Wirklich wasserdichte und atmungsaktive Kleidung?

Ich komme gerade von einer mehrwöchigen Wandertour zurück.
Wieder habe ich die Erfahrung machen müssen, daß die großmäuligen Versprechungen der Outdoor Bekeidungshersteller nichts wert sind.
Ich habe jetzt schon die dritte GoreTex Jacke und musste leider feststelllen, daß sie mich lediglich bei einem 2-stündigen Spaziergang bei Nieselregen mich trocken halten.
Als Langstreckenwanderer mit Rucksack schwitzt man mehrmals täglich durch. Am Abend eines Regentages war ich dann bis auf die Haut durchnässt.
Ob durch die Transpiration oder wegen der Durchlässigkeit der Kleidung kann ich nicht sagen. Ich habs auch mal mit einem Regencape versucht. Das Ergebnis war das gleiche.
Ich habe auch schon mal Wanderer mit Regenschirm gesehen. Doch bei Wind ist das auch nix.
Wo kann ich mal fundierte Infos, die nicht von den Goretex-Herstellern beeinflußt sind, finden?
Auf der HP des Alpenvereins - die sowas ja wissen sollten - bin ich nicht fündig geworden.

hi,

ich kenne diese laden von einem freund der ähnliche probleme hatte. die beratung ist super (die preise leider nicht)

http://www.globetrotter.de/

Denke aber mal das die dir, wenn du denen dein problem schilders, gerne helfen… schliesslich leben sie davon.

viele grüsse aus hamburg
MeToo

gibts nicht
Hi Jochen,

leider ist die atmungsaktive und wasserdichte Kleidung ein Widerspruch in sich. Nicht umsonst haben Angler oder Fischer den guten alten Friesennerz noch nicht an den Nagel gehängt.

Goretex ist die bestmögliche Alternative wenn Du nicht mit nem Gummimantel rumrennen willst. Eine Variante die ich bei langen Radtouren anwende ist ein Regencape aus gummiertem Kunststoff. Darunter schwitzt Du zwar genauso wie mit nem K-Way. Dadurch dass das Ding aber unten offen ist gelangt ein großer Teil der Feuchtigkeit nach draussen. Ausserdem werden auch die Beine bis zu den Knien nicht nass.

bye
Rolf

grad noch gefunden
Regenkleidung

Spezielle Regenkleidung hat auch nach der Erfindung der Gore-Tex-Jacke (vgl. „Jacken“) immer noch ihre Berechtigung, auch wenn mal darin schwitzt wie in einer Wurstpelle (Wenn im Text von „stärkerem Schwitzen“ die Rede ist, darf man das nicht wörtlich nehmen. Gemeint ist, daß der Schweiß nicht abtrocknen kann, und sich damit am Körper staut. ).

Regenjacke: Wenn man keine wasserdichte Funktionsjacke besitzt, diese nicht mehr dicht ist, oder das Klima für dicke Jacken zu warm, greift man wieder zur guten alten Regenjacke. Diese sollte dann aber auch wirklich dicht sein! Der Schnitt sollte möglichst luftig sein und die Jacke eher zu groß, als zu klein. Lufteinlässe am Rücken sind gut, funktionieren aber nur, solange man keinen Rucksack trägt. Je länger die Jacke ist, desto besser. Die Ärmel sollten keine Bündchen haben und etwas länger sein, damit man die Hände etwas einziehen kann (am Handgelenk verliert man wegen der starken Durchblutung viel Wärme). Reißverschlüsse sollten abgedeckt sein. Wie immer gilt: je leichter, desto besser.

Die Regenhose ergänzt die Regenjacke, weil einem auch bei Windstille das Wasser sonst die Hosenbeine durchnäßt. Bei Wind oder Spritzwasser (wie im Kanadier) wird die Hose noch wichtiger.

