Will die CDU wirklich die Macht?

Hi!

Am Wochenende gab es im privaten Kreis eine Diskussion um die Kieler Ereignisse und die möglichen Konsequenzen. Dabei gab es u.a. eine Meinung, die mich bis jetzt noch nicht losgelassen hat. Ein Bekannter sagte nämlich, die CDU wolle derzeit gar nicht an die Macht, obwohl sie alle Chancen dazu hätte. Er begründete das folgendermaßen:

Nach dem Drama um Simonis in Kiel müßte die CDU in S-H auf Neuwahlen drängen, nicht auf eine Große Koalition. Aufgrund der Stimmung im Lande und des Chaos in der SPD in S-H dürfte die CDU als Sieger aus der Neuwahl hervorgehen, so daß Carstensen - ob mit oder ohne FDP - die Regierung in S-H stellen kann.
Bei den Wahlen in NRW liegen CDU/FDP klar vorne und dürften für einen Regierungswechsel sorgen.
Wenn S-H und NRW von der CDU regiert werden, verfügt die Union über eine Zwei-Drittel-Mehrheit im Bundesrat und kann damit jedes (!) Gesetz der Bundesregierung zu Fall bringen. Auf Deutsch: Die rot-grüne Regierung in Berlin ist de facto handlungsunfähig. Eine vorzeitige Auflösung des Bundestages wäre unumgänglich, und bei den derzeitigen Prognosen wäre der Wechsel von Schröder auf Merkel/Stoiber (wer auch immer Kanzlerkandidat der Union ist) höchstwahrscheinlich.

Frage in die Runde: Warum geht die CDU nicht diesen Weg, sondern läßt sich auf Koalitionsgespräche mit der SPD ein und vergeudet damit genau jene Zeit bis zu Bundestagswahl 2006, die nach Aussage der CDU Deutschland nicht mehr hat?

Grüße
Heinrich

Hallo Heinrich.

Bei den Wahlen in NRW liegen CDU/FDP klar vorne und dürften
für einen Regierungswechsel sorgen.

Dein Wort in Gottes Ohr. Ich erinnere nur an die BT-Wahl 2002, bei der ein bißchen Wasser und eine schon lange absehbare Pleite (Mogelcom) innerhalb von wenigen Wochen für einen Umschwung sorgten. Bevor ich die Truppe nicht mit der Eselsmütze auf dem Kopf aus dem Landtag stolpern sehe, glaube ich gar nichts.

Wenn S-H und NRW von der CDU regiert werden, verfügt die Union
über eine Zwei-Drittel-Mehrheit im Bundesrat und kann damit
jedes (!) Gesetz der Bundesregierung zu Fall bringen.

Zur Klarstellung: Das bezieht sich auch auf die zustimmungsfreien Gesetze, also die, die eigentlich nicht vom Bundesrat abgenickt werden müssen (nachzulesen in Art. 77 (3) bzw. (4) GG). Der Bundesrat kann auch gegen nicht zustimmungspflichtige Gesetze Einspruch einlegen, der – falls vom BR mit 2/3 beschlossen – nur mit einer 2/3-Mehrheit des Bundestages zurückgewiesen werden kann. Über diese 2/3-Mehrheit verfügt Onkel Schröder nicht.

Deutsch: Die rot-grüne Regierung in Berlin ist de facto
handlungsunfähig. Eine vorzeitige Auflösung des Bundestages
wäre unumgänglich,

Das sollte man meinen, aber unsere Vorzeigepolitiker, die bzgl. Kiel von Dolchstoß und Verrat reden, haben schon eine Lösung parat:
„Schröder hatte in den vergangenen Wochen allerdings klar gemacht, dass er auch in diesem Fall nicht zurücktreten und bis zum Ablauf der Wahlperiode 2006 im Amt bleiben werde.“
http://www.handelsblatt.com/pshb/fn/relhbi/sfn/build…

Das nenne ich konsequent.

