Dder Stammsitz der Herren von Rosdorf wird als Burg Rosdorf erwähnt. Die wurde 1316 zerstört. Wo aber stand sie???
Dder Stammsitz der Herren von Rosdorf wird als Burg Rosdorf
erwähnt. Die wurde 1316 zerstört. Wo aber stand sie???
5 Km südlich von Göttingen im gleichnamigen Dorf
Quelle Wikipedia
Moin,
ich würde nach einem Hügel oder einer Anhöhe suchen. Das ist der wahrscheinlichste Ort.
Gruß - Rolf
Servus, Rolf,
ich würde nach einem Hügel oder einer Anhöhe suchen. Das ist
der wahrscheinlichste Ort.
Das war mir irgendwie am Computer nicht möglich…*lach*
Aber ich habe einen Stadt(Dorf-)Plan von Rosdorf nach „verdächtigen“ Namen durchsucht und bin nicht so recht fündig geworden.
http://stadtplan.meinestadt.de/index.php?stateType=m…
Auf der HP von Rosburg gibt es zwar einen Artikel „100 Jahre Rosburg“, über die genaue Lage der Burg ist aber auch nichts gesagt.
http://rosdorf.de/staticsite/staticsite.php?menuid=1…
Als Lektüre habe ich noch gefunden:
http://books.google.at/books?id=NLlBAAAAcAAJ&pg=PA5&…
http://books.google.at/books?id=NLlBAAAAcAAJ&pg=PA5&…
(beschreibt eine spätere Zeit, man könnte aber vielleicht etwas über die Geschichte finden)
http://books.google.at/books?id=voFTAAAAcAAJ&pg=PR31…
u.a.
Ich sehe aber nicht ein, warum ich mich durch diese Literatur kämpfen soll für einen Fragesteller, den weitere Ergebnisse sowieso nicht zu interessieren scheinen. Das soll er schon selbst machen, wenn er will (scnr)
Herzlichen Gruß aus dem Waldviertel, Maresa
manno
Bitte setzt überall, wo Ros_burg_ steht, einfach Ros_dorf_
ein - entstanden wahrscheinlich dadurch, dass wir hier in der Gegend eine Rosen_burg_ haben:smile:)
HG.M.
Hallo Rolf,
tatsächlich ist unmittelbar nördlich von St. Johannis eine leichte Erhebung, wie man sie bei den Hagendörfern dieser Gegend oft findet; zusammen mit dem dort gelegenen Brunnen und dem Namen „Mauerstraße“ spräche das für den Standort der ehemaligen Burg.
Die Hagenstraße weiter südlich geht wohl der gewesenen Einfriedung der Siedlung entlang - dass es eine Mauer und einen Hagen gab, deutet darauf hin, dass die Siedlung und die Burg nebeneinander lagen.
Die relativ frühe Schleifung der Burg und die Tatsache, dass die Herren von Rosdorf zeitweise auf den Gleichen saßen, d.h. wohl keinen gesteigerten Wert auf einen hochmittelalterlichen Ausbau ihres Stammsitzes legten, macht wahrscheinlich, dass von der Burg allenfalls mit Mühe Fundamentspuren zu finden wären. Ich schätze, man kann sie sich (falls es sich überhaupt um einen Steinbau gehandelt hat) ungefähr so vorstellen:
http://de.wikipedia.org/wiki/Hatzenturm
D.h. mit etwas Zeit und Mühe komplett „recycelbar“.
Schöne Grüße
Dä Blumepeder
Servus:smile:
tatsächlich ist unmittelbar nördlich von St. Johannis
Vielleicht hab’ ich schon wieder mal Tomaten auf den Augen - aber finde ich das auch auf meiner geposteten Karte, die man ja sehr vergrößern kann??
Oder bin ich mit „meinem“ Rosdorf samt den dazugehörigen books auf einem ganz falschen Dampfer?
Lieben Gruß aus Wien, Maresa
Ei Servus,
die Johanniskirche liegt mit ihrer Achse in der östlichen Verlängerung der Kirchstraße.
Man sieht aus der Vogelschau, dass die mittelalterliche Siedlung im Vergleich zur heutigen Bedeutung des Fleckens ziemlich groß war: Sie liegt zwischen Hagenbreite im Süden (die ich falsch bezeichnet hatte), Masch im Norden, Oberer Straße im Westen und Langer Straße im Osten.
