und warum es Tagelöhne und Tagespreise gibt, wenn man heute nicht weiß, ob ein Pfund Brot morgen zwanzig oder siebzig Milliarden Mark kostet, dürfte wohl einleuchten.
Wegen der Geldmenge bin ich überfragt, wobei ich Zweifel daran habe, ob diese für irgendeinen Tag im Herbst 1923 überhaupt halbwegs aussagekräftig berechnet werden konnte.
weiss auch nicht warum ich dabei immer an den 2 WK denke…
aber bitte, wärt ihr so gütig und könntet mir das beantworten?
)
Du denkst an den 2WK, weil diese Deutsche Inflation direkt in die Weltwirtschaftskrise 1929 überging, die Bevölkerung dadurch kein Vertrauen mehr in die Weimarer Republik hatte und extremen politischen Richtungen Tür und Tor öffnete. Ab 33 ging es in Deutschland wirtschaftlich aufwärts, begründet durch die Wirtschaftspolitik der Nationalsozialisten - Aufrüstung und Infrastruktur (B1) wurden besonders vorangetrieben.
Gruß
Flicka
auch wenn die Antwort hier im BWL Forum nichts zu suchen hat.
Du denkst an den 2WK, weil diese Deutsche Inflation direkt in
die Weltwirtschaftskrise 1929 überging, die Bevölkerung
dadurch kein Vertrauen mehr in die Weimarer Republik hatte und
extremen politischen Richtungen Tür und Tor öffnete. Ab 33
ging es in Deutschland wirtschaftlich
„scheinbar“
(das wär mir eine sehr wichtige ergänzung. über die wirklich bloß scheinbar erfolgreiche wirtschaftspolitik der nazis ist bereits viel geforscht und geschrieben worden.)
aufwärts, begründet
durch die Wirtschaftspolitik der Nationalsozialisten -
Aufrüstung und Infrastruktur (B1) wurden besonders
vorangetrieben.
Gruß
Flicka
auch wenn die Antwort hier im BWL Forum nichts zu suchen hat.
die antwort von flicka erinnert mich an die „prüfung des erzeherzogs“, spiel von wiener intellektuellen im kaffeehaus vor dem ersten weltkrieg, nachzulesen bei friedrich torberg, „die tante jolesch“.
einer hatte die aufgabe, eine frage zu stellen, die man unmöglich falsch beantworten konnte („erzherzog! wie lange dauerte der 30-jährige krieg?“), der andere in der rolle des erzherzogs hatte die aufgabe, die frage im brustton der überzeugung falsch zu beantworten („sieben jahre“), worauf der prüfer wieder die aufgabe hatte, die antwort des erzeherzogs als richtig zu begründen („richtig, erzherzog. damals wurde nur bei tageslicht gekämpft, das verkürzt die dauer des kriegs auf 15 jahre. und auch bei großer kälte und hitze wurden die kampfhandlungen unterbrochen. damit kommen wir auf ziemlich genau 7 jahre“ - oder so ähnlich).
ich schlage flicka als vwl-prüferin für big buddha vor.
hätte ich mal gleich den link von ihnen angesehen… das sind tatsächlich 5 BIO!!! o_O
und kann mir vielleicht noch jemand sagen wie viel zu der zeit ein auto, brot oder so gekostet haben?? mal als vergleich?!
mal angenommen deutschland würde das heutzutage tun, und solch enorm hohe summen geld drucken… davon würde „die weltpolizei“ und die USA schnell wind von kriegen und gegen deutschland den krieg ansagen, ein embargo oder irgendwelche sanktionen verhängen… was mein ihr?
PS: der thread hätte wahrscheinlich auch eher ins geschichtsbrett gepasst…
und kann mir vielleicht noch jemand sagen wie viel zu der
zeit ein auto, brot oder so gekostet haben?? mal als
vergleich?!
Ein Brot kostete um die 200 Mrd. Reichsmark.
Und nein, die anderen Länder haben Deutschland nicht wegen der Inflation den Krieg erklärt, sondern weil Deutschland Polen und später den Rest Europas angegriffen hat.
Die Hyperinflation war zum Zeitpunkt des Kriegsbeginns fast 16 Jahre vorbei; sie endete mit der Ausgabe der Rentenmark im November 1923.
weltpolizei" und die USA schnell wind von kriegen und gegen
deutschland den krieg ansagen, ein embargo oder irgendwelche
sanktionen verhängen… was mein ihr?
Eine Inflation in Deutschland würde niemanden nennenswert interessieren. Solange es hier noch eine funktionierende Wirtschaft gäbe, würde man die Preise für Waren und Dienstleistungen irgendwann in Dollar, Frnaken oder Yen festlegen und damit wäre das Problem für das Ausland erst einmal gelöst.
Okay, das „scheinbar“ hat gefehlt…
Und irgenwie dachte ich, dass das doch ein wenig Licht ins Dunkle bringen könnte. Aber nach dem Lesen so einiger buddhistister Posts puste ich die Kerze lieber aus und lasse es dunkel.
hi,
nimms nicht tragisch; man kann nicht alles sofort erwarten.
freut mich, dass du das „scheinbar“ akzeptierst.
und vielleicht kapiert mrbigbuddha auch einmal, dass 1. (genaues) lesen und 2. (genaues) nachdenken mehr hilft als das nächste klischee in ein forum zu … äh: exkorporieren.
ich hab den jungen mann noch nicht ganz aufgegeben
m.
Ende 1974, etwa ein Jahr nach dem Ölpreisschock Ende 1973, lag die Inflationsrate in D bei 7,5%.
Die USA hatten damals ganz andere Sorgen, als der BRD Vorschriften zur Geldwertstabilität zu machen: Zu dieser Zeit kämpften sie mit einer Inflationsrate von etwas über 12% - zum Vergleich: Die Inflationsrate des Französischen Franc marschierte auf 14% zu.
Dieses zur Erinnerung daran, dass die Geldwertstabilität, die wir im Lauf der letzten fünfzehn Jahre erlebt haben, einmal nicht gar so selbstverständlich ist, und auch „trotz allem“ eigentlich etwas ganz Angenehmes.