Frage in die Runde: Warum geht die CDU nicht diesen Weg,
sondern läßt sich auf Koalitionsgespräche mit der SPD ein und
vergeudet damit genau jene Zeit bis zu Bundestagswahl 2006,
die nach Aussage der CDU Deutschland nicht mehr hat?

Ganz einfach: Weil nicht einfach so Neuwahlen ausgerufen werden können, sondern man dafür eine 2/3-Mehrheit braucht. Darauf wird sich die SPD wohl kaum einlassen, wenn man ihr nicht zumindest Verhandlungen über eine große Koalition angeboten hat (die dann natürlich scheitern müssten).

Alternativ könnte man behaupten, man wolle das Wahlergebnis respektieren und versuchen, auf dieser Basis eine Lösung blablabla.

Gruß,
Christian

Hallo Heinrich,

ich geh in der Verschwörungstheorie noch einen Schritt weiter.

Die Union kennt - wie die Anderen auch - die natürlichen gesamtkonjukturellen Zyklen genau. Und sie weiß, dass für den Fall des Greifens der Reformen sowie einer langfristigen globalen Konjunkturstärkung eine nachhaltige Stärkung der deutschen Wirtschaft eintreten wird. Dies allerdings mit der urdeutschen Eigenschaft der gründlichen Verzögerung…Diesen Effekt hat sich Schröder bei der Erstwahl 98 zu Nutze gemacht und die Boomphase 98-99 und die sinkenden AL-Zahlen (bis auf 3,5 Mio runter) zu Eigen gemacht und auch damit 2002 Stimmen geholt.

Wenn nun die Union D-land lahm legt und tatsächlich die Unregierbarkeit D-lands erreicht, wird sie möglichweise gewählt…hätte dann aber das Problem, dass sich - noch - nix ändert. Dies würde bedeuten, dass zur Hälfte der Legislaturperiode Merkel/Stoiber keine Ergebnisse vorzuweisen hätten und Gefahr liefen, nach vier Jahren erneut abgewählt zu werden.
Also werden sie versuchen bis 2006 die Regierung im Amt zu lassen (und ggf. zu stützen wie letzte Woche) um dann 06 die Geschäfte zu übernehmen, wie Schröder vor Jahren erstmal „ne ruhige Hand“ zu haben und sich die globale Entwicklung zu Nutze zu machen und dann 2010 wiedergewählt zu werden, um anschließend der - genesenen - SPD wie 98 einen Scherbenhaufen zu hinterlassen, den diese dann in 8 Jahren ein wenig beiseite räumen zu lassen - dabei erneut scheitern - und dann 2018 mit Wulff/ Koch erneut nach der Macht zu greifen.

Ich bin gern bereit, mich in rd. 15 jahren zitieren zu lassen…

Gruß Ralf

Im Grunde hast Du Recht und es wird wohl so kommen.
Es gab aber in der Vergangenheit entscheidende Details.
Bei Willy hatten die Leute die Faxen dicke von dem
Ostaussiedlerrevanchismus, sie wollten Volljährigkeit
mit 18, Abtreibung und Bafög, das gefiel auch der FDP und sie hat gewechselt. Das lief ja auch ganz gut, Barzel war echt keine Alternative. eigentlich ist Merkel sowas ähnliches,
bis zu dieser Spionageaffäre, so kam Schmidt mit seiner
preussischen Diziplin und hat die Republik vor die Wand gefahren,
AEG war pleite VW auch fast, Häuser standen leer.
Die frischen Lehrberufsgesellen(m/w) gingen aus,
die Nachfrage liess nach, die FDP wollte wieder W-Wachstum, da sind sie zu Helmut Kohl rüber.
Den interessierte nur die EU Einigung und der freie Grenzverkehr,
das hat er auch gut gemacht. Ihm zugute kamen die ganzen Studenten die so Mitte der 80er Abschluss machten, und ins Berufsleben eintraten und Geld ausgaben, da hatte keiner mehr dran gedacht und es ging aufwärts.
Junge Leute, die ins Berufsleben einsteigen, machen die Konjunktur.
Sie müssen plötzlich alles kaufen.
Dann kam die Wiedervereinigung und vor allen Dingen die Hauptstadtumsiedlung, auch ein Anliegen Kohls, die ging hau ruck über die Bühne, alles andere wurde ignoriert.
So um 1997 wurde die nötige Steuerreform und der Generationfaktor anvisiert, aber die SPD blockierte, übernahm die Regierung und
hoffte dass durch Soziale Gerechtigkeit …,
Das Dumme ist nur, es kam nichts nach wie die Studenten bei Kohl.