Für den kompletten Katalog der Straßennamen in dieser Gegend fehlen eigentlich bloß noch eine Wiek (oder ein Damm), ein Triftweg und ein Bohlweg, dann wären sie alle beieinander. Schade eigentlich, weil zwei davon eine ziemlich eindeutige Lokalisierung der Burg ermöglichen könnten: Wenn es einen Bohlweg gäbe, liefe dieser auf die Burg zu, und wenn es eine Wiek gäbe, läge sie an der Umgrenzung der frühesten Siedlungskerns.
Schöne Grüße
MM
Ja dir auch ei servus:smile:
dank dir für deine interessanten Bemerkungen.
Da war ich mit meinen - nicht be- und geschriebenen - Vermutungen gar nicht so weit weg. Ich verdächtigte den(?) Sellenfried der Nähe zur Burg,
wobei sich mir das Wort an sich nicht ganz erschließt.
Es handelt sich dabei vermutlich um eine Einfriedung, mit dem Sellen komme ich aber in dem Zusammenhang nicht ganz klar.
Der Grimm gibt viel, aber für mich nicht Schlüssiges dazu her - aber vielleicht denk’ ich jetzt auch schon zu kompliziert:smile:)
Hab’ ein schönes Wochenende und Gruß aus deinem Wien,
Maresa J.
Und wieder mal „freue“ ich mich, dass die hinger… Fragen, wie wir sie nennen, meist nur die Alteingesessenen - wenn überhaupt - interessieren, aber sichtlich nicht die Fragesteller
Da war ich mit meinen - nicht be- und geschriebenen -
Vermutungen gar nicht so weit weg. Ich verdächtigte den(?)
Sellenfried der Nähe zur Burg,
Na ja, Nähe ist relativ.
wobei sich mir das Wort an sich nicht ganz erschließt.
Die Straße führt am Friedhof, der südlich der Kirche ist (und früher noch etwas größer war) vorbei. Es könnte sich also um ein abgewandeltes „Seelenfrieden“ handeln.
Gruß Andreas
tatsächlich ist unmittelbar nördlich von St. Johannis eine
leichte Erhebung, wie man sie bei den Hagendörfern dieser
Gegend oft findet;
Welche meinst du? Tatsächlich ist das gesamte Ortsgebiet der Kerndorfes Rosdorf ziemlich plan. Die Ausnahmen sind im Norden der Hamberg (früher auch Hammberg geschrieben) und im Süden der Wartberg, der im Mittelalter mit einem entsprechenden Wachturm versehen war.
zusammen mit dem dort gelegenen Brunnen und
dem Namen „Mauerstraße“ spräche das für den Standort der
ehemaligen Burg.
Es gibt in Rosdorf keine Mauerstraße. Es gibt einen Mauerhof, der ostwärtig der Thiegasse liegt - beide Münden in die Kirchstraße. In Diesem Bereich darf man also einen früheren Thie/Thingplatz verorten - beide Namen weisen darauf hin. Eine „Burg“ kätte durchaus in der Nähe der Kirche und dieses Platzes liegen können - muss aber nicht.
Wenn würde ich sowieso davon ausgehen, dass es sich keinesfalls um eine wirkliche befestigte „Burg“ aus Stein gehandelt hat, sondern eher um eine verstärkte Hofanlage oder ähnliches.
Die Hagenstraße weiter südlich geht wohl der gewesenen
Einfriedung der Siedlung entlang - dass es eine Mauer und
einen Hagen gab, deutet darauf hin, dass die Siedlung und die
Burg nebeneinander lagen.
Eine Einfriedung in dem Sinne gab es in Rosdorf nie. Wenn man aber die Kapelle, die der (neuen) Straße „An der Kapelle“ im Süden des Ortes ihren Namen gegeben hat in der Nähe der „Burg“ verortet wäre der Standort der Burg nördlich des Wartberges nicht unwahrscheinlich.
Rosdorf ist seit jeher ein weit gezogenes Dorf mit vielen Großhöfen gewesen. Der heutige „Ortskern“ ist so auch erst ein paar hundert Jahre existent. Wichtigste Straßen sind
west-ost:
-Olenhuser Landstraße/Masch/Göttinger Straße,
-Mengershäuser Weg/Hagenbreite/Steinflurweg
-innerorts Schmiedestraße/Kirchstraße
süd-nord:
-Greitweg/Obere Mühlenstraße
-Siekweg/Obere Straße
-Lange Straße
Wenn man aus den äußeren dieser Straßen ein grobes Quadrat anlegt bekommt man den alten Ortskern. Drum herum - vor allem an der Masch/Göttinger Straße waren die Großhöfe angesiedelt.
Alles östlich der Langen Straße und südlich der Hagenbreite sind genauso wie der Hamberg primär Neubaugebiete.
