Wilde Umrechnen: Defibriliieren mit dem iPhone

Moin,

aus einem Aprilscherz heraus bin ich grade mit einem Kollegen am Grübeln, ob es nicht (theoretisch) doch ginge: Die Defibrillation mittels iPhone. Auslöser war ein Aprilscherz eines Fachverlags: http://www.iphone-aed.de/iAED_-_The_Revolutionary_AE…

Nun mal doof gerechnet: Für eine Defibrillation brauche ich max. 360 Joule. Der Akku vom iPhone hat ~1150 mAh bei 3,7 V. Wenn ich nun allen möglichen Umrechnungstabellen etc. folge, dann komme ich auf:

1150 mAh x 3,7 V = 0,004255 kWh = 4,255 Wh = 15318 Joule

Demnach wären 42,55 Defibrillationen á 360 Joule möglich - den Energiebedarf für Analyse, Auslöseelektronik usw. mal vernachlässigt.

Rein physikalisch gedacht und ohne Berücksichtigung des Sinns: Richtig gedacht und gerechnet?

Dank & Gruß,
Claus

Moin, Moin

Rein physikalisch gedacht und ohne Berücksichtigung des Sinns Richtig gedacht und gerechnet?

Richtig gerechnet, aber falsch gedacht. Wäre nur die Energie entscheidend, dann könnte auch ne Tafel Schokolade langen :wink:

Mit einem Strompuls werden alle Neuronen des Herzmuskels durch den Defibrilator „entladen“. So kommenen die Neuronen im Sinusknoten wieder als erstes zum Entladungspotential und das Herz kann wieder normal arbeiten. Für die Entladung ist jedoch eine Mindestspannung am Herzen nötig, die mit dem iPhone-Akku nicht erreicht werden kann. Auch muss die Energie in einer kurzen Zeit abgegeben werden (Leistung).
Es müssen als Spannung und Leistung stimmen, die im Defi voreingestellt sind.

Hallo clannad,

erst mal danke für die Mühe, bei einem reinen Gedankenspiel weiterzuhelfen :smile:

Demnach müsste es dann aber mit einem Kondensator möglich sein, oder?
Siehe wikipedia: "Die Spannung beträgt bis 750 Volt und liegt zwischen 1 und 20 Millisekunden an. Die Stromstärke erreicht bei einem angenommenen durchschnittlichen Körperwiderstand von 500 Ohm bis zu etwa 1,5 Ampere. Der hierzu notwendige Kondensator hat eine Kapazität von rund 1000 µF."

Wenn mein Physiklehrer von damals wüßte, dass mich sowas mal begeistern kann :smile:)

Grüße
Claus

Hallo,

Für die Entladung ist jedoch
eine Mindestspannung am Herzen nötig, die mit dem iPhone-Akku
nicht erreicht werden kann. Auch muss die Energie in einer
kurzen Zeit abgegeben werden (Leistung).
Es müssen als Spannung und Leistung stimmen, die im Defi
voreingestellt sind.

Und was genau hindert Dich, einen Hochspannungsgenerator anzuschließen? Dann stimmen Spannung und Strom aber sowas von…
Man kann auch aus 1,5 Volt noch 1Mio Volt machen, warum denn nicht?
Gruß
loderunner

1 Like

Hallo loderunner

Und was genau hindert Dich, einen Hochspannungsgenerator anzuschließen? Dann stimmen Spannung und Strom…

Stimmt, aber wozu braucht er dann nebbich ein iPhone? Dann sollte er ein elektronisches Blitzgerät nehmen.

Grußmerimies

aus einem Aprilscherz heraus bin ich grade mit einem Kollegen
am Grübeln, ob es nicht (theoretisch) doch ginge: Die
Defibrillation mittels iPhone. …

Hallo,

mit etwas zusätzlicher Elektronik kein technisches Problem, aber ein gesundheitspolitisches: voraussichtlich würden weit mehr Menschen damit sich selbst oder andere umbringen, als gerettet würden, das ist schon bei ausgebildetem Personal eine wichtige Frage. Sonst dürften solche Geräte nämlich garnicht zugelassen werden.

Es gab ja auch mal die Anregung, auf öffentlichen Plätzen, Bahnhöfen usw. Defibrillatoren aufzuhängen, damit ein Passant einen anderen wiederbeleben kann. Ich habe aber seither nichts mehr davon gehört. Überlege mir gerade, wie Demos etwa zu Stuttgart 21 dadurch belebt werden könnten…

Gruss Reinhard

Hallo,

mit etwas zusätzlicher Elektronik kein technisches Problem,
aber ein gesundheitspolitisches: voraussichtlich würden weit
mehr Menschen damit sich selbst oder andere umbringen, als
gerettet würden, das ist schon bei ausgebildetem Personal eine
wichtige Frage. Sonst dürften solche Geräte nämlich garnicht
zugelassen werden.

Das stimmt nicht. Lies mal: http://de.wikipedia.org/wiki/Automatisierter_Externe…

Es gab ja auch mal die Anregung, auf öffentlichen Plätzen,
Bahnhöfen usw. Defibrillatoren aufzuhängen, damit ein Passant
einen anderen wiederbeleben kann. Ich habe aber seither nichts
mehr davon gehört.

Siehe Link oben. Auf dänischen Stadtplänen (Ich war letztes Jahr in Kopenhagen) sind die Standorte zum Beispiel mittlerweile eingezeichnet.

Überlege mir gerade, wie Demos etwa zu
Stuttgart 21 dadurch belebt werden könnten…

Die Demos sind schon tot, da hilft nichts mehr …-…-…-…-…
Gruß
loderunner

Hallo Reinhard,

Es gab ja auch mal die Anregung, auf öffentlichen Plätzen,
Bahnhöfen usw. Defibrillatoren aufzuhängen, damit ein Passant
einen anderen wiederbeleben kann. Ich habe aber seither nichts
mehr davon gehört.

In München gibt’s in vielen U-Bahnstationen Defibrillatoren (AED). Laut dieser Information hier sogar 50 Stück.

Überlege mir gerade, wie Demos etwa zu
Stuttgart 21 dadurch belebt werden könnten…

Du hast vielleicht Ideen! :wink:

Diese Geräte sind aber bereits so clever, dass sie analysieren können, ob tatsächlich ein Kammerflimmern vorliegt und nur bei positivem Ergebnis auslösbar sind.

Viele Grüße
Kerstin