Lieber Mr.Miller (mal wieder müssen wir uns über-
einander „ärgern“…jottojottchen…),
„Erstens wissen wir über die Anfänge der Rhythmik
zu wenig, um uns darüber ein Urteil bilden zu kön-
nen.“ = sagen Sie.
Ich halte dagegen und sage: Wir wissen so viel aus
unserer gesamten Menschheitsgeschichte, daß es klar
ist, daß Rhythmusverständnis die erste Form von Kunst-
verständnis = die erste Form kultureller Struktur ist!
Wenn es Mehrstimmigkeit erst ab dem 15ten Jhd gebe…
…ist es nicht lustig!
ERSTENS: Ist vielstimmiger atonaler Gesang so alt wie
der erste Schmerzenzschrei und der diharmonische fami-
liäre Trauer-Chorus dazu (40000-45000 Jahre vor Deinem
Termin)…
ZWEITENS: Es reichte schon, wenn Du Nietzsches „Geburt der
Tragödie aus dem Geiste der Musik“ so wahrnehmen würdest,
wie es alle Musiker nach selbigem taten (Wagner, Mahler etc.)
Mußt Du aber nicht: Du kannst weiter einen von Deiner mittel-
alterlichen Klosterschullogik erzählen: Dieser halte ich
das Wissen um Sophoklessche Dramen (Mehrstimmiger geht es
nicht) und das aristhotelischeTheaterAnSich entgegen.
Nimm es mir nicht übel, aber vielfach
habe ich den Eindruck, daß Du keine
Ahnung von dieser Welt haben willst!
Kurz: Sie glauben wirklich, daß kulturelles Leistungsvermögen
universaleuropäisch ist, wie sie es in Ihrem Text gegen mich
beschreiben?
Angenommen Sie leben schon immer gefangen in solchen
geistig-pennerhaften Klischees: Bitte glauben Sie nicht,
daß es etwas wichtigeres gibt als Sexualität…Huhuhu…
Kürzer: Sie haben keine Ahnung von den Ursprüngen europäischer
Musik, TUN ABER SO. Sie haben auch keine Ahnung von der Musik
anderer als der abendländischen Ethnie, behaupten Sie…
Am Kürzesten: RHYTHMUS!!! (Lerne es: Rhythmus ist der Ursprung
allen Denkens…)
Sie geben gerne viel zurück - weil sie nichts haben!
(Ihr 15.-16. Jahrhundert ist ein Witz - Ich bin studierter
Mediavist und es nervt Ihre rede vom Wissen um Nichts!)
Sie nennen es unzivilisierte Musik = ich nenne es die Be-
gründung des europäischen Abendlandes als Kulturansatz.
(Ihre Redewendung : Der „Kultur- und speziell der Zivili-
saionsbegriff“ outetSie als geistigen Poser! Es gibt keine
Form von Kultur, welche sich nicht ergibt aus Geschichte,
außer in den fUSofA.
Im Grunde genommen haben Sie recht: Sie haben es nicht nötig
sich klar Auszudrücken und Ve4rbieTen MICH einfach, wenn meine
Argumete…und so…damit verdienen sie soviel Geld, daß sie
nicht mehr wissen, was Sie vor einigen Jahren taten…(Nein,
nicht an dem Film orientiert/interessiert mich nicht…heul…
…wen interessierts, außer Nietzsche/Mahler etc
Ist das nicht ekelhaft von allen Aktiven abgewiesen zu
werden: von den Haustieren, von den Intelligenten, von
den Frauen…
meursault
(us-amerika
versteht unter „kultur“ „zivilisation“ und unter „zivi-
lisiertheit“ „kultiviertheit“…
Zweitens ist es mit der „Wirkung“ von Musik so eine Sache. Die Anfänge der Mehrstimmigkeit sind zunächst auf Parallelität hin angelegt (Organum, Leonin, Perotin), und erst ab dem 15. Jahrhundert (Tinctoris) wird die Hörenswürdigkeit als Maß für Qualität der Musik bezeichnet. In der Zwischenzeit war der Zusammenklang (auch der rythmische, zumindest teilweise) von mathematischen Überlegungen dominiert. Drittens scheint es mir fraglich, ob man den Kultur- und speziell den Zivilisationsbegriff hier so einfach anwenden kann. Es fragt sich, was denn da der Gegensatz sein sollte, etwa der Begriff einer unzivilisierten Musik? Was sollte denn das sein? Musik ist (jedenfalls aufführungspraktisch) überhaupt nur kommunikativ denkbar - und ohne Kommunikation gibt es keine Zivilisation.
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