung technologieneutral fördern.
Aber ich schweife ab…