Winkel ost+ winkel süd

Hallo,
irgendwann konnte ich das noch…, so zu Schulzeiten.
angenommen ich habe ein Dach mit 15 Grad Dachneigung genau nach Ost, darauf montiere ich Solarmodule ebenfalls mit 15 Grad aber 90Grad nach Süd aufgestellt.

Wie steil stehen die dann wohl über die Diagonale? 27 -28 Grad würde ich schätzen.
30 Grad werden es wohl kaum mehr sein. Wie rechne ich das einfach aus oder soll ich einen Taschenrechner mit Winkelfunktion suchen?
Und wie rechne ich es damit?

Oder die erste Neigung geht 12 Grad nach Osten, wieviel Grad muss ich Richtung Süden aufstellen um auf 30 Grad Südost zu kommen oder eben etwas Südostsüd.

OL

Hallo,

ich kann dir leider nicht ganz folgen, welche Winkel wo sind. Könntest du bitte mal eine Skizze dazu zeigen? Oder eine eindeutige Anweisung, so eine Skizze selbst zu zeichnen :wink:

Nico

Hi, nochmals ein Dach ist genau noch Ost gerichtet mit einer Dachneigung von 15Grad.
auf diese Dach werden Solarmodule nach exakt Süd aufgestellt ebenfalls mit 15 Grad Neigung.
wie groß ist nun der tatsächich wirksame Aufstellungswinkel?

OL

Hallo offline.

Hi, nochmals ein Dach ist genau noch Ost gerichtet mit einer
Dachneigung von 15Grad.
auf diese Dach werden Solarmodule nach exakt Süd aufgestellt
ebenfalls mit 15 Grad Neigung.

Ja, das kann ich mir vorstellen.

wie groß ist nun der tatsächich wirksame Aufstellungswinkel?

Was meinst Du denn mit dem „Aufstellungswinkel“? Gegen welche Richtung wird der gemessen?

Für die Rechnung schlage ich folgenden Weg vor:

Du beschreibst Dein Dach in ein Koordinatensystem. Eine mE sinnvolle Wahl ist West-Ost als x-Richtung, Süd-Nord als y-Richtung und unten-oben als z-Richtung. Desweiteren schlage ich vor, die Flächen (Dach, Solarzelle) durch ihre Flächennormalen zu beschreiben. Für ein Dach mit dem Winkel phi gegen die x-Achse ergibt sich der Normalenvektor
als Kreuzprodukt aus den Kantenvektoren zu

\vec{n}_D =
\left( \begin{array}{c} 0 \ 1 \ 0 \end{array}\right)
\times
\left(
\begin{array}{c} -\cos(\phi) \ 0 \ \sin(\phi) \end{array}
\right)

\left(
\begin{array}{c} \sin(\phi) \ 0 \ \cos(\phi) \end{array}
\right).

Die Solarzelle läßt sich ebenso beschreiben. Sie liegt ja in einer Richtung auf dem Dach auf und übernimmt darum den zweiten Kantenvektor des Daches. Allerdings steht sie auf dem Dach um den Winkel psi geneigt. D.h., dass der zweite Kantenvektor um den Winkel psi gegen die y-Achse gedreht in der Ebene liegt, die von der y-Achse und der Flächennormale des Daches aufgespannt wird. Das ergibt mE die Komponentenzerlegung

\vec{k}= \cos(\psi)\vec{e}_y + \sin(\psi)\vec{n}_D
= \left(
\begin{array}{c}
\sin(\phi)\sin(\psi) \ \cos(\psi) \ \cos(\phi)\sin(\psi)
\end{array}
\right).

Daraus ergibt sich der Flächennormalenvektor der Solarzelle zu

\vec{n}_S
= \left(
\begin{array}{c}
\sin(\phi)\sin(\psi) \ \cos(\psi) \ \cos(\phi)\sin(\psi)
\end{array}
\right)
\times
\left(
\begin{array}{c} -\cos(\phi) \ 0 \ \sin(\phi) \end{array}
\right)
= \left(
\begin{array}{c}
\sin(\phi)\cos(\psi) \ -\sin(\psi) \ \cos(\phi)\cos(\psi)
\end{array}
\right).