Ausser Kohl und Schröder wollte seit Adenauer (der vielleicht auch nicht so sehr) niemand so wirklich an die Macht.
Stober auch nur, weil er mal schauen will, ob sein Bayernmodell nicht doch auf die Republik passt.
Wenn Schröder 1998 gescheitert wär,
wär er in Niedersachsen geblieben,
nur Kohl konnte verlieren, durchhalten und dann
auch gewinnen. Schröder hatte eigentlich versprochen zu gehen,
wenn er es nicht schaftt mit der AL, hat er aber nicht,
bisher war auch noch kein Zwang da, zu gehen.
So SPD hat nun Münte in Rennen geschickt, Doris hat geweint,
es sieht alles wieder so aus, als ob der SPD
mal wieder nichts einfällt aussser die Diziplin zu bemühen,
wie Münte letztens mit den Grünen. Riecht schwer nach Untergang der
Rot/Grünen aus, auf CDU Seite ist aber auch niemand, vielleicht Koch,
er ist ja auch ein Pfälzer/Hesse/Südrheinländer.
Alle anderen hatten es in D-Land schwer, durch Ehrlichkeit zu überzuegen, sie mussten unhaltbare Versprechungen machen.

[Bei dieser Antwort wurde das Vollzitat nachträglich automatisiert entfernt]

Hi Christian

( kurze Anmerkung am Rande )

Alternativ könnte man behaupten, man wolle das Wahlergebnis
respektieren und versuchen, auf dieser Basis eine Lösung
blablabla.

Der Ruf nach Neuwahlen ist nicht minder blabla als Bemühung des alten Wahlergebnisses: Es kann doch nicht sein, dass die Unfähigkeit/unbeweglichkeit und ideologische Borniertheit von Politikern dazu führt, dass Bürger anders wählen MÜSSEN nach dem Motto „das letzte Wahlergebnis passt uns nicht, also noch Mal ran und gefälligst anders wählen“. Mit dem Wahlergebnis in S-H sind doch Mehrheiten und Regierungsfähigkeit nicht unmöglich! Nach meiner Einschätzung macht der vermeintliche Wahlgewinner „Carstensen“ dabei auch keine glückliche Figur.

Guten morgen,

Alternativ könnte man behaupten, man wolle das Wahlergebnis
respektieren und versuchen, auf dieser Basis eine Lösung
blablabla.

Der Ruf nach Neuwahlen ist nicht minder blabla als Bemühung
des alten Wahlergebnisses: Es kann doch nicht sein, dass die
Unfähigkeit/unbeweglichkeit und ideologische Borniertheit von
Politikern dazu führt, dass Bürger anders wählen MÜSSEN nach
dem Motto „das letzte Wahlergebnis passt uns nicht, also noch
Mal ran und gefälligst anders wählen“.

inzwischen gibt es doch einen neuen Informationsstand, warum sollte man nicht neu wählen lassen? Simonis ist weg, die SPD hat die FDP als Politnutte abgelöst, der SSW hat seine neue Rolle gefunden und die Carstensen hat gezeigt, daß er ein Heuchler ist (am besten fand ich, daß er bei jedem Wahlgang gefeixt und schenkelgeklopft hat und am nächsten Tag im Interview meinte, es hätte ihm vor allem um die Person Simonis leidgetan).

