Wo bekomme ich Eier her, die nicht von Hennen

… gelegt wurden, die aus einer Zucht kommen, in der die männlichen Küken getoetet wurden?
Ich habe grauenvolle Berichte über die Vergasung männliche küken gesehen, und moechte das nicht länger unterstützen. Ich esse aber gerne Eier…
Sind die ganzen Hühner vom Bauernhof nicht auch aus solchen Züchtugen geholt? Oder unterstuetzt man das System damit nicht mehr?

Hi,

vielleicht in Bio-Supermärkten? Aber das weiß ich jetzt nicht.

Aber bestimmt bei einem kleinen Bauernhof in deiner Nähe. Da kannst du dir sicherlich auch die Haltung anschauen.

Gruß,
Tina

das rauszufinden…
Hi,

jedenfalls nicht bei reinen „Eierbetrieben“…

Mein Nachbar vor 25 jahren auf dem Lande hatte neben Michwirtschaft auch „Eier“ - von vornherein auf Natürlichkeit getrimmt (Öko war damals eher Schimpfwort), hatte dieser die männlichen Küken den Schweinen zum Fressen gegeben… da frage ich mich dann: doch lieber vergasen?

LG
Ce

Huhu,

das ganze „Eiersystem“ ist von vorneherein total sexistisch.
Selbst in jeder Öko und privaten Hinterhofhühnerhaltung
trennt man die Küken, sobald man die Geschlechter unterscheiden kann deshalb, weil heranwachsende Hähnchen vom Hahn drangsaliert werden. Man tötet oder isst sie zeitig, weil kein Mensch mehr als einen Gockel im Hühnerstall braucht.

Gruß
orangegestreift

Hallo,

mein Großvater hat mit (toten) Küken seine Greifvögel gefüttert…wo ich mich da gerade so rückbesinne, haben manche bei der Anlieferung noch mehr schlecht als recht gelebt. So in der Rückschau echt bissl gruselig.

LG
S_E

Hallo,

keine guten Nachrichten…

gehe ich von diesem Artikel vom August 12 aus, gibt es in Deutschland anscheinend im Augenblick nur einen professionellen Hof, der Babyhähne nicht schreddert. Alle anderen Hühner/Eier-Produzenten, auch die mit Bio vorne dran, scheinen diese
„Produktionsoptimierung“ zu praktizieren. Auch auf Biohöfen wird gesext und dann vernichtet.

http://www.welt.de/wissenschaft/article108908613/Bio…

Eventuell könntest du noch nach „Zweinutzungshühner“ in deiner Umgebung suchen:
http://www.3sat.de/page/?source=/ard/wissenaktuell/1…
http://www.herrmannsdorfer.de/die-landwerkstaetten/d…

Da ist noch enorm viel Arbeit zu leisten, vor allem von den Konsumenten.

Herzlichen Gruß, Maresa

Nirgends!

Der menschliche Eierfresstrieb bedingt, dass weit mehr Hühner benötigt werden, als Hähne.

Das Huhn an sich hat aber immer, das genaue Verhältnis weiß ich grad nicht, einen gewissen Prozentsatz an männlichen Nachkommen.

In der freien Natur dienten diese der natürlichen Auslese, in der Hühnerhaltung sind sie überflüssig.

Die gängige Verwertung wäre als Brathähnchen, auch kein schönes Leben. Diese Rolle wird aber heute von sog. Fleischrassen übernommen, die so gezüchtet sind, dass sie nach ein paar Wochen geschlachtet werden müssen, weil ihre Beine sonst das eigene Gewicht nicht mehr tragen können.

Bedenkt man dazu, dass ein Gockel, je nach Rasse für 5 – 7 Hennen reicht, kann man sich denken, dass mit den überzähligen Hähnchen etwas geschehen muss. Das Vergasen ist da momentan wohl noch die humanste Art, diesen Tieren kein unnötiges Leid anzutun.

