Wieviel Steuergelder bekommt die Kirche?

Hallo alle zusammen,
meine Verwanten haben sich neulich gestritten. Mein Vater meint das die Kirche Geld vom Staat bekommt. Soweit ist ja noch alles klar. Meine Frage ist jetz die: wieviel Geld bekommt die Kirche durch den Staat und wofür geben die das Geld aus.

danke schon mal im vorraus
Jack_Kater

Das geht etwa aus dem Reichskonkordat hervor:
http://de.wikipedia.org/wiki/Reichskonkordat#Inhalt_…

Hi,

zuviel ,-)

http://www.kirchensteuer.de/
Kirchensteuereinnahmen im Jahre 2002:

  • davon tragen die Kirchenmitglieder:
  • davon trägt der Staat aus allgemeinen Steuergeldern: 8,4 Milliarden EURO
    5,05 Milliarden EURO
    3,35 Milliarden EURO = 39,9 %

Ich versuchte mal, auf der Seite des BMF die Zahlen im Haushaltsplan herauszufinden. Vergeblich.

TM

Hallo,

  • davon trägt der Staat aus allgemeinen Steuergeldern: 8,4
    Milliarden EURO
    5,05 Milliarden EURO
    3,35 Milliarden EURO = 39,9 %

Ich versuchte mal, auf der Seite des BMF die Zahlen im
Haushaltsplan herauszufinden. Vergeblich.

natürlich vergeblich, weil diese Rechnung höchst fragwürdig ist. Die Mitglieder zahlen die Kirchensteuer und die wird an die Kirchen abbgeführt. Die Kirchensteuer ist als Sonderausgabe absetzbar, so daß sie die Steuerlast mindern. Als Sonderausgaben sind weiterhin absetzbar Vorsorgeaufwendungen (Versicherungsbeiträge), Ausgaben für Berufsausbildung, Aufwendungen für haushaltsnahe Beschäftigungsverhältnisse und vieles mehr.

Wenn man schon so böswillig ist und behauptet, der Staat finanziere die Kirche durch dieses Verfahren, dann sollte man auch auf der Hauptseite (und nicht auf einer nachgelagerten Seite) erwähnen, daß das allenfalls durch diese Abzugsfähigkeit geschieht. Dementsprechend können die Zahlen im Haushaltsplan auch nicht auftauchen.

Gruß
Christian

Hallo,

Wenn man schon so böswillig ist und behauptet, der Staat finanziere :die Kirche durch dieses Verfahren, dann sollte man auch auf der :Hauptseite (und nicht auf einer nachgelagerten Seite) erwähnen,

ich weiß zwar nicht was du mit Hauptseite meinst…

Das Problem ist in meinen Augen, dass der Staat auch zusätzlich zur Kirchensteuer die Kirche unterstützt. Seien es Kindergartenkosten in kirchl. Trägerschaft wovon die Kirche nur grob zw. 3-6% tatsächlichen Kosten selbst trägt aber es sich auf ihre Fahnen schreibt, oder zusätzliche Gelder für eine Kircheglocke oder RRestaurierungen der Kirchen.

Diese Einzekposten sind (wenn überhaupt, so zumindest nicht nachvollziehbar und eindeutig) sehr versteckt und in verschiedenen Rubriken des Haushaltes aufgefürht.

TM

Hallöchen,

Wenn man schon so böswillig ist und behauptet, der Staat finanziere :die Kirche durch dieses Verfahren, dann sollte man auch auf der :Hauptseite (und nicht auf einer nachgelagerten Seite) erwähnen,

ich weiß zwar nicht was du mit Hauptseite meinst…

ich meinte die Seite, auf die Du verlinkt hast. Erst wenn man weiter klickt, erfährt man, daß es ganz so, wie dargestellt, doch nicht ist.

Das Problem ist in meinen Augen, dass der Staat auch
zusätzlich zur Kirchensteuer die Kirche unterstützt. Seien es
Kindergartenkosten in kirchl. Trägerschaft wovon die Kirche
nur grob zw. 3-6% tatsächlichen Kosten selbst trägt aber es
sich auf ihre Fahnen schreibt, oder zusätzliche Gelder für
eine Kircheglocke oder RRestaurierungen der Kirchen.

Diese Einzekposten sind (wenn überhaupt, so zumindest nicht
nachvollziehbar und eindeutig) sehr versteckt und in
verschiedenen Rubriken des Haushaltes aufgefürht.

Die sind genauso bzw. genauso wenig versteckt wie alle anderen Einzelposten im Haushalt. Insgesamt kann ich nicht so recht erkennen, worauf Du eigentlich hinauswillst.

Gruß
Christian

Hallo,

Die Mitglieder zahlen die Kirchensteuer und die wird an
die Kirchen abbgeführt. Die Kirchensteuer ist als
Sonderausgabe absetzbar, so daß sie die Steuerlast mindern.

Dazu kommt noch z.B. der geldwerte Vorteil, daß staatliche Stellen auf ihre Kosten die Beiträge eintreiben und die Austrítte verwalten.
Das werde ich für unseren Kleingartenverein demnächst auch beantragen. Soll sich doch das Finanzamt darum kümmern, daß die Beiträge bezahlt werden. Und wer austreten will, der muß das bei Gericht tun. Wär ja noch schöner, wenn das unser Vorstand auch noch am Hals hätte.
Und wenn ich grade dabei bin verlange ich, daß Gartenbau Schulfach wird. Lehrer stellen wir dann schon - natürlich nur solche, die die richtige Gesinnung haben.
Und in jedem Klassenzimmer muß ein Gartenzwerg stehen!