Auf dieser Basis sollten doch einige Wähler ihre Meinung geändert haben.

Mit dem Wahlergebnis in
S-H sind doch Mehrheiten und Regierungsfähigkeit nicht
unmöglich!

Natürlich nicht. Es hilft allerdings ungemein, wenn sich die koalierenden Parteien auf eine gemeinsame Politiklinie einigen können und das muß man erst einmal abwarten.

Gruß,
Christian

Rot/Grünen aus, auf CDU Seite ist aber auch niemand,
vielleicht Koch,
er ist ja auch ein Pfälzer/Hesse/Südrheinländer.

Ich denke, Du wirst recht behalten, immerhin dementiert er ja schon:
http://www.spiegel.de/politik/deutschland/0,1518,347…

Gruß,
Christian

Rot/Grünen aus, auf CDU Seite ist aber auch niemand,
vielleicht Koch,
er ist ja auch ein Pfälzer/Hesse/Südrheinländer.

Ich denke, Du wirst recht behalten, immerhin dementiert er ja
schon:
http://www.spiegel.de/politik/deutschland/0,1518,347…

Hallo Christian,

ausser B90/Lügen hat auch niemand jemals Koch als Kandidat für eine Kanzlerkandidatur gesehen. Vielleicht hätte Koch schon wesentlich früher erklären sollen, dass er keine Ambitionen auf den Sessel des Bundeskanzleramtes hat. So hat er nur dem politischen Kontrahenten Munition geliefert.

Gruss Günter

Unnötige Polemik
Hallo Günter,

auch durch vielfaches Wiederholen von

B90/Lügen

wird dieser Unsinn nicht wahrer. War mal ganz witzig, aber langsam wirds langweilig. Das aber nur als Anmerkung :smile:
Gruß,

Henning.

Hallo Henning,

auch durch vielfaches Wiederholen von

B90/Lügen

wird dieser Unsinn nicht wahrer. War mal ganz witzig, aber
langsam wirds langweilig. Das aber nur als Anmerkung :smile:
Gruß,

Henning.

Entweder nenne ich den Namen dieser Gruppe nicht oder dann wie vorstehend. Noch besser ist es natürlich, bei der Aufzählung demokratischer Parteien wie CDU/CSU, FDP, PDS, SPD ( alphabetisch aufgezählt) sich zu dieser „Verbindung“ nicht zu äussern.

Gruss Günter

Schon klar :smile:
Hallo Günter,

mir war schon klar, dass das deine Überzeugung ist :smile: Nur wirkt letztlich (berechtigte) Kritik, die mit solch relativ unsachlichen Ausdrücken formuliert wird, selbst relativ unsachlich. Ist natürlich auch immer eine Frage des Publikums, an das man sich richtet, und in diesem Forum sind denke ich alle politischen Schattierungen vertreten.

Entweder nenne ich den Namen dieser Gruppe nicht oder dann wie
vorstehend. Noch besser ist es natürlich, bei der Aufzählung
demokratischer Parteien wie CDU/CSU, FDP, PDS, SPD (
alphabetisch aufgezählt) sich zu dieser „Verbindung“ nicht zu
äussern.

Wobei nun auch „Verbindung“ eher etwas mit Burschenschaftler zu tun hat (liegt mir hier im universitären Umfeld halt doch recht nahe), und mit den Kollegen wollen wir ja nun wirklich nichts zu tun haben (zumindest mit den braunen Schafen unter diesen). Und demokratisch sind die Grünen ja nun schon, es wäre glaube ich etwas gewagt ihnen gerade das abzusprechen :smile:.
Gruß,

Henning.

Hallo Günter,

mir war schon klar, dass das deine Überzeugung ist :smile: Nur
wirkt letztlich (berechtigte) Kritik, die mit solch relativ
unsachlichen Ausdrücken formuliert wird, selbst relativ
unsachlich. Ist natürlich auch immer eine Frage des Publikums,
an das man sich richtet, und in diesem Forum sind denke ich
alle politischen Schattierungen vertreten.