Poncho: Hier gibt es, im Gegensatz zu den anderen Regenbekleidungen, keinen Wurstpellen-Effekt. Man schwitzt im Porcho am wenigsten, weil immer alles gut gelüftet ist. Der Rucksack paßt häufig auch noch mit drunter, und man kann ihn zur Not als Regendach oder Notzelt benutzen. Sobald es windig wird, stellen sich aber die Nachteile heraus: der Wind weht den Regen unter den Pocho, der Poncho fliegt einem um die Ohren, und man sieht kaum noch, wo man hintritt (Absturzgefahr!). Der große Windwiderstand (Segel-Effekt) kostet Kraft und an ausgesetzten Stellen kann auch das gefährlich werden.

Regen-Overalls werden im Outdoor-Bereich selten eingesetzt. Sie können aber in speziellen Fällen, zum Beispiel keim Kanufahren oder Segeln durchaus eine Alternative sein, da sich hier kein Wind und Spritzwasser zwischen Hose und Jacke durchmogeln kann.

Rain-Chaps sehen aus wie abgeschnittene Hosenbeine und werden in den Gürtel eingehängt. Vorteil: Sie sind leicht und man schwitzt nicht um den Unterleib herum. In Kombination mit einer nicht zu kurzen Regenjacke sind sie durchaus empfehlenswert.

Vorteil des Schirm ist die gute Lüftung, man wird nicht durch den eigenen Schweiß naß, wie bei Regenhose und -jacke. Bei Wind wird er aber schnell unbrauchbar, und im Wald oder an steilen Felsen, oder wenn man die Hände zum festhalten braucht, ist er schnell hinderlich. Trotzdem hat er als zusätzlicher Regenschutz, wenn man nicht so auf das Gramm achten muß, durchaus seine Berechtigung. Der Schirm ist auch ein sehr guter Sonnenschutz, und das kann einem manchmal einige Qualen ersparen.

Ein guter Hut ist Regenschutz und Sonnenschutz in einem. Das Wasser läuft einem nicht so schmell in den Kragen, und das Gesicht bleibt auch trocken. Beschichtete Schlapphüte sind brauchbar, aber auch ein Filzhut hält ziemlich lange den Regen ab. Praktisch sind Hüte, die man in den Rucksach stopfen kann.

Gamaschen sollte man tragen, wenn man bei Regen mit kurzer Hose läuft, weil die Socken sonst wie ein Docht das Wasser in die Schuhe ziehen. Gamaschen schützen auch einen großen Teil der Schuhe vor dem Durchnässen. Wenn Teile des Schuhs trocken bleiben, trocknet er nachher wesentlich schneller, als ein komplett nasser Schuh. Nachteil: Gamaschen verhindern die Lüftung der Regenhose durch die Hosenbeine und halten damit den Schweiß in den Klamotten.

Überschuhe empfehlen sich eigentlich nur, wenn man nicht darauf laufen muß, z. B. im Boot oder auf dem Fahrrad. Da sind sie aber ein sehr gutes Mittel, die Füße trocken zu halten.

Wenn man das Durchnässen der Schuhe sowieso nicht verhindern kann, aber trotzdem trocken bleiben will, kann man es mit Neoprensocken versuchen. Diese sind wasserdicht, dafür schwitzt man stärker. Neoprensocken benötigen aber Platz in den Schuhen. Diese Methode empfiehlt sich zum Beispiel bei winterlichen Wanderungen im feuchten Schnee, wenn man das Auskühlen der Füße vermeiden will. Auch im Boot oder auf dem Rad eine gute Sache.

Überhandschuhe gegen Regen braucht man nur in kalten Klimata. Dort fällt aber häufig dann eher Schnee als Regen.

http://www.trekkingguide.de/ausruest.htm

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Ich danke für die wirklich fundierten Antworten.
Tja, das ist wohl das Schicksal des Outdoor-Freaks, daß er doch gegen Regen nichts brauchbares findet und sich deshalb darin fügen muß, daß er bei Regen naß wird.