Hallo Denis,
Als Baden-Württemberger deines Alters:
Wie stramm standest Du denn hinter Filbinger?
Hast Du „den“ da gewählt?
Ich werde mich der Antwort nicht entziehen. Ja, ich dürfte Filbinger gewählt haben, denn ich habe seinerzeit in der Aera Filbinger für den seinerzeitigen Innenminister Schiess schon Wahlkampf für die CDU gemacht. Jedoch stand ich wegen Filbinger weder stramm noch stand ich jemans hinter einem Politiker stramm. (Ich war im Wahlkampf für FJS, Dr. Kiesinger, Norbert Blüm, Helmut Kohl, Karl Schiess, Dietmar Schlee, Dr. H.-J. Häfele, Hans Katzer und, und , und…
Und ich gehörte zu jener Gruppe der Jungen Union, die nach Bekanntwerden eines unterschriebenen Todesurteiles den Rücktritt Filbingers verlangt hat. Aber nicht , weil er das ausgesprochene Todesurteil unterschrieben hat, sondern weil er die ihm möglich Chance nicht genutzt hat, die Unterschrift zu verweigern. Denn er konnte seine Unterschrift verweigern. Den Vollzug hätte er nicht verhindern können. Der Soldat war ein Desserteur. Darauf stand die Todesstrafe.
Und - auch wenn ich der CDU nahe stand - seine Aussagen zu Wyhl und dem dort geplanten AKW sorgten auch bei uns zur Verärgerung. Vor allem der Umgang mit politischen Gegnern.
Im Gegensatz zur heutigen Generation mussten wir gegen die alte Garde nun wirklich aktiv antreten und hatten stets das Risiko, dass wir „abgeschossen“ werden. Ich habe mir nichts vorzuwerfen. Die CDU hat nicht nur einmal meine Absetzung als JU-Vorsitzender verlangt, in einigen Fällen auch versucht Einfluss auf Wahlen zu nehmen, um mich aus den Positionen zu entfernen. Sogar Parteiauschlussverfahren gab es. Na und ? Liess und lässt mich bis heute kalt. Meine Meinung sage ich, wem sie nicht passt, der kann sich mit mir auseinandersetzen.
1960 konnte man sich nicht hinsetzen und studieren und warten bis eine Partei kam, glaubte man habe das Wissen der Welt, weil man eine Uni von innen gesehen hat und wurde Kandidat. Es war Wissen und eine ausreichende fachliche Kompetenz gefordert, nicht universitäres Bla-Bla mit dem Denkanstoss, wie man am besten ohne etwas zu tun zu viel Geld kommt. Und als mir 1981 - solange ging es seit 1960 - dann die Zweitkandidatur für den Landtag angeboten wurde, mit der Chance in etwa vier-sechs Jahren Erstkandidat zu sein, war meine Antwort nein.
Für mich war schon 1981 klar, dass der Großteil der Politiker nicht im Parlament sitzt, insbesondere viele Freiberufler und Beamte in den Parlamenten sitzen, nicht weil sie mehr im Landtag verdienen oder im Bundestag, sondern weil sie im wirklichen Beruf nichts getaugt haben und taugen, chancenlos selbst im öffentlichen Dienst standen, ihr Ego ( Macht ) über das Mandat ausüben wollen, es die einzige Rettung - es im Leben zu etwas zu bringen - bei bester Versorgung - die Parteienlandschaft war und ist.
Nein, ich habe nicht studiert und beruflich etwas geleistet, stand in leitender Position, um mich dann mit Theoretikern, die noch nie im Leben einer Arbeit nachgegangen sind oder es bei der Arbeit zu nichts gebracht haben, täglich auseinandersetzen zu müssen.
Dieser Teil gehört nicht mehr in diesen Thread. Was will ich damit sagen. Der Großteil jener Gruppierung, die derzeit mit der SPD koaliert, besteht aus Theoretikern und Träumern. Zwar erfolgreich, denn sie haben schon in der Zeit der RAF den Marsch durch die Institutionen angekündigt.
Gruss Günter
Und wo wir gerade dabei sind:
Ich ordne sie für mich dort
ein, wo ich auch jene einordne, die bis heute nicht begriffen
haben, was in 1000 Jahren Geschichte ( die nur 12 Jahre
dauerte ) falsch war. Aber ich gebe Dir soweit recht. Es ist
möglicherweise besser man erwähnt diese Gruppierung nicht und
redet „von denen da“.
