Wieviel kosten 70 MW?

Hallo,
neben der Energie MWh, die Grossindustrie bezahlt noch die Leistung MW. In einer grossen Fabrik die eine vereinbarte Mindestleistung von 70 MW braucht, ungefaehr wieviel bezahlt sie fuer die 70 MW?

danke, mfg qaz

Hallo,

Energie wird in Wh angegeben, die stehen auf der Rechnung. Leistung in W (Arbeit pro Zeit). Oder meinst du die Blindleistung, die zusätzlich berechnet wird?

Wenn in einer Stunde 70MW verbraten werden, sinds 70MWh. Bei 10 Stunden am Tag dementsprechend 700MWh.

Die kWh ist bei, was weiĂź ich, 30 Cent?

Oder wie war die Frage?

LG

Hallo,

die Frage lautet, was kostet die Leistung. Diese wird bereitgestellt, egal ob man sie benutzt und als kWh (oder MWh) bezahlt oder ueberhaupt kein Strom verbraucht, aber bezahlen muss man sie schon getrennt von der Energie.In einer Fabirk von der ich weiss wurde mir gesagt, 1 MW kostet die Stunde um die 1500 Euro, also 70 MW sinf es 70*1500 Euro die Stunde, und das finde ich zuviel und will es hier bestaettigen. Dabei der Verbrauch als Enerige sind es nur 8 MWh und nur 8 cent pro kWh.

mfg, qaz

Hallo,
neben der Energie MWh, die Grossindustrie bezahlt noch die
Leistung MW. In einer grossen Fabrik die eine vereinbarte
Mindestleistung von 70 MW braucht, ungefaehr wieviel bezahlt
sie fuer die 70 MW?

Eine Kunde von mir zahlt für die tatsächlich maximal abgenommene Spitzenlast (sogenannter 15min-Wert) ca. 15€ pro kW im Monat.
Wenn er also irgendwann mal im jeweiligen Abrechnungsmonat über 15min lang im Schnitt 100kW bezogen hat (das ist also ein gleitender Mittelwert), dann zahlt er in diesem Monat dafür 1500€.

70MW = 70.000kW
Bei 10€/kW dürfte man also mit rund 700.000€ im Monat rechnen.
(70MW ist aber sehr viel! Eine solche Firma hat sicher dann auch einen eigenen Hochspannungsanschluss!)

Hallo,

(70MW ist aber sehr viel! Eine solche Firma hat sicher dann
auch einen eigenen Hochspannungsanschluss!)

Ja, das hat sie, sowohl 4 Generatoren die Strom erzeugen und theoretisch den Verbrauch voll decken. die 70 MW sind da nur zur Sicherheit, falls die eigenen Generatoren ausfallen sollten.

mfg

Hallo!

Energie wird in Wh angegeben, die stehen auf der Rechnung.

Das stimmt in dieser Ausschließlichkeit für private Verbraucher und Kleinbetriebe. Viele größere Verbraucher oder Leute mit Sondertarifen müssen zusätzlich ihre Spitzenleistung bezahlen. Die haben dafür einen Ferraris-Zähler mit Schleppzeiger, der die maximale Leistung zeigt.

Ein Verantwortlicher reagiert schon mal grantig, wenn in einem Betrieb kurz nach dem Mittag 100 Kaffeemaschinen neben den Schreibtischen eingeschaltet und auf diese Weise 50 bis 100 kW zusätzliche Spitzenlast in Anspruch genommen werden. Wer dann mault, weil sich der Chef wegen vermeintlich ein paar Cent Stromkosten aufregt, liegt daneben, weil Spitzenlast fürchterlich ins Geld gehen kann. Viele größere Verbraucher treffen deshalb in der Haustechnik Maßnahmen, um solche teuren Effekte zu vermeiden.