Selbst die eigene Hühnerhaltung, durch allerhand blödsinnige Gesetze und Gerichtsurteile erschwert, für Hühner ein wahres Glückslos, bietet für die überzähligen Hähne keinerlei Ausweg, Hähne bekämpfen sich gegenseitig, wenn es sein muss, bis zum Tod.

Vielleicht gelingt es ja einmal, das Geschlecht auf wirtschaftliche Art schon im unbebrüteten Ei zu bestimmen, ich weiß nicht, ob derartige Forschungen und Versuche gemacht werden.

So ein Verfahren wird sich aber nur dann durchsetzen, wenn es rentabel ist. Wenig Aussichten, solange immer noch mehr Eier aus Legebatterien mehr gekauft werden, als etwa aus der Freilandhaltung.

Solange also die Mehrheit der Verbraucher noch nicht einmal bereit ist, ein paar Cent mehr für ein schöneres Leben der Hühner zu opfern.

Gruß, Nemo.

Hallo,

wenn du großen Wert darauf legst, dann solltest du über Land fahren und dich nach Bauernhöfen umschauen, die kleine Schilder mit ‚Eier zu verkaufen‘ dranhängen haben.

Nicht große Schilder in Farbe, sondern so kleine, handgeschriebene Pappschilder oder Bretter.

Viele Bauern halten für Eigenbedarf so 10-20 Hühner und verkaufen den Überschuss dann so nebenbei.

Da kannst du dir den Hühnerstall anschauen und auch den Freilauf.

Der Bauer hat im besten Fall auch einen Hahn und zieht seinen Nachwuchs selbst auf.
Die kleinen Hähne werden hier nicht vergast sondern kommen nach der Kükenphase in einen Hagen und werden dort aufgefüttert, bis sie schlachtreif sind.

So haben sie zwar, wie alle Schlachttiere, ein kurzes Leben, aber dennoch ein ganz angenehmes.

Bei solchen Kleinbauern kannst du Eier bestellen und dir dann jeden Monat eine Stiege (30 Stück) abholen.
Da hier nicht professionell gewirtschaftet wird, kann es dir aber passieren, das es im Winter mal weniger oder auch keine Eier gibt.

So ist das eben in der natürlichen Tierhaltung - ohne Legebatterie, Kunstlicht und Ertragsoptimierung.

Es grüßt
Yvisa

Hallo

Aber bestimmt bei einem kleinen Bauernhof in deiner Nähe. Da kannst du dir sicherlich auch die Haltung anschauen.

Ich kenne einen kleinen Bauernhof in der Nähe, in der man sich die Haltung anschauen kann. Die Hühner, die da leben, haben es sehr gut. Ich glaube aber trotzdem, dass sie alle Hühner, Hähne oder Küken schlachten, die sie nicht gebrauchen können. Und das kann man sich wohl auch nicht anschauen …

Aber wie gesagt, solange sie leben, haben sie bestimmt Freude am Leben. Ich denke also: Auf jeden Fall besser für sie, als nie geboren zu sein.

Viele Grüße

Ich denke also: Auf jeden Fall besser für sie, als
nie geboren zu sein.

Hallo!
Ich kaufe auch Eier und Geflügel vom Bauernhof, weil ich die Viecher da draußen auf der Wiese herumlaufen sehen (bei gutem Wetter).

Ganz klar wird geschlachtet, was man nicht braucht. (Wo soll das Viehzeig auch hin? Es ist ein unauflösbares Dilemma. Z.B. echauffiert man sich darüber, dass für Stutenmilch, die ja soooo gesund ist, die Fohlen zum Metzger gehen, bei Kuhmilch hat scheinbar keiner Gewissensbisse.)In unserer Tageszeitung läuft eine Serie über Jugend auf dem Lande, da erzählte ein Bauernsohn, er hält sich als Hobby Masthähnchen und beim Schlachten hilft die ganze Familie, juhuu. (Okay, und ich esse sie dann, heuchel, heuchel …)

Ich verstehe nur nicht, weshalb das für sie besser sein soll als nie geboren? Nie geboren = keine Angst, kein Schmerz. Es gab mal Bilder von Sara(h) Palin, die vor einer Truthahntötungsmaschine stand. Tja … Ob ein dreiviertel Jahr Freilauf so ein Ende aufwiegt? :wink:

No hard feelings, ist mir nur so eingefallen beim Lesen.
Gruß,
Eva

Hallo

Ich verstehe nur nicht, weshalb das für sie besser sein soll als nie geboren? Nie geboren = keine Angst, kein Schmerz. Es gab mal Bilder von Sara(h) Palin, die vor einer Truthahntötungsmaschine stand.

