Wo finde Ich Hilfe? Mein 15jähriger Sohn ist

… frech und gewalttätig uns gegenüber.Er will schon über uns bestimmen. Bei meiner Frau hat er es schon geschafft.Wir wissen uns nicht mehr zu helfen und haben schon Angst vor Ihm.

Hallo,

wendet euch an das Jugendamt. Dort weiß man über Maßnahmen Bescheid, die in einem solchen Fall greifen können.

Da diese Maßnahmen auch irgendwie finanziert werden müssen - z.B. wenn es um die Aufnahme eures Sohnes in eine betreute Wohngruppe oder Ähnliches geht - kommt ihr am Jugendamt sowieso nicht vorbei.

Da Jugendämter sich erfahrungsgemäß nicht darum reißen, teure Maßnahmen zu bezahlen, müsst ihr auch keine Sorge haben, dass ihr euren Sohn schneller los seid, als ihr vielleicht möchtet. Zuerst werden im Normalfall ambulante Möglichkeiten gecheckt.

Nachdem ich bei deinen Stichworten „Camp“ gelesen habe, noch ein Tipp: Das, was du im Fernsehen zu sehen kriegst, hat nichts mit der Realität zu tun. Es gibt keinen Wunderaufenthalt im Nirgendwo, der aus aufsässigen Jugendlichen geläuterte und dankbare Kuschelkinder macht.

Die Wirklichkeit ist meist unbequemer und für alle Beteiligten anstrengender, denn natürlich gibt es in einer Eltern-Kind-Beziehung immer auch Anteile von allen Seiten, die schwierige Situationen herbeigeführt haben. Nur das Kind zum „Reparieren“ zu schicken, funktioniert nicht. Dennoch kann es durchaus die beste Lösung für alle sein, wenn das Kind woanders lebt als zuhause. Oft entsteht dadurch eine Entspannung, die es möglich macht, wieder besser miteinander umzugehen.

Bestärken möchte ich euch in eurem Entschluss, euch Hilfe zu suchen und etwas zu verändern. Der Leidtragende wird andernfalls nämlich unterm Strich euer Sohn sein, dem es sehr schwer fallen wird, seinen Platz in der Welt zu finden, wenn er jetzt beinahe grenzenlos lebt.

Und natürlich habt auch ihr einen Anspruch auf körperliche und seelische Unversehrtheit - ebenso, wie euer Sohn.

Schöne Grüße,
Jule

Hallo,

wendet euch an das Jugendamt. Dort weiß man über Maßnahmen
Bescheid, die in einem solchen Fall greifen können.

Kann man nicht erstmal zur Diakonie oder so gehen?
KOmmt drauf an, WIE schlimm. Die haben sicher auch kurzfristig was frei für ein Erstgespräch…

Tilli

Hallo,

Kann man nicht erstmal zur Diakonie oder so gehen? KOmmt drauf an, WIE schlimm. Die haben sicher auch kurzfristig was frei für ein Erstgespräch.

Kann man natürlich. Aber ohne Jugendamt keine Jugendhilfemaßnahme.

Schöne Grüße,
Jule

Hallo,

ein Antiaggressionstraining ist der erste Weg.

Hier in Norddeutschland gibts z.B. dies:

http://www.antiaggressionstraining-kiel.de/

Bei Google findest du unter dem Stichwort sicherlich auch etwas ähnliches in eurer Nähe.

Dort finden Kurse statt, aber auch Beratungen für Eltern.

Gerade in der Pubertät brauchen Jungen sehr viele Ventile für ihre Kräfte.
Bekommen sie nicht genügend Angebote schlägt es oft in Aggression und Zerstörungswut um. Häufig kommt schließlich noch Alkohol und Gruppenzwang dazu und das Chaos ist komplett.

Macht euer Sohn Sport? Gibt es ein Hobby das er gern ausüben würde?

Schwimmen, Kraftsport, Boxen, Kartfahren, Motorcross, Quad, Klettern, Kampfsport, Radrennen - was auch immer…
Am Besten wäre es, wenn er gemeinsam mit Dir etwas findet.

Um seine Stärke zu beweisen muß er ja nicht gewalttätig werden - das muß er nur erstmal auch kapieren.

Stärke ist nicht auch gleich Aggression.