GruĂź
Wolfgang

Ob der Preis stimmt, kann ich nicht sagen, aber wohl warum es so teuer ist.
Das blöde am Strom ist, daß man ihn nicht abfüllen kann.
Ein Unternehmen dieser Größe hat meist ein eigenes Kraftwerk. Fällt es aus, kommt der Strom vom „Ernegieerzeuger“. Dieser ist bemüht immer nur so viel Strom zu erzeugen, wie gebraucht wird. Ist zu viel Energie im Netz, steigt die Frequenz leicht an, bei zu wenig sinkt sie leicht. Ziehl sind 50 Hz. Der Versorger kann die 70 MWh garnicht vorhalten, wenn sie keiner abnimmt. Dafür brauchte er einen sehr großen und schnell reagierenden Speicher. Er kann nur auf den plötzlich gestiegenen Verbrauch reagieren. Er muss das Kraftwerk hochfahren oder die Energie von einem anderen Erzeuger holen. Genau das ist das teure daran. Die Versorger haben heute schon mit den schwankenden Einspeisungen durch Wind- und Solarenergie zu kämpfen.
Ein Pumpspeicherkraftwerk ist dafür nicht geeignet, da es zu träge ist.
Das wäre eine Lösung, ist aber noch ein Forschungsprojekt.
http://www.next-energy.de/projekt-lessy.html

Also die 70MW sind Regionen, bei denen ich keinerlei Ahnung habe.
Mein dickster Kunde hat gerade mal einen 630kVA Trafo am 10kV Netz.

Der zahlt definitv keinen „Bereitstellungspreis“.
Bei der Errichtung der Firma war einmalig ein Baukostenzuschuss fällig - dort in 5stelliger Höhe. Damit ist die Investition in die Infrastruktur (Mittelspannungsnetz, Umspannwerk,…) teilweise gedeckt.

Da solche Kunden stets die Mittelspannung/Hochspannung messen und somit die Trafoverluste selber tragen, ist es in deren eigenem Interesse, keine unnötigen Leistungen vorzuhalten.

Ich nehme an, dir wurde im Rahmen einer Art FĂĽhrung/Besichtigubg eines Werks dieser Preis genannt. Das kann alles bedeuten, zum Beispiel auch falsch verstandene Informationen desjenigen, der dir dies mitgeteilt hat.

Wie gesagt - wer Hochspannung bezieht (also nicht die popeligen 10.000V), der SOnderverträge, deren Ausgestaltung sich meiner Kenntnis entziehen.

Ob der Preis stimmt, kann ich nicht sagen, aber wohl warum es
so teuer ist.
Das blöde am Strom ist, daß man ihn nicht abfüllen kann.
Ein Unternehmen dieser Größe hat meist ein eigenes Kraftwerk.
Fällt es aus, kommt der Strom vom „Ernegieerzeuger“. Dieser
ist bemĂĽht immer nur so viel Strom zu erzeugen, wie gebraucht
wird.

Das Witzige dabei ist, dass diese grundsätzlich immer ganz genau gelingt.
Wenn im europäischen Verbundnetz 726.172.912.823,67W erzeugt werden, dann werden die auch abgenommen.

Die Kutsche, die von 24 Pferden gezogen wird, wird nämlich auch ganz exakt genau mit _der_ Kraft an der Deichsel gezogen, die gerade von den Pferden aufgebracht wird.

Ist zu viel Energie im Netz, steigt die Frequenz leicht
an, bei zu wenig sinkt sie leicht. Ziehl sind 50 Hz. Der
Versorger kann die 70 MWh garnicht vorhalten, wenn sie keiner
abnimmt. DafĂĽr brauchte er einen sehr groĂźen und schnell
reagierenden Speicher. Er kann nur auf den plötzlich
gestiegenen Verbrauch reagieren. Er muss das Kraftwerk
hochfahren oder die Energie von einem anderen Erzeuger holen.
Genau das ist das teure daran. Die Versorger haben heute schon
mit den schwankenden Einspeisungen durch Wind- und
Solarenergie zu kämpfen.