In Deinem Fall sind die beiden Winkel gleich und der Vektor vereinfacht sich noch zu

\vec{n}_S
= \left(
\begin{array}{c}
\sin(\phi)\cos(\phi) \ -\sin(\phi) \ \cos^2(\phi)
\end{array}
\right).

Speziell für einen Winkel von 15° lassen sich die Kreisfunktionen exakt durch algebraische Ausdrücke angeben,

\sin(15^\circ) = \frac{\sqrt{2-\sqrt{3}}}{2}, \qquad
\cos(15^\circ) = \frac{\sqrt{2+\sqrt{3}}}{2}

und wir erhalten

\vec{n}_S
= \frac{1}{4} \left(
\begin{array}{c} 1 \2\sqrt{2-\sqrt{3}} \ 2+\sqrt{3} \end{array}
\right).

Nun kannst Du die Projektion dieses Vektors auf jede beliebige Richtung bestimmen.

Liebe Grüße,

TN

Hallo,
eine Zeichnung würde alles klar machen, im Gegensatz zu dieser Prosa.
Viele Grüße von
Haubenmeise

Hallo offline.

Hi, nochmals ein Dach ist genau noch Ost gerichtet mit einer
Dachneigung von 15Grad.
auf diese Dach werden Solarmodule nach exakt Süd aufgestellt
ebenfalls mit 15 Grad Neigung.

Ja, das kann ich mir vorstellen.

Danke

wie groß ist nun der tatsächich wirksame Aufstellungswinkel?

Was meinst Du denn mit dem „Aufstellungswinkel“? Gegen welche
Richtung wird der gemessen?

natürlich gegen die Ebene, (90 Grad in beiden Richtungen von der Senkrechten; von dem Ort der Montage zum Erdmittelpunkt) und eben das Maximum.
also nicht entlang an einer der beiden Kanten des Solarmodules, dort sind es natürlich immer noch 15 Prozent.
im Fall von exakt 15 und 15 Grad wäre es bei einem quadratischem Modul die Diagonale.
schwierig ist es aber wenn es sich 12 Grad in der Ostrichtung zu 18 Grad in der Südrichtung aufteilt,
dann ist es irgendwo zwischen Südost und Südostsüd.

mir gehts dabei weniger um die optimale Sonneneinstrahlung sondern eher um die Selbstreinigung der Module.

Für die Rechnung schlage ich folgenden Weg vor:

Du beschreibst Dein Dach in ein Koordinatensystem. Eine mE
sinnvolle Wahl ist West-Ost als x-Richtung, Süd-Nord als
y-Richtung und unten-oben als z-Richtung. Desweiteren schlage
ich vor, die Flächen (Dach, Solarzelle) durch ihre
Flächennormalen zu beschreiben. Für ein Dach mit dem Winkel
phi gegen die x-Achse ergibt sich der Normalenvektor
als Kreuzprodukt aus den Kantenvektoren zu

\vec{n}_D =
\left( \begin{array}{c} 0 \ 1 \ 0 \end{array}\right)
\times
\left(
\begin{array}{c} -\cos(\phi) \ 0 \ \sin(\phi) \end{array}
\right)

\left(
\begin{array}{c} \sin(\phi) \ 0 \ \cos(\phi) \end{array}
\right).

Die Solarzelle läßt sich ebenso beschreiben. Sie liegt ja in
einer Richtung auf dem Dach auf und übernimmt darum den
zweiten Kantenvektor des Daches. Allerdings steht sie auf dem
Dach um den Winkel psi geneigt. D.h., dass der zweite
Kantenvektor um den Winkel psi gegen die y-Achse gedreht in
der Ebene liegt, die von der y-Achse und der Flächennormale
des Daches aufgespannt wird. Das ergibt mE die
Komponentenzerlegung

\vec{k}= \cos(\psi)\vec{e}_y + \sin(\psi)\vec{n}_D
= \left(
\begin{array}{c}
\sin(\phi)\sin(\psi) \ \cos(\psi) \ \cos(\phi)\sin(\psi)
\end{array}
\right).

Daraus ergibt sich der Flächennormalenvektor der Solarzelle zu

\vec{n}_S
= \left(
\begin{array}{c}
\sin(\phi)\sin(\psi) \ \cos(\psi) \ \cos(\phi)\sin(\psi)
\end{array}
\right)
\times
\left(
\begin{array}{c} -\cos(\phi) \ 0 \ \sin(\phi) \end{array}
\right)
= \left(
\begin{array}{c}
\sin(\phi)\cos(\psi) \ -\sin(\psi) \ \cos(\phi)\cos(\psi)
\end{array}
\right).

