Ich stamme noch aus einer Zeit, als man nur zu Hause, auf Arbeit oder in der Telefonzelle telefonierte. Wie auch immer, wenn ich Bahn fuhr, die Straße entlang ging, im Park saß, hatte ich meine Ruhe.
Jetzt laufen die Leute mit Knopf im Ohr herum und reden lauthals scheinbar völlig zusammenhanglos mit sich selbst.
Denk mal an Prinz Charles, als er seiner Cammilla telefonisch ins Ohr flüsterte, ich wäre gern dein Tampon.
Die Werbung danach von einer bekannten marke beantwortet Deine Frage, oder nicht?
Denk an das Arschloch von Journalisten, der Diana photoghraphierte, wie sie sterbend im Auto saß , statt Erste Hilfe zu leisten,… Wären die letzten Momente im Leben nicht privat, statt veröffentlicht werden zu sollen?
Denk an das Mädchen in Hagen, das schwerverletzt mit Tüchern abgedeckt wurde, damit ihr nicht vor den Augen der Öffentlichkeit Erste Hilfe geleistet werden konnte und trotzdem das Tuch heruntergezogen wurde von Gaffern und mit Handys gefilmt wurde
„Über“ halte ich in der Tat für falsch, da ich glaube, dass es sich hier um eine Mischung von zwei Idiomen handelt:
ich bin dankbar für etwas
und
ich freue mich über etwas
Beleg Nummer 1 sagt eigentlich gar nichts aus. Ist eine Diskussion unter Menschen, ohne stichhaltiges Ergebnis.
Beleg Nummer 2 widerspricht meiner Aussage nicht. Hier geht es um Schweizerdeutsch, in behauptete, dass man „für“ in Deutschland sagt. Trotzdem vielen Dank für den Link.
Beleg Nr. 1 ist immerhin eine Diskussion von Menschen, die im sprachlichen Bereich arbeiten. Ich weiß, bei Leo gibt es keine Aufnahmekritieren, aber wenn man dort mitliest, dann lernt man die Qualität der Diskussionen, gerade was die Verbreitung von standardsprachlichen und umgangssprachlichen Ausdrücken betrifft, durchaus zu schätzen.
Ich bin keine belegbare Quelle, weiß ich, aber ich behaupte dennoch: ich benutze und höre: dankbar sein um. Und ich lebe nicht in der Schweiz.
Live gehört habe ich „ich bin dankbar um“ noch nie. Mir wird dabei aber auch gerade bewusst, dass die Menschen, auf die ich treffe nur noch sehr selten „dankbar für“ etwas sind. Ich meine damit, dass die Redewendung anscheinend nur selten gesprochen wird,