Es gibt einige Regelalgorhythmen, die greifen.
Kraftwerksbetreiber halten stets Regelleistung vor, die innerhalb kĂĽrzester Zeit abgerufen werden kann.
Das bedeutet bei einem Kraftwerk, was z.B. Öl/Kohle/Gas verbrennt, dass es stets mehr Brennstoff verheizt, als nötig wäre. Durch Regelung der Turbinengeometrie wird dann kurz 1% mehr oder weniger einegstellt, ohne dass man erst mehr Kohle in den Ofen schaufeln müsste.
Wobei diese Regelleistung nicht im selben Kraftwerk bereitgehalten werden muss. Man kann schnell reagierende Wasserkraftwerke stark lastabhängig regeln, dafür dann in einem Kohlekraftwerk praktisch keine Regelleistung vorhalten.
Zur Größenordnung:
In Deutschland kann das Netz innerhalb von 30s die Leistung um +/-700MW anpassen, in Österreich stehen nur 70MW Regelleistung zur Verfügung, im gesamte europäischen Verbundnetz 3000MW.

Sehr interessanter Artikel:
http://de.m.wikipedia.org/wiki/Regelleistung_(Stromn…

Ein Pumpspeicherkraftwerk ist dafĂĽr nicht geeignet, da es zu
träge ist.

Kann man so nicht sagen. Heftige Sprünge gibt es ja kaum. Außer man beachtet die Regeln nicht und schaltet für ein Kreuzfahrtschiff eine Leitung ab, ohne die vorgeschriebenen Prüfungen zu machen und den Rest kennen wir ja…

Das war der schwärzeste Tag der ENTSO-E.

Hier ein netter Bericht dazu:

http://www.bundesnetzagentur.de/SharedDocs/Downloads…

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Selbst wenn sich der Verbrauch auf einen Tag bezieht, wären das immer noch knapp 3 MW pro Stunde. Solche Firmen haben oft ein eigenes Kraftwerk. Die bezahlen den Preis für die Vorhaltung (ob der angegebene Preis stimmt, kann ich nicht sagen). Was kostet es, wenn das Kraftwerk ausfällt und nicht ausreichender Strom vom Erzeuger kommt. Bei dem Verbrauch reicht ja keine Verlängerungsschnur. Da musst du den Hochofen runter fahren.
Bei den Mengen gibt es langfristige Verträge. Einfach wechseln und zum nächsten billigeren gehen fällt da aus. Aber man kann ja mal beim Gelben nachfragen. :smile:

Hallo qaz,

neben der Energie MWh, die Grossindustrie bezahlt noch die
Leistung MW. In einer grossen Fabrik die eine vereinbarte
Mindestleistung von 70 MW braucht, ungefaehr wieviel bezahlt
sie fuer die 70 MW?

Wie schon gesagt, ist das in diesem Bereich recht kompliziert!

  1. Der Kunde wird 3 Tarife haben:
    a) Einen normalen Tarif fĂĽr die bezogenen kWh.
    b) Einen Tarif fĂĽr die bezogene Blindleistung (kVar)
    c) und den 15 Minuten-Spitzenverbrauch im Monat.

  2. Bei dieser Leistung wird direkt Hochspannung angeliefert, das Werk hat also Lieferverträge, welche einem kleinen EVU entsprechen. Da sind die Preise dann Verhandlungssache und stehen nicht in irgendwelchen Tarifblättern.

  3. Möglicherweise ist das Werk auch an Kraftwerken beteiligt.

Es ist also nicht einfach dies nachzurechnen.

MfG Peter(TOO)

Das Witzige dabei ist, dass diese grundsätzlich immer ganz
genau gelingt.
Wenn im europäischen Verbundnetz 726.172.912.823,67W erzeugt
werden, dann werden die auch abgenommen.

Andersrum. Wenn 726.172.912.823,67W abgenommen werden, werden diese erzeugt und nicht 800.000.000.000W.

Die Kutsche, die von 24 Pferden gezogen wird, wird nämlich
auch ganz exakt genau mit _der_ Kraft an der Deichsel gezogen,
die gerade von den Pferden aufgebracht wird.

Die Pferden bingen nur so viel Kraft auf, wie zum zeihen nötig ist.

