Hallo,
vorab, vorsicht mit euren Rechenkünsten!
Ich habe das so verstanden, ihr verfügt über kein Eigenkapital (Bausparverträge o.ä.)?
D.h. ihr wollt zu 100 % Kauf und Umbau finanzieren. In dem Fall benötigt ihr ein recht gutes Einkommen, um die Finanzierung sicher zu stellen.
Übernehmt ihr selbst Arbeiten, dies kann man als Eigenleistung in die Berechnung mit einbeziehen, oder laßt ihr alles machen?
Eine 100 % Finanzierung ist sehr bedenklich. Ihr müsst bei einem Kauf auch Notarkosten und Grunderwerbssteuer berücksichtigen - kommt ein Sümmchen zusammen!
Jährlich fallen feste Gebühren der Kommune an (Grundbesitzabgaben - Regenwasser, Schmutzwasser, Straßenreinigung, Müll etc.). Erkundigt euch vorher, wieviel diese bei eurem Objekt betragen! Bei Finazierung durch die Bank müsst ihr eine Gebäudeversicherung u. sinnvollerweise eine Gebäudehaftplichtversicherung abschließen. Das sind alles Kosten, die man zunächst beim Kauf leicht übersieht. Sie werden aber fällig und müssen aufgebracht werden.
Die Bank wird das Objekt schätzen und entsprechend beleihen durch Hypothek.
Beispiel - ein Objekt hat einen KP von 110 000 €, zusätzlich sollen 40 000 € für Umbaumaßnahmen zur Verfügung stehen, macht eine Summe von 150 000 €. Diese wären zu 100% zu finanzieren. Darin sind Kosten für Grunderwerbssteuer etc. nicht beinhaltet.
Im 1. Jahr würde ich für alle fälligen Kosten (Grunderw.-Steuer, Notar, Versicherungen, Grundbesitzabgaben etc.) den Betrag von 10 000 € an die Seite legen. Dies ist allerdings bei den Kommunen unterschiedlich. Manche verlangen unverschämt viel, andere weniger.
Bei Förderungen durch die Kfw sollte vorher genau geprüft werden, für was und in welcher Höhe es Zuschüsse gibt. An diese Vorgaben muss man sich genau halten. Selbst beim gleichen Hersteller mit fast identischen Produkten, kann ein anderer Buchtabe/Zahl darüber entscheiden, daß dies nicht mehr förderungsfähig ist.
In jedem Fall solltet ihr nicht mit unverzüglicher Ersattung rechnen, kann durchaus ein paar Monate dauern (meist 2 - 3). Auch das muß man in seinen Berechungen berücksichtigen. Wenn es einmal richtig „eng“ wird, ist das wie eine Lawine und endet leicht in der Zwangsversteigerung.
So, das war mein Wissen aus Hauskauf vor über 20 Jahren (größer, mit 4 WE + Ladenlokal)
.
Ich würde viele Fehler nicht mehr machen, deshalb habe ich euch so ausführlich geschrieben. Allerdings, es geht nichts über ein eigenes Haus
!
Auch nach 20 Jahren, sind wir ständig am um- ausbauen, sanieren und renovieren. So langsam reicht es mir
! Aktuell dämmen wir mit neuesten Materialien das DG. Wir machen fast alles selbst, insbesondere Elektrik, Wasser, was vie Geld verschlingt (zum Glück ist mein Mann Elektriker und inzwischen auch Spezialist für alles was mit Wasser - Bad etc. zu tun hat). Sind wir vorne fertig, wird hinten wieder etwas auf den nötigen Stand gebracht.
Das kann man allerdings nicht mit einem normalen Einfamilienhaus vergleichen, wie bei euch!
Übrigens, bei jedem Kredit, fallen Kosten dafür an. Es ist sinnvoll, dies in nur 1 Kredit zu bewerkstelligen, sind nur 1 x Kosten! Gerne werden aber 2 - 3 aufgeschwatzt!
Nun noch der freundliche Hinweis - ihr seid Partner, regelt vorher, wie ihr was bei einer evtl. Trennung regeln wollt. Wer haftet/nimmt den Kredit auf?
Bei Verheirateten regelt dies die Zugewinngemeinschaft, außer man hat vorher einen entsprechenden Vertrag gemacht.
Ich habe die Antwort nicht öffenltich gemacht, sie ist zu ausführlich.
Trotzdem beantworte ich gerne weiter Fragen von euch, wenn ich es kann.
In jedem Fall braucht ihr viel Kraft und Geduld!
Liebe Grüße!
Karola