Der Montalcino-Effekt
Servus,
um beim Brettthema „Reisen“ zu bleiben:
In der Tat gibt es einen erheblichen Unterschied zwischen der subjektiven Beurteilung eines Weines vor Ort und zu Hause.
Der gefürchtete Portugieser Weißherbst aus der Pfalz lässt z.B. genauso wie der schwäbische Trollinger in vielen Fällen schon fünfzig Kilometer vom Wingert entfernt begründete Zweifel daran aufkommen, ob es sich dabei überhaupt um Wein im eigentlichen Sinn handelt, oder ob eine Art Massenvernichtungswaffe unter diesem Decknamen auf Flaschen gezogen worden ist.
Der markanteste Reinfall meines Trinkerlebens in diesem Sinn war wohl der Rosé von der Ile de Ré, der vor Ort den Eindruck erweckte, er sei ein wundervoller Begleiter zu allem, was aus dem Meer kommt, und zu Hause die dringende Frage aufgeworfen hat, wofür ich die Flaschen eigentlich mitgeschleppt hatte.
Ganze Landstriche und Länder sind offenbar bloß als Absatzförderungsmaßnahme für mittelprächtige Weine so schön angelegt worden, wie sie sind - die griechischen Inseln, Dalmatien, das Chianti und der Pfälzer Wald nebst Haardt gehören sicherlich dazu.
Schöne Grüße
MM