Entweder nenne ich den Namen dieser Gruppe nicht oder dann wie
vorstehend. Noch besser ist es natürlich, bei der Aufzählung
demokratischer Parteien wie CDU/CSU, FDP, PDS, SPD (
alphabetisch aufgezählt) sich zu dieser „Verbindung“ nicht zu
äussern.

Wobei nun auch „Verbindung“ eher etwas mit Burschenschaftler
zu tun hat (liegt mir hier im universitären Umfeld halt doch
recht nahe), und mit den Kollegen wollen wir ja nun wirklich
nichts zu tun haben (zumindest mit den braunen Schafen unter
diesen). Und demokratisch sind die Grünen ja nun schon, es
wäre glaube ich etwas gewagt ihnen gerade das abzusprechen

Hallo Henning,

solange ein Cohn-Bendit die Morde der RAF für unausweichlich hält und ein Herr Trittin bis heute sich nie klar distanziert hat, aber auch Fischer sich als angebliche demokratische Leitfigur gibt, ohne sich jemals entschuldigt zu haben für seine Angriffe auf Polizeibeamte, sich heute als Demokrat „feiern lassen will“ während er früher Arafat bis nach Tripolis Gefolgschaft geleistet hat, werde ich diese Partei nicht als demokratisch einordnen. Ich ordne sie für mich dort ein, wo ich auch jene einordne, die bis heute nicht begriffen haben, was in 1000 Jahren Geschichte ( die nur 12 Jahre dauerte ) falsch war. Aber ich gebe Dir soweit recht. Es ist möglicherweise besser man erwähnt diese Gruppierung nicht und redet „von denen da“.

Gruss Günter

Hallo,

Herr Cohn-Bendit war schon in Zeiten der RAF-Morde überzeugter Parzifist und hat jede Gewaltanwendung verurteil (sogar die von seinem Freund Fischer gegenüber eines Polizisten). Herr Fischer hat sich inzwischen durchaus in aller Form für die Attacke auf den Polizeibeamten öffentlich entschuldigt.
Was die beiden Herren in deinem Geiste mit der Zeit zwischen 1933 und 1945 zu tun haben bleibt mir allerdings schleierhaft. Man kann den Grünen ja viel vorwerfen, aber wohl kaum, dass sie braune sind.

Gruß,
Hannes

Hallo Ralf

Ich bin gern bereit, mich in rd. 15 jahren zitieren zu
lassen…

Dieses Posting habe ich mir ausgedruckt und werde es in 15 Jahren noch mal lesen (falls ich es nicht bis dahin vergesse). Ich bin wirklich gespannt.

Viele Gruesse Thea

Hallo Günter,

solange ein Cohn-Bendit die Morde der RAF für unausweichlich
hält und ein Herr Trittin bis heute sich nie klar distanziert
hat, aber auch Fischer sich als angebliche demokratische
Leitfigur gibt, ohne sich jemals entschuldigt zu haben für
seine Angriffe auf Polizeibeamte, sich heute als Demokrat
„feiern lassen will“ während er früher Arafat bis nach
Tripolis Gefolgschaft geleistet hat, werde ich diese Partei
nicht als demokratisch einordnen.
besser man erwähnt diese Gruppierung nicht und
redet „von denen da“.

Als Baden-Württemberger deines Alters:
Wie stramm standest Du denn hinter Filbinger?
Hast Du „den“ da gewählt?

Und wo wir gerade dabei sind:

Ich ordne sie für mich dort
ein, wo ich auch jene einordne, die bis heute nicht begriffen
haben, was in 1000 Jahren Geschichte ( die nur 12 Jahre
dauerte ) falsch war. Aber ich gebe Dir soweit recht. Es ist
möglicherweise besser man erwähnt diese Gruppierung nicht und
redet „von denen da“.

Wenn Du alle über einen Kamm scherst, muß ich jetzt aber fragen, in welchen Parteien die ganzen „Volksgenossen“ und „Obersturmbannführer“
und sonstige Gestalten nach dem Krieg gelandet sind?