Wenn Du alle über einen Kamm scherst, muß ich jetzt aber
fragen, in welchen Parteien die ganzen „Volksgenossen“ und
„Obersturmbannführer“
und sonstige Gestalten nach dem Krieg gelandet sind?
Sorry, wenn nach 1945 Fehler gemacht wurden, muss man diese doch heute nicht anderen zubilligen. Im Übrigen. Ein SED-ler wäre als Steinewerfer gegen die Ostpolizei sicher nicht bei uns Aussenminister geworden, schon alleine deshalb weil er von der SED kam. Lassen wir also mal dieses Pharisäertum beiseite. Akzeptieren wir einfach mal Aussagen von Paul Spiegel, dass ein Nazi nie ein Demokrat und die Aussage von Adenauer, dass ein Kommunist nie ein Demokrat wird. Dann wird man einfach sich zugestehen müssen, das jemand, der Tür an Tür mit RAF-Mördern lebte nie ein Demokrat werden konnte. Und ein Trittin oder eine Roth, die nun früher sich durchaus zur kommunistischen Ideologie bekannt haben, heute zwar, was tut man nicht alles für Geld, sich als „Demokraten“ bezeichnen, aber wenn sich andere nicht ändern, warum immer dann Personen dieser Gruppe ?
Dank Deines Alters hast Du die Strassenschlachten der Anhänger dieser Cliquen nicht erlebt.
Nee, schon gut, „den“ hatte keiner gewählt, oder mit den
Worten eines russischen Kriegsteilnehmers:
„Hochgerechnet müssen 3/4 der deutschen Sozialdemokraten
gewesen sein, wenn alle Angaben stimmen“
Dies ist wohl so wie heute jene aus der EX-DDR nie für Honi waren, und trotzdem wurde er immer mit fast 97 - 99 % gewählt. Man muss nicht russischer Kriegsteilnehmer sein, um feststellen zu müssen, dass nach 1945 „keiner Hitler gewählt haben“ will.
Nur wage ich auf Grund meiner politischen Erfahrungen und den Erfahrungen aus meinem Umfeld bei allen relevanten politischen Gruppen folgende provokante Aussage:
Der Großteil der deutschen Bevölkerung wäre jederzeit bereit, wenn dies ihrer beruflichen und persönlichen wirtschaftlichen Förderung dienen würde einene Weg der Diktatur wieder zu gehen, wenn damit verhindert werden könnte, dass ein andere mehr hat als man selbst hat. Und einige Zuwanderungsgruppe stünden hierbei wohl an vorderster Front gegen eigenen Landsleute. Schon heute haben wir Gruppen, die für sich und ihre Eliten Sonderrechte erwarten, durchsetzen und manipulativ auch Recht beugen. Dieses Land hat sich „neue Gegner“ gesucht. Im 3. reich waren es die Juden, Sinti und Roma.
Heute sind es Alte, Kranke, Behinderte, Arbeitslose. Deren Erfassung durch die Spitzelsysteme hat längst begonnen. Diese Systeme werden eines Tages auch eingesetzt gegen diese Gruppen, soweit nicht schon heute durch den Abgleich der Daten die Voraussetzung auf subtiler Basis gefahren werden, wie man Menschen ohne Mord um ihr Leben bringt.
Wir benötigen keine Gaskammern mehr in DE. Bei uns reicht die immer stärker werdende politische Elite, die Gesetze so schafft, dass Menschen vorzeitig das Zeitliche segnen. Wer keine Arbeit hat ( ich bin versorgt ) oder geringe Renten hat ( trifft für mich nicht zu ) und dem immer mehr genomen wird, hat nach wissenschaftlichen Erkenntnissen eine verkürzte Lebensdauer von mindestens fünf Jahren.
Eine Generation, die bei Millionen Menschen deren vorzeitiges Ende durch staatliche Massnahmen vorbereitet und betreibt, zielgerichtet das frühere Ableben betreibt, in ihrer Altersgruppe genügend Anhänger hat, sollte sich über Hitler und das 3. Reich nicht auslassen. Ich weiss, das ist eine harte Provokation, aber ich meine sie auch so. Eine Generation, die jedes Mittel nutzen würde, um sich sorgenfrei zu machen, muss sich schon fragen lassen, wo denn ihr Unterschied zur schweigenden Mehrheit des 3. Reiches noch ist.
Doch dies wäre alleine ein völlig anderes Thema.
Gruss Günter, dem es Spass gemacht hat, Dir zu antworten.