Wirtschaftsingenieurwesen

Hallo, ich würde sehr gerne wirtschaftsingenieurwesen studieren. DOch ich bin mir nicht sicher, ob ich die dafür notwendigen Qualifikationen habe. Also ich werde wohl einen Schnitt von 2.2 oder vielleicht besser haben. Ich habe Englisch als LK, was nicht heisst, dass ich es beherrsche, aber ich habe nicht so viele Probleme damit. In den Wirtschaftswissenschaften bin ich eigentlich sehr gut und auch sehr interessiert. Wirtschaft ist für mich eine Art Hobby und es macht mir auch eine Menge Spass.
Jetzt kommen aber die negativen Sachen. Ich werde dank meiner „kompetenten“ Lehrerin in Deutsch niemals über 7-8 Punkte hinwegkommen, obwohl ich früher darin immer ordentliche Noten habe. Es sind persönliche Gründe. Aber Probleme habe ich definitiv mit Naturwissenschaften. Versteht mich nicht falsch, in MAthe komme ich mit (10 Punkte) und in Chemie bin ich eigentlich ganz gut, aber ich bin nicht so interessiert darin. Physik und Biologie habe ich abgewählt, zum TEil weil ich es nicht konnte, aber hauptsächlich weil mich das nicht interessiert hat.

Meine Fragen wären jetzt: Lohnt es sich für mich überhaupt, Wirtschaftsingenieurwesen zu studieren?
Kann man als WI viel Wirtschaft und wenig Naturwissenschaft studieren?
Würdet ihr mir den WEg über einer Berufsakademie empfehlen, weil das würde ich nämlich gerne machen?

Danke

Hallo Choleriker,

Hallo, ich würde sehr gerne wirtschaftsingenieurwesen
studieren. DOch ich bin mir nicht sicher, ob ich die dafür
notwendigen Qualifikationen habe.

Gute Idee, sich vorher Gedanken darüber zu machen.

Ich habe
Englisch als LK, was nicht heisst, dass ich es beherrsche,
aber ich habe nicht so viele Probleme damit.

Egal ob Du heute Maschinenbau, WI oder BWL studierst, Du wirst englisch immer brauchen, weil es mittlerweile in vielen Firmen die Konzernsprache ist. Grammatik und Rechtschreibung ist zwar wünschenswert, mündliche Kommunikation (persönlich + Telefon) aber noch viel wichtiger. Deshalb wird heutzutage oftmals auf ein Auslandspraktikum wert gelegt. Mein Tipp: Zwischen Schule und Studium bereits ins Ausland zum Arbeiten gehen (ca. 1/2 - 1 Jahr) , dann ist’s nicht so stressig.

In den
Wirtschaftswissenschaften bin ich eigentlich sehr gut und auch
sehr interessiert. Wirtschaft ist für mich eine Art Hobby und
es macht mir auch eine Menge Spass.

Spricht schonmal für BWL oder den kaufmännischen Teil davon.

Jetzt kommen aber die negativen Sachen. Ich werde dank meiner
„kompetenten“ Lehrerin in Deutsch niemals über 7-8 Punkte
hinwegkommen, obwohl ich früher darin immer ordentliche Noten
habe. Es sind persönliche Gründe.

Die Noten aufgrund eines bestimmten Lehrers sind (fast) uninteressant, sofern sie den Gesamtschnitt nicht zerstören. Ich hatte in Deutsch auch nur 7 Punkte und es klappt doch ganz gut.

Aber Probleme habe ich
definitiv mit Naturwissenschaften.

Das beisst sich allerdings mit WI oder Maschinenbau.

Versteht mich nicht falsch,in MAthe komme ich mit (10 Punkte)

Für WI sicherlich ausreichend, bei Maschinenbau würde ich nochmals einen zusätzlichen Vorkurs belegen.

und in Chemie bin ich eigentlich ganz gut, aber ich bin nicht so interessiert darin.

Da war ich mit zum Schluß 6 Punkten grottenschlecht. Bei WI dürfte das kein Thema sein, bei Maschinenbau ist es i.A. nur 1 Semester und das lässt sich überleben.