Hoffe das hilft ein wenig.
Gruß Andreas
Rosdorf quasi-historisch
Ei,
den Sellenfried könnte man freilich schon auch in die Nähe zu „sella“ = in diesem Fall „Herrensitz“ rücken, aber das ist pur spekulativ.
Wenn die Nähe zur Hagenbreite nicht wäre, ließe sich damit - ebenfalls höchst spekulativ - eine Unterscheidung zwischen zwei eingefriedeten Gebieten, Burgfrieden und Hagendorf, vorstellen. Wo jetzt aber Sellenfried und Hagenbreite nebeneinander liegen, klappt das nicht.
Eben habe ich noch den Dehio für Niedersachsen befragt - der weiß auch nichts; was schon beinah die Folgerung erlaubt, dass „man“ auch nichts weiß.
Und wenn man einmal die Gemeindeheimatpflegerin Heidrun Dolezel, Mauerhof 8, 37124 Rosdorf darauf anspräche? Ich glaube, wenn es mein persönliches Anliegen wäre, etwas über die Rosdorfer Burg herauszubringen, schriebe ich ihr einen Brief.
Für mich ist Rosdorf allerdings ganz anders historisch besetzt: Ich wohnte im November 1989 im Schiefen Weg in Göttingen, ganz nahe dem Rosdorfer Weg. Am 9. November war es mir eilig, noch vor Ladenschluss zum „Plus“ zu kommen - ich hatte die Nacht vorher gelumpt und alles war ein bissel später. Aus der Tür tretend, merkte ich einen eigenartigen, ungewohnten Geruch, den ich nicht identifizieren konnte und der mich irgendwie diffus an „ganz früher“ denken ließ. Vorne am Rosdorfer Weg angekommen, sah ich, was der Geruch bedeutete - es war der von Zweitaktmotorenabgas, und alles war voll von Trabis und ein paar Wartburg: Sie parkten überall, in den Grünanlagen, auf den Gehsteigen, einfach überall. Radionachrichten hörte ich in diesen Tagen nicht, weil ich höchst fieberhaft in den letzten Zügen meiner Diplomarbeit lag, so dass ich zuerst in meinem dödeligen Hirn glaubte, die NVA sei nach dem Motto „Tarnen und Täuschen“ in Zivil eingerückt.
Und bald darauf gabs ein paar Wochen lang keine Bananen mehr, weil alles, was die Reifehäuser hergaben, Richtung Duderstadt umgeleitet wurde.
Schöne Grüße
MM
den Sellenfried könnte man freilich schon auch in die Nähe zu
„sella“ = in diesem Fall „Herrensitz“ rücken, aber das ist pur
spekulativ.
Aber genauso einleuchtend wie der „Seelenfrieden“ in Bezug auf den angrenzenden Friedhof. Ich denke nur nicht, dass eine Burg so weit im Ortskern gewesen wäre.
Gruß Andreas
Euch beiden
die ihr ja insider seid:smile:)
Ich passe…*lächel*
aber vielleicht nehm’ ich mir doch nochmal später die Bücher her und stöbere noch ein wenig.
Aber selbst ferndiagnostisch und mit der Gegend nicht so rasend vertraut - ich war einst einmal in Göttingen, das aber sehr intensiv…*lach* - finde ich es spannend.
Wunderbaren Abend noch und Gruß aus Wien,
Maresa
die ihr ja insider seid:smile:)
Insider ist zuviel gesagt. Geschichtlich interessiert und 20 Jahre lang Rosdorfer trifft es eher.
Apropos
Ich überlege derzeit, ob ich nächsten Monat während meines Urlaubs mal auf geschichtlichen Spuren in Wien wandeln sollte. Also ein ganz lustiger Zufall, dass du da wohnst.
Gruß Andreas
Servus, Andreas
Geschichtlich interessiert
na, das bin ich auch, aber das
und 20 Jahre lang Rosdorfer trifft es eher.
kann ich nicht einholen:smile:)
und zu deinem zweiten Posting:
dass ich in Wien wohne, ist eher kein Zufall…*grins*…
und derzeit - und wahrscheinlich länger - mehr im Waldviertel, aber fast jederzeit pendelbereit:smile:
Herzlichen Gruß aus Wien, Maresa
Eiei:smile:
Und wenn man einmal die Gemeindeheimatpflegerin Heidrun
Dolezel, Mauerhof 8, 37124 Rosdorf darauf anspräche? Ich
glaube, wenn es mein persönliches Anliegen wäre, etwas über
die Rosdorfer Burg herauszubringen, schriebe ich ihr einen
Brief.
