Hallo an alle Chemie- und Medizinexperten!
Ich muss eine Gfs über Kunststoffe in der Medizin machen. Ich habe dazu ein video in youtube gefunden. Dort wird behauptet, dass Polyvenylchlorid und Polyethylen in der Medizin verwendet wird. Doch ich finde sonst nirgendwo eine bestätigung dafür. Was stimmt denn nun?
Wenn ja, welches anwendungsgebiet giebt es für diese kunststoffe?
(Das pvc in der medizin verwendet werden soll hört sich für mich schon merkwürdig an)
Vielen Dank für eure hilfe
Hallo,
ohne jetzt der Medizin-Anwendungsfachmann zu sein: Mein Kenntnisstand ist, dass z.B. Blutbeutel (für Bluttransfusionen) aus PVC sind.
Das youtube-video kenne ich nicht, aber die wiedergegebene Behauptung „PVC und PE werden i.d. Medizintechnik verwendet“ ist sicherlich korrekt.
Viele Grüße
Rhabarberkuchen
Vor allem wird Polyethylen verwendet, z.B. für Behälter, Flaschen undn schläuche. PVC wird zunehmen geringer eingesetzt, bei Weich-PVC wegen der evtl. schädlichen Weichmacher. Es gibt aber auch Hart-PVC d.h. ohne Weichmacher,das wird eingesetzt für Behälter etc.
Hallo Schokoladenkuchen,
so ungewöhnlich ist der Einsatz von PVC in der Medizintechnik garnicht. Schau Dir mal die ganzen Infusionsschläuche und Blutbeutel an …
Natürlich unterscheiden sich die hier eingesetzten PVC-Einstellungen von denen, die für Fensterprofile oder Fussbodenbeläge eingesetzt werden - auch sind die Anbieter dieser Medical-Grades in den letzten Jahren immer weniger geworden, aber meines Wissens ist es immer noch im Einsatz.
Schau mal unter z.B.:
http://www.pvc-partner.com/pvc-im-einsatz/medizin.html
hier findest Du ein paar Infos, in welche Applikationen das PVC fliessen kann.
Auch PE in seinen unterschiedlichen Varianten ist ein Werkstoff, der in der Medizintechnik eingesetzt wird.
Beispiele sind hier auch Schläuche, Beutel, aber auch Implantate usw.
Google einfach einmal nach „polyethylen“ und „medizin“.
Sollte reichlich Lesestoff ergeben.
Gruß,
Peter
Hi,
ja, PVC wird in der Medizin verwendet, in Blutbeuteln und Schläuchen zum Beispiel.
Soweit ich weiß, aber nicht als Implantat.
Gruß
Aus PVC werden u.a. Beutel für Blut, Sekrete, Urin, Medikamenten- oder Nährlösungen, Handschuhe, Schläuche und Katheter, Blisterverpackungen sowie verschiedene Einwegartikel hergestellt. Die Vorteile dieses Werkstoffes sind seine gute Thermoformbarkeit, Festigkeit, Flexibilität, chemische Widerstandsfähigkeit und sein niedriges Allergiepotenzial.
Problematisch sind die in PVC als Weichmacher
eingesetzten Phthalate, z.B. Di-2-(ethylhexyl)-phthalat (DEHP) und Di-n-octylphthalat (DnOP). Diese Verbindungen stehen unter Verdacht, teratogen (fruchtschädigend) und möglicherweise auch cancerogen zu sein sowie in das
Hormonsystem des Körpers einzugreifen.
Daher wird in der Medizin hochreines PVC mit sehr geringen Mengen an Additiven und Verunreinigungen eingesetzt. Behälter für Ampullen, Fläschchen und medizinische Geräte (Hard Trays) aus Hart-PVC sind durch Dampf, γ-Strahlung und Begasung mit Ethylenoxid sterilisierbar. Für Langzeitanwendungen im Körper ist PVC nicht geeignet.