Wieviel Schutzgas benötige ich?

Hallo

Um Schweißen zu lernen habe ich mir ein Schutzgas-schweißgerät besorgt.

Nun habe ich mich nach dem Schutzgas erkundigt und es hat mich doch etwas erschlagen, dass ich für die Flasche - 10l -mit Füllung 165-185 Euro zu zahlen habe.

Bei Ebay habe ich Einwegflaschen gesehen, gefüllt mit 1 und 2 Litern. Natürlich ist das Gas in der Relation teurer.

Aber da komme ich zu meiner Frage: Wie weit komme ich denn überhaupt pro Liter?

Zuerst einmal wollte ich ein paar Karosseriearbeiten am Auto machen. Also Bleche um 1 mm.

Ich hoffe es kann mir jemand helfen.

Viele Grüße

Stephan

Moin,

Nun habe ich mich nach dem Schutzgas erkundigt und es hat mich
doch etwas erschlagen, dass ich für die Flasche - 10l -mit
Füllung 165-185 Euro zu zahlen habe.

ist das eine Leihflasche, oder kaufst Du sie?
Wie teuer käme dann die nächste Füllung?

Gandalf

Preis ist für eine Tauschflasche. Füllung wäre um 40 Euro.

Stephan

Hallo Stephan!

Um Schweißen zu lernen habe ich mir ein Schutzgas-schweißgerät
besorgt.

WIG-Schweißen mit Argon als Schutzgas ist ein tolles Verfahren, vielseitig einsetzbar, aber nicht billig. Man kann etwas Geld sparen, indem man kein reines Argon verwendet, aber längst nicht jede Anwendung erlaubt solche „Panscherei“.

Nun habe ich mich nach dem Schutzgas erkundigt und es hat mich
doch etwas erschlagen, dass ich für die Flasche - 10l -mit
Füllung 165-185 Euro zu zahlen habe.

Im professionellen Normalfall werden Leihflaschen benutzt, für die man eine zeitabhängige Leihgebühr + Kosten der Füllung zahlt. Je kleiner die Flasche, desto teurer wird es.

Bei Ebay habe ich Einwegflaschen gesehen, gefüllt mit 1 und 2
Litern. Natürlich ist das Gas in der Relation teurer.

Solche geringe Menge Schutzgas ist Spielkram.

Aber da komme ich zu meiner Frage: Wie weit komme ich denn
überhaupt pro Liter?

Ist abhängig vom Brenner, der Einstellung an der Armatur, den Verhältnissen an der Schweißstelle und der Bedienung des Schweißers.

Zuerst einmal wollte ich ein paar Karosseriearbeiten am Auto
machen.

Dabei hast Du es mit Zwangslagen, mit durch Korrosion geschwächten Blechen, verkohlenden Lackresten und sonstigem Dreck zu tun. Das erfordert schon einige Übung, außerdem Umsicht und Vorsichtsmaßnahmen, damit Du das Auto nicht abfackelst. Bevor Du Dich an solche Aufgabe heran traust, solltest Du mit sauberen 0,7 mm-Blechen an einem Schweißplatz üben. Außerdem empfehle ich Anleitung durch einen geübten Schweißer. Sonst kommt vorhersehbar nur unbrauchbare Kleberei heraus.

Ein Tipp aus dem Nähkästchen: Ich bin E-Ing., aber Elektrotechnik als Selbstzweck ist zu nichts zu gebrauchen. Es steckt also immer eine Anwendung dahinter und über die Anwendung, die zunächst mit E-Technik gar nichts zu tun hat, muss man manchmal ziemlich tief Bescheid wissen. So kam ich mit Anwendungen bei Lokomotiven, Straßentunnels, Ölförderplattformen, Kernreaktoren, in der Glasherstellung, in der Glasbläserei, in der Goldschmiedekunst, in der Holzbearbeitung - um nur einige zu nennen - in engere Berührung. Ach ja, auch mit Problemen in der Schweißtechnik. Das Problem, überhaupt den Einstieg zu finden - löste ich wie folgt: Ich ging bei den jeweiligen Fachleuten in die Lehre, guckte ihnen über die Schulter, machte Handreichungen, bis ich einige Dinge selbst konnte und die Grundbegriffe kannte. Dazu besorgte ich mir einschlägige Fachliteratur, oft Berufsschulbücher (davon sammelten sich bei mir im Laufe der Jahrzehnte mehrere Meter an). Ich führte letztlich das fort, was man früher während des Hochschulstudiums ohnehin machen musste, nämlich Praktika in allen möglichen Bereichen von Gießerei bis Galvanik. So ging ich u. a. in eine Schweißerei, zu einer Goldschmiedemeisterin und zu einem Glasbläser, schilderte und begründete mein Anliegen - und ich wurde nirgends abgewiesen. Innerhalb jeweils weniger Tage erhielt ich wertvolle Einblicke und Fertigkeiten, die in der Vernetzung mit den übrigen beruflichen Kenntnissen zu einem in Geld nicht aufzuwiegenden Schatz wurden.

