Wo ist der Fortschritt beim Verbrauch?

Hallo

Diese ganzen elektronischen Helfer sind das schlimmste was es gibt.

Na ja, einige davon sind ein wesentlicher Gewinn an Sicherheit : ABS, ESP, Airbags, …

Bau heute z.B. ein Auto wie früher den Honda CRX, der wog 900 kg. Wenn Du heute so ein Auto bauen würdest, hätte es entweder aufgrund der ganzen elektonischen Helfer mindestens 1300 Kilo, oder wenn ich alles weglassen würde dann weniger als 900 kg und damit auch einen geringeren Benzinverbauch.

Klar, mehr Gewicht bedeutet zwangsläufig einen proportional höheren Energiebedarf, um ein Fahrzeug zu bewegen : Rollwiderstand, Beschleunigungswiderstand und Steigungswiderstand.
Aber alleine die elektrischen/elektronischen Helferchen bringen es auf keine 400 kg.

Gruß
Karl

Moin!

Oh doch, das sind sie.
Vergleiche doch mal „richtige“ Autos, bei denen auch
EInsparpotential im Rahmen des Verbrennungsantriebsprinzips
besteht.
Ein Mercedes S 600 V12 Biturbo W220 aus 2008 z.B. leistet gut
500 PS und braucht 15 L.
Ein Mercedes S 600 V12 W140 leistete 400 PS und verbrauchte
eher 18 L bei gleicher Fahrweise.

Die Aerodynamik des w140 ist ja auch nicht die beste… die
Automatik war auch nicht als sparsam bekannt und ich kann mir
denken dass die nachfolgenden S-Klassen eher leichter als
schwerer waren.

Ich fange jetzt nciht an, CW-Werte herauszusuchen, da diese bei diesen Modellen auf keinen Fall die Ursache für den Verbrauch sein können.

Das Gewicht variiert um vielleicht 100-200 Kg.

Die 5-G Automatik führt gegenüber der 7-G zu keinem Mehrverbrauch.

Denke an die zusätzliche Bordelektronik.

Der e38 hatte auch viel Elektronik, ausserdem ist die Frage
wieviel Strom diese wirklich verbraucht.

Einige 100W zieht der ganze Kram. Und die müssen erzeugt werden.

Des Weiteren war der BMW R6 schon vor 20 Jahren relativ modern
und sparsam. So viel Potential ist da einfach nicht mehr drin.

Ob der e38 728 so sparsam ist? Bei konstant 90 soll er 8 Liter
verbrauchen, der Omega A 2.0 kam 8 Jahre frueher (1986) auf
dem Markt und wurde bei 90 km/h mit 6 Liter Verbrauch
angegeben.

Der Omega 2.0 ist ein R4, der 728i ein R6. Der Omega wiegt deutlich weniger und ist mindestens eine Klasse unterhalb des BMW anzusiedeln.
Den Vergleich kannst Du vergessen.

Nun fährt der Vater eine Freundes noch einen 728i E38. Habe ihn gefragt. Er verbraucht damit 9-10 L bei normaler, ruhiger Fahrweise, viel Stadtberkehr. Mit Winterreifen.
Bei konstant 90 liegt der BMW wohl irgendwo bei 5-6 L.

Bei konstanter Fahrweise ist das Gewicht
nebensaechlich und der BMW ist zwar ein bisschen breiter aber
dafuer ein wenig flacher, die Luftwiderstandsflaeche duerfte
deshalb aehnlich sein. D.h. nach 8 Jahren Fortschritt baut man
ein Auto welches 25% mehr verbraucht… (was u.a. am
schlechteren cW-Wert von 0,3 gegenueber 0,28 beim Omega A
liegen duerfte).

Wie gesagt, den Vergleich kannst Du vergessen.
Zudem wird bei der Entwicklung nicht nur auf den verbrauch, sondern auch auf Leistung, Langlebigkeit und Komfort geachtet.

