Hallo,
ein Typ 3 Ableiter dient dem Schutz der unmittelbar hinter ihm liegenden Geräte.
Schon wenige Meter nach ihm besteht kein wirkungsvoller Schutz mehr.
-> Ich habe Zweifel daran, dass der Ableiter korrekt ausgewählt wurde.
Eine Leitung NYM-J 3x2,5mm² kann je nach Länge und Verlegeart mit max. 20A oder sogar 16A abgesichert werden. Eine Selektivität zum nachegschaltetem Leitungsschutzschalter mit 16A ist kaum erzielbar.
-> Ich habe Zweifel daran, dass die Staffelung der Leitungsschutzorgane bzw. die Zuleitung sinnvoll dimensioniert wurde.
Ein Überspannungsschutz der genannten Art besteht lediglich aus zwei Varistoren und zwei Thermosicherungen direkt an jedem Varistor anliegend. Falls EPCOS Varistoren für 230V AC eingebaut wurden, so sind 360V nötig, um 1mA fließen zu lassen. Der Leckstrom bei 230V AC dürfte um Größenordnungen niedriger sein. Er liegt damit in einem Bereich, der durch handelsübliche Zähler nicht erfasst werden kann. Unter Beachtung der Tatsache, dass der Hauptzähler die Leitungsverluste der Zuleitung und ebenso den Eigenverbrauch des Zählers (!) erfasst, erscheint diese Mikro-Last als absolut vernachlässigbar.
Der Typ 3 Ableiter für Verteilereinbau ist dafür gedacht, die in der Verteilung eingebauten elektronischen Geräte (und nur die) vor Überspannungen zu schützen. Das einzige hier genannte - vermutlich elektronische - Gerät ist der Zähler.
Dass man sich über den „Verbrauch“ dieses Ableiters Gedanken macht - nicht aber über den Verbrauch des Zählers, die Leitungsverluste und die Selektivität der Schutzorgane - lässt Zweifel aufkommen, ob die ausführende Fachkraft nicht den Sinn fürs Wesentliche verloren hat.
Mit anderen Worten:
Pack das Teil VOR den Zähler, dann erfüllt es wenigstens einen Zweck.