Wieviel darf ein Kalb in den ersten Tagen trinken?

wiviel darf ein Kalb in den ersten 5 Tagen trinken?

das Kalb kam vorgestern auf die Welt und will immer trinken. Die Nachbarn, der seit 50 jahren Kühe besitzt, melkt unsere Kuh mit der Begründung, dass zuviel Colostrum für das Kalb nicht gut ist und sagt, das Kalb soll über Nacht von der Mutterkuh getrennt sein und darf erst nach dem Melken trinken unter anderem auch deshalb, weil zuviel Colostrum Durchfall bewirkt.

Ich bezweifel das, aber verstehe nichts davon. Die Kühe haben es sehr gut, eine große Weide mit viel Gras und freiem Auslauf.

Haben die Nachbarn recht? Ich wohne in Südamerika

Hallo,
das Muttertier gibt ja diese Erstmilch (so wie alle Säugetiere) nur in den ersten paar Tagen ab, glaube so 3 Tage etwa. Du brauchst dir da sicher keine Sorgen machen, die Natur regelt das selbst.
Und wenn der Nachbar deine Kuh melkt, würde ich ihn mal fragen, was er mit der Erstmilch macht. :thinking:

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Die allererste, gleich nach Abkalben, kann man ohne Ei und Mehl direkt in die Pfanne geben - das gibt einen klasse Pfannkuchen.

Schöne Grüße

MM

Servus,

gehört zu den Weisheiten aus Tante Ernas Erfahrungswissen, die einer systematischen Untersuchung nicht standhalten.

2015 haben Forscher aus der Schweiz das Thema untersucht und gefunden, dass Kälber in der ersten Woche täglich bis 17,5 Liter Muttermilch und in der zweiten bis 21 L tranken, ohne dass irgendwelche Schwierigkeiten mit Durchfall auftraten. - Wolf et al., Aktuelles zur ad libitum - Tränke in den ersten Lebenstagen, BpT - Kongress Hannover 2016

wird alleine allerdings nicht ausreichen, um bei der Mutterkuh überhaupt auf diese Leistung zu kommen.

Sorgen würde ich mir bei einer frischmelkenden Kuh allerdings darüber machen, dass der melkende Nachbar den Griff zum Vollhandmelken nicht beherrscht, sondern strippt, und das Euter nicht richtig anrüstet, so dass er die Kuh nicht ganz leer kriegt. Beides kann recht schnell zu Mastitis führen.

Schöne Grüße

MM

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Danke, Aprilfisch.
Wir haben es instinktiv so gemacht und lassen das Kalb sovie trinken, wie es möchte. Viel Milch bleibt dann für uns nicht übrig, aber das ist egal. Inzwischen melkt mein Sohn die Kuh, wir haben dem Nachbarn für seine Hilfe gedankt und uns auch nicht an den Rat gehalten Kuh und Kalb zu trennen.
„Vollhandmelken“ wäre dann die nächste Herausforderung, aber jeder Anfang ist schwer, Die Mutterkuh bekommt zusätzlich Mais und Kraftfutter, ca. 2 Kilo am Tag, hoffe, dass die Menge richtig ist. Vermutlich ist unserer Verhalten noch etwas laienhaft, aber wir lernen und im Vergleich zu den Kühen anderer Bauern gehen wir recht achtsam mit ihnen um

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Servus,

damit kommt man schon ziemlich weit - wenn sie vom Fleisch fällt, seht Ihr das dann schon. Hochleistungskühe bekommen acht Kilo Milchleistungsfutter und mehr, aber das ist eine andere Liga.

Wegen dem Allgäuer Vollhandmelken: Das ist wie Radfahren - wenn der Ablauf einmal da ist, bleibt er: Ganze Hand umschließt den Strich, Daumen längs zum Strich, dagegen die anderen Finger. Die werden ab Zeigefinger bis kleinem Finger nacheinander krumm gemacht, so dass die Bewegung vom Euter her den Strich entlang läuft.

Zum Anrüsten streicht die ganze Hand um den Strich ohne Druck mehrfach vom Euter abwärts über den Strich, bis man spürt, dass die Milch einschießt: Dann ist das gesamte Euter und die Striche völlig entspannt und man kriegt die Kuh ganz leer.

Schöne Grüße

MM

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Danke, Aprilfisch!

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