Winkeladvokat

Weiß jemand woher der Begriff „Winkeladvokat“ kommt???

Besten Dank im Voraus

Weiß jemand woher der Begriff „Winkeladvokat“ kommt???

Im Dunkeln ist gut munkeln, in Winkeln ist gut pi…,

weil es da dunkel ist und keiner zusieht; normalerweise jedenfalls nicht.

Aber mal ernsthaft:

Dazu Kluge:

_ Winkel

Substantiv Maskulinum Standardwortschatz (8. Jh.), mhd. winkel, ahd. winkil, mndd. winkel, mndl. winkel Stammwort.
Aus wg. *wenkila- m. „Winkel“, auch in ae. wincel, afr. winkel. Eine nasallose Form offenbar in gt. waihsta „Ecke“.
Weitere Herkunft unklar; eine Verbindung mit winken usw. (als „Biegung“?) ist nicht sehr wahrscheinlich. Gemeint ist zunächst die Ecke bei zwei aufeinanderstoßenden Mauern und der dadurch gebildete (Schlupf)Winkel. Im Niederdeutschen und Niederländischen entwickelt sich über „Hausecke“ die Bedeutung „Kramladen“. Die Nebenbedeutung des im Dunklen stattfindenden weniger seriösen Geschäfts findet sich in Winkeladvokat und Winkelschule. Adjektiv: winkelig.
Ebenso nndl. winkel_

Ich habe auch schon gehört, dass die „Winkelzüge“, die ein gewiefter und mit allen Wassern gewaschener und hartgekochter Anwalt, wie der mit dem Hammel, vollführt, um seinen Klienten zum Recht zu verhelfen, hinter dem Namen stehen könnte.

Gruß Fritz

Hallo !

Winkeladvokat, auch
Rechtskonsulent genannt, eine neuerlich (um 1900) gebräuchlich gewordene Bezeichnung für solche Personen, die sich, ohne Rechtsanwälte zu sein, berufsmäßig damit befassen, die Rechtsangelegenheiten gegen Entgelt für andre zu erledigen. Soweit solche Personen das mündliche Verhandeln vor Gericht geschäftsmäßig betreiben, dürfen sie als Bevollmächtigte und Beistände nach § 157, Abs. 2, der Zivilprozeßordnung, der zu einer Zurückdrängung der sogen. Winkeladvokatur bestimmt war, vom Amtsgericht zurückgewiesen werden. Diese Vorschrift findet aber nach dem durch die sogen. Novelle beigefügten Absatz 4 des Paragraphen keine Anwendung auf Personen, denen das mündliche Verhandeln vor Gericht durch eine Anordnung der Justizverwaltung gestattet worden ist. Dadurch wurde eine besondere Klasse von Rechtskonsulenten geschaffen, die bei den Amtsgerichten statt der Rechtsanwälte die Parteivertretung übernehmen. In manchen Gegenden, besonders wo früher die Rechtsanwälte vor den Amtsgerichten nicht auftraten, haben die Rechtskonsulenten, die sich früher auch wohl als Volksanwälte bezeichneten und in manchen Gegenden Rechtsagenten, Geschäftsagenten oder Geschäftsmänner genannt werden, eine erhebliche Bedeutung erlangt. Im Volksmunde werden sie wohl auch Winkeladvokaten genannt (vgl. Agent). Im Anwaltsprozeß (s. d.) ist für die Rechtskonsulenten kein Raum. Vgl. Prozeßbevollmächtigter.

[Lexikon: Rechtskonsulent, S. 1 ff.Digitale Bibliothek Band 100: Meyers Großes Konversations-Lexikon, S. 162363 (vgl. Meyer Bd. 16, S. 667 ff.)]

Daher die Bezeichnung „Winkeladvokat“.

mfgConrad

_ Winkel

Substantiv Maskulinum Standardwortschatz (8. Jh.), mhd.
winkel, ahd. winkil, mndd. winkel, mndl. winkel Stammwort.
Aus wg. *wenkila- m. „Winkel“, auch in ae. wincel, afr.
winkel. Eine nasallose Form offenbar in gt. waihsta „Ecke“.
Weitere Herkunft unklar; eine Verbindung mit winken usw. (als
„Biegung“?) ist nicht sehr wahrscheinlich. Gemeint ist
zunächst die Ecke bei zwei aufeinanderstoßenden Mauern und der
dadurch gebildete (Schlupf)Winkel. Im Niederdeutschen und
Niederländischen entwickelt sich über „Hausecke“ die Bedeutung
„Kramladen“. Die Nebenbedeutung des im Dunklen
stattfindenden weniger seriösen Geschäfts findet sich in
Winkeladvokat und Winkelschule
. Adjektiv: winkelig.
Ebenso nndl. winkel_

Hallo, Ihr alle,

Dazu eine Ergänzung: den Winkel hat Luther schon 1533 für ein neues Kompositum gebraucht - „Von der Winkelmesse und der Pfaffenweihe“ heißt seine in dem Jahre erschienenen Schrift.

Gruß - Hugo