Wildkatze oder Hauskatze?

Hallo zusammen!

Seit Herbst besucht uns regelmäßig eine Katze/Kater. Wir haben einen Kater der freien Auslauf hat. Wie alle Katzen ist er nachtaktiv. Weil er die Katzenklappe nicht akzeptiert und wir nachts nicht immer wieder aufstehen können, steht sein Trockenfutter draußen. Natürlich bedient sich die fremde Katze auch daran. Ab und zu schläft es auch bei uns im Wintergarten. Die Recherche in der Nachbarschaft hat nix ergeben.

Nun bin ich auf den Gedanken gekommen ob es nicht eventuell eine Wild- bzw Waldkatze ist? Wir wohnen am Rande eines Dorfs. Der Wald ist zwar nicht direkt hinter dem Dorf aber schon relativ nah. Die Katze ist etwas größer als unser Kater und der ist schon nicht klein (wiegt fast 6 kg und dabei nicht dick), wirkt sehr stämmig. Man kann aber schlecht erkennen ob es so dick oder bloß so wuschig ist. Es ist sehr scheu. Mittlerweile zwar nicht mehr so wie am Anfang aber näher als auf 1,5 Meter kommen wir an das Tier nicht heran.

Und nun zu meiner Frage: ist hier jemand der am Foto erkennen kann ob es eine Wald- oder Hauskatze ist? Oder mir vielleicht sagen an wen ich mich dabei wenden kann?
Ich weiß es ist kein sonderlich gutes Bild aber die Katze kommt immer wenn es dunkel wird und ist scheu.

Vielen Dank im Voraus.

Es dürfte sich zumindest um keine Wildkatze handeln, denn was man an der Aufnahme als einziges Merkmal gut erkennen kann, ist das Schwanzende - und der ist bei der Wildkatze kurz, buschig und weist im Normalfall Streifen auf. Auf dem Bild ist das Schwanzende durchgehend schwarz und läuft eng zusammen.
Dazu kommt noch die Vertrautheit: eine Wildkatze lässt dich nicht auf 1,5m nahekommen, die lässt eigentlich nicht mal ein Foto von sich machen.

Noch ein Merkmal: Wildkatzen sind eher „schlank“, hier sieht man am Hals, dass hier nicht Fell das Volumen macht, sondern eher die Gefräßigkeit :wink:

Es kommt darauf an, wo du wohnst und ob es dort irgendeine Organisation oder sogar ein Wildkatzenprojekt gibt.

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Ich habe bislang genau das Gegenteil gelesen.

Der fleischfarbene Nasenspiegel, die weißen Schnurrhaare, die Ringe am Schwanz und auch das schwarze Schwanzende, sprechen für einen Wildkater. Wenn er jetzt noch ´nen schwarzen Aalstrich auf dem Rücken hat, ist´s einer.
Es kann aber auch sein, dass es ein Mischling ist denn das soll auch schon vorgekommen sein. Ein reiner Hauskater ist´s in meinen Augen jedenfalls nicht.
ramses90

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Hallo,

ich denke nicht, dass es sich hier um eine Wildkatze handelt, einfach weil sie offenbar die Nähe zum Menschen sucht. Wildkatzen sind sehr scheu und meiden unsere Nähe.

Vielleicht ist jemand weggezogen und hat die Katze zurückgelassen, oder sie ist irgendwo mal als blinder Passagier in einem Hänger oder ähnlichem mitgefahren.

Unkastrierte Katzen haben ein größeres Revier als kastrierte Artgenossen und unkastrierte Kater haben das größte. Die tatsächliche Größe richtet sich auch nach dem Platzangebot und kann bis zu 10ha groß sein.

Alle Katzen mit Tabby Muster haben einen mehr oder weniger ausgeprägten dunklen Rückenstrich, der auch mal gerne den kompletten Rücken bedecken kann, eine dunkle Schwanzspitze und einen fleischfarbenen bzw. Ziegelroten Nasenspiegel.


