Wieviel Bilder pro Sekunde sind bei Videos die richtige Wahl

Hallo,
Nach langer Recherche habe ich eine Videokamera „gefunden“, die mir von der Qualität des Bildes her sehr gut gefällt. Ein schönes Knackscharfes Bild dank 1" Sensor. Der Preis ist eigentlich schon weit über der Schmerzgrenze, aber ich glaube da zu sparen ist für mich hinterher nur ein Ärgernis.

Der „einzige“ Nachteil, der mir bisher aufgefallen ist, das die Kamera unter 4K maximal 30 fps aufnehmen kann.
Dabei wird dann auch oft geschrieben, dass es dadurch bei schnellen Bewegungen zu Rucklern kommen kann. Andere wieder schreiben, dass Filme meist noch mit 24 Bilder pro Sekunde laufen und man dies als „Cinema-Look“ eigentlich sehr wohlwollend sieht. Bei Selbstversuchen mit diesem Format war es aber eher unansehnlich.
So frage ich mich jetzt, ob man wirklich die 30 Bilder in Kauf nehmen soll, In der Regel nehme ich ja eher ruhigere Sachen auf, aber soll natürlich auch nicht hässlich werden, wenn man mal den Hund beim laufen aufnehmen möchte und mit der Kamera schnelle Schwenks macht.
Aber jetzt noch mal ne Stange Geld drauf legen ist mir eigentlich auch zu viel.

Hat da jemand ein paar Erfahrungswerte?

Vielen Dank

Ein Anhaltspunkt: TV verwendete bis zur Durchsetzung von HD immer 25 fps; hier mehr zum Thema: https://de.wikipedia.org/wiki/High_Definition_Television#Bildfrequenz

LG
SL99

Moin,

Um was für eine Videokamera handelt es sich denn? Was spricht gegen eine modernere DSLR oder DSLM? Deren Video Qualitäten sind nicht ohne.

Für Schärfe sorgt immer nur das Objektiv, der Sensor selber spielt da keine Rolle. Besonders dann, wenn das Licht schwächer wird, sind größere Sensoren von Vorteil.

Da aktuell ein Umstieg von DSLRs zu DSLM stattfindet, gibt es ein reiches Angebot von gebrauchten DSLRs nebst Objektiven.
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-Luno

Hallo,

Welche Bildwechselfrequenz können Deine Wiedergabegeräte annehmen? Welche Deine Videospeicher?

Wie genau hast Du diesen „Versuch“ durchgeführt? Kannst Du andere Ursachen als nur die Bildwechselfrequenz sicher ausschließen?

Völlig richtig. Und das lineare Fernsehen sendet nach wie vor nur mit 25 Bildern pro Sekunde. Aber auch im Kino tut sich was. So gibt es inzwischen die Möglichkeit, zwischendrin die Bildwechselfrequenz zu verdoppeln, damit auch auf der großen Leinwand keine „Verwischungen“ auftreten.

Auch richtig. Daher berechnen moderne Fernseher bis zu 4 mal so viele Zwischenbilder - mehr oder weniger gut. Die Effekte fallen am ehesten bei Actionfilmen und Berichterstattungen über Sportereignisse auf. Aber gegen die schon weiter oben genannten Verwischungen, die entstehen können wenn man die Kamera nachführt, können dadurch nicht mehr behoben werden.

Die gesamte Kette von Kamera, über Software und Speicher bis hin zu den Wiedergabegeräten muss 4k 50 fps bzw 60 fps nativ verarbeiten können.

Man sollte sich aber bewusst sein, dass die Klarheit, die 50 bzw. 60 fps ergeben, unter Umständen sehr ungewohnt, vielleicht sogar abstoßend wirken kann. Ich bin der Meinung, dass ich mal bei YouTube Beispielvideos mit Vergleichen gab.

Und man sollte sich natürlich bewusst sein, dass 50 bzw. 60 fps natürlich etwa doppelt so viel Speicher benötigt wie 24, 25 oder 60 fps. Wenn man dann auch noch überragenden Helligkeitsumfang haben möchte und in 10 bit aufnehmen möchte… Man findet im Netz Empfehlungen, dass man das iPhone 14 Pro Max nicht unter 1TB Speicher kaufen sollte, wenn man in 4k 60 fps aufnehmen möchte. Und dass man am besten stets einen externen Speicher mit in den Urlaub nehmen sollte.

