Hallo, in einem Objekt mit ca. 20 Wohnungen und 1000 m2 Nutzfläche wurde im Abrechnungszeitraum 2 Halbjahr 2005 für das Objekt 45 MWh Fernwärme von den Stadtwerken bezogen. Da auch Warmwasser damit versorgt wird, gehen davon 9 MWh Fernwärme ab, so daß 35 MWh für die Heizung zur Verfügung standen. In den einzelnen Wohnungen wurden aber nur insgesamt (nach den Wärmemengenzähler) 17 MWh verbraucht. Auf die Frage, wo die restliche Energie geblieben ist, hat mich der Hausverwaltungsfirma an die Heizkostenabrechnungsfirma Extern verwiesen, von der ich die Auskunft bekam, das wären Wärmeverluste im Haus (bevor sie in den einzelnen Wohnungen kommen). Auf meine Reaktion, „daß kann doch nicht sein“, bekam ich die Antwort, damit hätten Sie nichts zu tun. Daraufhin habe ich bei den Stadtwerken angerufen. Dort bekam ich die Auskunft, daß die Übergabe und Messung – ähnlich wie bei Strom oder Wasser – im Haus stattfinden und daß dieses Haus eine moderne Anlage hat, so daß er auch keine Erklärung dafür hatte. Im Haus standen – soweit ich weiß - keine Wohnungen leer. Ich kann mir nicht vorstellen, daß 18 MWh Energie im Haus durch Leitungsverluste verlorengehen, dann würde ja im Keller genausoviel Wärme abgegeben werden wie in den 20 Wohnungen insgesamt. Hat jemand eine Erklärung hierfür?
Hallo!
Ich kann mir nicht vorstellen, daß 18 MWh Energie im
Haus durch Leitungsverluste verlorengehen, dann würde ja im
Keller genausoviel Wärme abgegeben werden wie in den 20
Wohnungen insgesamt.
Hat jemand eine Erklärung hierfür?
So viele Möglichkeiten gibts ja nicht:
- Die eine oder andere MWh wird tatsächlich auf Verbindungsleitungen verschütt gehen, aber in einer zeitgemäßen Anlage nur ein Anteil im einstelligen Prozentbereich.
- Defekte oder unsachgemäß eingebaute Wärmemengenzähler.
- Aus der Fernwärme werden weitere Räume beheizt, die über keinen eigenen Wärmemengenzähler verfügen, etwa Neben- und Werkstattgebäude, eine Hausmeisterwohnung, ein nachträglich ausgebautes Dachgeschoß, Verwaltungsräume.
- ein Ablesefehler in der aktuellen oder vergangenen Abrechnungsperiode am Wärmemengenzähler der Fernwärme-Einspeisung.
Mich wundert, daß die immerhin gravierende Differenz den Verwaltungs- und Abrechnungsleuten nicht aufgefallen ist. Schlafen die alle oder verstehen die Leute gar nicht, was sie treiben? Wenn die Hälfte der Wärmeenergie verschwindet, geht das nicht mehr als normale Ungenauigkeit durch.
Gruß
Wolfgang
Hallo, in einem Objekt mit ca. 20 Wohnungen und 1000 m2
Nutzfläche wurde im Abrechnungszeitraum 2 Halbjahr 2005 für
das Objekt 45 MWh Fernwärme von den Stadtwerken bezogen. Da
auch Warmwasser damit versorgt wird, gehen davon 9 MWh
Fernwärme ab, so daß 35 MWh für die Heizung zur Verfügung
standen. In den einzelnen Wohnungen wurden aber nur insgesamt
(nach den Wärmemengenzähler) 17 MWh verbraucht.
Irgendwie kann da was nicht stimmen: Nimmt man, die Fernwärme kostet 60 €/MWh, dann haben 20 Wohnungen bei einer Wärmelieferung von 35 MWh etwa 2100 € bezahlt, das sind durchschnittl. 105 € pro Wohnung. Da würde ich mir keine großen Gedanken machen, wo die Wärme bleibt!
Wolfgang D.
