Wieviel Ausgleichsmasse benötige ich?

Hallo,

ich habe ein altes (Bauern-)Haus geerbt.
Früher, vor dem Anbau, war ein Raum als Waschraum benutzt. Dies ist jetzt ein Durchgangszimmer, dass mit Fliesen ausgelegt ist. Ich würde gern Laminat verlegen. Um dies zu können, muss ich den Boden ausgleichen, da in der Mitte ein Abfluss war. Dieser ist bereits zu!

Es ist eine große Höhe auszugleichen, daher meine Frage wie viel ich benötige und ob die Ausgleichsmasse dafür am Besten geeignet sind. Die Fliesen muss ich ja dann mit Haftgrund bearbeiten, oder?

Also der Raum hat knapp 12,66 m² und der tiefste Punkt des Raumes zum Höchsten beträgt knapp 10 cm!

Es wäre nett, wenn ihr mir die Frage(n) beantworten könntet.

Gruß,
Björn

Grüß dich Björn, :smile:)
Zu deiner Frage mit der Ausgleichsmasse beim Fliesen:
Als erstes solltest du dir die Frage stellen ob der Boden eine vernünftige Basis für die Ausgleichsmasse bilden kann. Wie der Name schon sagt ist diese lediglich zum Ausgleich von leichten Unebenheiten im Boden vorgesehen. Wenn dein Bauernhof beispielsweise eine alte Scheune ist, die du renovieren möchtest. hat man an dieser Stelle manchmal nicht mehr als feste Erde. Dies kann man „Ausgleichen“. Würde man aber auf einem solchen Boden „Ausgleichen und fliesen“ ist das damit zu vergleichen, als würde man einen schmutzigen Wagen auf Hochglanz zu poliern.

Lange Rede kurzer Sinn. Du brauchst erst mal einen „tragenden Boden“. D.h. du musst evtl. sogar mit der Speißmaschine ein paar m² Betonieren, wenn größere Höhenunterschiede auszugleichen sind. Je nachdem ob alles auf ein Niveau gebracht werden soll oder kann, kann man auch überlegen ob man den Boden abtragen kann und oder will. Jedenfalls wird betoniert und dann ausgeglichen.
Wenn leichte Unebenheiten drin sind, bzw. du wünscht das die Wasserwage passend passend liegt und du hast für den Grund gesorgt, dann gehst du wie folgt vor.

Du holst dir ein großes Speisfass. Und holst dir ein Paar Sack ausgleichsmasse vom Baustoffhändler. Du kippst den Sack in das Speisfass und rührst es mit einem Quirlaufsatz für die Bohrmaschine und der entsprechenden Menge Wasser auf, bis du eine graue Masse hast, die eine dickflüssig aber fliesfähige Konsistenz hat. Dann kippst du das Speißfass an der entsprechenden Stelle um und verteilst die Masse mit einem Gummibesen.
Tipp:
Leg dir eine dünne Schnur von der Höchsten Stelle des Raumes zur tiefsten Stelle um zu erkennen wo du die Ausgleichsmasse verteilen musst. An der Höchsten Stelle bindest du die Schnur z.B. an einen Backstein und legst diese am Grund des Bodens verlaufend zur Höchsten Stelle, wo du die Schnur wieder an einem schweren Gegenstand fest machst, oder du befestigst die Schnur mit einem Nagel in der Wand. Überprüfe mit einer Wasserwage ob diese „Richtschnur“ „im Wasser“ ist und als Lot etwas taugt. Dannach kannst du nämlich die Ausgleichsmasse verteilen.

Soweit ich weiß darfst du dann 2-3 Tage nicht in den Raum, weil alles trocknen muss. Überschüssige Ausgleichsmasse nimmt der Baustoffhändler normalerweise zurück. Also besser immer etwas mehr einkaufen.

