Wirtschaftswachstum - eine Milchmädchenrechnung?

Der Abbau der Schulden muß
kommen, aber an die wirtschaftlichen Gegebenheiten angpaßt
sein.

Also verschoben werden. Keine einfache Sache.

Die Steuerreform wird nicht vorgezogen, sie findet nur zu dem
Termin statt, zu dem sie bis Mitte 2002 noch vorgesehen war.
Wenn man etwas nach hinten verschiebt und dann wieder
vorzieht, ist das netto ganz sicher kein Vorziehen.

Aus heutiger Sicht ist das ein Vorziehen, auch wenn’s wiederum ein Rückzieher des nach hinten Schiebens ist. Also bitte, das ist doch Haarspalterei.

Naja, die Pendler wären ein Aspekt. Warum zahlen wir denen
Geld zurück, was wir vorher über die "Öko"steuer eingenommen
haben, die (auf dem Papier) dazu dienen soll, den
Spritverbrauch zu reduzieren? Warum fördern wir damit die
Zersiedelung der Landschaft und billiges Wohnen auf dem Lande?

Z.B. um einigermaßen gesichterte familiäre Verhältnisse bei notwendiger Flexibilität und Mobilität auf dem Arbeitsmarkt nicht zu benachteiligen. Gefällt mir auch nicht, ist aber Realität. Sind übrigens nicht nur Autofahrer mit Häuschen im Grünen. (Ich z.B. nicht.)

Entscheidend wäre aber, grundsätzlich erst einmal alle
Subventionen zu streichen

COOL!
und dann viel gezielter und fein

dosierter einige wenige neu einzuführen. Außerdem müssen wir
beim Steuersystem wieder dahin, wo wir herkommen: Einfache
Besteuerung ohne Ausnahmen aber mit niedrigeren Steuern.
Weniger Steuern bedeuten mehr Steuern.

Die Verschwendung von Stuergeldern muß unterbunden werden. Die
Rechnungshöfe müssen die Möglichkeit haben, direkt
disziplinarische Maßnahmen verhängen zu können ggfs. mit
persönlicher Haftung der Schuldigen. Ähnliches gilt für
Korruption.

Auch die Entrümpelung bzw. Neuorganisation muß angefaßt
werden. Hier gibt es nicht nur für Deutschland, sondern auch
für den Bundeshaushalt einiges an Sparpotential, was dann auch
gleichzeitig mit einer Sicherung dieser Ssysteme verbunden
werden kann. Alles hundertmal vorgerechnet, alles im Prinzip
kein Problem. Nur ist eben die Bereitschaft nicht da, sich
gegen Widerstände in der Bevölkerung und von den Lobbies
durchzusetzen. Und deswegen werden alle genannten Vorschläge
niemals umgesetzt werden.

Ich habe mir übrigens vor 10 Jahren mal den Bundeshaushalt
schicken lassen. Wenn man den mal gründlich untersucht, sind
Szenen wie in „Dave“ auf einmal gut vorstellbar.

„Dave“?

Gruß, Lars

Der Abbau der Schulden muß
kommen, aber an die wirtschaftlichen Gegebenheiten angpaßt
sein.

Also verschoben werden. Keine einfache Sache.

Naja, nicht unbedingt verschoben. Jetzt die Subventionen zu streichen, wäre vielleicht nicht ganz so geschickt. Derzeit müßte man eher an die Steuerthematik, wobei sich die Gebiete natürlich überlagern.

Aus heutiger Sicht ist das ein Vorziehen, auch wenn’s wiederum
ein Rückzieher des nach hinten Schiebens ist. Also bitte, das
ist doch Haarspalterei.

Das ging nicht gegen Dich. Wenn ich mir anschaue, wie die Regierung jetzt rumeiert, bekomme ich die Krise. Das Ding war noch nie durchfinanziert und ist es auch jetzt nicht. Das mit einem „Vorziehen“ zu begründen, ist nur der Gipfel der Dreistigkeit.

Z.B. um einigermaßen gesichterte familiäre Verhältnisse bei
notwendiger Flexibilität und Mobilität auf dem Arbeitsmarkt
nicht zu benachteiligen.

Kann man dafür nicht in der Stadt wohnen?

Gefällt mir auch nicht, ist aber
Realität. Sind übrigens nicht nur Autofahrer mit Häuschen im
Grünen. (Ich z.B. nicht.)

Wie auch immer: Wohnraum außerhalb der Stadt ist günstiger, warum dann noch fördern?

Ich habe mir übrigens vor 10 Jahren mal den Bundeshaushalt
schicken lassen. Wenn man den mal gründlich untersucht, sind
Szenen wie in „Dave“ auf einmal gut vorstellbar.