Wenn Du also WIG-Schweißen lernen willst, gehe in eine Schweißerei. Dass Du selbst für eine Unfallversicherung sorgst, mit Sicherheitsschuhen und geeigneter Kleidung auftauchst und natürlich kein Geld haben willst, versteht sich von selbst. Hinterher bist Du kein Schweißer, aber Du bist auch nicht mehr auf Bastlerniveau, beherrschst die entscheidenden Handgriffe, weißt, worauf zu achten ist, kannst mit der Gasarmatur und der Wolfram-Elektrode umgehen und weißt, womit und wie sie zu schleifen ist und wirst in der Lage sein, geeignete Werkzeuge zu kaufen.

Ein paar Tage in einer Industrieschweißerei, ein paar Tage bei einem Karosseriebauer und zum Schluss in einer Autolackierei - wäre das nicht das passende Programm für den nächsten Jahresurlaub der ganz anderen Art? Wenn Du alles unter einer Adresse haben willst, gehe zu einem Betrieb, der professionell Oldtimer restauriert oder auf eine kleine Werft.

Gruß
Wolfgang

Hi!

Um Schweißen zu lernen habe ich mir ein Schutzgas-schweißgerät
besorgt.

Finde ich gut,
mir hat das auch niemand richtig gelernt,
aber nach den vielen Jahren geht es so halbwegs.

Schutzgasschweissgerät klingt mir nach MAG-Schweissen, was auch am Auto einigermassen funktioniert.

Ich sage gleich mal ganz klar,
ich hab anfangs nur mit einer Mischung aus 82% Argon , Rest Co² geschweisst.
Das sogenannte Mischgas war aber doch heftig teuer.

In der DDR gab es sowas nicht, da wurde ganz normal mit dem billigen Co² geschweisst,
und das ging auch.

Ich selbst bin nun aus Kostengründen auf Co² umgestiegen, und merke da keinen Unterschied, muss ich ganz ehrlich sagen. Spritzt vielleicht bischen mehr, lässt sich aber ev. sogar besser schweissen.

Das mit dem Gas ist allgemein eine Kostenfalle, weil man da üblicherweise Mietflaschen oder teure Eigentumsflaschen braucht. Das Co² ist eigentlich spottbillig, aber die Flaschen halt…
So allgemein, bei den techn Gasen war in Deutschland eine relative Unordnung,
so dass niemand genau wusste, wer wieviele Flaschen hat, da wurde getauscht, umgefüllt, getrickst usw. ohne Ende.
Da wurde aber inzwischen aufgeräumt, jede Flasche hat einen Ident-Code, und ist in einer Datenbank registriert.

Soweit ich weiss, ist das in der Gastronomie noch nicht so weit,
und ich sag ganz ehrlich, ich schweisse auch mit dem Gas, was der Gastwirt an halbvollen Flaschen von letzten Fest übrig hat.

Mit einer Flasche Co² kann man wirklich viel schweissen, meine letzte fast volle Flasche hab ich bestimmt schon 3 Jahre, oder länger.

Du hast an der Flasche eine Amatur, mit der der Gasfluss eingestellt wird, idR. wird das in Werkstätten auf 7-8 Ltr. pro min. eingestellt.

Wenn man im freien schweisst, ist das grundsätzlich schlecht,
das sollte man möglichst vermeiden,
oder wenn Wind weht, dann die Gasmenge erhöhen.

Grüße, E !