Selbst wenn ein BMW 728i bei Dir 12 L verbrauchen sollte, wird er auf 25 Jahre und 300.000 Km besser durchhalten, als ein omega A 2.0.

Die reine Fokussierung auf den Spritverbrauch, zumal bei den 15.000 Km die der Normalmensch p.a. fährt, ist ein deutsches Phänomen.
Die TCO interessieren nicht. Nur der Verbrauch. Deshalb fährt hier jeder diese Hubraumkrüppel, die zwar sparsam sind, aber spätestens beim 2. Besitzer böse Reparaturen verursachen können.

Der Kunde hat kein Interesse daran. Sonst hätte er in 1995
schon einen Golf TDI gekauft und würde heute Polo TDI fahren.
Oder ähnliche Modelle anderer Hersteller.
Da aber heute jeder Kleinfamilie schon mindestens einen Ford
Galaxy o.ä. fahren muss, darf man sich eben auch über den
Spritverbrauch nicht beschweren. Die Autohersteller bedienen
nur einen vorhandenen markt.

Naja, ein Diesel ist nur wirtschaftlich fuer Vielfahrer. Wer
sein Auto lange behalten will wird auch keinen Diesel kaufen
da man nie weiss ob man in 10 Jahren noch in die Innenstaedte
fahren darf.
Klar will jeder ein sparsames Auto aber die meisten (ich auch)
sehen es eben nicht ein sich deshalb in ein viel zu kleines
Auto zu quetschen.

Ich mag kleine Autos mit großen Motoren. Und große Autos mit großen Motoren.
Kleine Motoren mag ich nicht. Klein ist alles unter 2.5 L Hubraum und 5 Zylindern.

Ich mag keine Diesel, habe sie aber als Vielfahrer früher gefahren. In der Firma haben wir auch Diesel, von BMW. Tolle Autos, da neu geleast. Privat aber der Alptraum, wenn man sie gebraucht kauft.

Das Schöne am Ende des Tages ist, dass jeder sich aus dem riesigen Angebot das aussuchen kann, was er fahren möchte.
Dass die meisten anderen andere Autos aussuchen als ich, führt für mich zu günstigen Einkaufspreisen und Exklusivität. Passt.

Gruß,
M.

Tach!

Ansichtssache, groesstenteils stimme ich Dir aber zu. Z.B.
habe ich noch niemanden erlebt der grosse Muehe hatte seinen
Sitz mechanisch zu verstellen, sowas elektrisch zu machen
dauert viel laenger und man braucht haufenweise starker
Elektromotoren im Sitz die ausserdem leicht kaputt gehen
koennen.

ich glaube mal gehört zu haben, dass in der Sklave ganze 18
Motoren für einen Sitz eingebaut sind.
Sitzheizung
Sitzkühlung
Sitzverstellung
Sitzmassage

Und auch wenn diese Sachen nicht eingeschaltet sind,
verbrauchen sei durch Ihr reines Vorhandensein( Gewicht usw.)
auch schon Benzin.

Das endet darin, dass in den Mercedes Cabrios auch ein Gebläse
in der Kopfstütze eingebaut ist, damit sich die alten Knacker
beim offen fahren nicht ein steifes Genick holen. (ist aber
dann wenigstens etwas was noch steif wird)

Das ist ein Comfort-Feature wie eben Klimaanlage und Sitzheizung, auf das viele Käufer heute nicht mehr verzichten wollen.

Wenn ich mir zuschaue, da fahren Sie Cabrio, haben dann die
Fenster oben, den Windschott eingebaut und noch das Gebläse
an. Da brauch ich gleich kein Cabrio. Aber das geht nun doch
zu weit vom Thema weg.

Das ist schon ein Punkt.
Man kann ja die meisten Autos auch heute noch ohne Sitzheizung, Sitzbelüftung, el. Sitzverstellung, Airscarf u.s.w. bestellen.
Die Klein- und Kompaktautos werden häufig auch in einer Basisversion mit relativ schmalen Reifen und ohne Klimaanlage angeboten.

Nur kauft das keiner und gebraucht wird man ein solches Auto auch schwerer wieder los.