(für die Zeichnung der Muster runterscrollen oder auf der Seite nach „fifeweb“ suchen)

Die abgebildete Katze hat eine deutliche nicht verwaschene Mackerel Zeichnung, was ein Punkt wäre, der ebenfalls gegen eine Wildkatze spricht.

Katzen sind Opportunisten und wenn ihnen ihr Heim nicht mehr gefällt, suchen sie sich ein neues Domizil oder einen Ferienwohnsitz. Manche Katzen haben auch zwei Wohnsitze, manchmal ohne dass die vermeintlich einzigen Besitzer davon wissen. Und manche Katze zieht irgendwann auch ganz um.

Du könntest eine Anzeige in der Zeitung aufgeben und auch den Tierschutzverein und/oder Tierärzte mit einbinden.
Und auch hier mal nachschauen:


https://www.tasso.net/?lang=de-DE

Viel Erfolg

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Die Beschreibung der Wildkatze hier trifft genau auf unser im Vorjahr verstorbenes Tigermädchen zu - und die war alles andere als eine Wildkatze :wink:

Mir ist das schwarze Schwanzende zu lang und am Ende zu grazil (das sollte bis zum stumpfen Schwanzende „geringelt“ sein), die Körpermasse zu heftig (Hals-/Kopfpartie - die „Masse“ kommt da nicht vom Fell) und die Vertrautheit zum Menschen.

Bis vor einigen Jahren habe ich Streunerkatzen betreut und dort gingen immer wieder wildkatzenähnliche Streuner in die Fotofallen. Spätestens beim Einfangen zur Kastration und zum Chippen stellten sie sich oft erst beim Tierarzt als verwilderte Hauskatzen vor.

Eine eindeutige Zuordnung kann oft nur eine DNA-Analyse bringen. Beispielsweise sind im Nationalpark Thayatal (Niederösterreich), in dem sich auch Wildkatzen befinden, Lockstöcke aufgestellt, damit sich die Katzen daran reiben und ein paar Haare lassen. Erst durch deren DNA-Analysen haben sich schon „Hochstapler“-Hauskatzen als solche geoutet.
Das lässt allerdings auch die Vermutung zu, dass sich Wild- und Hauskatzen (Streuner und Freigänger) dort vermischen, wo eine Wildkatzenpopulation auftritt.

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Servus,

bei dieser Gelegenheit:

Darf man die

eigentlich auch getigert oder gestromert nennen, oder wird das dann mißverständlich?

Schöne Grüße

MM

Servus,

wo wohnt Ihr denn?

Wildkatzen kommen leider nur in Nationalparks vor und in gewissen Einwanderungsgebieten wie südlicher Schwarzwald und in den Grenzgebieten zu Frankreich, Tschechien etc. vor.

Dem Bild nach zu urteilen ist das keine Wildkatze. Alleine die Schwanzspitze zeigt das, weil das Ende nicht stumpf genug, und der zu breite Aalstrich am Rücken.

Eher vllt. ein Hybrid oder ein stinknormaler Hauskater, dem Kopf nach zu urteilen.

Gruß
Trianon

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Mahlzeit,

Katzen mit Agouti werden gemeinhin als Tabby bezeichnet, so lauten auch die gängigen Farbbezeichnungen, zB. black tabby, silver tabby usw.
Die Unterscheidung des Musters erfolgt danach in getigert, gestromt, getupft…nur für ticked und tipped kenne ich zumindest keine deutsche Bezeichnung…Ticked wäre dann evtl. gebändert und tipped vielleicht gestippt…oder so.

Auf Normaldeutsch wäre die abgebildete Katze dann schwarz getigert (black tabby mackerel). Gestromt wäre das mit der Schmetterlingszeichnung

Viele Grüße

Servus,

ist denn diese Darstellung vom BUND geschönt?

