Nein, der „Lohnsteuerhilfeverein“ wird nicht bezuschusst. Der Verein und vor allem die Beratungsstellen wollen Geld verdienen. Der Unterschied zum Steuerberater ist: Der Verein betreut nur Steuerpflichtige mit Einkünften aus nichtselbständiger Arbeit, also Lohn oder Gehalt. Kapitaleinkünfte müssen unterhalb des Freibetrages liegen und Vermietung nur für das selbstbewohnte Haus. Alles, was darüber hinausgeht, darf der Verein nicht betreuen.
Man muss im Verein Mitglied werden und dafür einen Mitgliedsbeitrag zahlen, der sich nach der Höhe des Einkommens richtet. Davon bekommt die Beratungsstelle zwischen 50 und 75%. Der Rest bleibt beim Verein, z.B. dafür, dass da ein Steuerberater sitzt, den der Beratungsstellenleiter anrufen kann um Fragen zu stellen.
Natürlich ist der Verein billiger als ein Steuerberater. Das liegt aber daran, dass ein Steuerberater, genau wie z.B. ein Arzt zwischen 10.000 und 20.000 Euro pro Monat verdient. Dafür müsste die Beratungsstelle des Vereins rund 10 Mitglieder pro Tag betreuen. 50 Euro x 10 = 500 x 20 Tage = 10.000 Euro.
Daher sollte niemand, der nur Arbeitslohn bezieht, zum Steuerberater gehen. Wenn ein Steuerberater im eigenen Hause einen Lohnsteuerhilfeverein anbietet, dann vermutlich nur, um keine Kunden zu verlieren.