In Deinem Fall sind die beiden Winkel gleich und der Vektor
vereinfacht sich noch zu

\vec{n}_S
= \left(
\begin{array}{c}
\sin(\phi)\cos(\phi) \ -\sin(\phi) \ \cos^2(\phi)
\end{array}
\right).

Speziell für einen Winkel von 15° lassen sich die
Kreisfunktionen exakt durch algebraische Ausdrücke angeben,

\sin(15^\circ) = \frac{\sqrt{2-\sqrt{3}}}{2}, \qquad
\cos(15^\circ) = \frac{\sqrt{2+\sqrt{3}}}{2}

und wir erhalten

\vec{n}_S
= \frac{1}{4} \left(
\begin{array}{c} 1 \2\sqrt{2-\sqrt{3}} \ 2+\sqrt{3}
\end{array}
\right).

Nun kannst Du die Projektion dieses Vektors auf jede beliebige
Richtung bestimmen.

Liebe Grüße,

TN

OK ich habs geahnt, es ist schneller mit Winkelmesser, ein paar Keilen und Platten die zur Verfügung stehenden Möglichkeiten durchzutesten.

Danke für deine Mühe, OL

‚Winkel Ost‘ gibt’s nicht!
Mal sehen, ob ich da irgendwie durchblicken kann…
Deine Solarmodule sind also zu der West-Ost-Achse um 15 Grad gedreht. Und dann noch zu der Nord-Süd-Achse um 90 Grad.
Das würde doch heißen, dass du sie einfach senkrecht auf das Dach stellst, oder? (Im Querschnitt also eine Gerade im 15°-Winkel zum „Boden“ und daran ein Rechteck, die Seitenlängen entsprächen genau der des Solarmoduls)
Und einen „Gesamtwinkel“ kann man nicht berechnen. Dazu müsstest du noch genauer sagen, welchen du meinst. Also „der Winkel zwischen dem Solarmodul und …“.

mfg,
Ché Netzer

Ost ist 270 Gr, somit 90 Gr von 180 Süden
Hi. wie könnte man das noch mehr missverstehen, etwas was wohl jeder schon einmal gesehen hat.
Ost und 90 Grad dazu also West, bezieht sich das nun auf eine Neigung ?
Oder ist ein Dachneigungswinkel von 15 Grad eine Himmelsrichtung?
Tut mir leid, ich bin wohl im falschen Brett oder Forum.
Bitte ignoriere einfach diese, dir zu simple Frage.

Aber für die Anderen nochmals ganz von vorne:

man stelle sich ein Haus vor mit einem simplen Dachgiebel.
das Haus steht genau in die Himmelsichtungen ausgerichtet, also nicht etwa die Diagonalen zeigen nach den vier Haupthimmelsrichtungen nein, die Außenwände, so wie bei der großen Pyramide.

Aber dies ist eigentlich nur zur vereinfachten Erklärung, damit man nachvollziehen kann worum es geht.
für die Winkelberechnung ist es unerheblich, es erklärt nur um welchen 90 Grad Winkel es alleine gehen kann. Damit eben keine so wirre Vorstellung entsteht, es könnte sich um einen vertikalen Winkel handeln.

Weiters steht das Haus in der Waage, also der Fußboden bildet die erste Ebene.

So nun geht der Giebel in dem Beispiel von Nord nach Süd.
Eine Dachfläche ist also nach Osten geneigt. Die andere die nach Westen geneigt ist, ist uns egal.
In dem Beispiel also mit den beschriebenem Neigungswinkel von 15 Grad (das ist für Leute mit etwas Allgemeinbildung eine absolut exakte Angabe und bedeutet natürlich das sich der Neigungswinkel eine 15 grädige Abweichung von der Horizontalebene 1, dem Fußboden hat).
Nach Osten bedeutet wohl 90 Grad Abweichung in der Himmelrichtung von Süden bzw. 270 Grad von Norden.
So nun auf dieser schiefen Ebene (Ebene 2) richte man nun eine weitere 3te Ebene auf die nach Süden geneigt wird, die Kante bleibt aber parallel zur nach Osten geneigten Ebene2
also man legt einen Keil auf der Nordseite unter die Platte (Ebene) und erreicht damit eine dritte Ebene mit einer Neigung von 15 Grad gegenüber Ebene 2. die Platte ist damit aber tatsächlich nach Südost geneigt.
Gefragt ist jetzt schlicht und einfach, wie ist der sich neu ergebende Neigungswinkel, selbstverständlich in Bezug zur Absoluten Ebene (dem Fußboden)?
Wäre Ebene 3 nun quadratisch würde man den Winkel natürlich von der nordwetlichen Spitze zur Südöstlichen Spitze messen.

