Exkurs zur Auflösung 
Moin nochmal,
ein Aspekt ist meiner Meinung nach noch nicht ausreichend zum Zuge gekommen bei den Antworten unten: Die Auflösung ist für sich alleine zunächst mal ein „virtueller“ Wert. Deshalb ist auch die Angabe im Screenshot von Klaus nicht aussagekräftig (um nicht zu sagen fast sinnlos).
Die Auflösung hängt nämlich von der Ausgabegröße ab (wenn wir uns mal auf die Ausgabe beschränken). Ein elektronisches Bild, genauer gesagt ein sogenanntes Bitmap-Bild, besitzt als feste Eigenschaft das Pixel-Maß. Wenn man das als konstant ansieht, kommt man über die Ausgabegröße zur Auflösung oder umgekehrt über eine vorgegebene Auflösung zur Ausgabegröße. Das heisst: Das Bild kann im Prinzip jede beliebige Auflösung haben, je nachdem, wie groß es ausgegeben werden soll.
Die Gleichungen wurden schon genannt, aber ich wiederhole sie nochmal zur Veranschaulichung:
P = A \* L / 2,54
A = P \* 2,54 / L
L = P \* 2,54 / A
wobei die folgenden Bezeichnungen gelten:
P = Pixelanzahl (Breite bzw. Höhe des Bildes in Pixel [px])
A = Auflösung in dpi (z.B. 300dpi)
L = Seitenlänge in cm (Breite bzw. Höhe des Ausdrucks)
Wenn man nun also ein Bild in 300dpi ausdrucken möchte, das auf dem Papier 10x15cm groß sein soll, dann errechnet sich die erforderliche Pixel-Größe der Datei wie folgt:
P1 = 300dpi \* 10cm / 2,54 = 1182 Pixel
P2 = 300dpi \* 15cm / 2,54 = 1772 Pixel
Anderer Fall: Ich habe eine Datei, die 400x400 Pixel groß ist. Frage 1: Wie groß wird es auf dem Papier sein, wenn ich es mit 300dpi ausdrucke? Antwort:
L1 = L2 = 400px \* 2,54 / 300dpi = 3,39cm
Das ist recht winzig, aber mehr ist bei dieser Qualität halt nicht drin. Frage 2 ist nun: Welche Auflösung ergibt sich, wenn ich das Bild 10x10cm groß ausdrucke? Antwort:
A1 = A2 = 400px \* 2,54 / 10cm = 102dpi
Das wiedrum ist eine recht geringe Auflösung.
So, wenn man sich nicht schon mal damit beschäftigt hat, ist das jetzt sicher alles etwas verwirrend. Etwas verständlicher wird es vielleicht, wenn man weiß, was eine dpi-Zahl eigentlich ungefähr aussagt. Hier mal eine Liste:
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600dpi und höher: Laserdrucker, moderne Tintenstrahler, Thermodrucker
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360dpi: typisch für alte Tintenstrahler
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300dpi: chemische Belichter in Fotolabors („Fotoqualität“)
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250dpi: immernoch Fotoqualität im Labor
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150dpi: Ausreichend für Poster (großer Betrachtungsabstand)
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96dpi: Bildschirmauflösung Windows
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72dpi: Bildschirmauflösung Mac
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34dpi: üblich für große textile Transparente (z.B. Werbung)
Noch drei Hinweise dazu:
Hinweis 1:
Oben steht, dass 300dpi Fotoqualität entsprechen. Wer allerdings schon einmal mit 300dpi ein Foto auf einem Tintenstrahler ausgedruckt hat, wird vielleicht daran zweifeln. Das liegt daran, dass sich die 300dpi auf die chemische Entwicklung im Großlabor beziehen. Um vergleichbare Ergebnisse mit Tinte zu erreichen, benötigt man meist eine deutlich höhere Auflösung. Ähnlich ist es bei Laserdruckern. Bei denen sieht ein Bild meist erst bei 1200dpi vernünftig aus. Das liegt daran, dass bei diesem Druck die Farbe gar nicht mehr „ineinander verläuft“, sondern jeder Punkt ganz exakt gesetzt wird. Für das Auge erscheint das bei zu ugeringer Auflösung aber tendenziell „schlechter“. Ncoh ein Wort zum Fotolabor: Dort stehen sogenannte „Printer“, die für gewöhnlich mit 300dpi arbeiten. Fahlabore haben manchmal noch 400dpi-Maschinen, die aber sehr teuer sind. Man sollte also, wenn man die Möglichkeit hat, darauf achten, dass die Fotos, die man abgibt, ausreichend viele Pixel besitzen. Bei 10x15 wäre das also nach obigem Beispiel knapp 1200x1800 Pixel (2,1 Megapixel). Sind es weniger, verringert sich die effektive Auflösung, sind es mehr, werden die überschüssigen Daten einfach verworfen („runtergerechnet“).
Hinweis 2:
Die Angaben 96 und 72 dpi beziehen sich wie gesagt auf die Bildschirmausgabe. Ich muss zugeben, dass ich das immernoch nicht so ganz begriffen habe, vor allem nicht, warum es einen Unterschied zwischen Mac und Windows gibt. Auf jeden Fall eignen sich diese Auflösungen nicht zum Ausdrucken. Also: Wnn man einem dieser beiden Werte begegnet, bitte einmal mehr hinschauen und gucken, was gemeint ist und ob einem die Information was nützt.
Hinweis 3:
Dieser Hinweis bezieht sich nochmal auf Hinweis 2 im Zusammenhang mit dem Screenshot von Klaus. Es gibt Grafikformate, die eine Auflösungsinformation beinhalten können. Dazu gehören JPEG und TIFF. Andere allerdings, wie z.B. GIF und BMP, enthalten nur die reinen Grafikdaten, aber keine Angabe zur Auflösung.
Wenn man nun z.B. einem JPEG-Bild eine Auflösung zuordnet (das kann man z.B. mit dem Microsoft PhotoEditor machen, der zum Office-Paket gehört), dann ändert man natürlich keineswegs die Pixelgröße des Bildes, sondern gibt nur an, wie groß das Bild ausgegeben werden soll. Ob man diesem Hinweis allerdings auch folgt, bleibt einem selbst überlassen. Es gibt jedoch Programme, die genau diese Auflösungsangabe auswerten können. Word gehört dazu. Wenn man also ein JPEG-Bild in Word einfügt, dann schaut Word nach der Auflösung und skaliert das Bild automatisch entsprechend. Ist keine Angabe vorhanden (z.B. bei GIF), wird automatisch 96dpi angenommen, die Bildschirmauflösung. Das kann man ausprobieren, indem man ein GIF mal einfügt und die angegebene Größe mit der Pixelgröße verrechnet.
So. Alle Klarheiten beseitigt? Dann ist ja alles bestens 
Kristian