Wieviel € zahlen die 'Reichen' an steuern?

Hallo zusammen,

mich würde mal interessieren wieviel € die „Reichen“ insgesammt an steuern hier bezahlen. Natürlich im Vergleich zu den anderen Steuerzahlern.

Ab wann zählt jemand als „Reich“?
Ich gehe mal davon aus, dass steuerpolitisch jemand als Reich gilt, sobald die Person den Spitzensteuersatz von 46% abdrücken muss.

Gibt es irgendwo verlässliche Statistiken?
Ich habe bisher beim googeln keine sinnvollen Daten gefunden.

Grüße Alex

Hallöchen,

Ab wann zählt jemand als „Reich“?

ich für meinen Teil assoziiere Reichtum mit Vermögen und nicht mit Einkommen. Aber sei es drum.

Antworten auf derartige Fragen gibt die Einkommensteuerstatistik. Nach der aus dem Jahre 2004 zahlten diejenigen mit einem Einkommen von mehr als 250.000 Euro rd. 26 Mrd. Euro Einkommensteuer. Damit erbrachten 0,4% der Steuerpflichtigen 13,7% des Steueraufkommens.

Ich gehe mal davon aus, dass steuerpolitisch jemand als Reich
gilt, sobald die Person den Spitzensteuersatz von 46%
abdrücken muss.

Eher nicht so.

Gruß
Christian

hi,

hier kann sie auch nach Herzenslust blättern und wühlen:

http://www.destatis.de/jetspeed/portal/cms/Sites/des…

Und, wie Du es vorgemacht hast, nebeneinanderstellen, wie viel Prozent der Bevölkerung wieviel Prozent der Steuern zahlen.

Meiner Ansicht nach müßte man noch beachten, was dieser Personenkreis an sonstigen Stuern zahlt - auf Vermögen, Gewerbe und so, das geht ja in gewisser Weise von den Einnahmen weg.

Die Franzi

Personenkreis an sonstigen Stuern zahlt - auf Vermögen…
Die Franzi

Hallo,
wie meinst Du - Steuern auf Vermoegen?
Gruss Helmut

Hi,

hatte den Satz ursprünglich noch viel eweiter fortgesetzt mit den Steuerarten die ich da so beim Überfliegen gelesen hatte, und hab mir dann worte sparen wollen (weil ich auch nciht sooo genau weiß, wer jetzt welche Steuern zahlt oder nicht), habs dann gelöscht und zu schnell abgeschickt - ohne fertig zu löschen :smile:

Mea culpa,

Die Franzi

Hallo,

Ab wann zählt jemand als „Reich“?

Im Gegensatz zu arm ist reich nirgendwo definiert. Da man aber weder arm noch reich sein kann, kann somit reich so definiert werden, dass man nicht arm ist. Wer also mehr als 60% des Durchschnittseinkommens erhält, zählt zu den Reichen.

Natürlich entspricht das nicht der Meinung. In der Bevölkerung ist reich subjektiv definiert. Wer mehr verdient, ist reich und sollte mehr geschröpft werden, wer weniger verdient, wird gerecht behandelt.:smile:

Kosto hat es schön definiert:
„Nicht reich. muss man sein, sondern unabhängig“

Statistiken zu deiner Frage gibt es WOHL … aber Liechtenstein und Michael Schumacher würden deine Fregen erheblich erleichtern …

Ab wann zählt jemand als „Reich“?

„Nicht reich. muss man sein, sondern unabhängig“

oder besser
„Reichtum kommt aus der Armut an Bedürfnissen.“

C.

Super gesagt, Das irt es!

[Bei dieser Antwort wurde das Vollzitat nachträglich automatisiert entfernt]

Hallo Christian,

Antworten auf derartige Fragen gibt die
Einkommensteuerstatistik. Nach der aus dem Jahre 2004 zahlten
diejenigen mit einem Einkommen von mehr als 250.000 Euro rd.
26 Mrd. Euro Einkommensteuer. Damit erbrachten 0,4% der
Steuerpflichtigen 13,7% des Steueraufkommens.