Bildbeispiele: http://www.solarfachbetrieb-jahrstorfer.de/?Leistung…

und falls wer wissen will wie groß die große Pyramide ist: http://de.wikipedia.org/wiki/Cheops-Pyramide

Ps.: die Frage wurde schon mathematisch beantwortet.
danke OL

Hi, nimm einfach ein Buch in die Hand und blättere um.
Dann hast du es… im Moment des Umblätterns.
OL

Ps. wichtig das Buch musst du wirklich in der Hand halten, oder auf ein Tischpult legen (Tip: auf 15 Grad einstellen) und wenn du jetzt genau in dem Moment innehältst wenn die Seite 15 Grad vom restlichen Buch aufgeblättert ist; dann ist es das was ich meine.

OL

Hallo,

Du Erklärungsgeplagter :smile: Vielleicht hätte Dir eine kleine ASCII-„Skizze“ einigen Frust ersparen können. Hier mal ein entsprechender Versuch von mir:

 N
 (Ansicht von oben)
 +-----------------+
 | | | 
 | | |
 | | o--o |
 | | #### |
 W | | #### | O
 | | #### |
 | | ==== |
 | | |
 | | |
 +-----------------+

 S

N, O, S, W = die Himmelsrichtungen
+ = die Ecken des Hauses
"|"-Mittellinie = die Linie des Dachfirstes
# = das Solarpanel
o o = die beiden Panel-Aufstell-Stützen
=== –\> entlang dieser Linie hat das Panel Kontakt zur Dachfläche

Richtig?

irgendwann konnte ich das noch…, so zu Schulzeiten.

Das würde ich fast bezweifeln. Die Drehung um eine beliebig schief im Raum stehende Achse ist gar nicht so trivial.

angenommen ich habe ein Dach mit 15 Grad Dachneigung genau
nach Ost, darauf montiere ich Solarmodule ebenfalls mit 15
Grad aber 90Grad nach Süd aufgestellt.

Zunächst definiere ich das von mir benutzte Koordinatensystem:
x = nach Osten,
y = nach Norden,
z = senkrecht nach oben.

Ein auf den Terrassentisch gelegtes Solarpanel hätte den Normaleneinheitsvektor (0 | 0 | 1), und ein platt auf die Dachfläche montiertes den Normaleneinheitsvektor (sin α | 0 | cos α), wenn α der Neigungswinkel des Dachs gegen den Boden ist.

Damit kennst Du auch den Vektor entlang der „===“-Linie; das ist (cos α | 0 | –sin α). Diesen Vektor brauchst Du, weil er in Richtung der Achse zeigt, um die Du die Solarpanele auf dem Dach beim Anstellen um den Winkel β (gemessen gegen die Dachfläche) drehst. Diese Drehung zu berechnen ist kompliziert. Du musst dazu aus dem Achsenvektor und dem Winkel β die zugehörige Drehmatrix konstruieren und sie anschließend mit dem Dachflächen-Normaleneinheitsvektor (sin α | 0 | cos α) im Sinne eines Matrix-Vektor-Produkts multiplizieren. Das geht prinzipiell auch mit einem Taschenrechner, aber mit einem CAS (Computer-Algebra-System) wie z. B. Maxima ist es bequemer. Ich habe ein Script dazu geschrieben, siehe unten.

Wie steil stehen die dann wohl über die Diagonale? 27 -28
Grad würde ich schätzen. 30 Grad werden es wohl kaum mehr sein.

Es ist deutlich weniger, etwa 21°. Die Projektion des Normalenvektors auf den Boden schließt dann mit Osten einen Winkel von 46° ein. Das Panel „sieht“ also erwartungsgemäß fast genau in Richtung SO.