Nun solltest du einen vernünftigen Boden haben auf dem du fliesen kannst.
Allerdings solltest du dir überlegen, ob es sich nicht gleich lohnt bei einer renovierung möglicherweise unter Umständen mit zu dämmen, oder eine Fußbodenheizung einzubauen. Es gibt da Systeme, die man heute sogar selbst verbauen kann. ERkundige dich mal unter Youtube wenn dich solche Sachen interessieren.
Ich hab neulich z.B. ein Artikel gefunden wie man sich seine eigene Windkraftanlage baut und lötet und anschließt. Wahnsinnig interessant!

Viel Erfolg Björn!
:wink:

Hallo Björn,
wenn man die Raummenge der Ausgleichsmasse berechnen will, muss man wissen, wie genau das Gefälle zum Abfluss gestaltet ist. Wenn es ähnlich einer Pyramide ist, also von allen Seiten gleichmäßig zur Mitte, könnte man als Annäherung die Volumenberechnung von „Pyramide“ bzw. „Kegel“ heranziehen.

V = 1/3 x G x h (0,33 x 12,66 x 0,10)

Erfahrungsgemäß wird jedoch ein Gefälle nicht so korrekt nivelliert. Also nur als Annäherung betrachten.
Beim Bau ging es ja nicht darum mathematisch richtig zu sein, sondern, dass das Wasser abfließt!

Erfahrene Laminatverleger würden vielleicht nur eine Schüttung verwenden.
Wenn Du Ausgleichsmasse verwendest, würde ich die Fließen mit einer Diamantscheiben gittermäßig anritzen.
Das sollte reichen. Haftgrund kenne ich nur in Verbindung mit saugfähigen Materialien. Da gehört die Fliesenglasur nicht dazu. Da Du aber den Boden verlegst, ist die Haftung nur dahingehend wichtig, dass es beim Drauftreten nicht klappert oder knirscht. Nach oben wegfliegen tut es ja nicht. Wenn Du also keine mineralische (Beton) Ausgleichsmasse sondern kunststoffbasierende verwendest würdest, wäre es ohnehin leiser falls es sich löst. Zwischen der Ausgleichsmasse und dem Laminat muss ohnehin eine Trittschalldämmung rein.

Gruß
Kleiner Racker

Auf Grund der Höhe würde ich hier einen Verbundestrich vorschlagen.

Gruß
Horst

Hallo Björn mit Ausgleichsmasse geht da gar nichts, weil

  1. mit ausgleichsmasse gehen vielleicht 3-5 cm, aber das kostet zu viel. Der sack ca 25€
  2. Ich an deiner Stelle würde es mit Fermacell platten ausgleichen, kostet bei weiten nicht soviel.
    später kannst du auf die Platten deinen Anstrich machen und anschließend fliesen.
    Hoffe ich konnte dir helfen.
    Gruß Franz

Hallo Herr Dietrich,

rechnerisch hätten Sie einen Bedarf von 760 kg.

Ein Tipp!
Das ist viel Material und hohe Kosten. Ich empfehle die Nivelliermasse von einem namhaften Hersteller ( SOPRO, Ardex, Knauf, PCI, usw.) zu nehmen, denn diese lassen sich mit Sand strecken. Dadurch sinkt der kg-Bedarf an teurer Nivelliermasse, aber die technische Funktionalität ist gewährleistet.
Aber in jedem Fall müssen sie mit ungestreckter Nivelliermasse alles abspachteln.

Achten Sie auch darauf welche Vorgeben der Hersteller bezüglich einer Haftbrücke auf dem alten Fliesenbelag macht.

Gruß

Josef Erhardt

Hallo,
als mittleren Wert des Niveuausgleichs lege ich 5 cm fest.
Der Rest ist einfach!!

Volumenberechnung!!Fläche x Höhe!!
12,66 x 0,05 = 0,633 m³

Wieviel man aus einem Gebinde (Sack?) Ausgleichsmasse plus Wasser erhält,siehe Verbraucherinfo auf der Verpackung.

Haftgrund auf alle Fälle!

Achtung,nicht alle Materialien eignen sich für alle Aufbauhöhen!!Fachberater fragen!!
Bei der Verarbeitung keine Zugluft und direkte Sonneneinstrahlung vermeiden.Heizung aus!!

Gruß und viel Erfolg,
Puwenz