Hallo Alexander,
Ab wann zählt jemand als „Reich“?
Ich gehe mal davon aus, dass steuerpolitisch jemand als Reich
gilt, sobald die Person den Spitzensteuersatz von 46%
abdrücken muss.
na dann rechne Mal: 52.000€ Jahreseinkommen ist etwa die Grenze, wo der Spitzensteuersatz greift. Dieser „Reiche“ Gewerbetreibende zahlt dann 13.925€ Einkommensteuer, ca. 7.644€ Gewerbesteuer, 8.060€ Krankenkasse falls nicht privat versichert, ca. 4.800€ als private Rentenversicherung. Da er sich nicht knebeln lassen will, sondern erst zu Rentenbeginn entscheiden möchte, ob Rente oder Geld, sind diese Ausgaben nicht abzugsfähig. Bleiben 17571€ übrig. Davon zahlt er Miete, es bleiben etwa 10.000€ im Jahr zum leben übrig. Dafür arbeitet er möglicherweise 70 Stunden pro Woche, weil er sich nur einen Mitarbeiter leisten kann und dieser Mitarbeiter selbstverständlich nur 40 Stunden pro Woche arbeitet und Anspruch auf Urlaub und Bezahlung im Krankheitsfall hat. Deshalb hat er seit 8 Jahren für sich selbst auf Urlaub verzichtet.
Wird ein so dermaßen reicher Mensch durch Steuersenkung entlastet, ist das natürlich völlig unnötig, weil sowieso nur eine Stützung der chinesischen Wirtschaft. Was anderes als chinesischen Müll kann sich ein so Reicher nämlich vermutlich gar nicht leisten.
Falls ich mich an irgendeiner Stelle um ein paar Euro verrechnet habe, stellt das die Größenordnung nicht in Frage. Im übrigen ist das KEIN Konstrukt, sondern ich kenne einen solchen „Reichen“ persönlich. Er überlegt gerade, lieber Harz 4 zu nehmen. Damit hat er keinen Streß mehr, kann den ganzen Tag sorgenfrei an der frischen Luft im Wald spazieren gehen, Sport treiben und später als Rentner lange gesund bleiben.
Kriese hin oder her, so geht es jedenfalls nicht weiter.
Gruß
schubtil