Hallo,
wie meinst Du das mit
„Und ab dem Alter trennt sich dann auch meist die Spreu vom
Weizen …“
Das drückt so eine Wertigkeit in Hinblick auf: „Man muss das
leistungsorientiert machen, und wer das nicht machen will, hat
da nichts verloren!“
nein, überhaupt nicht! Ich sprach von Kindern in der D-Jugend. Die sind dann so 11-12 Jahre alt. Es gibt einige ehrgeizige, die genau wissen, dass sie leistungsbezogen trainieren und spielen wollen und dann gibt es diejenigen, die vielleicht nicht so viel Lust darauf haben.
Meine Töchter spielen schon sehr lange (ca. 11 Jahre) Handball. Die ältere hat immer in der 2. Mannschaft gespielt, die jüngere immer in der 1. leistungsbezogen. Selbst heute noch als junge Erwachsene. Beide haben ihren Spaß und beide würden mit der anderen nicht tauschen wollen!
Ich finde es ehrlich gesagt extrem befremdlich und ganz
furchtbar, dass schon im kleinsten Kuhdorf verhinderte
Profisportler in Form von Eltern, Trainern und entsprechend
vorbelasteten Kindern dafür sorgen, dass es keinerlei Angebote
für die Kinder gibt, die einfach Spaß an Bewegung haben, aber
sich eben ausgewogen auch anderen Dingen widmen wollen. Ganz
zu schweigen davon, dass ganze Familien sich entweder dem
Sport der Kinder unterzuordnen haben, und ständige Fahrdienste
ebenso an der Tagesordnung sind, wie eine Wochenend- und
Urlaubsplanung, die sich an Wettbewerbsterminen der lieben
Kleinen zu orientieren hat.
Ich finde, das müssen die Familien für sich herausfinden, was machbar ist und was eben nicht. Und was die Kinder und Eltern wollen - und was nicht. Wir haben immer den Sport unserer Kinder unterstützt und gerne zugeschaut, bis heute. Wenn das für Dich ein Opfer bedeutet, ist das ok, aber es gibt eben auch andere Familien, wo das Hobby der Kinder zur Familie dazu gehört.
Das hat mir und meinen Geschwistern damals schon jegliches
längerfristige Engagement in Sportvereinen verleidet, und wenn
ich mir ansehe, wie das jetzt schon in Kindergarten und
Grundschule bei meinen Kleinen los geht, bin ich froh, dass da
bislang noch keinerlei Forderungen gestellt wurden, und werde
ich das Thema auch nicht aktiv befördern, so lange ich nicht
die Garantie habe, dass ein entsprechendes Angebot auch
wirklich familienkompatibel ist.
Was hindert Dich daran, es nicht zu tun?
Solange dürfen die Kleinen sich ihre Kräfte gerne beim
gemeinsamen freien Herumtoben mit den Freunden messen, bei
denen man nicht erst wochenlang nach Terminen zwischen
Musikschule, Judo, und Hastenichtgesehen suchen muss.
Ich schrieb ja, dass ich zu viele Termine auch eher schädlich finde. Wenn sich die Kinder zwei feste Termine in der Woche aussuchen, reicht das vollkommen.
Gruß Inge