Will der ADAC uns manipulieren?

Hallo,

eine Veröffentlichung des ADAC dürfte für jeden mit minimalen Physikkenntnissen die Lachmuskeln anregen - für andere dürfte so eine Veröffentlichung aber zu falschen Kaufentscheidungen führen.

Es geht um diesen Artikel:

https://www.adac.de/rund-ums-fahrzeug/tests/crashtest/sichere-autos-euroncap/

Es fallen Sätze wie:

" Fazit: Sicherheit ist keine Frage der Fahrzeugklasse
Die ADAC Auswertung der 42 Euro NCAP Tests zeigt, dass es unabhängig von der Fahrzeugklasse möglich ist, ein hohes Maß an Insassenschutz zu bieten – sei es ein minimalistischer Klein- oder ein schwerer Geländewagen."

Auf Wikipedia steht dazu:
„Zu beachten ist, dass die Bewertungen auf die jeweilige zugrundegelegte Fahrzeugklasse bezogen sind, weil der Crashtest die Kollision mit einem Fahrzeug ähnlicher Größe simuliert (Kompatibilitätscrash). In der Regel schneiden größere Fahrzeuge bei realen Unfällen besser ab als kleine, da sie oftmals steifere Strukturen oder größere Verformungswege aufweisen. Statistischen Untersuchungen zufolge ist das Risiko, bei einem Autounfall zu sterben, für die Insassen eines leichteren Fahrzeugs höher.“

Manipulation ist für den ADAC übrigens nicht neu: https://www.fr.de/ratgeber/auto/adac-gibt-manipulationen-beim-autopreis-11256272.html

Will der ADAC manipulieren oder hat ein Praktikant ohne technischen Sachverstand diesen Artikel veröffentlicht?

Gruß
Desperado

Der ADAC liegt ja nicht zum ersten Mal daneben.
Man schaue nur, wer die Werbung schaltet und bezahlt.
Wes Brot ich ess…

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Moin,

Würdest du mir bitte genau physikalisch erklären, was an welchem Satz vom ADAC aus Sicht eines Physikers mit Zahlen belegbar falsch ist.

-Luno

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Hi,

Da helfen Deutschkenntnisse. Hohes Maß ist der positiv des Adjektiv hoch - die Sicherheit ist hoch, nicht niedrig. Es wird kein Vergleich mit anderen hohen Maßen an Sicherheit vorgenommen. Auch ein smart mit Sicherheitsgurte und Airbags bietet ein hohes Maß an Sicherheit für vernünftige Autofahrer mit angepasster Fahrweise. Aber auch der Fahrer des für dich sichersten Autos mit maximalem Sicherheitschichi ist tot, wenn ihm ein LKW in die Fahrerseite rast.
Alles ist relativ.

Die Franzi

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Der Satz bedeutet nicht dass in allen Fahrzeugklassen der Schutz gleich hoch ist. Es bedeutet lediglich, dass es keine Fahrzeugklasse gibt, die sicherheitstechnisch komplett durchfällt.

Nee, ich glaube eher, dass da jemand eine geringe Lesekompetenz, viele Vorurteile und wenig technischen Sachverstand besitzt.

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Denkst Du, eine Organisation wie der ADAC weiß nicht, wie der Durchschnittsleser so einen Satz interpretiert?

Verglichen mit einem Fahrrad ist ein Smart sehr sicher - verglichen mit den meisten anderen PKW aber eben nicht. Und weil es in dem Artikel eben explizit um Autos geht, ist es nicht abwegig, dass jemand den Satz so interpretiert, dass auch Kleinwagen so sicher wie größere Autos sein können.

Es ist wie bei Artikeln der Bildzeitung die von Organisationen wie Bildblog auseinandergenommen werden: Es wird meist nicht direkt die Unwahrheit geschrieben aber der Text suggeriert dem Leser etwas, was in der Realität nicht stimmt.

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aha, ist das wirklich so, dass größere Autos fester sind?

Da gibt es schon seit vielen vielen Jahren den sogenannten Kompatibilitätsansatz. Das bedeutet je größer ein Fahrzeug es ist um so weicher sind die Knautschzonen, je kleine das Fahrzeug ist um so härter.

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Und du denkst, ein Durchschnittsleser versteht diesen Absatz?!? Also echt…

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Das ist mit Absicht um die Leser zu manipulieren.

Er denkt vermutlich an die alte chinesische Weisheit, dass im Sturm ein starker Baum bricht aber ein flexibles Gras unverletzt bleibt.

  1. Die Aufprallgeschwindigkeit lag bei 50 km/h - also war jedes der Fahrzeuge mit 25 km/h unterwegs. Bei Autobahngeschwindigkeiten würde das Ergebnis anders aussehen.

  2. Die S-Klasse hat eine große Knautschzone, d. h. auch der kleine Smart kann die Aufprallenergie darin abbauen. Beim Unfall mit einem Auto mit Leiterrahmen (wie ihn LKW, und einige Lieferwägen und Geländewägen bzw. SUV haben) sieht das anders aus, ebenso mit Autos die weniger auf Partnerschutz ausgelegt sind.

  3. Es gab eine 50 prozentige Überdeckung. In den USA werden Crashtests mit 25 % Überdeckung ausgeführt - mit viel schwerwiegenderen Folgen für die Dummys.