Ist zu viel Energie im Netz, steigt die Frequenz leicht
an, bei zu wenig sinkt sie leicht. Ziehl sind 50 Hz. Der
Versorger kann die 70 MWh garnicht vorhalten, wenn sie keiner
abnimmt. DafĂĽr brauchte er einen sehr groĂźen und schnell
reagierenden Speicher. Er kann nur auf den plötzlich
gestiegenen Verbrauch reagieren. Er muss das Kraftwerk
hochfahren oder die Energie von einem anderen Erzeuger holen.
Genau das ist das teure daran. Die Versorger haben heute schon
mit den schwankenden Einspeisungen durch Wind- und
Solarenergie zu kämpfen.

Es gibt einige Regelalgorhythmen, die greifen.
Kraftwerksbetreiber halten stets Regelleistung vor, die
innerhalb kĂĽrzester Zeit abgerufen werden kann.
Das bedeutet bei einem Kraftwerk, was z.B. Ă–l/Kohle/Gas
verbrennt, dass es stets mehr Brennstoff verheizt, als nötig
wäre. Durch Regelung der Turbinengeometrie wird dann kurz 1%
mehr oder weniger einegstellt, ohne dass man erst mehr Kohle
in den Ofen schaufeln mĂĽsste.
Wobei diese Regelleistung nicht im selben Kraftwerk
bereitgehalten werden muss. Man kann schnell reagierende
Wasserkraftwerke stark lastabhängig regeln, dafür dann in
einem Kohlekraftwerk praktisch keine Regelleistung vorhalten.
Zur Größenordnung:
In Deutschland kann das Netz innerhalb von 30s die Leistung um
+/-700MW anpassen, in Ă–sterreich stehen nur 70MW Regelleistung
zur Verfügung, im gesamte europäischen Verbundnetz 3000MW.

Kein Versorger hällt für von jetzt auf gleich 70MW vor, die er nicht los wird. Wo soll die Energie denn hin?

Sehr interessanter Artikel:
http://de.m.wikipedia.org/wiki/Regelleistung_(Stromn…

Ein Pumpspeicherkraftwerk ist dafĂĽr nicht geeignet, da es zu
träge ist.

Kann man so nicht sagen. Heftige SprĂĽnge gibt es ja kaum.

Nein obwohl dieser Fall einer wäre. Aber es gibt ständig kleinere Schwankungen die Auswirkung auf die Netzfrequenz haben. Und das ist ein Problem für die Industrie.
Wind und Solar liefern keinen kurzzeitig berechenbaren Strom. Die Energieversorger sin aber Verpflichtet, ihn abzunehmen. Wo hin da damit, wenn ihn keiner braucht, weil das Kohlekraftwerk auf Grundlast läuft. Er muss es runterfahren, damit das Netz die Energie aufnehmen kann. Um kurzfristig 70MW zu liefern muss man ein Gaskraftwerk anfahren, die liegen ja nicht in irgend einer Ecke rum. So wit hergeholt ist der Energiekollaps nicht.
Es wird zwar nicht alles zusammenbrechen, aber die Problem sind schon groĂź und die Schwankungen nehmen zu.
Was glaubst du warum wir Millionen fĂĽr das LESSY Projekt ausgegeben haben.
Der Speicher kann 700 kWh in 15 Minuten aufnehmen und abgeben und regelt auf Netzfrequenz, > 50Hz speichern und

Er schreibt doch, daĂź das Unternehmen den Strom selbst erzeugt und die 70MWh Abnahme nur bei Ausfall der Generatoren erfolgt. Der Versorger wird sich das Vorhalten gut bezahlen lassen.

MOin moin,

meine Firma soll im Nachhinein für 2,6MW elektrische Anschlussleistung 100.000,-€ Baukostenzuschuß bezahlen…wohlbemerkt für einen Anschluss der auf ca.7MW ausgelegt ist und schon seid über 20Jahren existiert.

Desweiteren bezahlen wir ca.110,-€ die MWh für Energie(Gas)

GruĂź Angus