Hallo Carlos,
ich denke, objektiv lässt sich die Frage nicht ganz leicht beantworten, zumal Deutsch für die meisten, die sich hier im Forum aufhalten, Muttersprache ist (wodurch die Bedingung „jemand, der keine der beiden Sprachen kennt“ schwer zu erfüllen wäre).
Nichtsdestotrotz hätte ich ein paar Kandidaten anzubieten: Zum einen sicherlich die verwandten germanischen Sprachen, also Luxemburgisch, Niederländisch und Norwegisch, da sie ein ähnliches Vokalinventar haben. Dänisch und insbesondere Schwedisch haben meines Erachtens jeweils einen zu speziellen eigenen Klang, um für Deutsch gehalten zu werden. (Wobei ich in dem Fall dadurch vorbelastet bin, dass ich Schwedisch spreche und somit die Unterschiede zwischen den skandinavischen Sprachen sehr viel deutlicher wahrnehme als jemand, der keine der Sprachen spricht.)
Ein Kandidat aus einer ganz anderen Ecke ist das Neuhebräische. Die Sprache klingt ähnlich „hart“ wie das Deutsche und kennt sowohl den ach-Laut [x] als auch (durch den Einfluss deutsch-jüdischer Einwanderer) das Zäpfchen-r [ʁ]. Gerade Letzteres findet sich in vergleichsweise wenigen Sprachen; neben Deutsch und Französisch ist das eben auch im Neuhebräischen der Fall. Deswegen hatte ich in Israel oft das Gefühl, französische oder deutsche Wortfetzen wahrgenommen zu haben, um dann bei genauerem Hinhören festzustellen, dass es doch Hebräisch war.
Nebenbei: Für hollywoodkonditionierte Durchschnittsamerikaner muss das Deutsche wohl auch den slawischen Sprachen sehr ähnlich klingen. Denn ein Zufall kann es wohl nicht sein, dass über Jahrzehnte die meisten Ostblockbösewichte in amerikanischen Filmen mit deutschen Schauspielern besetzt wurden… 
Gruß,
Stefan