Windmühlen am Flugzeug?

Werner,
wir haben Dir jetzt lang und breit erklärt wie es funktioniert
mit den „Windmühlen am Flugzeug“. Aber wenn Du den Erklärungen
trotzdem nicht glauben willst, OK, dann laß es eben…
MfG Flyer94

Hallo!

In der Religion muß man wohl glauben, es geht nicht anders, aber hier könnte man mich überzeugen durch Fotos, Zeichnungen usw. Du, als Luftfahrtexperte weißt das ja sicher.
Ich habe jede Menge Schnittzeichnungen, Beschreibungen usw von Flugzeugen, aber von Windmühlen steht dort nichts.
Außerdem gab es hier eben so viele Antworten dagegen, wie dafür. Also, was soll ich glauben?
Gruß Werner, der nicht alles glaubt, was man ihm auftischt.

…ua. an der A-6 Intruder (Leichter Bomber der U.S. Navy). Tatsächlich ist es so das der Bombardier (2. Mann im Cockpit) bei Nachtstarts von Flugzeugträgern IMMER mit seiner Taschenlampe den Höhenmesser beleuchtet.
Im Falle eines Stromausfalles kann der Pilot per Seilzug (ein Ruck am entsprechenden Hebel genügt) eine kleine „Windmühle“ ausfahren, welche dann genügend Strom für die Instrumente/Beleuchtung liefert…(obwohl weiterfliegen dann wohl ausscheidet, es ist dann wohl eher die Rückkehr zum Träger, bzw. der Ausstieg angesagt).

)

Hallo Werner,

Also, was soll ich glauben?

Ich habe immer ein bisschen mitgelesen, und bitte verzeih mir, wenn ich sage, daß Du schon wirklich schwer zu überzeugen bist. :wink:) Die Existenz der „Ram Air Turbine“ (RAT) ist nun einmal nicht Allgemeinwissen - nicht zuletzt, weil es sie nicht in jedem Flugzeug gibt - aber deswegen gibt es sie durchaus in einigen Maschinen.

In der Religion muß man wohl glauben, es geht nicht anders,
aber hier könnte man mich überzeugen durch Fotos, Zeichnungen
usw. Du, als Luftfahrtexperte weißt das ja sicher.

Dann versuche ich das mal: schau Dir einfach mal folgende Bilder an:
http://www.tp1.physik.uni-erlangen.de/~vitzethum/fil…
http://www.tp1.physik.uni-erlangen.de/~vitzethum/fil…
http://www.tp1.physik.uni-erlangen.de/~vitzethum/fil…

Es handelt sich um Scans aus des Systems Manual (Vol.2) des B757-Handbuchs der LTU (#1,#2) sowie die „Loss of All Engines“-Checkliste aus dem QRH (Quick Reference Handbook) für die B757-200 der LTU (#3). Übrigens verliert das Handbuch kein Wort darüber, daß die RAM auch Strom erzeugen kann. Zwar gibt es einen - optionalen - „Hydraulic Driven Generator“, aber der wird nur vom linken und vom rechten, aber nicht vom mittleren Hydrauliksystem gespeist - nur dieses aber kann die RAT versorgen.

Zufrieden? :wink:

Markus

Hallo Markus!
Wie kann man jemanden nur mit Worten überzeugen, wenn von 20 Antworten, 10 die Mühlen bestätigen und 10 verneinen? (Bitte nicht auf die Zahlen 10 u. 10 festnageln!)
Überzeugen kann man bei so einer Sache nur durch Fakten. Also Zeichnungen oder Beschreibungen.
Deine Zeichnung beweist, daß es dieses Windrad gibt. Ich habe nur kurz reingesehen und den Eindruck, daß es kein Generator ist, sondern eine Hydraulikpumpe, die da von Wind angetrieben wird. Kann mich aber auch täuschen. Ich werd es noch mal abdrucken.
Aber trotzdem vielen Dank für die Mühe. Jetzt sind vielleicht auch die überzeugt, die es bisher nicht waren.
Gruß Werner

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Demokratische Wahrheit.

Außerdem gab es hier eben so viele Antworten dagegen, wie
dafür.

Die Wahrheit der Mehrheit ist die demokratische
Wahrheit.

Es gibt auch noch eine objektive Wahrheit.