„Dave“?

http://www.imdb.com/title/tt0106673/

Da gab es eine nette Szene, in der aus dem Haushalt der USA so einiges rausgekitzelt wird, eben irgendwelche offensichtliche Dinge, die man auch im deutschen Haushalt finden könnte, wenn man denn mal mit betriebs- und volkswirtschaftlichem Sachverhalt nachschauen würde.

Gruß,
Christian

Gefällt mir auch nicht, ist aber
Realität. Sind übrigens nicht nur Autofahrer mit Häuschen im
Grünen. (Ich z.B. nicht.)

Wie auch immer: Wohnraum außerhalb der Stadt ist günstiger,
warum dann noch fördern?

Weil man den Leuten mit Familie, die gebaut oder gekauft haben (wo auch immer), beim notwendigen Arbeitsplatzwechsel entgegenkommen möchte und deren Flexibilität nicht bestraft werden soll. Es geht ja nicht nur um die Leute, die ins Grüne gezogen sind, weil sie es sich leisten können, und weniger als 20 km mit dem PKW ins Stadtzentrum pendeln. Gottseidank werden ja mittlerweile auch die Benutzer Öffentlicher Verkehrsmittel nicht mehr benachteiligt. Ja, natürlich ist die Entfernungspauschale nicht der Weisheit letzter Schluss. Zum ökoloisch sinnvollen Handeln nötigt sie einen kein bisschen. (Dazu fällt mir noch die leidige "Öko"steuer ein. Was für eine gute Idee da zugrunde gerichtet worden ist! Aber das führt jetzt zu weit.)

Was ich wirklich nicht begreife, ist, dass diese ganzen Beispiele für Verschwendung und Einsparmöglichkeit, die der Bund der Steuerzahler jedes Jahr offenlegt, vom Fiananzministerium nicht genutzt werden. Das kann doch nicht nur am Bürgerwillen (?) oder an den Lobbies liegen. Vielleicht fallen wir auch da auf Milchmädchenrechnungen herein? Oder sind wir einfach zu doof, das Richtige, Notwendige zu tun?

Gruß, Lars

Passt auch sehr schön zum Thema Wachstum/Nullwachstum:
http://www.tagesschau.de/aktuell/meldungen/0,1185,OI…
Wir haben es also schon geschafft und kommen ohne Wachstum aus…

Wirtschaftswachstum - eine Milchmädchenrechn

Ich weiss nicht, wie
man das aufbrechen kann, aber muß

da können sich diejenigen, die das initiert haben ja auf die Schulter klopfen :wink:

welcher Superreiche hat dieletzten Jahre sein Vermögen nicht verfielfacht?

5% der Lebenden Deutschlands, verwalten 90% des Vermögens. (da gehören die Unternehmer nicht zwingend dazu) und 95% der Bevölkerung streiten sich um die Verteilung des lapidaren „Restes“ (z.B.auch bei Lohnrunden). Tendenz der Verteilung wie Frank schon erwähnt hat weiter Richtung Superreiche.

Wenn Du erst mal erkannt hast, wo das Kapital sitzt, dann ist schon mal abzustecken, wie eine Änderung verfolgt werden kann. Aber: revolutionäre Gedanken finde ich aus pazifistischer Sicht fehl am Platz. Die führen auch, wenn übherhaupt unter zu großen Verlußten zum Ziel.

Vielleicht ist sogar das Problem selbst die Lösung

http://www.ndrtv.de/panorama/data/profiteure_der_sta…

(letzter Satz darin)

Aber besser wird sein, im Kopf der Elitären, den Weg einer Bewußtseinserweiterung herbeizuführen.

Diese haben ja Angst vor dem Drang der schnöden Masse nach ihren Habseligkeiten.

Wie anders als durch die erkennbare Vernunft der selben Masse, deren Berechenbarkeit, kann die Angst der Besitzenden genommen werden?

Was ist ds Ziel eines Menschen, der alles was auf Erden erreichbar ist, schon erreicht hat, incl. finanzieller Absicherung seiner Kindeskinder? Das er zufrieden ist, ist ein Trugschluß! Nichts fürchtet er mehr als den Verlußt seines Vermögens, und wittert hinter jeder Kontaktaufnahme nichts anderes, wahrlich auch kein beneidenswerter Daseinszustand, dagegen müssen wir nur schauen wo wir möglichst viel Geld für die Befriedigung unserer Lebensbedürfnisse herbekommen.
Das gleich hier niederzuschreiben ist vielleicht etwas gewagt, und nicht jedem kommt dies nachvollziehbar vor, es soll aber die Idee einer Beantwortung Deiner, liebe Sarah, gestellten Frage sein und so will ich fortsetzen, wenn auch etwas zu visionär für den einen oder anderen.

