Wird Wein schlecht/Wein zum kochen

Hallo

Ich hatte mir mal vor langer Zeit so eine kleine Flasche Wein mit Schraubdeckel gekauft. Mit dieser habe ich ab und zu die ein oder andere Sosse verfeinert.

Nun ist die Flasche leider alle und irgendwie gibts die da auch nicht mehr, wo ich die herhabe. Eine große Flasche bräuchte ich aber nicht. Selbst die kleine hat schon Jahre gehalten.
Nun wollte ich einfach von einem Bekannten (der recht häufig Wein trinkt) ein bissl Wein in meine kleine Flasche abfüllen und da meinte er, das würde nicht gehen, der Wein würde schlecht werden.

Daher zwei Fragen:

  1. Stimmt das? Wird Wein „schlecht“ wenn er in einer (schraubverschluss) Flasche aufbewahrt wird?
  2. Welcher Wein ist zum Kochen zu empfehlen. Ich hatte damals nur diese kleinen Flaschen genommen, weil sie halt klein waren. Zum Kochen waren sie aber gut geeignet. Weiß aber nicht mehr, was dies für einer war (trocken, Halbtrocken, lieblich).
    Wenn jemand so ne grobe Empfehlung aussprechen kann?

Ich bin übrigens kein „Gourmet“. Also keinen Wein, der nur über den Auslandshandel für 100 Euro zu haben ist :smiley:

Danke für die Antworten

Gruß
Andreas

Hi,
Sooo schnell wird Wein nicht „schlecht“, wenn man ihn zum Kochen nimmt. Das allerdings:

Selbst die kleine hat schon Jahre gehalten.

ist entschieden zu viel.

Nun wollte ich einfach von einem Bekannten (der recht häufig
Wein trinkt) ein bissl Wein in meine kleine Flasche abfüllen
und da meinte er, das würde nicht gehen, der Wein würde
schlecht werden.

Abgestanden wird er, bei der Aufbewahrungsdauer bei Dir, muffig, säuerlich oder ohne jeden Geschmack. Jedenfalls so, dass Du jederzeit auf die Zugabe zum Kochen verzichten kannst.

  1. Stimmt das? Wird Wein „schlecht“ wenn er in einer
    (schraubverschluss) Flasche aufbewahrt wird?

s.o.

  1. Welcher Wein ist zum Kochen zu empfehlen.

Rot oder weiß? Damit gehts schon los. Allgemein sagt man, dass man den Wein zum Kochen nehmen sollte, den man dann auch zum Essen trinkt. Aber da scheint ja kein Bedarf bei Dir zu bestehen…

Ich hatte damals
nur diese kleinen Flaschen genommen, weil sie halt klein
waren.

Die gibts immer noch, nennt sich glaube ich „Kleine Reblaus“ oder so. Hat die Qualität von „Pennerglück“.

Ich bin übrigens kein „Gourmet“. Also keinen Wein, der nur
über den Auslandshandel für 100 Euro zu haben ist :smiley:

http://www.ciao.de/Kleine_Reblaus__2230646
3 Flaschen € 3,99 - ist das ok?

Gruß,

Anja

Moin,

Mit dieser habe ich ab und zu die
ein oder andere Sosse verfeinert.

ganz ehrlich?
Das glaube ich Dir nicht.
Mit solch einen abgestandenen Wein wirst Du kaum einen anständigen Geschmack hingekriegt haben.

Wein, den ich ans Essen tue muß so gut sein, daß ich ihn auch so trinken würde.
Ausdrücke wie ‚Kochwein‘ oder ähnliches, lassen mich stets übles vermuten und leider werde ich dann nur zu häufig bestätigt.

Gibt es, in Anlehnung an Rumaroma (was ich auch gräuslig finde), ein Weinaromakonzentrat?
Das wäre für Dich wohl die beste Alternative.

Gandalf

Hallo,

dein Problem ist uns nicht geläufig, da Wein hier selten mehr als 2 Tage alt wird. Gut gekühlt würde ich ihm aber durchaus ein paar Tage geben, ohne dass er ungenießbar und damit auch zum Kochen ungeeignet wird.

Versuche einfach mal, den Wein in Eiswürfeltüten einzufrieren. Ich habe das noch nicht versucht, könnte mir aber vorstellen, dass das möglich wäre. Sicher nicht schlechter als wochenalter Wein in einer Schraubverschlussflasche :smile:

LG
sine

Hallo,

Das glaube ich Dir nicht.

Dito.

Mit solch einen abgestandenen Wein wirst Du kaum einen
anständigen Geschmack hingekriegt haben.