Diese objektive Wahrheit herauszufinden erfordert
jedoch meistens Arbeit und Anstrengung. Deshalb
ist sie auch nicht weit verbreitet.

Marco

Windkraftanlage? Was ist das denn?

Ein Windraedchen mit Dynamo dran. Vorne steckt
man Wind rein, hinten kommt Strom raus.

Der Wind-Generator bremst natürlich, denn worher war er ja
nicht da.

Und die explodierende Treibladung im Gewehr bremst
die Kugel auch, denn vorher waren die Gase ja nicht da…

Hier gehts aber um die Triebwerke des Flugzeugs:

„daß sich die Triebswerke allein durch den
„Fahrtwind“ weiterdrehen und somit auch die zu den
Triebwerken
gehörenden Generatoren gespeist werden - natürlich nur mit
einem Bruchteil der Energie, die ein laufendes Triebwerk
liefert. Logischerweise bremst sowas das Flugzeug auch nicht,
denn der Luftwiderstand eines Triebwerks ist immer derselbe,
egal ob sich die Triebwerkseinläufe drehen oder nicht :smile:

Wenn die Triebwerke aus sind, und das Flugzeug segelt, dann
bringt es kein Nachteil, wenn sich die Triebwerke durch den
„Wind“ drehen, und so möglicherweise die Generatoren antreibt.
Das im Vergleich zum Wind-Gerenerator, welcher erst augeklappt
werden muß, und damit den Luftwiederstand erhöht.

Also nochmal ganz langsam zum Mitschreiben und fuer nicht-
Physiker.

Die Stokes-Differentialgleichungen, die die Luftbewegung
um ein Staustrahltriebwerk beschreiben sind recht einfach,
aber leider auch nichtlinear, so dass bei groesseren
Geschwindigkeiten die Loesungen chaotisch (hier sogar
ergodisch) werden, d.h. so dass die Loesung aeusserst
sensibel gegenueber den Randbedingungen ist. Der Singulaere
Umschlagspunkt von laminarer in chaotische Stroemung ist beim
abstuerzenden Flugzeug laengst ueberschritten. Wie man also
leicht sieht, aendert sich die Stroemungsgeschwindigkeit,
und damit der Stau- und Vakuumdruck an den Lamellen des
Staustrahltriebwerks stark (positiver Ljapunov-exponent)
mit zunehmender Umdrehungszahl des Triebwerkes. Aus
heuristischen Plausibilitaetsueberlegungen folgt, dass
beim Erzeugen des Stromes mehr Energie dem ueber die
Lammellen streichenden Mediums (hier Luft) entzogen werden
muss. Also veraendert sich der senkrecht auf die Lamellen
wirkende Druck, und damit auch die insgesamt auf das
Triebwerk wirkende Kraft so, dass diese Kraft mehr Arbeit
verrichten kann. Sie muss demnach groesser werden. Global
betrachtet steigt also die Bremskraft bei von der
vorbeistreichenden Luft angetriebenem Triebwerk.

Wer lesen kann, hat Vorteile :wink:

Wer sich richtig vormulieren kann, auch :wink:

Oder obiges noch einfacher ausgedrueckt:
Ich hab recht, aetsch :smile:

Marco

?!?
Wenn sich ein Windkraftanlage oder irgendein Propeller im Leerlauf dreht, wird der Wind im Idealfall nicht abgebremst.

Wenn der Propeller steht wird der Wind abgebremst, da der Propeller wie ein Hindernis wirkt.

Wenn der Generator Energie abgeben soll, so muß er diese dem Wind entziehen, also den Wind abbremsen.
Dasselbe gilt für ein Triebwerk am Flugzeug.

Ist das so schwer zu verstehen?
Dennis

Hi Werner,

ich habe hier nichts gelesen, was diese RAT verneint.
Es wurden nur noch ein paar andere Lösungen gezeigt.
Und es wäre noch die Frage zu klären, ob die RAT nun Hydraulikdruck, Strom oder beides liefert.

Gruß
Dennis

Ich glaube wir reden aneinander vorbei…

Also jetzt mal ganz langsam:

Situation: Eine 747 hat kein Kerosin mehr, und befindet sich im Gleitflug.

