Wo installiere ich einen Wechselstromzähler?

Hallo,
mein Büro ist derzeit elektromäßig wie folgt „abgesichert“:

Zuleitung von der UV 3x2.5 mm² geht an einen DEHNrail Überspannungsschutz Typ 3, dann weiter an einen Fehlerstromschutzschalter 30mA und dann an einen Leitungsschutzschalter 16A und dann weiter zu den Steckdosen.

Zu Abrechnungszwecken müsste ich einen Wechselstromzähler nachrüsten. Mein Elektriker und ich sind uns uneinig, wo der Zähler hin muss.

Mein Elektriker meint, zwischen Zuleitung und vor den Überspannungsschutz.
Ich meine, zwischen Überspannungsschutz und FI-Schalter.

Wer hat recht?
Oder ist die oben beschriebene Anordnung verbesserungsfähig?

Vielen Dank schon heute für Eure Antworten.

Gruß
Daniel

Hallo Daniel,

Also ein Privatzähler?
Dann ist es aus Sicht der Vorschriften egal.

Allerdings funktioniert, genau genommen, ein Überspannungsschutz nicht ganz Stromlos. Wenn da aber ein Strom fliesst, bedeutet dies auch einen Verbrauch.

Die frage ist jetzt ob dein Vermieter lieb und nett ist und dir eine saubere Spannung auf seine Kosten zur Verfügung stellen will oder ob er dies dir überlässt?

Im Bereich der rechtlich relevanten Bezügerzähler trägt der Versorger die Leitungsverluste bis zum Zähler und die Versorgung der Messeinrichtung selbst.
Der Verbrauch irgendwelche Netzfilter geht zu Lasten des Bezügers.

MfG Peter(TOO)

Hallo,
ja, Privatzähler. Aus steuerlichen Gründen müsste ich den Stromverbrauch in der Privatwohnung erfassen um diesen Verbrauch als gewerblichen Verbrauch abrechnen zu können. Das nur so nebenbei.

Aber mein Problem ist, wohin mit dem Zähler.

Mein Elektriker meinte, genau wegen den möglichen Verbrauch des ÜSS den Zähler vor dem ÜSS. Aber ich finde, wenn der Zähler hinter dem ÜSS liegen würde, wäre auch der Zähler vor einer Überspannung geschützt. Und der Verbrauch des ÜSS ist so gering, dass dieser vernachlässigt werden kann.

Hallo,

WAS für ein Zähler soll es werden?

Die Zähler welche das E-Werk verwendet sind entsprechend unempfindlich auf Überspannung, da sE-Werk will nicht alle ersetzen müssen, nur weil da mal eine Spannungsspitze war. Hinzu kommt, dass es entsprechende Vorschriften gibt und das Eichamt (eigentlich in D die PTB) diese zulassen muss.
Diese Zähler kann man auch privat kaufen, geeicht und ungeeicht, sowohl neu als auch wiederaufbereitet.

Bezüglich der Eichbarkeit und Fehleranfälligkeit gibt es aber für Privatzähler keine Vorschriften. Da darf man auch billige Chinateile kaufen, welche schon falsch zählen, wenn man sie böse ansieht …

Wie sich die Steuerbehörde dazu stellt, weiss ich nicht? Meine Angaben beziehen sich auf die Technik.

MfG Peter(TOO)

Hallo,

ein Typ 3 Ableiter dient dem Schutz der unmittelbar hinter ihm liegenden Geräte.
Schon wenige Meter nach ihm besteht kein wirkungsvoller Schutz mehr.

-> Ich habe Zweifel daran, dass der Ableiter korrekt ausgewählt wurde.

Eine Leitung NYM-J 3x2,5mm² kann je nach Länge und Verlegeart mit max. 20A oder sogar 16A abgesichert werden. Eine Selektivität zum nachegschaltetem Leitungsschutzschalter mit 16A ist kaum erzielbar.

-> Ich habe Zweifel daran, dass die Staffelung der Leitungsschutzorgane bzw. die Zuleitung sinnvoll dimensioniert wurde.

Ein Überspannungsschutz der genannten Art besteht lediglich aus zwei Varistoren und zwei Thermosicherungen direkt an jedem Varistor anliegend. Falls EPCOS Varistoren für 230V AC eingebaut wurden, so sind 360V nötig, um 1mA fließen zu lassen. Der Leckstrom bei 230V AC dürfte um Größenordnungen niedriger sein. Er liegt damit in einem Bereich, der durch handelsübliche Zähler nicht erfasst werden kann. Unter Beachtung der Tatsache, dass der Hauptzähler die Leitungsverluste der Zuleitung und ebenso den Eigenverbrauch des Zählers (!) erfasst, erscheint diese Mikro-Last als absolut vernachlässigbar.

Der Typ 3 Ableiter für Verteilereinbau ist dafür gedacht, die in der Verteilung eingebauten elektronischen Geräte (und nur die) vor Überspannungen zu schützen. Das einzige hier genannte - vermutlich elektronische - Gerät ist der Zähler.
Dass man sich über den „Verbrauch“ dieses Ableiters Gedanken macht - nicht aber über den Verbrauch des Zählers, die Leitungsverluste und die Selektivität der Schutzorgane - lässt Zweifel aufkommen, ob die ausführende Fachkraft nicht den Sinn fürs Wesentliche verloren hat.

Mit anderen Worten:
Pack das Teil VOR den Zähler, dann erfüllt es wenigstens einen Zweck.