Hallo MechanicalMike,
du fragst nach der Wirksamkeit von Angocin
hier steht etwas über die Wirksamkeit von Angocin (enthält
Kapzuinerkresse und Meerrettich) auf E.coli-Bakterien bei
einer Harnwegsinfektion:
http://www.pharmazeutische-zeitung.de/index.php?id=3…
Was ist denn eigentlich in dem Präparat enthalten? Siehe Beipackzettel von „Angocin Anti Infect N Filmtabletten“:
http://www.apotheken-umschau.de/do/extern/medfinder/…
Als aktive Wirkstoffe werden genannt:
Armoraciae radix (= Meerettich/Wurzel)
Tropaeoli herba (= Kapuzinerkresse/Kraut)
In beiden Pflanzenarten kommen Senfölgycoside vor.
Du fragst nun:
dann frage ich mich, warum greift das Mittel dann nicht auch
die E.coli - Bakterien im Darm an (wo sie ja hingehören)? Oder
tut es das?
Die Antwort ist folgende:
Die Senfölglycoside werden von unserem Körper in leicht flüchtige Senföle umgewandelt und schon im Dünndarm in den Blutkreislauf aufgenommen.
Die Darmflora wird, im Gegensatz zu Antibiotika, von ihnen nicht angegriffen.
Größtenteils werden die Senföle in der Lunge und in der Harnblase freigesetzt. Es entstehen dort ausreichend hohe Senföl-Konzentrationen im Urin und in der Atemluft um Krankheitserreger zu bekämpfen.
Aus dem Beipackzettel geht leider nicht direkt hervor, ob es sich bei dem Film um eine magensaftresistenten aber dünndarmlöslichen Überzug handelt. Das ist zu vermuten, da es im Beipackzettel heißt:
„3.1 Art und Dauer der Anwendung
Nehmen Sie die Tabletten unzerkaut mit einem Glas Wasser nach den Mahlzeiten ein.“
Durch eine solche Maßnahme (magensaftresistenter aber dünndarmlöslicher Überzug) wird der Resorptionsort = Dünndarm, direkt angesteuert.
Gruß
Sven Glückspilz