Wirtschaftlichkeit Oberflächenbehandlungsverfahren

Hallo Leute,

im Rahmen meines Praxissemesters sollte ich eine kleine Recherchearbeit über Oberflächenbehandlungsverfahren erstellen. Die Arbeit sollte eine Übersicht über die vorhandenen Verfahren für die Konstrukteure liefern, eine Wirtschaftlichkeitsanalyse der einzelnen Verfahren war nicht nötig, da ich sonst zulange gebraucht hätte und ich noch andere Aufgaben erledigen musste.

Leider verlangt nun mein Professor einen kleinen Abschnitt unter jedes Verfahren, ob dieses Verfahren kostengünstig ist, ob es sich für den Betrieb lohnt so eine Anlage anzuschaffen usw.

Nun habe ich ungefähr 50 Verfahren zusammengefasst grob:

Randschichthärteverfahren
Thermochemische Difusionsverfahren
Mechanische Oberflächenverfestigung
Konversionsschichten
Ionenimplantation
Thermisch gespritzte Schichten
Dünnschichttechnologie
Elektrolytisch und chemisch aufgebrachte Schichten
Schmelztauchschichten

und viele mehr.

Ich scheitere schon an einer Wirtschaftlichkeitsanalyse bei den Randschichthärteverfahren.

Wie bringe ich am besten in Erfahrung, wie teuer die einzelnen Verfahren ungefähr sind? Die Literatur die ich habe enthält so einen Abschnitt nicht, da es stark Anwendungsspezifisch ist. Das Internet ist auch nicht sehr aufschlussreich.

Wie fange ich denn nun am besten an? Wie kann ich beurteilen, ob die Lohnkosten bei thermochemischen Diffusionsverfahren höher oder niedriger sind als bei PVD-Schichten, ob die Materialkosten bei Konversionsschichten teurer oder günstiger sind als bei Schmelztauchschichten usw.?

Vielen Dank für jede Hilfe

Leider verlangt nun mein Professor einen kleinen Abschnitt
unter jedes Verfahren, ob dieses Verfahren kostengünstig ist,
ob es sich für den Betrieb lohnt so eine Anlage anzuschaffen
usw.

Was für ein Witzbold, damit kannst du dich bis zur Pensionierung beschäftigen. Schon allein die Preise für die jeweilige Ausrüstung gibt es nicht öffentlich, sondern nur auf Anfrage bei einem oder mehreren Herstellern, und in vielen Fällen muss man da noch die Ausführung aushandeln. Und es ist ja auch ein Unterschied, ob du eine Mio Teile für die Autoindustrie behandeln willst oder 10 Stück für eine Maschinenfabrik.

Am besten versuchst du, bei den Herstellern einen Anwendungsingenieur ans Telefon zu kriegen, falls es sowas heute noch gibt (den Ingenieur, nicht das Telefon).

Gruss Reinhard

Oberflächenbehandlung !
Hallo Rosario
Unter Oberflächenbehandlung versteht man in der Metallbranche eigentlich das, was es sagt, nämlich eine Behandlung der OBERFLÄCHE.
Damit sind alle Beschichtungs Verfahren, z.B Galvanisieren, Farbbeschichtungen, Eloxieren, Passivieren gemeint.
Du solltest lieber noch einmal Rücksprache nehmen, was wirklich gemeint ist.
Noch ein Wort zu den Kosten.
Zwischen Proben Einzelbehandlung zum Spezialpreis über Kleinserien bei Lohnunternehmern und dem Kauf einer Fussballfeld großen Anlage für etliche Millionen ist da ein breiter Spielraum.
Versuche doch mal, die Kosten über Einsatzmaterial, Energiekosten und Handling (Transport) zu definieren. Das umfasst zwar nicht alles, aber die Abschreibung der Anlagen kannst du unter der Annahme, alle Anlagen haben gleich viel gekostet, mit einem Festbetrag berücksichtigen oder einfach ignorieren.
Gruß
Rochus

Hallo Fragewurm,

Das hängt vom Werkstück ab.

Zuerst einmal muss man überhaupt Alternativen haben.

Nicht jedes Verfahren ist für jede Anwendung gleich gut geeignet.
Wenn du aus thermischen Gründen eine Keramikbeschichtung brauchst, nütz dir eine Ionenimplantation rein gar nichts, selbst wenn die günstiger wäre.

Ein anderer Parameter ist auch noch die Grösse des Werkstücks. Kurbelwellen gibts für kleine Modellflugzeuge und für hausgrosse Schiffsdiesel. Beim Schiffsdiesel kann eine portable Anlage Sinn machen, bei welcher jeder Lagerzapfen einzeln behandelt wird, beim Modellmotor sicher nicht.

MfG Peter(TOO)