Oder die erste Neigung geht 12 Grad nach Osten, wieviel Grad
muss ich Richtung Süden aufstellen um auf 30 Grad Südost zu
kommen oder eben etwas Südostsüd.

Der mit α = 12° für 30° SO (ich interpretiere es als 30° gegen S und 60° gegen O) nötige Panel-Anstellwinkel ist β ≈ 20°. Das Panel wäre dann 23.2° gegen den Boden geneigt.

Gruß
Martin

Hier das Maxima-Script, falls Du selbst damit experimentieren willst (Maxima ist frei verfügbar). Ich habe ein paar Sonderfälle getestet (α und β auf Werte nahe 0 oder nahe 90° gesetzt und die Ergebnisse auf Plausibilität geprüft) und dabei keine Fehler gefunden. D ist die Drehmatrix, und die erwähnte Matrix-Vektor-Multiplikation passiert in der Zeile „npanel: D(eaxis, beta).ndach;“.

numer: true$

deg: %pi/180$

D(eaxis, w) 
 := (c: cos(w),
 s: sin(w),
 cc: 1-c,
 x: eaxis[1],
 y: eaxis[2],
 z: eaxis[3],
 matrix([[cc\*x\*x + c, cc\*y\*x + s\*z, cc\*z\*x - s\*y],
 [cc\*x\*y - s\*z, cc\*y\*y + c, cc\*z\*y + s\*x],
 [cc\*x\*z + s\*y, cc\*y\*z - s\*x, cc\*z\*z + c]]))$

/\*-----------------------------------\*/
alpha: 12\*deg;
beta: 20\*deg;

ndach: [sin(alpha), 0, cos(alpha)];

eaxis: [ndach[3], 0, -ndach[1]];

npanel: D(eaxis, beta).ndach;

theta: acos(npanel[3]);
phi: atan(npanel[2]/npanel[1]);

print("Panelneigung gegen Boden = ", theta/deg, "°")$
print("Abweichung von Richtung Osten = ", phi/deg, "°")$

Danke für deine Ausführung,

Hallo,

Du Erklärungsgeplagter :smile: Vielleicht hätte Dir eine kleine
ASCII-„Skizze“ einigen Frust ersparen können. Hier mal ein
entsprechender Versuch von mir:

N
(Ansicht von oben)
±----------------+
| | |
| | |
| | o–o |
| | #### |
W | | #### | O
| | #### |
| | ==== |
| | |
| | |
±----------------+

S

N, O, S, W = die Himmelsrichtungen

  • = die Ecken des Hauses
    „|“-Mittellinie = die Linie des Dachfirstes

= das Solarpanel

o o = die beiden Panel-Aufstell-Stützen
=== –> entlang dieser Linie hat das Panel Kontakt zur
Dachfläche

Richtig?

Genau so ist es

irgendwann konnte ich das noch…, so zu Schulzeiten.

Das würde ich fast bezweifeln. Die Drehung um eine beliebig
schief im Raum stehende Achse ist gar nicht so trivial.

Ja das habe ich nun auch bemerkt, vermutlich weil ich es wirklich mathematisch nicht lösen kann, oder konnte habe ich unbewust einen Lösungsversuch gar nicht begonnen.

angenommen ich habe ein Dach mit 15 Grad Dachneigung genau
nach Ost, darauf montiere ich Solarmodule ebenfalls mit 15
Grad aber 90Grad nach Süd aufgestellt.

Zunächst definiere ich das von mir benutzte Koordinatensystem:
x = nach Osten,
y = nach Norden,
z = senkrecht nach oben.

Ein auf den Terrassentisch gelegtes Solarpanel hätte den
Normaleneinheitsvektor (0 | 0 | 1), und ein platt auf die
Dachfläche montiertes den Normaleneinheitsvektor (sin α
| 0 | cos α), wenn α der Neigungswinkel des Dachs
gegen den Boden ist.