Wenn er also alles erreicht hat, so fehlt ihm noch immer uneingeschränkte Anerkennung und Unsterblichkeit.

Unsterblichkeit? …jetzt wirds aber unsachlich? Nicht wirklich!
Gestern las ich in einer Zeitungsmeldung, ein Mensch ist erst dann tot, wenn er aus dem Bewußtsein seiner ihm Nahestehenden verdrängt worden ist. Also die Form der Unsterblichkeit, den Gönner und da komme ich gleich zum wesentlichen Teil, in bleibender guter Erinnerung zu halten, macht ihn in der Tat zwar nicht körperlich aber im Geiste der ihn Überlebenden unsterblich.

Euch allen werden auf Anhieb Dutzende von Namen einfallen, Menschen die Geschichte geschrieben haben.
Lassen wir also diese Gönner Teil unserer Geschichte werden.

Michael Schuhmacher (dummes Beispiel) lässt einen Kindergarten bauen, (für den sind somit keine Steuermittel nötig, nach Verhandlung auch für laufende Kosten) und dieser trägt fortan seinen Namen. Gibts heute schon zu Hauf vielleicht auch in Eurer Stadt, leider summa summarum etwas zu schwach entwickelt.

Ich denke an Baugebiete, Autobahnen, der Öffentlichkeit zugängliche Seegrundstücke, Parks, „Naherhoungslandschaften“, Trinkwasserversorgungsnetze, Schulen oder gar schlichtweg Existenzen (Wettstreit wer ernährt die meisten Menschen), etc. pp.
Daß Mehrwert (Gewinn) heute von Maschinen produziert wird, brauche ich wohl keinem mehr zu erklären die Arbeitskraft die früher den Wald gerodet, das Feld bestellt, die Schraube festgedreht, die Strasse gereinigt, den Graben ausgehoben, ist von Menschen erbracht nicht mehr nötig, blos Maschinen kaufen nun mal keine Autos…
Die Voraussetzung der Absicherung des künftigen Gewinns seiner Firma, ist die zur VerfügungStellung von Kaufkraft an die Allgemeinheit, ohne Gegenleistung. Momentan, durch den internationalen Wettbewerb bedingt, passiert von Firma zu Firma das genaue Gegenteil, verständlicherweise. Da kann man den europäischen Firmen auch keinen Vorwurf machen.
Diesen und das ist auch eine Schritt zur Lösung sagen wir mal ein Etappenziel, muß man den europäischen Gewerkschaften machen.

Ein Gleichgewicht kann ich grundsätzlich auf zweierlei Art herstellen. Entweder ich nehme links was weg oder ich lege rechts was drauf.
Bis heute nehmen wir nur links was weg (Europa, z.B. Sozialabbau) statt rechts was draufzulegen (China, z.B. Lohnerhöhung)
Überlassen wir die allgemeine Wohlstandsentwicklung Chinas dem Selbslauf, verschlechtern sich unsere Europäischen Verhältnisse, da wir uns diesen permanent angleichen sollten.
Exportieren wir statt dessen jedoch Wohlstand…

Der Haupttätigkeitsbereich europäischer Gewerkschaften liegt diese Gedanken zu Grunde gelegt, in Südostasien, aber nicht in der Form wie IG Metall zuletzt in Neufünfland! Jetzt wird´s dann aber höchste Zeit!

Daß es, wie Frank schon richtig sagt, im Kapitalismuß ohne Wirtschaftswachstum nur begrenzt funktioniert, d.h. ohne Inflation sprich Deflation das System zum Stillstand kommt, wird rund um das Experiment

Der Freigeldversuch in Wörgl, 1932/33

ich glaube unter
www.geldreform.de nachzulesen
beschrieben. Die Ursache des Versuchs war mittels Freigeld (mit 10% Inflation) regional der allgemeinen Deflation ( stetig steigende Arbeitslosigkeit, nicht zurückzahlbare kommunale Schulden mangels kommunaler Einnahmen (Parallele zu heute)) entgegenzuwirken. Für sich betrachtet das genaue Gegenteil der Euroeinführung.
Hier wurde also ohne technische Innovation, allein aus der Geldentwertung heraus die Wirtschaft wieder zum laufen gebracht.

Für fast jede Situation gibt es wenigstens zwei Lösungen a) Chancen entwickeln oder b) sich dem gesellschaftlichen Sichtum ergeben