Physik und Biologie habe ich abgewählt, zum TEil weil ich es
nicht konnte, aber hauptsächlich weil mich das nicht
interessiert hat.

Biologie ist absolut uninteressant. Aber Physik !?!?!?!?!?!?!?!?!
Maschinenbau ist Physik pur, WI immer noch ein Teil davon. Wenn Leute am Studium in Maschinenbau oder WI scheitern, dann definitiv weil sie zu wenig Mathe- (Grundlage / Arbeitsmittel für alle technischen Fächer) oder Physikkenntnisse (darum geht es beim Ingenieur !) hatten.

Meine Fragen wären jetzt: Lohnt es sich für mich überhaupt,
Wirtschaftsingenieurwesen zu studieren?

Im Prinzip ja, denn man ist hinterher kein Fachidiot sondern ein Generalist. Allerdings ist WI mittlerweile ein Modestudium und es gibt (meiner Meinung nach zu viele davon).

Wichtig ist, zu wissen was man will. WI kann man im Verkauf, Einkauf, z.T. Produktionsplanung oder dem (technischen) Controlling verwenden. Rechnungswesen / Buchhaltung ist dem BWLer überlassen. Konstruktion, Versuch usw. ist Sache von Ingenieuren.

WI gelten als „Enten“: sie sind weder Fisch noch Fleisch und können nicht richtig fliegen und nicht richtig tauchen.

Kann man als WI viel Wirtschaft und wenig Naturwissenschaft
studieren?

Ja, das geht, allerdings landet man dann hinterher auf einem BWLer-Job und kann dann gleich BWL studieren. Ich selbst habe Maschinenbau studiert und arbeite heute als WI. Ich denke, das Kaufmännische kann man sich auch hinterher aneignen, das Technische wird schon schwierig (deshalb gibt es auch viele Aufbaustudiengänge WI für Maschinenbauer, aber keinen WI für BWLer).

Würdet ihr mir den WEg über einer Berufsakademie empfehlen,
weil das würde ich nämlich gerne machen?

Kann ich nur wärmstens empfehlen, habe ich damals auch gemacht. Aber: Das Verhältnis BWL zu Technik ist an der BA relativ fix vorgegeben.

Mein Alternativ-Vorschlag:

  • Lehre im technischen Bereich machen. Dauert 2 - 2,5 Jahre mit Abi und ist für Dich nicht so schwer, da sonst nur (Haupt- /) Realschüler drin sitzen. Allerdings sollte auch hier Interesse für Technik / Physik bestehen
  • anschließend reines BWL-Studium. Du bist dann keine „Ente“ und bist im BWL-Bereich überall einsetzbar. Ein Ingenieur kann Dir aber auch kein A für ein O vormachen, da Du den technischen Bereich auch ganz gut kennst (in der Produktion sogar besser als so mancher Ingenieur). Ob Du eine Mechanikerausbildung oder den Ingenieurtitel hast, macht im täglichen Leben für das Grundverständnis keinen Unterschied. Wenn Du das Ganze an der BA machst, benötigst Du 2 + 3 bzw. 2,5 + 3 = 5 - 5,5 Jahre und liegst damit im Schnitt der FH-Studenten.
  • Alternativ WI (FH) studieren. Der „Anlauf“ aus der Lehre erspart Dir das 1. Praxissemester und hilft Dir bei allen technischen Fächern. Wenn Du WI (BA) machst, entfällt zwar das Praktikum nicht, aber BA ist sowieso kürzer

Ich denke, die Lehre vorab hat den Vorteil, dass Du gut reinschnuppern kannst, ohne die Gefahr des „Abbruchs“ zu haben. Wenn Dir Technik dann nicht ganz so zusagt, studierst Du einfach reines BWL und stehst hinterher in Diskussionen mit Ingenieuren doch nicht ganz dumm da.
Schlimmer wäre es, wenn Du WI anfängst und wegen der Technik abbrichst. Dann hast Du gar nichts.

Grüsse

Sven