Eigentlich ist er hilflos, weil er erwachsen werden möchte und cool sein und stark sein und Boss sein - und nicht weiß wie…
Und das ist auch für ihn schlimm, denn wohlfühlen tut er sich sicherlich dabei nicht.

Und das müsst ihr als Eltern auch erst mal verstehen…

Alles Gute wünscht
Yvisa

Hallo,

zum Einschätzen der Situation: wie geht Ihr mit ihm um, wie seid ihr mit ihm als Kind umgegangen? Habt ihr über ihn bestimmt oder mit ihm geredet, konnte er mitbestimmen oder seine Meinung anbringen?
Wie geht ihr jetzt mit ihm um?

Ich habe auch Kinder in dem Alter.

Gruß, Paran

Fast egal wohin
Hi!
Die Hemmschwelle ist beim Jugendamt evtl. besonders groß. Schon das Wort „Amt“ könnte mich abschrecken. Klingt nach Formularen :wink:

Und auch die Caritas oder Diakonie oder vergleichbare Stellen werden weitervermitteln ans Amt und einen dorthin evtl. begleiten bzw. erklären, was da auf einen zukommt.

Wichtig ist, dass man einen ersten Schritt macht und da ist die Anlaufstelle, die man sich aussuchte ein wenig Geschmackssache (vorausgesetzt, sie ist sinnvoll und zielführend)

Grüße
kernig

Ich würde mit ihrem Sohn zum Psychologen gehen. Er ist noch zu „klein“ und darf das nicht machen! Anders gesagt Sie müssen ihn am Kragen packen und irgendwo hinzerren und vor allem klar machen, dass er nichts zu sagen hat. Es kann doch bitte schön nicht wahr sein, dass ein Kind über seine Eltern bestimmt. Es sollte dies auch nicht tun, wenn es volljährig ist. Genauso wie die Eltern dann nur als Unterstützung und mit Rat dienen sollten.

Guten Tag,

Ein gut gemeinter Buch Tipp:
Die 7 Wege zur Effektivität von Stephen Covey.
Zeigt Möglichkeiten auf das Verhalten anderer zu ändern, indem man erst mal sein Verhalten ändert. Hat mir Persönlich richtig gut getan! Liebe Grüße

Nur hierzu, und zur Bestätigung desselben:

Nachdem ich bei deinen Stichworten „Camp“ gelesen habe, noch
ein Tipp: Das, was du im Fernsehen zu sehen kriegst, hat
nichts mit der Realität zu tun. Es gibt keinen
Wunderaufenthalt im Nirgendwo, der aus aufsässigen
Jugendlichen geläuterte und dankbare Kuschelkinder macht.

Mein Cousin kam mit 15 oder 16 in ein Internat, auch in seinem Fall, weil er ausser Rand und Band war, wenn auch nicht gewalttätig. Hat aber auch nichts genutzt, sozusagen.

Es bedarf psychologische Unterstützung, und eventuell auch eine Weile räumliche Trennung. Go with Jule’s suggestion, und kontaktiert das Jugendamt.

All the very best,
Isabel

… in jeder Erziehungsberatunsstelle.

Grüße !

In solchen Fällen denke ich immer bei mir, dass ein Klaps zu rechter Zeit da durchaus einiges verhindert hätte. Kinder werden nicht von jetzt auf gleich so, das hat Ursachen und entwickelt sich. Wenn ich meinem Dreijährigen rechzeitig seine Grenzen aufzeige, muss ich meinem 15jährigen nicht zur Elternberatung schleifen. Meiner ist 5 und weiß genau, was passiert, wenn Mama es nicht mehr lustig findet, weil ich ihm schon in seiner Trotzphase nicht alles habe durchgehen lassen. Ich meine jetzt nicht, dass ich ihn hemmungslos verprügele. Das ist gar nicht nötig. Es reicht, wenn ich „1“ sage. Beispiel: Er will abends nicht ins Bad gehen, bei „3“ wird er ergriffen, ausgezogen und gewaschen. Er hat im Supermarkt genau ein Mal rumgebrüllt und sich auf den Boden geschmissen. Ich habe mich rumgedreht und bin gegangen. Seither geht er quengelfrei sogar durch Spielzeugläden. Das ist keine körperliche Gewalt, zeigt ihm aber, dass ICH das Sagen habe. Ich finde durchaus, dass Kinder unter einer gewissen Autorität nicht leiden, sondern das soar brauchen.