Hi,
ich habe mir ein WIG-Schweißgerät zugelegt und möchte nun lernen damit umzugehen.
Vorweg sei zu erwähnen, dass dies mein erstes Schweißgerät ist und die Erfahrung gänzlich fehlt. Des Weiteren habe ich vor einen Lehrgang zu machen (ohne Prüfung da nur für private Zwecke).
Doch wie es so mit neuem Spielzeug ist, kann ich es kaum erwarten dies auszuprobieren.
Das Gerät hat 200A und kann AC/DC WIG/MMA.
Alles was es so an Tutorials in YouTube gab, habe ich bereit neugierig beobachtet. (Ach wenn es doch so einfach wäre)
I)Literatur: Wer immer gute Literatur für meine Fragen kennt, am besten kostenlos im Netz als PDF, möge mir diese nennen.
II) Vielleicht kann mir ja aber doch etwas Licht ins Dunkel gebracht werden mit folgenden Fragen:
- Frage: Ich wollte vorerst nur ein wenig MMA brutzeln, da mir dies am einfachsten erschien. Doch es kamen nicht nur Funken an der Schweißnahmt, sondern auch an der Haltezange. Somit habe ich dies gleich verworfen, da viel zu riskant.
1.1 Wofür sind folgende Schweißzusätze? MMA/WIG/ALU/Stahl
1.2 Gibt es überhaupt einen Unterschied bezüglich der Schweißart, oder bezieht sich der Zusatz immer nur auf den zu schweißende Grundstoff?
Also bin ich auf die WIG-Funktion umgestiegen, die mir dann auch sofort eine Andeutung von Raupe brachte.
Geschweißt habe ich da diesmal mit den goldenen Stäbchen.
Einstellungen: WIG; 4-Takt; 4mm Stahlblech; 30A Schweißstrom; Startstrom etwa auf 10A; Endstrom ebenfalls auf 10A; Gasvorlauf auf 2sec; Gasnachlauf auf 5sec; Stromanstieg auf 2sec; Stromabfall ebenfalls auf 2sec. Argon ca. 9l/min
- Frage: Welche Einstellungen brauche ich wirklich?
Ist der Schweißstrom zu niedrig, passiert kaum etwas und es bilden sich Perlen. Ist er zu hoch, habe ich ruck zuck ein Loch im Blech. Soweit OK, aber ich will ja eine ordentliche zusammenhängende Naht.
2.1 Optimaler Winkel zum Schweißgut soll ja 90° sein und der Zusatz wird getropft. Der Abstand der angespitzten Wolfram-Anode soll ja 2-3mm betragen.
ABER: richtig Power bekomme ich erst ins Metall, wenn ich den Abstand zu diesem erhöhe. Wie kann das sein? Oder bläst mir dann schon der Wind so weit rein, dass ich Sauerstoff verbrenne?
2.2 Wie stelle ich Anfangsstrom und Endstrom richtig ein? [Einheit: 10-200A] (Woran merke ich eine falsche Einstellung)
2.3 Wie stelle ich Stromanhebung und Stromabsenkung richtig ein? [Einheit: 0-10 sec] (Wann habe ich falsche Einstellungen?)
2.4 Wie sieht der Schaltzyklus des 4-Takts wirklich aus?
Meine Vermutung:
1.-Takt: Gasvorströmung
2.-Takt ist eigentlich 1.Druckpunkt halten: Der Bogen zündet.
?
? (s. weiter Unten)
?
3.Takt: Der Boden erlischt und Gas strömt nach
4.Takt: Alles aus
–>?–> hier denke ich kommt irgendwo die Einstellung für Startstrom zum Tragen. Oder ist der Startstrom einfach jener, der zum Zünden nötig ist? Falls ja, warum kann ich diesen überhaupt verstellen. Max. sollte doch immer funktionieren.
2.5 Es ist auch die Rede davon, dass die Wolfram-Anode nicht verbraucht wird. Doch binnen der ersten 20min mit dem Gerät habe ich diese bestimmt 10Mal wieder in Form geschliffen (Schleifrichtung stets beachtet). Es bildet sich immer ein kleiner Klumpen Metall an der Spitze. Kann so weiter gearbeitet werden, oder ist dann schon etwas verkehrt gelaufen? Des Weiteren ist meine Keramik voller Metallspritzer, da einige Brennversuche (zu lange an gleicher Stelle) zu einem kleinen Feuerwerk führten (Schweißraupe ist regelrecht explodiert).
2.6 Wann verwende ich welche Schweißglocke (Keramiköffnung für das Gas). Ist eine größere Keramiköffnung nicht generell besser, wenn ich den Durchfluss höher stelle? Verschwendung ist es, klar aber ich übe ja noch.
2.7 Woran merke ich dass etwas mit der Gaszufuhr nicht stimmt? (Zu wenig/viel)
Kann ich überhaupt WIG im Freien schweißen, oder muss für diese Technik 100%ige Windstille herrschen?
Grüße Oekel