Windel noch mit 6 Jahren

Hallo,

Du schreibst es selbst: „unauffällig entsorgen“, „2 von 25 in
einer Klasse“.
Da liegt schon ein gewisses Potential drin, dass der Junge das
als demütigend/beschämend erleben könnte.
Zumal ein 6jähriger normalerweise durchaus selbst weiß/ahnt,
dass er arg spät dran ist mit dem Trockenwerden.

Insofern kann ich mir gut vorstellen, der der Junge ganz
dankbar ist, wenn man ihn unterstützt, die Windel allmählich
loszuwerden. Das kann ja vielleicht sogar ganz banal schon
dadurch geschehen, dass man ihm „antrainiert“ vor dem
Bettgehen nochmal vollständig die Blase zu leeren.

Ja, klar soll man ihn unterstützen! Unbedingt sogar - aber nicht unter Druck und nicht mit dem Hinweis auf die anderen 23 Kindern, die es schon „geschafft“ haben. Keep cool - es werden weit aus mehr Kinder gehänselt, weil es in Mathe eine 5 geschrieben hat als Bettnässer. Die Situationen in denen es zu Tage kommt sind geringer und sie sind nicht durch üben beinflussbar. Wie bereits geschrieben ist es nicht bewusst erlernbar die Blase zu kontrollieren. Klar, soll man das Kind vor dem Einschlafen auf’s Klo schicken. Ich würde es sogar kurz bevor die Eltern schlafen gehen nochmal auf’s Klo „schieben“ - aber ich würde mich davor hüten es zu pathologisieren oder es zu etwas zwingen. Wenn dieses Kind sich mit der Windel sicher fühlt, dann soll es seine Windel haben und wenn diese Windel morgens immer trocken ist, dann würde ich mir erst recht keine Sorgen machen. Wenn eine Klassenfahrt ansteht wird dieses Kind nachts definitiv keine Windel haben wollen. Mit diesem Wissen kann man das Kind vorbereiten und da Kinder Rituale lieben kann man das auch so gestalten (z.B. von Mo-Fr. gibt es keine Windel und am Wochenende kann er sie haben) - mit der Begründung „zu teuer“ oder es gibt Deine Größe nicht mehr.

Viele Grüße

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Hallo,

in der gleichen Weise könnte man dann argumentieren, dass sich z.B. Homosexuelle und Ausländer nicht wundern sollen, wenn sie zusammengeschlagen oder angepöbelt werden, schließlich verhalten sie sich grob anders als die Norm oder das ungeschriebene Gesetz, demzufolge in Deutschland im "Normal"fall heterosexuelle Deutsche leben.
So ein hirnverbrannter Schwachsinn!
Klar gibt es diese Denkweise immer noch, nicht zu Mehrheit gehöriges lautstark auszugrenzen… aber sowas auch noch als würdigen Lerneffekt hinzustellen, da platzt mir der Kragen. Dass die größere Gruppe im Zweifelsfall immer das Sagen hat und das Dazugehören alles ist, bekommen Kinder früh und heftig genug von alleine mit, das muss man als Erwachsener nicht noch fördern!

Gruß

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Hallo,

in der gleichen Weise könnte man dann argumentieren, dass sich
z.B. Homosexuelle und Ausländer nicht wundern sollen, wenn sie
zusammengeschlagen oder angepöbelt werden, schließlich
verhalten sie sich grob anders als die Norm oder das
ungeschriebene Gesetz, demzufolge in Deutschland im
"Normal"fall heterosexuelle Deutsche leben.

Also Stiefelkatzi, den Bluteimer hast du aber jetzt von ganz weit her geholt.

So ein hirnverbrannter Schwachsinn!
Klar gibt es diese Denkweise immer noch, nicht zu Mehrheit
gehöriges lautstark auszugrenzen… aber sowas auch noch als
würdigen Lerneffekt hinzustellen, da platzt mir der Kragen.
Dass die größere Gruppe im Zweifelsfall immer das Sagen hat
und das Dazugehören alles ist, bekommen Kinder früh und heftig
genug von alleine mit, das muss man als Erwachsener nicht noch
fördern!

Jessas, was man mit dem Schildern eines Kindheitserlebnisses alles anrichten kann.

