Ich finde das Hörbeispiel nicht sehr gelungen. Da die Sprecherin in Berlin-Brandenburg lebt, vermute ich einen deutschen Einfluss. Auch hochsprachliches Afrikaans klingt anders (und ich meine gerade den Klang).
Übrigens, weil das schweizerische Deutsch (ich trau mich gar nicht mehr, das irgendwie anders zu schreiben ) angesprochen wurde - ich fand immer dass walisisches Englisch (nicht Walisisch) von der Satzmelodie her genauso klingt, der berühmte „lilt“, dieser Singsang.
Hi,
meine Frau muss aber als Muttersprachlerin in Deutschland an ihrer Melodie nix ändern. Sie klingt sehr ähnlich wie Frau Coetzee, hat allerdings eine Schauspielausbildung, spricht also sehr „korrekt“
vielleicht liegt es an der ungewöhnlichen Sprechsituation (Monolog) -
hier ein Gespräch, das für mich (ebenfalls nicht-Muttersprachler) „natürlicher“, typischer Afrikaans klingt: http://www.youtube.com/watch?v=Lwk5huqJHtQ
Ja-nee, wenn wir beide uns
jetzt unterhalten täten, mit allen Wortfindungsstörungen und Füllseln, dann klänge das auch anders deutsch als ein Nachrichtentext.
Ich bin aber auch mit deinem Beispiel noch der Ansicht, das das vom Tonfall her nicht so weit auseinanderklafft.
Egal—wie’s bei uns familienintern heißt „Moenie worry nie!“
(Als ich die ersten Male sorbisches
Fernsehen gesehen habe, hatte ich immer das Gefühl, alle
Sprecher wären einfach Deutschmuttersprachler, die mit
grausamem deutschen Akzent sprechen. )
Das ändert sich mit der Kenntnis einer slawischen Sprache
nein, bei mir zumindest nicht. Denn ich hab seinerzeit Polnisch gelernt und hatte in der Schule Russisch. Und trotzdem klingt Sorbisch für mich immer noch so, als hätten alle Sprecher einen furchtbaren deutschen Akzent…
ich empfinde Hebräisch als sehr anders: härter, höher, herausfordernder. Ich bilde mir ein, auch der Tonfall, die Satzmelodie sei anders.
Ich erinnere mich, dass ich mal einen isländischen Film gesehen habe und immer wieder dachte, Deutsch zu hören. Auch wenn eine des Isländischen kundige Bekannte das sehr abwegig fand, weil dort wohl die ersten Silben betont werden.
Ich vermute mal, dass viel von den eigenen Sprachkenntnissen und dem persönlichen Empfinden abhängt.
Übrigens, weil das schweizerische Deutsch (ich trau mich gar
nicht mehr, das irgendwie anders zu schreiben )
Also ich bin da nicht empfindlich, selbst über ein «Switzerdeutsch» muss ich höchstens schmunzeln.
Dagegen ist doch ungleich ärgerlicher, wenn man es mit US-Amerikanern zu tun hat, die «Switzerland» partout nicht von «Sweden» oder «Swaziland» unterscheiden können.
Wenn ich denke, dass ich die US-Bundesstaaten einmal alphabetisch aufzählen konnte …
Hallo Carlos,
auf deine Frage kann ich nciht so direkt antworten, aber mir fällt etwas dazu ein:
in letzter Zeit hört man in den Fernseh und Radio immer wieder
Griechisch.
Echt? Das Wort Griechenland sehr wohl, aber die Sprache selbst? Bei mir ist es ganz sicher nicht der Fall.
Dabei fiel mir auf dass die Klangmelodie, stark
dem Spanischen ähnelt.
Dieser Meinung bin ich auch.
Für Jemand, der keine der beiden
Sprachen kennt dürfte es nicht leicht zu unterscheiden sein,
ob er einem Sanier oder Griechen hört.
… aber dann erst recht, jemand der eine der beide Sprachen gut kennt bzw. Muttersprachler einer der beiden ist!
Ich versteh nicht ganz weshalb du das auf menschen beziehst, die diese Sprachen Nicht kennt… (???)
Gibt es eigentlich eine Sprache, die in ihrer gelebten
Klangmelodie dem Hochdeutschen ähnelt?
leicht oT: stellt Euer Gehör auf die Probe’
Hallo,
es ist wahrscheinlich auch eine Frage des ganz persönlichen Gehörs und „Hörgefühls“, welche Sprachen man als klanglich ähnlich empfindet. Für mich klingen z.B. Russisch und Portugiesisch sehr ähnlich wegen der vielen R- und Sch-Laute, und ich empfinde beide irgendwie „vernuschelt“.