Hier mal die Empfehlungen dieses Gerätes zu Speicherbedarf (Auszug):
150 MB/min bei 4K 24 fps
190 MB/min bei 4k 30 fps
440 MB/min bei 4k 60 fps

65 MB/min bei 1080p 30 fps (übliches Fernsehformat)
45 MB/min bei 720p 30 fps (Fernsehformat des ÖRR via Kabel)

Ich hatte mal vor Jahren eine DSLR im Aktiven Gebrauch. Hat auch Spaß gemacht (Fotografieren). Tatsächlich ist es aber eher so, dass ich das Videografieren damit immer „vergesse“.
Aber selbst nicht. Man mag mich Altmodisch nennen, aber ich finde zum Filmen eine Kamera irgendwie schöner zu bedienen ist. Das fängt bei der Haltung an. Geht dann über Zoom-Wippe hin zu spezielle Einstellungen usw.
Die Kamera ist eine Sony FDR AX700 und die hat ein Zeiss-Objektiv. Ich habe mich durch Stunden von Vergleichsvideos auf Youtube gekämpft, muß aber sagen, dass ich immer wieder zugeben mußte, dass mir das Bild bei dieser am besten gefiel.
Leider hat sie auch noch ein paar Schwächen und es fehlt eigentlich mal ein neueres Modell - immerhin auch schon über 5 Jahre auf dem Markt. Aber wer weiß wie lange man da noch warten muß und - was wahrscheinlich noch Ausschlaggebender ist - ob man sich die dann überhaupt erstmal leisten kann und will.
Habe mir gerade eben eine gebrauchte ersteigert und hoffe einfach mal das beste. Wenn die mal „ihren Geist aufgibt“ wird es vielleicht schon wieder was anderes auf dem Markt geben, was man dann schon bezahlen kann.
Ich war auch kurz noch mal auf die AX43 gekommen, die ja mit dem Gimble noch interessanter ist, aber ich glaube ein klareres Bild ist mir doch wichtig. Wenns gar nicht geht (mit dem Stabilisator) muß halt doch ein Stativ mit, oder man kauft sich noch ein DJI Gimbal-Stativ, das kann man dann auch für alles andere benutzen :slight_smile:

Entschuldige bitte, hier habe ich Mist erzählt, wie mir erst jetzt bei erneutem Lesen bewusst geworden ist.

Die ÖRR senden über Satellit und Kabel in 720p50 übertragen. Also mit 1280x720 Pixel und 50 Vollbildern pro Sekunden. Via DVB-T erfolgt eine Ausstrahlung in 1080p50, also 1920x1080 Pixeln mit 50 Bildern.

Allerdings ist die Produktion des Materials bei weitem nicht so konsistent. Einige (vor allem wohl internationale) Live-Ereignisse werden wohl in 1080i50 Produziert also mit 2x25 Halbbildern. Schnelle Bewegungen verschmieren dann. Die Signale für DVB-T werden wohl oft einfach hochgerechnet aus dem 720p50 Signal. Aber inzwischen gibt es wohl auch native 1080p50-Aufnahmen.

Weitere Informationen: Richtlinien des ZDF

Hier habe ich bei meiner Suche nochmal eine andere Quelle zur empfohlenen Bilderrate gefunden: Techsmith

Kinofilme mit 24 Bildern/s laufen etwa 4% langsamer, wodurch 25 fps erreicht werden, die dann doppelt übertragen werden. Laut dieser Studie wurden seit Anfang der 2010 Jahre auch einige Filme mit 48 fps oder experimentell sogar noch mehr aufgenommen. In dieser Studie konnte übrigens festgestellt werden, dass höhere Bildraten als angenehmer, „echter“, immersiver empfunden wurden. Aber ob deshalb der geneigte Privatmann in 96fps aufnehmen, verarbeiten und speichern sollte?

2 Like

Moin,

Gegen das Argument komme ich nicht an, da muss ich uneingeschränkt zustimmen. Aus dem gleichen Grund liegt ein Fotoapparat auch besser in der Hand als ein Smartphone.
-Luno

1 Like

Ja, genau… Wobei ein Smartphone-Bild auf dem Smartphone - und im Prinzip für alle mit denen man es teilt - auch ganz toll aus. Aber wenn man dann tatsächlich ins Detail gehen will, dann sieht man erstmal den Smartphone-Brei, den sie produzieren.
Aber ist ja mit allen Sachen so. Es gibt immer eine einfache Billige Variante, aber auch eine, die richtig viel Spaß macht. Man ärgert sich halt nur immer, wenn man für etwas 1000-2000 Euro ausgegeben hat und irgend so ein „Spielzeug“ für 200 Euro schmeißt - auf den groben Blick - das selbe Ergebnis raus…

Der WDR hat bei mir 50 Mbit/s angefordert - für die Übertragung von vier HD Signalen. 25 würde aber auch reichen, sagte man mir.

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