Die vier Turbinen erzeugen einen Luftwiederstand, (genau so wie die die Räder des Airbus, weil es die Räder ja nicht einfahren konnte) da die Turbinen (die jetzt nix tun) nicht eingefahren werden können, erzeugen Sie immer eine Bremswirkung auf das Flugzeug. Ob sie sich dann durch die einströmende Luft drehen, und somit möglicherweise einen Generator antreiben, ist unerheblich, da dies kaum einen Unterschied beim erzeugten Luftwiederstand bringt, also er kaum schwächer ist.

Anders beim RAT, welches erst ausgeklappt werden muß. So lange es eingeklappt ist, erzeugt es natürlich keinen Luftwiederstand.

MfG,

Noel

Windkraftanlage? Was ist das denn?

Ein Windraedchen mit Dynamo dran. Vorne steckt
man Wind rein, hinten kommt Strom raus.

Damit meintest Du also das RAT.

Der Wind-Generator bremst natürlich, denn worher war er ja
nicht da.

Und die explodierende Treibladung im Gewehr bremst
die Kugel auch, denn vorher waren die Gase ja nicht da…

??? Was soll denn dieser falsche Vergleich? Was ich meine ist, daß, nehmen wir Dein Beispiel, die Kugel die Gase bremst…

Also nochmal ganz langsam zum Mitschreiben und fuer nicht-
Physiker.

Die Stokes-Differentialgleichungen, die die Luftbewegung
um ein Staustrahltriebwerk beschreiben sind recht einfach,
aber leider auch nichtlinear, so dass bei groesseren
Geschwindigkeiten die Loesungen chaotisch (hier sogar
ergodisch) werden, d.h. so dass die Loesung aeusserst
sensibel gegenueber den Randbedingungen ist. Der Singulaere
Umschlagspunkt von laminarer in chaotische Stroemung ist beim
abstuerzenden Flugzeug laengst ueberschritten. Wie man also
leicht sieht, aendert sich die Stroemungsgeschwindigkeit,
und damit der Stau- und Vakuumdruck an den Lamellen des
Staustrahltriebwerks stark (positiver Ljapunov-exponent)
mit zunehmender Umdrehungszahl des Triebwerkes. Aus
heuristischen Plausibilitaetsueberlegungen folgt, dass
beim Erzeugen des Stromes mehr Energie dem ueber die
Lammellen streichenden Mediums (hier Luft) entzogen werden
muss. Also veraendert sich der senkrecht auf die Lamellen
wirkende Druck, und damit auch die insgesamt auf das
Triebwerk wirkende Kraft so, dass diese Kraft mehr Arbeit
verrichten kann. Sie muss demnach groesser werden. Global
betrachtet steigt also die Bremskraft bei von der
vorbeistreichenden Luft angetriebenem Triebwerk.

Und das soll ein nicht-Physiker verstehen?

Oder obiges noch einfacher ausgedrueckt:
Ich hab recht, aetsch :smile:

Das ist bei manchen eine ernsthafte Krankheit, bist Du schon zum Psychologen :wink:

MfG,

Noel

Hi Markus,
welche Ehre Dich in diesem Forum zu sehen!
Hast Du jetzt „unsere“ PS1 B747-400 verlassen und hast auf die B 757-200 bei LTU rübergemacht? *g*

Für diejenigen, die an die RAT glauben und eine haben wollen :smile: habe ich einen Link zum Hersteller: http://www.hamiltonsundstrandcorp.com/Aerospace/Flse…

Irgendwo habe ich auch noch ein Bild einer RAT, muß ich allerdings erst noch suchen…

Fly save and always blue skies!

Zustimmung.
Jetzt hats geschnackelt!

Ich habe Dich so verstanden, dass die Laufenden
Turbinen *gar keinen* zusaetzlichen Luftwiederstand
erzeugen.

Ich stimme mit Dir vollstens ueberein, dass dieser
Effekt gegenueber einem ausfahrbaren Windrad
vernachlaessigbar klein sein muss.

Marco

Mit der zivilen Luftfahrt kenne ich mich zwar nicht allzu gut aus, aber ich vermute das Du den kleinen Hilfspropeller der im Notfall am Heck ausgefahren wird meinst. Er dient nicht zur Stromversorgung sondern versucht die Thermik des Jumbos während eines kompletten Triebwerksausfalles zu erhalten.

Stephan

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