Hi,
Ich halte diese Art Umfragen für unseriös und sogar
gefährlich.
Genau, und so werden Meinungen manipuliert. Ist ja nur zu gut bekannt. (Wahlen u.s.w.)
Das Internet ist ein junges Medium, belebt
hauptsächlich von jungen Menschen, die noch keinen Krieg
erleben mussten.
… und statt Zuwendung, oft vor dem Fernseher gesetzt wurden, sich Horror und Videospiele, vielleicht sogar vom stolzen Vater zum Zweikampf auf dem Virtuellen Kriegsschauplatz angehalten wurden.
Der Überblick zur Realität, was GUT und BÖSE ist, ist leider all zu oft auf der Strecke geblieben.
Irgendwie hatten wir so ein Intusiasmus schon einmal.
Mich würde im Gegensatz dazu mal eine Umfrage
im Altersheim interessieren, wo die meisten der Befragten den
letzten Weltkrieg oder seine Auswirkungen noch miterlebt
haben. Ich könnte mir vorstellen, dass das Ergebnis deutlicher
gegen einen Krieg wäre.
…die aber werden erst gar nicht gefragt!
Also ich glaube nicht das eine irgendwer alle Umfragen
fälscht.
…das habe ich auch nicht behauptet. Doch die Antwort steht schon fest, wenn gezielt gefragt wird.
Aber abgesehen davon gebe ich Dir recht. Es scheint
so als ob wir Deutsche bei diesem Krieg mehr eingebunden sind
als es vielen klar ist. Kosovo, Somailia etc. waren nur
Schritte, jetzt beteiligt Deutschland sich als (militärisch)
vollwertiges Natomitglied. Ich weiß nicht, ob die meisten
Leute in der BRD sich für eine Beteiligung aussprechen, weil
sie emotional sehr aufgeladen sind oder weil sie
(generationsbedingt) den realen Bezug zu den Schrecken eines
Krieges verloren haben. Stichwort: „Sauberer Krieg“ im
Kosovo", man denke an die Luftaufnahmen von Bombeneinschlägen
die uns als fast operativ rein verkauft werden sollten.
Vielleicht haben wir ja auch zu viele Arbeitslose. In der jetzigen Situation werden wir wohl davon ausgehen müssen, dass es auch drastisch mehr werden.
Ich denke letzteres. Ein völlig naiv verklärtes Bild vom
Krieg. Aber abgesehen davon, würde mich interessieren was Du
vorschlägst. Bist Du gegen einen Militärschlag?
Ich bin natürlich gegen jede Gewalt. Bomben und Orden treffen immer nur Unschuldige.
;Welchen Weg soll man sonst gehen? Ich habe mit US-Amerikanern gesprochen.
Sie sagen, es muss geantwortet werden. Egal was Bush tut. Nur
nichts-tun würde ihn innenpolitisch in höchste Kritik bringen.
Krieg gibt es schon seid Tausenden von Jahren. Noch nie kamen dabei mehr heraus als Machterhalt. Und immer hatten nur eine Handvoll weniger Leute ihren Vorteil davon. Bis heut ist das so geblieben.
Wir nennen uns Zivilisierte Menschen. Doch sind wir weit davon entfernt. Währen wir zivilisiert, dann würden wir keine Waffen mehr brauchen. Übrigens kommen ja nun wieder goldene Zeiten auf die Waffenindustrien zu. Ob Krupp seine Produktionshallen wieder in den gehabten Zustand versetzt? Und Tyssen und Bertelsmann u.s.w. , die ja noch beste Erfahrungen an dem Kriegsgeschäft haben, vielleicht sogar neue Planstellen schaffen? Wir werden es sehen.
Amerika zehrt davon, dass Rosinenbomber Berlin über Wasser gehalten haben, was ganz und gar nicht uneigennützig war, denn Berlin war ein Super Strategischer Stützpunkt gegen den Russen.
Wie währe es denn, wenn die hungernde Bevölkerung in den Kriegsgeweihten Ländern, anstatt Granaten mit Rosinenbombern, was zum Beißen abgeworfen würde. Damit währe man dem wirklichen Feind in der Strategie sogar überlegen würde in der Bevölkerung Freunde schaffen. Volle Bäuche schaffen Frieden. Siehe, Deutschland und Amerika.
Bin Laden und seine Anhänger hätten dann nicht so viel Zulauf. Nur wer eine Hand reicht, kann auf Erwiderung hoffen. Nahrung ist bestimmt billiger als Waffen und Munition.
Vor hundert Jahre konnten sich Franzosen und deutsche nicht riechen. Lange Verhandlungen und Stück für Stück Annäherung ermöglichten ein harmonisches beieinander. Wo bleibt der Stolz, den wir hatten, als Deutschland ohne Blutvergießen wieder eins wurde.
Wenn das Volk aus eigener Kraft ihre Regierungen Stürzen könnte, währe damit ein Stück Selbstvertrauen, welches es seid Jahrzehnten eingebüßt hat, widerhergestellt und solide Verhandlungen könnten den Frieden sichern.
Natürlich müssen die Täter von NY bestraft werden, nur solle denen nicht noch der Genuss, den von uns geschossenen Eigentoren verschafft werden.
Deutschland sollte seinen Beitrag leisten, in dem Rassismus keinen Nährboden hat. Und zwar durch Aufklärung. Da liegen nämlich unsere nächsten Probleme. Die genauso übersehen werden wie das aktuelle Problem erst möglich war. Eine wirkliche Veränderung der Weltordnung wird es mit Kriegen wohl nicht geben. Bestenfalls wird in den westlichen Staaten der Lebensstandart gehalten. Die hungernden Bevölkerungen wird es weiter geben. Der Terrorismus wird sich weiter entwickeln und nicht mehr zu Händeln sein. So wie die Strukturen der Mafia weltweit nicht mehr nachzuvollziehen sind.
Sie sagen, es muss geantwortet werden. Egal was Bush tut. Nur
nichts-tun würde ihn innenpolitisch in höchste Kritik bringen.
Geht es nun um den Stuhl, oder um Menschen. Die Politiker vergessen nur allzu gern dass sie Diener des Volkes sind und keine Götter. Er soll ja was tun, aber nicht die Welt in weitere Unglücke verwickeln.
Ob ich nun Menschen umbringe, indem ich einen direkten Befehl
gebe sie zu töten, oder ob ich sie umbringe, indem ich einen
Befehl unterlasse ihnen zu helfen, hat letztlich den gleichen
Effekt. Die ethische Auseinandersetzung darüber, welche
Variante „menschlicher“ sei mögen die Theologen und
Philosophen untereinander austragen, die Betroffenen wird es
nicht mehr interessieren.
Sicher, unterlassen haben wir allerdings genug. Ich kann nicht mit Worten ausdrücken wie mir in NY zu beklagenden Opfer leid tun. Genau genommen müssten wir jeden Tag trauern. Nämlich täglich um ebenso viele die den Hungertod sterben damit die Reichen Länder gut leben können.
Gruß Lutz