Hallo, ich weiß, paßt hier nicht so richtig, aber trotzdem.
Ach, find ich schon passend!
heute wieder in einem Artikel in dar FAZ im Zusammenhang mit
„Windräder abschalten…“,
Zitat: „Mit dem Abschalten werden Instabilitäten im Netzt
verhindert. Dazu kann es kommen, wenn mehr Strom ins Netzt
eingespeist als abgenommen wird“.
Genau.
Und die Aktienkurse fallen, wenn mehr Aktien verkauft als gekauft werden.
Beide Aussagen sind natürlich völliger Unsinn!
Also, ich habe während meines Elektrotechnikstudiums gelernt,
vereinfacht, auf der einen Seite der Leitung sitzt der
Generator, und der bietet elektrische Leistung an (er bietet
nur an!, nichts sonst), und am anderen Ende sitzt der
Verbraucher, und wenn der was abnimmt, dann liefert halt der
Generator bzw. Erzeuger. Fertig.
Auf der einen Seite des Generator sitzt aber eine Leistungsquelle, deren Verhalten wir nicht kennen. Nehmen wir mal an, die mechanische Leistung sei konstant (ist sie nicht…), dann wird bei geringer werdender Last die Turbine schneller drehen.
Spannung und Frequenz steigen.
Ein Kraftwerk hat nun Regelungen, die für konstante 50Hz sorgen.
Bei Wasserkraft wäre das einfachste, einen Fliehkraftregler auf 50Hz einzustellen, der direkt auf den Zulauf wirkt.
Bei Kohlekraftwerken würde Dampf nicht auf dei Turbine, sondern in den Kühlturm gegeben. Das geht natürlich nur in Grenzen. (Das Feuer kannst du eher nicht so schnell regeln…).
Oder hab ich da was übersehen? Weiß ich da irgendwas nicht,
was ich hätte wissen sollen? Dann gebe ich mein Diplom zurück.
Für Laien (hoffentlich) verständlich:
Alle Kraftwerke sind wie die Fahrer eines riesigen Tandems.
Alle treten in Pedale, einer mehr, der andere weniger.
Wenn es nun bergab geht, dann müssen die sich gegenseitig verständigen, wer weniger stark in die Pedale tritt, damit der Karren nicht zu schnell wird.
Dazu gibt es klare Regel-Algorhythmen.
Das Netz selber ist dabei recht freundlich:
Durch erhöhte Spannung würden viele Verbraucher (längst nicht alle!) höhere Leistung abnehmen. Genau wie beim Tandem:
Tritt einer immer stärker in die Pedale, dann wird die Geschwindigkeit größer, aber der Windwiderstand steigt mit dem Quadrat der Geschwindigkeit (wie die Leistung ohmscher Verbraucher).
Das ergibt zusamen mit den klaren Anweisungen, dass jeder Tandemfahrer dafür zu sorgen hat, dass er genau 100/min mit den Pedalen machen muss, eine gute Ausregelung.
Kleine Kraftwerke (Oma Lisbeths 4kW Solaranlage, Bauer Hinnuks 20kW Biogasanlage, …) müssen auch ein wenig regeln. Bei mehr als 50Hz müssten die sich selber abschalten. Wie genau das da geregelt wird, weiß ich nicht - aber ein Solar-Wechselrichter, der bei 52Hz Netzfrequenz noch volle Pulle einspeist, gehört nach meinem Verständnis eingestampft.
Nun sollen ja regenerativ erzeugte Energieträger bevorzugt werden.
Um das besser zu gewährleisten, müssen die Netze mit Schwankungen im Verhältnis von Nachfrage/Angebot besser zurecht kommen.
Einerseits auf Erzeugerseite:
Dort muss schnell zur Verfügung stehende Leistung bereit stehen.
Das wäre zum Beispiel die „Minutenreserve“.
Kraftwerke müssen kurz- und mittelfristig ihre Leistung anpassen (Primär- und Sekundärregelung).
Dann auf der Seite der Netzbetreiber:
Das Verbundnetz sollte in der Lage sein, auch größere Ungleichgewichte europaweit ausgleichen zu können.
Dann durch Speicher:
Pumpspeicherkraftwerke sind da eine überraschend effektive Maßnahme.
(Wikipedia spricht von wirklich sehr guten 75%-80% Wirkungsgrad!).
Aber auch verbraucherseitig:
Manche Verbraucher kann ich ohne Zeitbindung betreiben.
Straßenbeleuchtung eher nicht 
Aber Akkus von E-Mobilen könnte man intelligent laden, vorhandene E-Heizungen könnte man abseits der starren Tag/Nacht Regelung nutzen.
Mutter Anna könnte die Waschmaschine morgens befüllen und sagen:
Leg los, wenn der Strompreis unter 18ct ist.
Dazu müsste man flexible Tarife haben.
Naja, da wird sich noch einiges tun.
Warten wir es ab.
Wer sich über die Regelung der großen Verbundnetze und Stromerzeuger informieren möchte, könnte die Seiten der ENTSO-E als Einstieg nehmen.