Damit hätte die BRD in 2004 also ein Steueraufkommen von 26/13,7*100 Mrd. = 189 Mrd. Euro gehabt. Das fällt mir sehr schwer zu glauben. Immerhin wurden allein vom Bund in 2004 257 Mrd. ausgegeben (http://www.bundesfinanzministerium.de/bundeshaushalt…)

Ralph

Wenn Du nur die Einkommensteuer nimmst, dann passt das

LG
Mike

Hallo Mike,

Du hast natürlich recht, aber: 2004 Lohnsteuer und andere Einkommenssteuern: 129,2 Mrd Euro. Gesamtsteueraufkommen: 442,8 Mrd. Euro (http://de.wikipedia.org/wiki/Steuerrecht_(Deutschland)). Nach Christians Zahlen kommen also von 0,4% der Bevölkerung 26 Mrd. Euro, das entspricht 5,8% des Gesamtsteueraufkommens. Ich zweifle nicht die Zahlen an sich an, mit gefällt aber die Ausdrucksweise nicht, die impliziert, dass nur durch das Einkommen 0,4% der Bevölkerung fast 15% des Gesamtsteueraufkommens tragen würden.

Ralph

zweifle nicht die Zahlen an sich an, mit gefällt aber die
Ausdrucksweise nicht, die impliziert, dass nur durch das
Einkommen 0,4% der Bevölkerung fast 15% des
Gesamtsteueraufkommens tragen würden.

Da ich in meinem Artikel mehrfach das Wort Einkommensteuer bzw. daraus abgeleitete Komposita verwendete, sollte doch sehr klar sein, auf was ich mich bezog. Daran, daß die Gutverdiener einen überproportionalen Anteil des Einkommen steueraufkommens erbringen und damit jeden rechtschaffenen Sozi ärgern, kann ich auch nichts ändern.

Gruß
Christian

Hallo Christian,

Da ich in meinem Artikel mehrfach das Wort Einkommensteuer
bzw. daraus abgeleitete Komposita verwendete, sollte doch sehr
klar sein, auf was ich mich bezog.

Trotzdem wollte ich es (nochmals) klarstellen.

Daran, daß die Gutverdiener
einen überproportionalen Anteil des
Einkommen steueraufkommens erbringen und
damit jeden rechtschaffenen Sozi ärgern, kann ich auch nichts
ändern.

Nö, das nicht. Ich habe mich einfach schon mehrfach geärgert, wenn in der Öffentlichkeit von verschiedenster Seite der Anteil der Gutverdiener am Gesamtsteueraufkommen so (falsch) erklärt wurde, wie ich es jetzt mit Absicht verstanden habe. Abgesehen davon bin ich nicht überzeugt davon, dass sich jeder rechtschaffenen Sozi darüber ärgert. Die meinen doch nur, dass Gut/Besserverdiener trotzdem mehr Steuern zahlen könnten/sollten.

Ralph

Hallo Alexander,

Ab wann zählt jemand als „Reich“?
Ich gehe mal davon aus, dass steuerpolitisch jemand als Reich
gilt, sobald die Person den Spitzensteuersatz von 46%
abdrücken muss.

na dann rechne Mal: 52.000€ Jahreseinkommen ist etwa die Grenze, wo der Spitzensteuersatz greift. Dieser „Reiche“ Gewerbetreibende zahlt dann 13.925€ Einkommensteuer, ca. 7.644€ Gewerbesteuer, 8.060€ Krankenkasse falls nicht privat versichert, ca. 4.800€ als private Rentenversicherung. Da er sich nicht knebeln lassen will, sondern erst zu Rentenbeginn entscheiden möchte, ob Rente oder Geld, sind diese Ausgaben nicht abzugsfähig. Bleiben 17571€ übrig. Davon zahlt er Miete, es bleiben etwa 10.000€ im Jahr zum leben übrig. Dafür arbeitet er möglicherweise 70 Stunden pro Woche, weil er sich nur einen Mitarbeiter leisten kann und dieser Mitarbeiter selbstverständlich nur 40 Stunden pro Woche arbeitet und Anspruch auf Urlaub und Bezahlung im Krankheitsfall hat. Deshalb hat er seit 8 Jahren für sich selbst auf Urlaub verzichtet.
Wird ein so dermaßen reicher Mensch durch Steuersenkung entlastet, ist das natürlich völlig unnötig, weil sowieso nur eine Stützung der chinesischen Wirtschaft. Was anderes als chinesischen Müll kann sich ein so Reicher nämlich vermutlich gar nicht leisten.
Falls ich mich an irgendeiner Stelle um ein paar Euro verrechnet habe, stellt das die Größenordnung nicht in Frage. Im übrigen ist das KEIN Konstrukt, sondern ich kenne einen solchen „Reichen“ persönlich. Er überlegt gerade, lieber Harz 4 zu nehmen. Damit hat er keinen Streß mehr, kann den ganzen Tag sorgenfrei an der frischen Luft im Wald spazieren gehen, Sport treiben und später als Rentner lange gesund bleiben.
Kriese hin oder her, so geht es jedenfalls nicht weiter.

Gruß
schubtil