Wobei mich ja auch die Menge irritiert. Diese kleine Fläschchen (die es übrigens inzwischen von vielen Marken gibt, Anja, nicht nur Reblaus) enthalten 150 oder 200ml. Selbst wenn man nicht allzu großzügig ist, kann man damit höchstens 4 Saucen verfeinern (mal abgesehen von den anderen Sachen, die du - mit Recht - angeführt hast).

Gruß
Elke

Servus,

die Viertelliterfläschlein von Les Grands Chais de France in Petersbach sind weit verbreitet: GCF kauft sich in komplette Regale im „Full Service“ ein; wegen der Vielzahl von Namen von Kellern und Formen von Flaschen, Farben von Etiketten fällt es kaum auf, dass man vor drei Metern GCF steht. Tengelmann ist der erste, der mir dazu einfällt.

Um so lange angebrochen zu stehen, sind aber Süßweine besser geeignet, die wegen des Zucker- und Alkoholgehaltes nicht so schnell kippen oder muffig werden: Marsala, Madeira, auch Imiglykos, Port, Sherry, Vinsanto, Muscat de Lunel oder Rivesaltes. Zumindest die ersten beiden gibts in ganz kleinen Fläschelein, allerdings je nach Händler teilweise eher zu den Gewürzen als zu den Getränken sortiert. Genannte Süßweine wirken allerdings beim Kochen ganz anders, für kleine Mengen an Saucen o.k. (probieren, ob sie Dir zusagen), aber z.B. ein Coq au Vin wäre damit eine gross’ Catastroph’.

Schöne Grüße

MM

Besser nicht! :smile:
Huhu!

Versuche einfach mal, den Wein in Eiswürfeltüten einzufrieren.

Neinneinnein! Besser nicht! :smile:
Das habe ich mal ausprobiert: hatte Rotwein über, mochte ihn nicht mehr trinken und dachte „Spitzenidee, dann hast Du immer ein bisschen Wein zum Kochen parat“.
Das Ende vom Lied war: der Quatsch gefror nicht ganz richtig und nach Entnahme der ersten Würfel ist die Tüte ja kaputt - man stelle sich die Sauerei im Eisfach vor, wenn man den Umstand zunächst übersieht/ignoriert, dass das Zeug nicht so ganz fest ist…

Der Grund war wahrscheinlich eine Kombination daraus, dass mein Eisfach (so ein einzelnes im Kühlschrank) schlicht nicht kalt genug ist, und dass der Gefrierpunkt eines Wasser-Alkohol-Gemisch etwas niedriger als bei Wasser allein sein dürfte.

Ich rate daher dringend von Eiswürfelbeuteln ab!
Wenn, dann sollte man das Ganze mit entsprechenden Eiswürfelschalen - mit Deckel! - austesten.
:wink:

Achso, und beim Auftauen des gefrorenen Teils in einem Auffangbehälter setzten sich ganz schön viele Feststoffe ab. Ich nehme daher an, dass Einfrieren und Auftauen keinen guten Einfluss auf die chemisch-physikalischen Eigenschaften von Wein haben.
Daher verbrauche ich Weinreste inzwischen ohne weitere Experimente so schnell wie möglich. (Wenn es recht viel Wein ist: Rotweinkuchen - mmmh!)

Viele Grüße
Arha

Hallo,

das mit dem Einfrieren klappt und ist äußerst praktisch. Wir machen das immer, wenn der Wein nicht schmeckt, aber zu schade zum Wegkippen ist (gerne bei französichen). Für die Soße geht der immer noch.
Es sind dann aber auch keine Billigweine; sollte aber kein Unterschied machen.

Haelge

doch, bei -18Grad funktioniert das. :smile:

Hai, Andreas,

bei Rotweinsößchen bin ich pimperlich - da gibt es so manch einen, dem das Herz blutet, wenn er mitbekommt, woraus ich meine Sößchen mache (wir bekommen zu Weihnachten immer Geschenke aus gut sortierten Weinkellern) und den „Rest“ kann man dann problemlos zum Essen servieren.

Bei Weißwein-Zugabe in Soßen ist mir das doch relativ Wurst - brauch ich das süß-fruchtige, dann klau ich mir ein Schlückchen vom Golden Moscatel meines Herzallerliebsten - das ist zwar eigentlich ein Sherry, macht aber irren Effekt - und wenn ich die Säure brauche (bei Fischragout), dann kauf ich ein kleines Fläschchen Weißwein in der Pferdeherren-Drogerie an der Ecke. Bevor aus einer Flasche des letztgenannten ein weiteres mal Wein entnommen wird, wird natürlich geprüft, ob es sich noch um Wein handelt.

Gruß
Sibylle