Ich definitiv auch, aber der, den’s angeblich interessiert hat, der gibt ja nichtmal einen Pieps von sich, geschweige denn vielleicht einen dankbaren kleinen Kommentar. Ich gerate schon wieder ins Träumen…
Erstens ist deine quasi-historische Geschichte sehr hübsch und zweitens überlege ich gerade, ob das einen „historischen Hintergrund“ hat, dass meine hiesige Rechtschreibprüfung Trabi und Wartburg partout nicht aufnehmen will…*lach*
Sei lieb gegrüßt, Maresa J.
Hallo Andreas,
Welche meinst du?
Da fragst Du mich was. Ich habe eher optische Erinnerungen an Exkursionen, bei denen uns Bodenkundler und Agrarhistoriker zeigten, dass man in so gut wie allen Orten, die auf -hagen enden, bis heute Spuren des Hagens sehen kann, die - weil Hagen und (im Süden) Etter nicht gemauert waren - allerdings bloß an Niveauunterschieden erkennbar sind.
Tatsächlich ist das gesamte Ortsgebiet der Kerndorfes Rosdorf ziemlich plan.
Aus leibhaftiger Anschauung ohne weiteres. Auf dem Satellitenbild bei Google Maps sieht es aber von den Schatten her schon so aus, als läge die Johanniskirche auf einer ganz leichten Erhebung, die sich vor allem nördlich der Kirche erstreckt. Es wäre interessant, wie das auf einer Geländeaufnahme 1:25.000 oder weniger aussieht.
Eine „Burg“ kätte durchaus in der Nähe der Kirche und dieses
Platzes liegen können - muss aber nicht.
Ja - ohne zu sehr auf dem „Hagen“ herumzureiten, spricht die „Hagenbreite“ eher dafür, dass es eine Siedlung mit Einfriedungsrecht unabhängig von dem Adelssitz gab: Hagen waren noch bis ins Spätmittelalter die Einfriedungen, die Gemeinden von freien (nicht leibeigenen, unabhängig von der Grundherrschaft) Bauern erlaubt waren.
Wenn würde ich sowieso davon ausgehen, dass es sich
keinesfalls um eine wirkliche befestigte „Burg“ aus Stein
gehandelt hat, sondern eher um eine verstärkte Hofanlage oder
ähnliches.
Ja, der Hatzenturm in Wolpertswende, den ich als Exempel gezeigt habe, ist schon eine ziemlich luxuriöse Ausführung. Im 14.-15. Jahrhundert, als man sich bei Ritters richtig ausführliche Burgen baute, waren die Herren von Rosdorf eh nicht mehr so viel zu Hause.
Eine Einfriedung in dem Sinne gab es in Rosdorf nie.
„Hagen“ und „Etter“ waren Flechtzäune, teils auf niedrigen Wällen errichtet. Die hatten eher formale als militärische Bedeutung.
Wenn man aber die Kapelle, die der (neuen) Straße „An der Kapelle“ im
Süden des Ortes ihren Namen gegeben hat in der Nähe der „Burg“
verortet wäre der Standort der Burg nördlich des Wartberges
nicht unwahrscheinlich.
Das ist interessant - Kapellen unabhängig von den Pfarrkirchen „einfach so“ gibt es „normalerweise“ erst seit dem 19. Jahrhundert. Wenn irgendwo eine ältere Kapelle steht, sagt das schon, dass da „etwas Wichtiges“ war - ob Einsiedelei, Wallfahrt, Kloster, Herrensitz oder wasauchimmer, ist unterschiedlich, aber es wäre mindestens plausibel, dass da der Platz des geschleiften Herrensitzes ist.
Wenn man aus den äußeren dieser Straßen ein grobes Quadrat
anlegt bekommt man den alten Ortskern.
Ja, wenn eine Siedlung mit einem solchen fast regelmäßigen quadratischen Grundriss weiter im Westen oder Süden liegt und nicht grade auf „-dorf“ endet, muss man normalerweise nicht arg tief graben, um ein paar Sesterzen, eine römische Pionieraxt oder Keramik aus Moguntiacum zu finden.
Nicht bloß deswegen, sondern auch wegen des sehr fruchtbaren Gebietes kommt es mir so vor, als seine die „nur“ tausend Jahre Rosdorf eher zufällig einer urkundlichen Erwähnung geschuldet, und es gehe eher um dreitausend als um tausend.
Aber das führt woanders hin.
Schöne Grüße
Dä Blumepeder