Nee, schon gut, „den“ hatte keiner gewählt, oder mit den Worten eines russischen Kriegsteilnehmers:
„Hochgerechnet müssen 3/4 der deutschen Sozialdemokraten gewesen sein, wenn alle Angaben stimmen“

Grüsse!
Denis

und es würde mich freuen, ggf. von Dir zu hören, ich werde Dieses Posting ausdrucken und mal sehen…
Gruß Ralf

[Bei dieser Antwort wurde das Vollzitat nachträglich automatisiert entfernt]

schon mal gehört?

Ich bin gern bereit, mich in rd. 15 jahren zitieren zu
lassen…

Willst Du Dich auch daran messen lassen? :wink:

Gruß,
Christian

Hallo Christian,

vielleicht…
was würde ich denn bekommen, nen Platz im Stadtrat?? (aber nur wenn voll pensionsberechtigt nach halber Legislaturperiode)
Gruß Ralf

[Bei dieser Antwort wurde das Vollzitat nachträglich automatisiert entfernt]

Hallo Denis,

Als Baden-Württemberger deines Alters:
Wie stramm standest Du denn hinter Filbinger?
Hast Du „den“ da gewählt?

Ich werde mich der Antwort nicht entziehen. Ja, ich dürfte Filbinger gewählt haben, denn ich habe seinerzeit in der Aera Filbinger für den seinerzeitigen Innenminister Schiess schon Wahlkampf für die CDU gemacht. Jedoch stand ich wegen Filbinger weder stramm noch stand ich jemans hinter einem Politiker stramm. (Ich war im Wahlkampf für FJS, Dr. Kiesinger, Norbert Blüm, Helmut Kohl, Karl Schiess, Dietmar Schlee, Dr. H.-J. Häfele, Hans Katzer und, und , und…

Und ich gehörte zu jener Gruppe der Jungen Union, die nach Bekanntwerden eines unterschriebenen Todesurteiles den Rücktritt Filbingers verlangt hat. Aber nicht , weil er das ausgesprochene Todesurteil unterschrieben hat, sondern weil er die ihm möglich Chance nicht genutzt hat, die Unterschrift zu verweigern. Denn er konnte seine Unterschrift verweigern. Den Vollzug hätte er nicht verhindern können. Der Soldat war ein Desserteur. Darauf stand die Todesstrafe.

Und - auch wenn ich der CDU nahe stand - seine Aussagen zu Wyhl und dem dort geplanten AKW sorgten auch bei uns zur Verärgerung. Vor allem der Umgang mit politischen Gegnern.

Im Gegensatz zur heutigen Generation mussten wir gegen die alte Garde nun wirklich aktiv antreten und hatten stets das Risiko, dass wir „abgeschossen“ werden. Ich habe mir nichts vorzuwerfen. Die CDU hat nicht nur einmal meine Absetzung als JU-Vorsitzender verlangt, in einigen Fällen auch versucht Einfluss auf Wahlen zu nehmen, um mich aus den Positionen zu entfernen. Sogar Parteiauschlussverfahren gab es. Na und ? Liess und lässt mich bis heute kalt. Meine Meinung sage ich, wem sie nicht passt, der kann sich mit mir auseinandersetzen.

1960 konnte man sich nicht hinsetzen und studieren und warten bis eine Partei kam, glaubte man habe das Wissen der Welt, weil man eine Uni von innen gesehen hat und wurde Kandidat. Es war Wissen und eine ausreichende fachliche Kompetenz gefordert, nicht universitäres Bla-Bla mit dem Denkanstoss, wie man am besten ohne etwas zu tun zu viel Geld kommt. Und als mir 1981 - solange ging es seit 1960 - dann die Zweitkandidatur für den Landtag angeboten wurde, mit der Chance in etwa vier-sechs Jahren Erstkandidat zu sein, war meine Antwort nein.