– gibt übrigens außer den eigentlichen Hybriden, die normalerweise das Verhalten von Wildkatzen zeigen und daher auch eher so leben wie diese, auch nicht wenige Mischlinge in 2. bis x. Folgegeneration, die phänotypisch noch einzelne Wildkatzen-Merkmale aufweisen, sich aber genotypisch viel näher bei der Hauskatze befinden.

Schöne Grüße

MM

Servus,

ich schöne nichts. Warum auch?

Daher nur meine Frage wo der Poster wohnt.

Auch vom Erscheinungsbild ist das keine Wildkatze.

Als Jagdausübungsberechtigter habe ich schon einige Wildkatzen beobachten und mit meiner Wildkamera einfangen können.

Das ist definitiv keine Wildkatze.

Man sollte noch anmerken, dass das Revier einer Wildkatze bis zu 1000ha groß sein kann und dass es derzeit ca. 5000 Wildkatzen in Deutschland gibt, damit relativiert sich die Grafik.

Ich bezog mit auf die Darstellung vom BUND, auf der für viel größere Gebiete als die von Dir genannten Vorkommen von Wildkatzen markiert sind. Dort habe ich unter anderem erfreut gesehen, dass es im Altdorfer Wald auch wieder welche hat. Daran ist bestimmt @gabi2010 schuld! Für den BUND gäbe es schon ein Motiv, etwas mehr Wildkatzengebiete auszuweisen als es gesicherte Vorkommen gibt, etwa die Botschaft „Wir sind doch schon soo weit - bloß noch diese und diese und jene Waldverbindung, dann wird alles gut!“

Ja - es ist sicher nicht passend, das Tier nur wegen der hellen Nase und des breiten, flachen Gesichts als Wildkatze anzusprechen. Die Pose und der Ort, wo sie fotografiert ist, lässt daran denken, dass da zwar gut ein Wildkater im Spiel gewesen sein kann, aber die Hybridisierung nicht erst in der letzten Generation stattgefunden hat.

Schöne Grüße

MM

Servus MM,

auch als Jäger und Mitglied des ökologischen Jagdvereins, freue ich mich auf jede Einwanderung und Verbreitung von natürlichen Jägern wie Wolf, Bär, Luchs, Goldschakal und Wildkatze.

Das würde mir einen guten Teil der Verpflichtung zum Schießen abnehmen. Es macht keine Freude auf Tiere zu schießen. Momentan ist es aber notwendig. Durch das Fehlen der natürlichen Predatoren, welche das normalerweise regulieren würden, gibt es einen ungesunden Wildbestand an Rehen, Rotwild und Sauen.
Diese Monokulturen in der Landwirtschaft haben das noch geschürt. Auch kommt noch der Nebeneffekt der Einzäunung dazu. In den letzten 2 Jahren musste ich 3 Perückenböcke schießen obwohl diese eigentlich gute Anlagen hatten. Nur haben die sich wegen den dreckszäunen die Hoden verletzt und deswegen kamen die Wucherungen über die Augen etc.

Es ist gut, daß es gerichtlich verboten wurde diesen einen Wolf abzuknallen.

Ich wünsche mir hier ein funktionierendes Ökosystem zurück, bei dem ich nur noch in den Wald gehen kann um mir ein Stück Fleisch zu holen und nicht zu müssen.
Die Prämisse ist immer nur das zu entnehmen, was wieder nachwächst.

Ich bin 20 Jahre in Canada aufgewachsen und mit den Natives auf die Jagd gegangen. Diese Zeit hat mich gelehrt einen Respekt vor der Natur zu haben und zu differenzieren, welches Stück Wild entnommen werden kann und welches nicht.

Oh je, bin etwas abgeschweift vom eigentlichen Thema. Man möge es mir verzeihen.

Gruß
TG

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Also ich bin kein Experte für Wildkatzen …
Aber nach meinem Gefühl schaut dieses Miezelchen genau aus wie ein dicker verfressener Hauskater :smile: und wie kastriert.

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Nach dem Motto, es wurde bereits gesagt, aber noch nicht von allen.

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