Wo nochmal habe ich die Methode gewürdigt?

Hallo!

Das kann ja vielleicht sogar ganz banal schon
dadurch geschehen, dass man ihm „antrainiert“ vor dem
Bettgehen nochmal vollständig die Blase zu leeren.

Wenn das etwas damit zu tun hätte, ob ein Kind über Nacht
trocken bleibt oder nicht, dann wäre das in der Tat eine
Methode.

Ich wollte auch nicht eine Methode vorschlagen (da müsste man den Hintergrund kennen!), sondern andeuten, dass die Ursache völlig banal sein kann, und dass es in dem Fall ein ziemlicher Blödsinn wäre, die Sache nicht anzugehen.

Ist es bloß nicht.

Begründung?

Und an alle anderen, die die große Katastrophe der
Klassenfahrt heraufbeschwören: in welcher Schule gehen Kinder
in der 1. Klasse auf eine Klassenfahrt mit Übernachtung?
Ich kenne keine.

Ich auch nicht, aber meine beiden Kinder übernachten bisweilen bei Freunden seit sie 5 sind. Auch deren Freunde bei uns. Die Einschränkung, die der 6jährige Enkel durch die Windel erfährt, ist also durchaus schon gegeben.
Für eine „Katastrophe“ halte ich das gewiss nicht, aber unter Umständen für völlig unnötig.

Gruß
Tyll

Hallo!

Ja, klar soll man ihn unterstützen! Unbedingt sogar - aber
nicht unter Druck

Da sind wir völlig einer Meinung.

Die Situationen in denen es zu
Tage kommt sind geringer und sie sind nicht durch üben
beinflussbar.

???

aber ich würde mich davor hüten es zu
pathologisieren oder es zu etwas zwingen.

Selbstredend!

Gruß
Tyll

Guten Morgen,

Begründung?

Weil es beim Einnässen um ein Problem geht, das mit Schlafverhalten zu tun hat. --> http://de.wikipedia.org/wiki/Enuresis
Früher hat man bei Kindern, die einnässten, die abendliche Flüssikgeitszufuhr beschränkt, was nicht funktioniert hat.

Ich auch nicht, aber meine beiden Kinder übernachten bisweilen
bei Freunden seit sie 5 sind. Auch deren Freunde bei uns. Die
Einschränkung, die der 6jährige Enkel durch die Windel
erfährt, ist also durchaus schon gegeben.

Wenn das denn der Fall ist. Aber das kann man steuern und hier wurde immer wieder von der Klassenfahrt gesprochen.

Im Übrigen ist der Wikipedia-Artikel ziemlich ausführlich und spricht auch verschiedene Methoden an. Unser Sohn trug übrigens keine Windeln (weil es keine in seiner Größe gab / hab unten schon mal erwähnt, dass wir nicht in Europa lebten zu der Zeit) und wir hatten bis er 8 war regelmäßig ein nasses Bett. Wir sind vor dem Einschlafen mit ihm zur Toilette, wir haben ihn nochmal zur Toilette gebracht, wenn wir ins Bett gingen, also einige Stunden später und hatten dennoch meist einige Stunden später nasses Bettzeug.

MfG
GWS

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Hallo,

in der gleichen Weise könnte man dann argumentieren, dass sich
z.B. Homosexuelle und Ausländer nicht wundern sollen, wenn sie
zusammengeschlagen oder angepöbelt werden, schließlich
verhalten sie sich grob anders als die Norm oder das
ungeschriebene Gesetz, demzufolge in Deutschland im
"Normal"fall heterosexuelle Deutsche leben.

Also Stiefelkatzi, den Bluteimer hast du aber jetzt von ganz
weit her geholt.

Nein, ich habe lediglich die Argumentation auf ein anderes Feld übertragen.

Wo nochmal habe ich die Methode gewürdigt?

Da:

Ja, und sie haben gelernt, dass Normen und ungeschriebene
Gesetze gelten (ich will das mal so nennen), dass man in
Situationen kommt, wo man aneckt, wenn man sich grob anders
verhält als es gemeinhin üblich ist.

Jeder Mensch muss lernen, was er wo und wie tut. Wo man besser
das Maul mal hält und sich an anderen orientiert.

1 Like

Hallo!

Begründung?

Weil es beim Einnässen um ein Problem geht, das mit
Schlafverhalten zu tun hat. -->
http://de.wikipedia.org/wiki/Enuresis

Aber in diesem Artikel steht doch selbst schon, dass auch das Trink- und das Miktionsverhalten eine Rolle dabei spielen können. Das sind Dinge, die der „Übung“ gut zugänglich sind.

Einen brauchbaren Kurzüberblick zu den vielen Formen von „Toilettentraining“ bei (nächtlicher) Enuresis findest du z.B. hier (ab „Operante Methoden“):
http://books.google.at/books?id=N1WaKOgJT4gC&pg=PA34…

Nur zur vorbeugenden Klarstellung: das ist einzig auf unsere Teildiskussion bezogen, nicht auf den Enkel der UP.

Früher hat man bei Kindern, die einnässten, die abendliche
Flüssikgeitszufuhr beschränkt, was nicht funktioniert hat.

Doch, in manchen Fällen funktioniert das schon.
Genauso wie eben manchmal das banale Entleerungsritual vor dem Bettgehen hilft.
Nämlich dann, wenn die nächtliche Enuresis auf einer leicht zu geringen Blasenkapazität beruht.
Bei anderer Verursachung bringt es freilich gar nichts, da hast du vollkommen recht.

Gruß
Tyll

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Hallo,

Nein, ich habe lediglich die Argumentation auf ein anderes
Feld übertragen.

Von Zusammengeschlagenwerden usw. war in der meinigen Argumentation aber längst nicht die Rede.

Auch ein Homosexueller und ein Ausländer kann sich überdies an die Gepflogenheiten anpassen. Ein Mensch aus Rom wird in berlin nicht einfach ohne links oder rechts zu schauen auf die 6-spurige Hauptstraße laufen. Die römischen Autofahrer sind darauf eingestellt. Die Berliner nicht: matsch.

Ein Homosexueller wird wie ein Heterosexueller in der Öffentlichkleit z.B. keinen Sex haben. Aber sie dürfen sich in der Öffentlichkeit küssen, wie alle homo-, hetereo-, bi-, und was-es-noch-so-alles-gibt-sexuellen Leute, ohne das groß wer daran Anstoß nimmt.

Der Transvestit im Dorfladen, mit seinen Blümchen in der blonden Perücke hat mich aber durchaus ein bisschen zum Schmunzeln gebracht.

Ich will das jetzt in dieser Richtung aber nicht weiterführen. Sonst kommt vielleicht noch ein Hitler-Vergleich!

Wo nochmal habe ich die Methode gewürdigt?

Da:

Ja, und sie haben gelernt, dass Normen und ungeschriebene
Gesetze gelten (ich will das mal so nennen), dass man in
Situationen kommt, wo man aneckt, wenn man sich grob anders
verhält als es gemeinhin üblich ist.

Jeder Mensch muss lernen, was er wo und wie tut. Wo man besser
das Maul mal hält und sich an anderen orientiert.

Nein, das betrifft ganz klar das Resultat.

Habe mich, sofern mich erinnere, innerhalb der Diskussion doch für ein Nachdenken ausgesprochen.

„Kann man eine solche Methode nicht abwandeln, ohne dass der Lernprozess mit dem Gesichtsverlust des betroffenen Kindes einhergehen muss?“

(Ich weiß keine, sonst hätte ich sie geschrieben. Aber gibt es offensichtlich weitaus, in Erziehungsfragen, kompetentere Menschen, von denen im Grunde auch nichts kam, als ihm seine Windel zu lassen. Dazu hätt es dann bei mir auch noch gereicht.)

Hallo,

Die erste Klassenfahrt findet zumeist nicht in der ersten
Klasse statt, zumindest nicht über Nacht.

ähm, meine Tochter ist in einer Schule mit altersgemischten Gruppen (1. bis 4. Klasse), und jedes Jahr fahren immer zwei Gruppen zusammen auf Klassenfahrt, montags bis freitags, also Erstklässler auch. :smile:

Viele Grüße
Christa

ähm, meine Tochter […]

Da stand „zumeist“.
Es ist eindeutig die Ausnahme (hessische, staatliche Grundschulen als Info-Grundlage).

MfG
GWS