Für mich war schon 1981 klar, dass der Großteil der Politiker nicht im Parlament sitzt, insbesondere viele Freiberufler und Beamte in den Parlamenten sitzen, nicht weil sie mehr im Landtag verdienen oder im Bundestag, sondern weil sie im wirklichen Beruf nichts getaugt haben und taugen, chancenlos selbst im öffentlichen Dienst standen, ihr Ego ( Macht ) über das Mandat ausüben wollen, es die einzige Rettung - es im Leben zu etwas zu bringen - bei bester Versorgung - die Parteienlandschaft war und ist.

Nein, ich habe nicht studiert und beruflich etwas geleistet, stand in leitender Position, um mich dann mit Theoretikern, die noch nie im Leben einer Arbeit nachgegangen sind oder es bei der Arbeit zu nichts gebracht haben, täglich auseinandersetzen zu müssen.

Dieser Teil gehört nicht mehr in diesen Thread. Was will ich damit sagen. Der Großteil jener Gruppierung, die derzeit mit der SPD koaliert, besteht aus Theoretikern und Träumern. Zwar erfolgreich, denn sie haben schon in der Zeit der RAF den Marsch durch die Institutionen angekündigt.

Gruss Günter

Und wo wir gerade dabei sind:

Ich ordne sie für mich dort
ein, wo ich auch jene einordne, die bis heute nicht begriffen
haben, was in 1000 Jahren Geschichte ( die nur 12 Jahre
dauerte ) falsch war. Aber ich gebe Dir soweit recht. Es ist
möglicherweise besser man erwähnt diese Gruppierung nicht und
redet „von denen da“.

Wenn Du alle über einen Kamm scherst, muß ich jetzt aber
fragen, in welchen Parteien die ganzen „Volksgenossen“ und
„Obersturmbannführer“
und sonstige Gestalten nach dem Krieg gelandet sind?

Sorry, wenn nach 1945 Fehler gemacht wurden, muss man diese doch heute nicht anderen zubilligen. Im Übrigen. Ein SED-ler wäre als Steinewerfer gegen die Ostpolizei sicher nicht bei uns Aussenminister geworden, schon alleine deshalb weil er von der SED kam. Lassen wir also mal dieses Pharisäertum beiseite. Akzeptieren wir einfach mal Aussagen von Paul Spiegel, dass ein Nazi nie ein Demokrat und die Aussage von Adenauer, dass ein Kommunist nie ein Demokrat wird. Dann wird man einfach sich zugestehen müssen, das jemand, der Tür an Tür mit RAF-Mördern lebte nie ein Demokrat werden konnte. Und ein Trittin oder eine Roth, die nun früher sich durchaus zur kommunistischen Ideologie bekannt haben, heute zwar, was tut man nicht alles für Geld, sich als „Demokraten“ bezeichnen, aber wenn sich andere nicht ändern, warum immer dann Personen dieser Gruppe ?

Dank Deines Alters hast Du die Strassenschlachten der Anhänger dieser Cliquen nicht erlebt.

Nee, schon gut, „den“ hatte keiner gewählt, oder mit den
Worten eines russischen Kriegsteilnehmers:
„Hochgerechnet müssen 3/4 der deutschen Sozialdemokraten
gewesen sein, wenn alle Angaben stimmen“

Dies ist wohl so wie heute jene aus der EX-DDR nie für Honi waren, und trotzdem wurde er immer mit fast 97 - 99 % gewählt. Man muss nicht russischer Kriegsteilnehmer sein, um feststellen zu müssen, dass nach 1945 „keiner Hitler gewählt haben“ will.