Hallo,
ich mache mir aber doch Gedanken. Erstens liegt der Preis nicht bei 60 Euro, sondern (nach der Abrechnung) (Vielleicht sollte ich mal nach den Preis bei den Stadtwerken fragen) bei 83 Euro, zweitens ist die Abrechnung nur für ein halbes Jahr und über die Jahre kumuliert sich das ja schon. So soll ich für dies halbe Jahr für eine Wohnung mit 43 m2 knapp 500 Euro alleine an Heizkosten bezahlen.
Grüße
Jürgen
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Hallo Wolfgang,
danke für deine Antwort. Ich hatte vergessen, daß mir die Heizkostenabrechnungs-Firma gesagt hat, daß es das Jahr davor ähnlich gewesen ist, als scheint es kein Ablesefehler zu sein. Wenn aber die Leitungsverluste nur im einstelligen Bereich liegen, muß ich daraus schließen, daß mehr als 40 Prozent der Wärmeleistung dazu benutzt wird, andere Einheiten zu heizen. Da ist es mit der Hausmeisterwohnung nicht getan. Mal sehen, was der Eigentümer zu dieser Feststellung meint.
Viele Grüße
Jürgen
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Hallo Jürgen!
Ich hatte vergessen, daß mir die
Heizkostenabrechnungs-Firma gesagt hat, daß es das Jahr davor
ähnlich gewesen ist, als scheint es kein Ablesefehler zu sein.
Wenn aber die Leitungsverluste nur im einstelligen Bereich
liegen, muß ich daraus schließen, daß mehr als 40 Prozent der
Wärmeleistung dazu benutzt wird, andere Einheiten zu heizen.
Da ist es mit der Hausmeisterwohnung nicht getan. Mal sehen,
was der Eigentümer zu dieser Feststellung meint.
Bitte Vorsicht! Von einer Feststellung kann noch keine Rede sein. Nicht auszuschließen ist ein systematischer Fehler in der Verbrauchserfassung aller versorgten Wohnungen, etwa durch ungeeignete oder fehlerhaft eingestellte/montierte Wärmemengenmesser.
Gruß
Wolfgang
Hallo Wolfgang,
ich habe mich - obwohl ich solche Leute selten für kompetent halte - inzwischen beraten lassen. Diese Frau meinte, daß schon öfters Wärmemengenzähler aufgrund von Verbraucherbeschwerden überprüft worden sind, aber daß alle korrekt gingen und daß man dies auch ausschließen kann. Aber Sie meinte auch, daß es nicht meine Sache wäre, wo die Wärme geblieben wäre, über Leitungsverluste gibt es bei Ihr keine Erfahrungswerte, aber 10 % könnten es schon sein. Nun werde ich wohl mal bei der Verwaltungsfirma anrufen und mir eine Kopie Ihrer Vollmacht schicken lassen, damit ich weiß, bei wen ich Widerspruch einlegen muß.
Viele Grüße
Jürgen
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Hallo,
ich mache mir aber doch Gedanken. Erstens liegt der Preis
nicht bei 60 Euro, sondern (nach der Abrechnung) (Vielleicht
sollte ich mal nach den Preis bei den Stadtwerken fragen) bei
83 Euro, zweitens ist die Abrechnung nur für ein halbes Jahr
und über die Jahre kumuliert sich das ja schon. So soll ich
für dies halbe Jahr für eine Wohnung mit 43 m2 knapp 500 Euro
alleine an Heizkosten bezahlen.
OK, dennoch, Deine Zahlen sind nicht plausibel:
Pro Halbjahr bekommt das Haus 34 MWh geliefert, das sind bei 83 €/MWh = 2822 € bezw. 2,82 €/m² Wohnfläche, bei Deinen 43 m² Wohnfläche solltest Du also ungefähr 121 € erwarten, tatsächlich zahlst Du aber knapp 500 €. Also hier ist schon mal ein Widerspruch…!
Dann - die genannten Wärmelieferungen sind nicht besonders hoch:
Wärmelieferung 2 x 35 MWh/Halbj. = 70 MWh/a nur für Heizung bei 1000 m² Wohnfläche gibt einen spez. Heizungsbedarf von 70kWh/a m², damit liegt das Haus 30% unter der WSVO von 1995! Da kann man nicht meckern!
