'Windows Media Audio Lossless'

Hallo

In Win Media Player kann ich CDs u.a. in den Formaten:

Windows Media Audio Lossless
Windows Media Audio (variable bit rate)
Windows Media Audio Pro
Windows Media Audio

rippen. Folgende Fragen dazu

„Windows Media Audio Lossless“ ist ein verlustfreies Codec. D.h. doch auch, dass die Musikqualtität besser ist als bei verlustbehafteten Codecs wie MP3 oder WMA? Im Sinne, dass diese Formate nicht nur komprimieren, sondern auch Töne wegschneiden.

Wenn man eine 1:1 Kopie der CD haben will, müsste man wohl effektiv eine WAV Datei erstellen :-/

Wie sehen das die Audio Expeten?

Grüsse
Peter

„Windows Media Audio Lossless“ ist ein verlustfreies Codec.
D.h. doch auch, dass die Musikqualtität besser ist als bei
verlustbehafteten Codecs wie MP3 oder WMA? Im Sinne, dass
diese Formate nicht nur komprimieren, sondern auch Töne
wegschneiden.

Ja.
Nein.
Ächz.
„Qualität“ ist kein absoluter, sondern ein relativer Begriff. Qualtät ist das, was der Kunde/Hörer erwartet. Nicht mehr und nicht weniger.

Meine ganz persönliche Meinung: Niemand - oder sagen wir mal kein normaler Mensch - ist in der Lage eine gut codierte mp3 (soll heissen: aktueller LAME mit dem Extrem-VBR-Preset) reproduzierbar vom Original zu unterscheiden. Auch nicht auf einer Anlage im Wert eines Einfamilienhauses.
Damit hat diese mp3 für mich CD-Qualität. Besser geht’s nicht. Jeder, der dann noch „Ja, aber . . .“ sagt und auf ein Messgerät oder eine mathematische Auswertung zeigt, der hat imho ganz einfach den Schuß nicht gehört.

Von daher halte ich persönlich lossless-Codecs - abgesehen von einigen wenigen Spezialanwendungen wie Test-CDs - für völlig übertrieben.

Wenn man eine 1:1 Kopie der CD haben will, müsste man wohl
effektiv eine WAV Datei erstellen :-/

Nein, aus einer lossless-codierten Datei kannst du eine Bitgenaue Kopie des Originals erzeugen. Das ist ja der Sinn von den Dingern.

Eine persönliche Anmerkung.
Finger von WM…
Du tust dir keinen Gefallen, wenn du die Microsoft-Codecs benutzt. Früher oder später hat jeder in meinem Bekanntkreis darüber geflucht.

Benutzte FLAC, wenn unbedingt lossless sein soll, mp3 wegen der Kompatibilität, OggVorbis, wenn du es unbedingt besser und/oder kleiner haben möchtest.
Wenn du es vernünftig machst, wirst du keinen Unterschied zum Original hören können.
Und rippe mit EAC.

Von daher halte ich persönlich lossless-Codecs - abgesehen von
einigen wenigen Spezialanwendungen wie Test-CDs - für völlig
übertrieben.

Sehe ich ähnlich.
Lossless-Formate würde ich hauptsächlich zu Archivzwecken und als „Mutterdatei“ für mehrfache Komprimierungen verwenden (an Stelle von wav). Zum Anhören reichen 192kbit mp3 oder rund 160kbit Ogg-Vorbis mehr als aus - auf den meisten Geräten (und Ohren) tut es auch wesentlich weniger (mobil verwende ich ogg mit q1 kodiert - rund 80kbit).

LG
Stuffi

Hallo Mabuse

Danke für die ausführliche Antwort.

Nur leider habe ich da einen Perfektionisten, der sich über das MP3 Format - bzw. die nicht verlustfreien Formate informiert hat. Und als der las das Töne „weggeschnitten“ werden, standen ihm die Apokalypse im Gesicht… Von wegen seine geliebten Live - CDs wo er jedes räuspern und schneuzen kennt. Oder Jazzaufnahmen wo zwischendurch das Schlagzeug leise zischt, oder der Künstler einem Bandkollegen leise etwas zuruft oder Vielfalt der Instrumente in einer Oper.