Nur wage ich auf Grund meiner politischen Erfahrungen und den Erfahrungen aus meinem Umfeld bei allen relevanten politischen Gruppen folgende provokante Aussage:

Der Großteil der deutschen Bevölkerung wäre jederzeit bereit, wenn dies ihrer beruflichen und persönlichen wirtschaftlichen Förderung dienen würde einene Weg der Diktatur wieder zu gehen, wenn damit verhindert werden könnte, dass ein andere mehr hat als man selbst hat. Und einige Zuwanderungsgruppe stünden hierbei wohl an vorderster Front gegen eigenen Landsleute. Schon heute haben wir Gruppen, die für sich und ihre Eliten Sonderrechte erwarten, durchsetzen und manipulativ auch Recht beugen. Dieses Land hat sich „neue Gegner“ gesucht. Im 3. reich waren es die Juden, Sinti und Roma.

Heute sind es Alte, Kranke, Behinderte, Arbeitslose. Deren Erfassung durch die Spitzelsysteme hat längst begonnen. Diese Systeme werden eines Tages auch eingesetzt gegen diese Gruppen, soweit nicht schon heute durch den Abgleich der Daten die Voraussetzung auf subtiler Basis gefahren werden, wie man Menschen ohne Mord um ihr Leben bringt.

Wir benötigen keine Gaskammern mehr in DE. Bei uns reicht die immer stärker werdende politische Elite, die Gesetze so schafft, dass Menschen vorzeitig das Zeitliche segnen. Wer keine Arbeit hat ( ich bin versorgt ) oder geringe Renten hat ( trifft für mich nicht zu ) und dem immer mehr genomen wird, hat nach wissenschaftlichen Erkenntnissen eine verkürzte Lebensdauer von mindestens fünf Jahren.

Eine Generation, die bei Millionen Menschen deren vorzeitiges Ende durch staatliche Massnahmen vorbereitet und betreibt, zielgerichtet das frühere Ableben betreibt, in ihrer Altersgruppe genügend Anhänger hat, sollte sich über Hitler und das 3. Reich nicht auslassen. Ich weiss, das ist eine harte Provokation, aber ich meine sie auch so. Eine Generation, die jedes Mittel nutzen würde, um sich sorgenfrei zu machen, muss sich schon fragen lassen, wo denn ihr Unterschied zur schweigenden Mehrheit des 3. Reiches noch ist.

Doch dies wäre alleine ein völlig anderes Thema.

Gruss Günter, dem es Spass gemacht hat, Dir zu antworten.

Hallo Hannes,

dieses Aussage trifft so nicht zu. Cohn Bendit hat sich nie in bezug auf dei RAF gegen die Gewalt geäussert. Cohn Bendit hat Verständnis, dass es zu den Verbrechen der RAF gekommen sei, wobei durchaus seine
rethorischen Fähigkeiten sich dadurch äussern, dass er diese Verbrechen der RAF als „logische Entwicklung der Ereignisse sieht“.

Herr Cohn-Bendit war schon in Zeiten der RAF-Morde überzeugter
Parzifist und hat jede Gewaltanwendung verurteil (sogar die
von seinem Freund Fischer gegenüber eines Polizisten). Herr
Fischer hat sich inzwischen durchaus in aller Form für die
Attacke auf den Polizeibeamten öffentlich entschuldigt.

Ich glaube Fischer kein Wort und wer auf öffentlichen Druck sich entschuldigt, dem ist dies nicht zuzuschreiben. Wer sich als Angeklagter erst auf Druck und unter der Last der Beweislage zur Entschuldigung durchringt, zu einem Geständnis, beteiligt gewesen zu sein, dem wird in der Justiz keine Milde zuteil, weil schlichtweg solche Notlügen nicht abgenommen werden als ehrliche Antwort.

Was die beiden Herren in deinem Geiste mit der Zeit zwischen
1933 und 1945 zu tun haben bleibt mir allerdings schleierhaft.
Man kann den Grünen ja viel vorwerfen, aber wohl kaum, dass
sie braune sind.

das ist hier aber nicht die Aussage. Meine Aussage ist, dass ich diese Gruppierung so behandeln wie die Ewiggestrigen. Sie existieren für mich öffentlich nicht. Man muss sie mit allen rechtstaatlich zulässigen Mittel bekämpfen.

Gruss Günter