Damit kennst Du auch den Vektor entlang der „===“-Linie; das
ist (cos α | 0 | –sin α). Diesen Vektor brauchst
Du, weil er in Richtung der Achse zeigt, um die Du die
Solarpanele auf dem Dach beim Anstellen um den Winkel β
(gemessen gegen die Dachfläche) drehst. Diese Drehung zu
berechnen ist kompliziert. Du musst dazu aus dem Achsenvektor
und dem Winkel β die zugehörige Drehmatrix konstruieren
und sie anschließend mit dem
Dachflächen-Normaleneinheitsvektor (sin α | 0 | cos
α) im Sinne eines Matrix-Vektor-Produkts multiplizieren.
Das geht prinzipiell auch mit einem Taschenrechner, aber mit
einem CAS (Computer-Algebra-System) wie z. B. Maxima ist es
bequemer. Ich habe ein Script dazu geschrieben, siehe unten.

Wie steil stehen die dann wohl über die Diagonale? 27 -28
Grad würde ich schätzen. 30 Grad werden es wohl kaum mehr sein.

Es ist deutlich weniger, etwa 21°. Die Projektion des
Normalenvektors auf den Boden schließt dann mit Osten einen
Winkel von 46° ein. Das Panel „sieht“ also erwartungsgemäß
fast genau in Richtung SO.

Oder die erste Neigung geht 12 Grad nach Osten, wieviel Grad
muss ich Richtung Süden aufstellen um auf 30 Grad Südost zu
kommen oder eben etwas Südostsüd.

Der mit α = 12° für 30° SO (ich interpretiere es als 30°
gegen S und 60° gegen O) nötige Panel-Anstellwinkel ist β
≈ 20°. Das Panel wäre dann 23.2° gegen den Boden
geneigt.

Gruß
Martin

Hier das Maxima-Script, falls Du selbst damit experimentieren
willst (Maxima ist frei verfügbar). Ich habe ein paar
Sonderfälle getestet (α und β auf Werte nahe 0 oder
nahe 90° gesetzt und die Ergebnisse auf Plausibilität geprüft)
und dabei keine Fehler gefunden. D ist die Drehmatrix, und die
erwähnte Matrix-Vektor-Multiplikation passiert in der Zeile
„npanel: D(eaxis, beta).ndach;“.

numer: true$

deg: %pi/180$

D(eaxis, w)

= (c: cos(w),

s: sin(w),
cc: 1-c,
x: eaxis[1],
y: eaxis[2],
z: eaxis[3],
matrix([[cc*x*x + c, cc*y*x + s*z, cc*z*x - s*y],
[cc*x*y - s*z, cc*y*y + c, cc*z*y + s*x],
[cc*x*z + s*y, cc*y*z - s*x, cc*z*z + c]]))$

/*-----------------------------------*/
alpha: 12*deg;
beta: 20*deg;

ndach: [sin(alpha), 0, cos(alpha)];

eaxis: [ndach[3], 0, -ndach[1]];

npanel: D(eaxis, beta).ndach;

theta: acos(npanel[3]);
phi: atan(npanel[2]/npanel[1]);

print("Panelneigung gegen Boden = ", theta/deg, „°“)$
print("Abweichung von Richtung Osten = ", phi/deg, „°“)$

Danke ich werde es am Sonntag ausprobieren, wenn ich es nicht schaffe, weiss ich nun wenigstens das es wirklich schwierig ist, und das der Effekt relativ gering ist, dass ich also in Richtung Süd wesentlich steiler aufstellen müsste, und damit dafür auch zugleich eine stärkere Südausrichtung bekomme, was durchaus Vorteile hat.
OL

Wie steil stehen die dann wohl über die Diagonale? 27 -28
Grad würde ich schätzen. 30 Grad werden es wohl kaum mehr sein.

Es ist deutlich weniger, etwa 21°. Die Projektion des
Normalenvektors auf den Boden schließt dann mit Osten einen
Winkel von 46° ein. Das Panel „sieht“ also erwartungsgemäß
fast genau in Richtung SO.

Kann es sein, dass es genau \tfrac{15+15}{\sqrt{2}} Grad sind?
Irgendwie hätte ich das geraten und der Taschenrechner sagt mir, das wären etwa 21 Grad.