Bei dem Hühnerhof, den ich meinte, schlachtet der Bauer wohl selber. Ich stelle mir vor, dass das wesentlich schneller und besser geht als so eine Maschine. - Gut, wissen tue ich es nicht.

Viele Grüße

Hi

Ganz interessant finde ich den Ansatz des Zweinutzungshuhns.

Diese Rassen legen passabel Eier, man kann sie aber auch gut essen.

Die Vorteile liegen auf der Hand: man hat weder „lebende Legemaschinen“, deren Fleisch nicht schmeckt und die als Tierfutter enden, am Ende eines erbärmlichen Lebens. Noch hat man laufendes Muskelfleisch, das mit Antibiotikum vollgestopft werden muss, um krankheitsresistent zu sein.

Ich finde es nicht verwerflich, bei artgerechter Haltung, die Hähne eher zu schlachten (auch eventuell als Küken), wenn man sie nicht braucht. Wenn der Tod schmerzfrei ist (soweit man das eben sagen kann) und man einen NUTZEN für das Fleisch hat (z.B. als Hundefutter?), ist es für mich ökologisch sinnvoll. Zärtlichkeit oder Romantik hat m.E. auch in der Ökolandwirtschaft nix verloren. Wem das Töten nicht passt, der muss sich konsequent vegan ernähren, sonst hat er irgendwas verdrängt.

Es gibt auch Bestrebungen (zunidest in der Schweiz) Zweinutzungsrinderrassen wiederzuentdecken. Diese Kühe geben sowohl Milch als auch Fleisch - beides, wie die Hühner auch, nicht so effektiv wie die jeweilige Hochleistungsrasse - aber art- und naturgerechtER. Vorallem, weil sie robuster sind und daher wenig oder garkeine Medikamente brauchen und der Tierarzt selten kommen muss.

Grüße

Karana

Hallo

Wenn der Tod schmerzfrei ist (soweit man das eben sagen kann)

Schmerzfrei für wen? Für den Bauern? Für den Konsumenten?

Ich glaube kaum, dass einer die Küken narkotisiert, bevor er sie tötet. Wie kann das dann schmerzfrei sein?

Viele Grüße

Ich glaube kaum, dass einer die Küken narkotisiert, bevor er
sie tötet. Wie kann das dann schmerzfrei sein?

Normalerweise werden sie unter CO2 vergast. Angeblich schlafen die Tiere ein. Ich denke, die Tiere fangen zuerst an zu Hyperventilieren. Es sind wohl keine körperlichen Schmerzen, aber enormer Stress.

Größere Tiere werden meistens mit Strom betäubt. Das finde ich besser.

Ich sage nicht, dass es in der jetzigen Massentierhaltung gut zugeht!

Es schlüpfen aus den Eiern genauso viel weibliche wie männliche Küken. Daher hat man keine Wahl und muß die männlichen Tiere irgendwann töten, entweder als Küken oder als ausgewachsenes Tier.

Man kann das jetzt unfair finden, aber es ist so, daß Hühner von Haus aus in Gruppen von bis zu zehn Hennen mit einem Hahn leben. Die restlichen Hähne führen ein Leben am Rande der Gruppen und versuchen, den Haremsbesitzern Hennen abzujagen oder mal schnell eine zu treten.

Wenn man eine vernünftige Haltung unterstützen will, sollte man Eier von freilaufenden Tieren kaufen. Wohlgemerkt nicht Eier aus ‚Freilandhaltung‘, sondern von Tieren, die man wirklich draußen auf einer Wiese herumlaufen sieht. ;o)

lg