Nun gibst Du aber an, für die Heizung werden nur 17 MWh gebraucht (der Rest seien irgendwelche Verluste, deren Verbleib hier uninteressant ist), also tatsächlicher Wärmebedarf 2 x 17 MWh/Halbj. = 34 MWh/a, bei 1000 m² also ein spez. Heizungsbedarf von 34 kWh/a m², das wäre ein Niedrigenergiehaus! Ist das Haus als Niedrigenergiehaus ausgewiesen? Wenn ja, dann lohnt es sich nach den Verlusten zu suchen; wenn nein, dann stimmt etwas mit Deinen Zahlen nicht.
Nun noch zu den Wärmeverlusten bei Rohrleitungen: Bei sach- und fachgerechter Bemessung und Ausführung der Rohrisolation kann man für die Wärmeverluste etwa 2 % ansetzen.
Wolfgang D.
Hallo, in einem Objekt mit ca. 20 Wohnungen und 1000 m2
Nutzfläche wurde im Abrechnungszeitraum 2 Halbjahr 2005 für
das Objekt 45 MWh Fernwärme von den Stadtwerken bezogen. Da
auch Warmwasser damit versorgt wird, gehen davon 9 MWh
Fernwärme ab, so daß 35 MWh für die Heizung zur Verfügung
standen. In den einzelnen Wohnungen wurden aber nur insgesamt
(nach den Wärmemengenzähler) 17 MWh verbraucht.Irgendwie kann da was nicht stimmen: Nimmt man, die Fernwärme
kostet 60 €/MWh, dann haben 20 Wohnungen bei einer
Wärmelieferung von 35 MWh etwa 2100 € bezahlt, das sind
durchschnittl. 105 € pro Wohnung. Da würde ich mir keine
großen Gedanken machen, wo die Wärme bleibt!Wolfgang D.
Hallo,
danke, daß Du mir so ausführlich geantwortet hast und Dir die Mühe gemacht hast, Durchschnittszahlen rauszusuchen. Ja, ich weiß ja, daß meine Zahlen nicht plausibel sind, und bin auf der Suche nach der Ursache, um gezielt Widerspruch einlegen zu können.
In den Wohnungen sind Wäörmemengenzähler eingebaut, der Verbrauch der betreffenden Wohnung beträgt 2.8 MWh. Da ist es schon ein Unterschied, ob diese auf 17 MWh oder 35 abzüglich vielleicht 3 oder 5 MWh Verluste bezogen werden.
2.8 MWh bezogen auf 17 sind ca. 16% der verbrauchsabhängigen Kosten, 2.8 MWh bezogen auf 31 sind ca. 9 % der verbreauchsabhängigen Kosten, die auf die betreffenden Wohnung, die ca. 4,2 % der Gesamtnutzfläche entfällt.
Die Wohnung liegt zwar im Erdgeschoß und hat noch eine Außenwand, die Temperaturen lagen dort bei 18 bis 22 Grad, aber das vierfache vom Durchschnitt finde ich doch etwas viel.
Ich habe mir heute mal die Heizungsanlage angeschaut, diese sieht vernünftig aus (soweit ich das als Laie beurteilen kann), die Rohre sind mit mehreren Zentimeter isoliert, im Heizungsraum, vielleicht 10 m2, war gute Zimmertemperatur. Auch die Rohre zu meinem Wärmemengenzähler sind isoliert.
Das Haus an sich ist jedoch älter, ich nehme an 50er oder 60er Jahre, wurde saniert, aber die Außenwände wurden nicht isoliert. Also bestimmt kein Niedrigenergiehaus. Daher ist wohl die Wärmeleistung in den Wohnungen mit 35 MWh / Halbjahr ./. 2 % Wärmeverluste der Rohrleitungen realistischer als die 17 MWh/Halbjahr.
Es ist wohl sinnvoll, daß ich mal Einblick in die Abrechnungsunterlagen nehme und mir die WSVO von 95 anschaue.
Vielen Dank und viele Grüße!
Jürgen