Ich glaube, da überlege ich mir noch einen nicht-vektoriellen Weg zur Überprüfung…

mfg,
Ché Netzer

Fertig
Betrachtet man nur das Solarmodul, hat man ja eine Fläche, die mit einer Ecke auf einer waagerechten Ebene liegt. die beiden daran anliegenden Kanten haben einen 15°-Winkel zur Ebene. Den Winkel, den die Diagonale mit dieser Ebene einschließt, möchte man berechnen. Dazu betrachtet man einen Abschnitt des Moduls, das quadratisch ist (und die aufliegende Ecke enthält). Jetzt sind beide „15°-Kanten“ gleich lang. Die Länge dieser Kanten haben dann mal die Länge x. Die Eckpunkte, die auch noch Enden dieser Kanten sind (also die „seitlichen Ecken“), haben die Höhe x*sin(15). Der Mittelpunkt des Qudrates hat die gleiche Höhe. Sein Abstand zum „untersten Eckpunkt“ ist x/sqrt(2) [ganze Diagonale über Pythagoras x*sqrt(2), dann halbieren]. Wir haben also ein rechtwinkliges Dreieck mit der Hypotenuse x/sqrt(2) und der Höhe x*sin(15). Der Winkel mit der Ebene ist also arcsin(sin(15)*sqrt(2)).

War dann zwar nicht ganz 15/sqrt(2), aber so ungefähr:
arcsin(sin(15)*sqrt(2)) = 21,47(°)
Da braucht man keine Vektoren oder Maxima-Scripts…

mfg,
Ché Netzer

Hi,
ja diese Einfachheit gefiele mir…
aber bei 12 + 18 käme das selbe Ergebnis und bei 0 und 30 auch.
Bei 0 + 30 ist das Ergebnis aber wohl leider eindeutig falsch.
und bei 85 + 85 wohl auch.

OL

aber bei 12 + 18 käme das selbe Ergebnis und bei 0 und 30
auch.
Bei 0 + 30 ist das Ergebnis aber wohl leider eindeutig falsch.

Ja, das habe ich nicht bedacht :smile:
Aber ich habe ja unten noch die geometrische Herleitung durchgeführt, da kam dann arcsin(sin(15)*sqrt(2)) heraus. (Gilt aber nur, wenn beide Winkel gleich sind)

mfg,
Ché Netzer

Hallo Che,

dazu gibt es nicht viel zu sagen: Deine Rechnung ist eine Approximation, deren Ergebnis umso besser [schlechter] mit dem wahren Ergebnis übereinstimmt, je kleiner [größer] die Winkel sind. Das Maxima-Script liefert dagegen die exakten Ergebnisse für alle Winkel.

Betrachtet man nur das Solarmodul, hat man ja eine Fläche, die
mit einer Ecke auf einer waagerechten Ebene liegt. die beiden
daran anliegenden Kanten haben einen 15°-Winkel zur Ebene.

α ist 15°, aber β ist etwas kleiner.

Den Winkel, den die Diagonale mit dieser Ebene einschließt, möchte
man berechnen.

Genaugenommen möchtest Du den Winkel berechnen, den die Linie maximaler Steilheit auf der Paneloberfläche mit dem Boden einschließt. Das ist die Linie, die eine aus der Ruhe losgelassene Murmel frei herunterrollen würde. Sie ist i. a. nicht identisch mit der Diagonalen eines quadratischen Panelausschnitts. Die Abweichung ist umso kleiner [größer], je kleiner [größer] die Winkel sind.

Der Winkel mit der Ebene ist also arcsin(sin(15)*sqrt(2)).
= 21,47(°)

Der wahre Wert ist 21.09°, der Fehler liegt also unter 2%. Das ist (noch) tolerierbar.

Nicht mehr so gut weg kämst Du z. B. für α = β = 45°: Deine Formel liefert Dir einen Neigungswinkel von 90°, aber der wahre Wert wäre nur 60°. Je nach den örtlichen Gegebenheiten ist eine solche Neigung übrigens gar nicht mal unrealistisch, und die Panele auf Forschungsstationen in den Polarregionen dürften sogar noch steiler stehen. Die optimale Neigung für in den Mittagsstunden beschienene, festmontierte, mitteleuropäische, ungefähr nach Süden ausgerichtete – Luft holen – Solarpanele ist allerdings nicht ganz so groß: Empfohlen wird 30° bis 50°.

Gruß
Martin

Nicht mehr so gut weg kämst Du z. B. für α = β =
45°: Deine Formel liefert Dir einen Neigungswinkel von 90°,
aber der wahre Wert wäre nur 60°.

Da wäre ich ja mit \tfrac{45+45}{\sqrt{2}}=45\sqrt2\approx 63,6 ja doch näher dran :smile: