Windlastannahmen eines radialen Pagodenbaus

Ich tue mich im Moment sehr schwer mit der richtigen Interpretation der DIN 1055 Teil 4. Das Dachragwerk, das ich rechnen möchte hat in etwa die Form eines Kegelstumpfes (Radius oben ca. 1,80m; Radius unten ca. 24m; Höhe 6m; 20m über Gelände)
Nun meine Fragen:
1.) Ist es richtig, Tabelle 15 anzuwenden? Mit welchem Durchmesser?
2.) Wie interpoliert man die Reynoldzahl logarithmisch?
3.) Was hat Tabelle 3 Zeile 2 mit der Sache zu tun?

Für mehr Infos über die Form des Bauwerks: http://www.himmels-pagode.de

Ingenieurmäßige Annahmen wählen
Welches der Bilder auf http://www.himmels-pagode.de ist
wirklich charakteristisch für das Bauwerk?
So schnell finde ich meine DIN 1055:4 nicht, möchte aber folgendes sagen:
Betreffend des anzuwendenden Staudruckes q ist für Aufstellungsote in Deutschland natürlich nach DIN
1055:4 zu verfahren, für Aufstellungsote ausserhalb Deutschland
nach lokalen Vorschriften, ich habe da einiger Erfahrungen.
Ich habe Statische Berechnungen in Deutschland im Regelfall genehmigt bekommen, in welchen ich bei der Wahl der cw - Werte eher nach ingenieurmäßigen Überlegungen vorgegangen bin als nach
starrem Regelwerk, wenn die Baukörperform im Regelwerk nicht
klar definiert ist.
Ich würde herangehen wie folgt:
Dass es sich um einen Kegelstumpf handelt, kann man in erster Näherung vernachlässien.
Wichtig ist, was unter dem Kegelstumf ist, da dies die lokale
luftgeschwindigkeit und soit Staudruck etc beeinflusst.
cpe - Werte für Zylinder kann man nicht annehmen, da der
Kegel zu flach.
Die Umströmung könnte der einer großen Kugel gleichen
(eine „glatte“ Oberfläche vorausgesetzt), ÖN B4014 gibt hier
detailliert Auskunft. Um auf der sicheren Seite zu sein,
würde ich abgeleitet aus ÖN B4014 als MINIMALEN cpe - Wert
cpe = -1,04 annehmen.
DIN 1055:4 schreibt für Satteldächer mit 35° cpe leeseitig
mit cpe=-0,6 vor, luvseitig mit +0,5, lokal an Ecken cpe = -1,8
lokal an kanten cpe =-1,1
WICHTIG IST AUCH DER cpi - Wert, abhängig vom Baukörper unter dem Dach. Bei einem „normalen“ Haus cpi = 0,2 cpe
luvseitig offen: cpi = 0,8 (oder die darauf anzuwendenden Teile)
leesetig offen: cpi : -0,5.

Daraus ist bei Suche nach oberen Grenzen abzuleiten:
Bei geschlossenem Bauwerk:
Windsog = 1,2 * 1,04 * q
Winddruck = 1,2 * 0,5 * q

luv- oder leeseitig offen oderluv- oder leeseitig offene Teile:
(Ich nehme an, am Aufstellungsort kann der Wind aus allen Richtungen gleich kommen)
Windsog = (0,8 + 1,04) * q
Winddruck = (0,5 + 0,5) * q

Bei Dachziegeln etc sind lokal die für Kanten und Ecken höheren
Werte + cpi anzusetzen.

Aus obigem erkennbar:
DIE GRÖSSTE GEFAHR IST DAS ABHEBEN UNTER WINDLAST

Wenn du unsicher bist gehst Du mit diesen Ideen zu Deimem
Prüfstatiker, er wird das schom akzepieren, danach machst Du
die Rechnung fertig.

Für Austellungsorte in Asien:
Stabilitätsnmachweis mit doppelten Windlasten führen,
ebenso mit doppeltem Winddruck luvseitig und doppeltem
Windsop leeseitig.

Für Rückfragen stehe ich gerne zur Verfügung

Harald

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Erstmal vielen Dank für die Tipps!
Ich will dieses Dach im Rahmen meiner Diplomarbeit konstruieren und bemessen - es besteht also keine Gefahr für Leib und Leben!
Gemeint ist das Dach für die Himmelspagode, so 'ne Art negativ gekrümmtes Zeltdach, Standort Deutschland. Du hast recht, für einen Zylinder ist es wirklich zu flach. Ich werde mich glaub ich, dazu entschließen, die cp-Werte für Satteldächer niemals auf der unsicheren Seite zu unterschreiten, aber die Umströmung trotzdem mit dieser radialen Vorgabe der DIN in den Griff zu bekommen, denn das Dumme ist, daß das ganze Dach rund ist! Logarithmisch interpolieren werde ich nicht, da es sich sowieso nur um eine Annäherung an die Wirklichkeit handelt. Ich muß sagen, daß die DIN in puncto Windlastannahmen echt ein bißchen schwach auf der Brust ist! Danke nochmal…