Ich urteile nicht über das Geschmacksempfinden anderer Leute. Ich möchte ihm lediglich Facts und Argumente zu diesem Sachverhalt liefern :wink:

Deine Meinung entspricht der von fast allen Praktikern. Persönlich favorisiere ich ebenfalls EAC - Lame mit Parameter „-b 320 -mj -h -q 0“. Gerne nehme ich diesbezüglich noch weitere Tipps von Dir an :smile:

Grüsse
Peter

PS:
Interessanterweise steht ja in der Wikipedia das WMA kein properitäres Format ist. Sondern seit 2005 genormt ist und z.B. von VLC, Media Player abgespielt werden kann

[Bei dieser Antwort wurde das Vollzitat nachträglich automatisiert entfernt]

Nur leider habe ich da einen Perfektionisten, der sich über
das MP3 Format - bzw. die nicht verlustfreien Formate
informiert hat. Und als der las das Töne „weggeschnitten“
werden, standen ihm die Apokalypse im Gesicht… Von wegen
seine geliebten Live - CDs wo er jedes räuspern und schneuzen
kennt. Oder Jazzaufnahmen wo zwischendurch das Schlagzeug
leise zischt, oder der Künstler einem Bandkollegen leise etwas
zuruft oder Vielfalt der Instrumente in einer Oper.

Nun, bei solchen Leuten empfiehlt sich der Doppel-Blind-Test.
Bitte ihn um seine Lieblings-CD.
Sample ein paar Lieder als Wave und als mp3 (Extreme-Preset) ein.
Dann brennst du jedes Stück dreimal auf eine CD, immer zweimal das eine und einmal mal das andere. Brennen wieder als Audio-CD, also mit Rückwandlung mp3–>wave

Er muss dann - auf seiner Anlage! - bei jeder Dreiergruppe sagen, welches der drei anders ist und ob es sich dabei um das (bessere?) Wave oder um das (schlechtere?) mp3 handelt.
Er muss aber deutlich mehr als 50% richtig hinbekommen, denn 50% schafft man statistisch schon alleine durch raten.

Damit bekommt man die meisten Freaks blitzschnell wieder auf den Boden der Tatsachen zurück :wink:

Außerdem stellt sich mir die Frage, was mit einer Lossless-Kompression bezweckt werden soll.
Bei mp3 ist in erstklassiger Qualität eine Kompression von 1:6 bis 1:8 drin. Bei lossless bestenfalls 1:2, meist weniger.
Ganz ehrlich: da kann man sich die Kompression auch ganz sparen und weiterhin Audio-CDs benutzen. Ich seh da einfach nicht so den Gewinn drin.

Persönlich favorisiere ich ebenfalls EAC - Lame mit Parameter
„-b 320 -mj -h -q 0“. Gerne nehme ich diesbezüglich noch
weitere Tipps von Dir an :smile:

Übertrieben. Du gibst auch Stellen, an denen nix los ist, die maximale Bitrate. VBR ist bei gleicher Qualität ne ganze Ecke kleiner. Standard (meist sogar medium) reicht, ich persönlich bevorzuge fürs Archiv aber extreme - vieleicht will man ja mal nacharbeiten, und dann ist eine gewisse Reserve nie verkehrt.

Interessanterweise steht ja in der Wikipedia das WMA kein
properitäres Format ist. Sondern seit 2005 genormt ist und
z.B. von VLC, Media Player abgespielt werden kann

Das ist zwar richtig.
Aber wenn man nicht ganz genau weiss, was man da macht, kann es passieren, das man seine Musik mit einer DRM-Verschlüsselung versieht. Und bei einem Systemabsturz und Neuinstallation oder einem neuen Rechner auf einmal nicht mehr abspielen kann, weil man den Schlüssel nicht hat.
Habbich schon live erlebt (und dabei ein ganz breites Grinsen aufgesetzt - selbst Schuld).

Programme und Codecs von M$ meiden wie die Pest . . . ist im Zweifelsfall immmer besser.
Wenn schon lossless, dann Flac. Kann auch jeder abspielen (bzw. der Codec ist Freeware und kann auf jedem System installiert werden).