Gruß
AKQJ10s

Mißverständnisse hinsichtlich der Kirchensteuer
Guten morgen,

Dazu kommt noch z.B. der geldwerte Vorteil, daß staatliche
Stellen auf ihre Kosten die Beiträge eintreiben und die
Austrítte verwalten.

der Kirchenaustritt ist bei Gericht zu erklären und kostet in NRW 30 Euro. Das sollte die Kosten einigermaßen decken. Hinzu kommt, daß ein prozentualer Anteil der Kirchensteuer als Ausgleich für den Verwaltungsaufwand einbehalten und die Vollstreckung nicht gezahlter Kirchensteuer von den Kirchen selbst übernommen wird. Insofern ist der Staat nichts anderes als ein Dienstleister, der für seine Arbeit logischerweise bezahlt wird.

Das ist zugegebenermaßen vielen nicht bekannt und die glauben dann, der Staat stellte seine Dienstleistungen kostenlos zur Verfügung, was eben nicht der Fall ist (und auch gar nicht der Fall sein dürfte). Und ob man sich daran reiben muß, daß auf dem Schild neben dem Eingang „Finanzamt Entenhausen“ steht und nicht „Finanzdienstleistungsgesellschaft der Stadt Entenhausen GmbH“, … ich weiß nicht.

Gruß
Christian

.

Danke an alle erst mal für die Antworten

Hallo Christian,

sorry für meine späte Antwort.

Diese Einzekposten sind (wenn überhaupt, so zumindest nicht
nachvollziehbar und eindeutig) sehr versteckt und in
verschiedenen Rubriken des Haushaltes aufgefürht.

Die sind genauso bzw. genauso wenig versteckt wie alle anderen
Einzelposten im Haushalt. Insgesamt kann ich nicht so recht
erkennen, worauf Du eigentlich hinauswillst.

ich wollte nur ausdrücken, dass es sehr aufwändig ist zu ermitteln, was insgesamt an Steuergeldern zusätzlich zur Kirchensteuer an die Kirchen geleistet wird. Die wirklichen Zusatzleistungen aus Steuergeldern sind also „versteckt“ um nicht zu sagen werden verschleiert. Man könnte die zur Transparenz ebenso in einer eigenen Rubrik wie z. B. „Leistungen an kirchliche Trägerschaften“ o.ä. ausweisen.

Man muus also jeden Einzelplan durforsten. Und einige Gelder sind versteckt in der Form, dass sie z. B. innerhalb anderer Ausgaben anteilig enthalten sind.

Z. B. Einzelplan Verteidigung
http://www.bundesfinanzministerium.de/bundeshaushalt…
Die kirchliche Leitung der Militärseelsorge liegt in den
Händen eines evangelischen und eines katholischen Mi-
litärbischofs. Sie sind Beauftragte der Kirchen und stehen
in keinem Dienstverhältnis zum Staat.

Obwohl die Kirchl. Seelsorger bei der Kirche angestellt sind, werden Leistungen erbracht, obwohl die der Dienstherr, sprich Kirche zu zahlen hätte: Seite 49 sind Ausgaben aufgeführt:
Die Ausgaben für die Erstattung der Umzugskosten für ilitärgeistliche an die Kirchen bzw. Ordensgemeinschaften sind bei Tit. 671 02 veranschlagt.

Da stehen dann zahlen, und ein Verweis wo diese Kosten veranschlagt sind, also weitersuchen.

Und so zieht es sich durch mehrere Einzelpläne. Teilweise gibt es Ausgaben, die nicht nach Empfänger aufgeschlüsselt sind:
http://www.bundesfinanzministerium.de/bundeshaushalt…
Betreuungsmaßnahmen
684 31
-015
Erläuterungen
Zuschüsse an Veranstalter von Betreuungsmaßnahmen für Dienstleistende in besonders belastenden Einsatzbereichen (z. B. individuelle Schwerstbehindertenbetreuung, Betreuung psychisch Kranker) und an Kirchen zur Durchführung von Rüstzeiten und Exerzitien.

Welcher Anteil von diesen 42.000 € an die Kirche geht ist nicht ermittelbar.

TM

Hallo,

es gibt zu genau dem Thema ein Buch von Carsten Frerk namens „Finanzen und Vermögen der Kirchen in Deutschland“. Hier ein Ausschnitt aus einem Spiegel-Artikel von der Homepage des Autors:

„Ihre Ausgaben für Personal, Seelsorge und gute Taten decken die Kirchen jedoch kaum aus Vermögen, sondern vor allem aus laufenden Einnahmen. Allein 17 Milliarden kommen jährlich durch die zwangsweise von den Mitgliedern erhobene Kirchensteuer herein - rund 9 Milliarden bei den Katholiken, etwa 8 bei den Evangelischen. Weitere 19,1 Milliarden beziehen sie aus staatlichen Quellen, zum Teil als Zuschüsse, zum Teil als Ausgleich für die Zwangsenteignung von Kirchengut mit dem Reichsdeputationshauptschluss von 1803.“

„In zahlreichen Bundesländern werden zudem Bischöfe und Pfarrer wie Beamte vom Staat besoldet. Der Staat verzichtet außerdem auf 20 Milliarden Einnahmen, indem er den Kirchen steuerliche Privilegien einräumt. Zudem kostet die Abzugsfähigkeit der Kirchensteuer mittlerweile rund 6,8 Milliarden pro Jahr.“

Ich meine mich zu erinnern, dass in Niedersachsen beispielsweise die Landesbischöfin das gleiche verdient wie der Ministerpräsident und auch einen Dienstwagen gestellt bekommt. Davon bezahlt wohl das Land die Hälfte. So etwas steht in den Konkordaten, welche die Kirchen mit den Bundesländern abschließen. Guck lieber da nochmal rein bevor Du mich irgendwo zitierst.

ciao,
Dirk