Für Jemand, der keine der beiden
Sprachen kennt dürfte es nicht leicht zu unterscheiden sein,
ob er einem Sanier oder Griechen hört.
… aber dann erst recht, jemand der eine der beide Sprachen
gut kennt bzw. Muttersprachler einer der beiden ist!
Ich versteh nicht ganz weshalb du das auf menschen beziehst,
die diese Sprachen Nicht kennt… (???)
Äh, was? Du als spanische Muttersprachlerin kannst Spanisch nicht von Griechisch unterscheiden?
Schade eigentlich.
das ist mir in der letzten Nacht nicht eingefallen; ich hab’s auch noch nicht so oft benutzt wie das andere.
Im Link lesen EU-Dolmetscher aus allen EU-Ländern eine Art Präambel in ihrer Muttersprache vor. Es sind also, anders als bei Le Petit Pince, ausgebildete Sprecher; der Text ist außerdem länger. http://europa.eu/abc/european_countries/languages/in…
Un wenner mer dann noch saache däät, ob Ihr die Sprescherin vom deutsche Text aach fier e Saalännerin halt, so wie isch ääner sin, dann däät isch misch freie.
Noch eine Frage, die sich vllt. indiskret anhört, aber keinesfalls so gemeint ist; ich will lediglich eine Bestätigung oder Widerlegung meines auditiven Eindrucks: lispelt die Dame manchmal?
was saarländisches konnte ich nicht raushören (da fehlt eindeutig „jetzetle“ nach jedem 2. Wort ). Aber es hört sich tatsächlich so an, was würde sie gerade eben so/gerade eben nicht lispeln. Grenzwertig.
Noch eine Frage, die sich vllt. indiskret anhört, aber
keinesfalls so gemeint ist; ich will lediglich eine
Bestätigung oder Widerlegung meines auditiven Eindrucks:
lispelt die Dame manchmal?
Manchmal ist gut! Die lithpelt wie Hulle!
Ob sie Saarländerin ist—isch kann et nit hüüre
Ei, die Jetzet-Babbeler sin die Schwoobe
Ei Barbara,
weischt Du dann net, das mir Saalänna fascht jeda Satz mit ei oonfange, oder aach mit eijoo? Ei sieschde, alleweil weischts!
Wie isch noch in Saabrigge gewohnt un studiert hann, doo hann isch Leit kannt, die hann uns Saalänna immer Eiländer oder Eijooländer genannt. Escht fies, so ebbes!
Sorry falsch verstanden.
Hi JoCor,
Stimmt: Du hast recht.
Von weiter weg habe ich ds mehrmals verwechselt, das stimmt.
Bei nähere Betrchtung war dann klar…
gerade habe ich mir mehrere Texte mit gespitzten Lauschern angehört: das Lispeln liegt offensichtlich an der schlechten Technik, zumindest teilweise. Die Sprecher lispeln nämlich alle mehr oder weniger stark.
Aber was die saarländische Färbung betrifft: die Dame hat an manchen Stellen Unsicherheiten bei der Aussprache von sch und ch. Sie sagt zwar z.B. nicht ni sch t oder _europäi ch _, aber sie artikuliert einen Laut, der irgendwie zwischen sch und ch liegt.
Im Saarland gibt es den ich-Laut nicht und wir haben große Mühe, ihn zu lernen.
Wir sagen z.B. Oh Hedwisch, isch find disch präschtisch, wenn wir es noch nicht besser gelernt haben. Selbst wenn wir die unterschiedliche Aussprache kennen und können, dann kann sich unsereiner schon mal verhaspeln und sagen: Ich habe einen köstlichen frichen Fisch gegessen.
Ich hoffe, dass mir das nach über 30 Jahren in Norddeutschland nicht allzu oft passiert
Am „saarländischsten“ klingt für mich jedoch die Sprechmelodie der Frau. Als ich sie zum ersten Mal hörte, hat’s bei mir sofort heimatlich geklingelt. Wir haben so einen melodiösen Singsang beim Sprechen, es ist ein ständiges Auf und Ab der Satzmelodie; selbst innerhalb längerer Wörter bleiben wir nicht auf einer Tonhöhe.
Diesen Singsang habe ich bis heute beibehalten. Beim Sprechen merke ich natürlich nichts davon, aber wenn ich mich auf Videos höre, dann erkenne ich meine satzphonetischen Wurzeln sofort.
So, jetz gebt gess!
(Das Passiv wird im Saarland mit geben gebildet, weil es das Wort werden nicht gibt; das Partizip II vieler Verben wird ohne die Vorsilbe ge- gebildet und die Endsilbe -en verschwindet immer).