Ein VW Golf 2 mit 110 PS fuhr auf 185/60/14 Reifen.
Ein Golf 7 läuft m.W. mindestens auf 195/15 Reifen.

Das Gewicht ist auch deshalb höher, weil die Außenmasse wachsen.
Nochmal erwähnt: ein Mercedes W140, der damals als Monster galt, ist so groß wie ein heutiger Ford Mondeo. Der aktuelle Polo entspricht den älteren Golfs.

Ich denke dass die meisten Kunden heute einen gewissen Mindestkomfort erwarten. Sogar in Kleinwägen.
Wer es sehr einfach mag, kann immer noch einen Dacia Sandero kaufen. M.W. 175er Reifen, Klimaanlage optional, nur die vorgeschriebene Elektronik (ESP, OBD, elektronische Motorsteuerung / G-Kat) an Bord. Das Auto ist zuverlässig, günstig und praktisch. Dennoch sehe ich es so gut wie nie auf der Straße.

Heute findet jeder das richtige Angebot. Aber gekauft werden größtenteils die üblichen Verdächtigen von VW, Opel, BMW, Mercedes, Audi und Ford, die eben alle modernen Optionen zumindest vorgerüstet an Bord haben.

Das scheint mir dann doch ein etwas ambivalentes Kundenverhalten zu sein.
Wenn alle einfache Autos wollen, kauft die halt…!

Ich für meinen Teil möchte beides: funktionstüchige Elektronik, hohen Komfort, hohe Motorlsitung und einen angemessenen Benzinverbrauch. Das habe ich bei Mercedes über die Jahre meist gefunden.
Man darf sich aber nicht der Illusion hingeben, dass man ein bequemes, schnelles und super sicheres Auto für einen Spottpreis bekommt.

M.

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Moin!

Die technischen Fortschritte zur Verbrauchssenkung werden
aufgefressen von:

  • höherem Fahrzeuggewicht
  • technischem Schnickschnack (zum Thema: die Kunden wollen
    das: man hat da leider keine Wahl, ich hätte gern ein Auto
    ohne elektr. Fensterheber, elektr. Verstellbare Sitze und
    Außenspiegel, ohne elektronische Handbremse, ohne Krimskrams -
    gebraucht nicht zu bekommen)

Natürlich ist das erhältlich. Sogar spottbillig:

http://suchen.mobile.de/auto-inserat/dacia-logan-1-4…

http://suchen.mobile.de/auto-inserat/volvo-440-gl-ob…

http://suchen.mobile.de/auto-inserat/volvo-440-glt-n…

Gut, der letzte hat EFH, aber sei´s drum… :wink:

Falsche Frage.
Die richtige Frage muss lauten, was ein 2,5 Tonnen Geländewagen vor 25 Jahren verbraucht hat.

Fahrern großer Autos einen Kleinwagen vorschreiben zu wollen, wäre mir zu sehr DDR-Style… :wink:

Niemals würde ich einen Kleinwagen oder ein langsames Auto fahren.
Aber ich bin auch bereit, für ein größeres, schnelleres Auto zu bezahlen.
Und, was ich ebenfalls für wichtig halte, ich lasse das Auto oft stehen und laufe oder fahre mit dem Rad.

Wobei man nicht vergessen darf, dass ein Teil des zus.
Gewichtes unserer Sicherheit zugute kommt. Hier wiederum
könnte man anführen, das andrerseits mehr schwere Fahrzeuge
die Sicherheit ja auch erstmal vermindern…

Nein, das kann man nicht.
Stichworte zum Googeln: Partnerschutz, Fußgängerairbag, Knautschzone, Sicherheitsfahrgastzelle.

Einfacher: wenn Du heute mit Deinem alten Opel von einem Porsche Cayenne mit 2,7 Tonnen abgeräumt wirst, sieht es für Dich besser aus, als wenn ein alter Toyota Landcruiser mit 2,3 Tonnen Dich erwischt.

Gruß,
M.

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