Wo leiht sich unser Staat das Geld?

nein. Unser Land ist nicht verschuldet. Die Regierung schuldet
ihren Bürgern Geld. Nach außen hat dieses Land ordentliche
Guthaben.

Wem gegenüber hat D denn nun Schulden? Welchen Bürgern schuldet sie Geld? Also soweit ich weiß, bekommt noch jeder Bürger sein Geld vom Staat, wenn es ihm zusteht. Ob Beamtengehalt oder Arbeitlosengeld… diese Dinge werden ja alle bezahlt.

mfg
Emil

Hi emil,

hast Du ein Sparbuch? Eine Lebensversicherung? Eine Rentenfond?Bundesschatzbriefe?
In dem Fall hat die REgierung z.B: Schulden bei DIr. Wenn auch in den ersten beiden Fällen indirekt.
Es gibt eine Bundsschuldenverwaltung. Bestimmt bei google zu finden. Die gibt verschiedene Typen Schatzbriefe aus, aber auch Staatsanleihen. Diese werden nach der Ausgabe an der Börse gehandelt, und von verschiedenen Anlegern gehalten. Z.B von allen Lebensversicherern, aber auch von Banken, Pensionskassen oder sonstigen institutionellen Anlegern sowie Privatanlegern. Die institutionellen Anleger wiederum decken damit ihre Verpflichtungen gegenüber ihren Kunden, also im Prinzip dir oder mir.

Liebe Grüße,

Max

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Hi emil,

hast Du ein Sparbuch? Eine Lebensversicherung? Eine
Rentenfond?Bundesschatzbriefe?
In dem Fall hat die REgierung z.B: Schulden bei DIr. Wenn auch
in den ersten beiden Fällen indirekt.
Es gibt eine Bundsschuldenverwaltung. Bestimmt bei google zu
finden. Die gibt verschiedene Typen Schatzbriefe aus, aber
auch Staatsanleihen. Diese werden nach der Ausgabe an der
Börse gehandelt, und von verschiedenen Anlegern gehalten. Z.B
von allen Lebensversicherern, aber auch von Banken,
Pensionskassen oder sonstigen institutionellen Anlegern sowie
Privatanlegern. Die institutionellen Anleger wiederum decken
damit ihre Verpflichtungen gegenüber ihren Kunden, also im
Prinzip dir oder mir.

Liebe Grüße,

Max

Danke für deine schnelle Antwort.
Ich kann mir aber trotzdem nicht vorstellen, daß darin alle Schulden des Bundes enthalten sind. Immerhin sind das Schulden, die der Bund zu jeder Zeit gehabt hat.

Danke für deine schnelle Antwort.
Ich kann mir aber trotzdem nicht vorstellen, daß darin alle
Schulden des Bundes enthalten sind. Immerhin sind das
Schulden, die der Bund zu jeder Zeit gehabt hat.

Hier findest Du eine Übersicht über die Verschuldung des Bundes:
http://www.bwpv.de/dokumente/uebersicht_ueber_den_st…

Nach sorgfältigem Studium solltest Du schlauer sein.

Gruß,
Christian

Danke für deine schnelle Antwort.
Ich kann mir aber trotzdem nicht vorstellen, daß darin alle
Schulden des Bundes enthalten sind. Immerhin sind das
Schulden, die der Bund zu jeder Zeit gehabt hat.

Hi,

exc hat ja den link zur bwpv gespostet.
Der Bun hat derzeit Schulden von gut 800 Mrd€. Dazukommen noch die Schulden der Länder und Gemeinden. Insgesamt habe ich eine Zahl von ca. 2 Bio€ im Kopf.
Ich habe mal bei den Versicherern nachgesehen. Allein die deutschen Lebensversicherer haben Kapitalanlagen von gut 600 Mrd€. Diese bestehen natürlich nicht nur aus Anleihen des Bundes, der Länder oder Kommunen. Aber etwa 400-500 Mrd€ dürften alleine damit abgedeckt sein. Dazu kommen noch die Anlagen der Banken, die ebenfalls Kapitalanlagen in dieser Größenordnung besitzen dürften (weenn nicht mehr), sowie andere institutionelle ind private Anleger. Das kommt schon hin.

Liebe Grüße,

Max

Hallo,

Mrd€ dürften alleine damit abgedeckt sein. Dazu kommen
noch die Anlagen der Banken, die ebenfalls Kapitalanlagen in
dieser Größenordnung besitzen dürften (weenn nicht mehr),

Kredite der deutschen Banken an öff. Haushalte: 463,0 Mrd.
gehaltene Schuldverschreibungen der öff. Haushalte: 239,4 Mrd.

Stand September 2003.

Gruß,
Christian

Hallo Christian,

Eine Überprüfung gibt es
aber und zwar durch den Kapitalmarkt. Sollten sich die Ratings
einer bestimmten Agentur mehrfach als unzutreffend
herausstellen, wird diese Agentur in mehrfacher Hinsicht
abgestraft: Einerseits vertraut man ihren Aussagen nicht mehr,
andererseits bekommt sie weniger Aufträge, wobei ersteres zu
zweiterem führt.

Kann diese Agentur bis dahin, dann nicht schon unreparablen Schaden angerichtet haben?

[Kritik an Ratings]
Andererseits sind die Probleme systemimmanent. Wie Du schon so
treffend anmerkst, sind Prognosen unsicher und in Verbindung
mit dem obenstehenden habe ich auch hier Zweifel, daß da in
jedem Fall vernünftig gearbeitet wird. Auch der nächste Punkt
ist in der Sache an sich begründet: Die Ratings werden von den
zu ratenden Unternehmen in Auftrag gegeben und entsprechend
auch bezahlt. Wenn man da ein übles Rating raushaut, kann man
sich die Chancen auf einen neuen Auftrag sehr schnell
ausrechnen. Nachdem allerdings die Agenturen in den letzten
Jahren einige Klopse geliefert haben, verhält man sich hier
anscheinend etwas unabhängiger. So sei z.B. an die Abstufung
von ThyssenKrupp um zwei Stufen letztes Jahr erinnert. Hier
hat also die Selbstregulierung des Marktes funktioniert.

Also immer erst „Durch Schaden wird man klug“?

Was mich weiterhin stört: Die Agenturen stufen teilweise – wie
auch so manche Aktienanalysten – Unternehmen neu ein, wenn sie
aktuelle Zahlen zur wirtschaftlichen Entwicklung
veröffentlichen. Das halte ich aber für wenig brillant.
Immerhin hätten sie bei z.B. einer erheblichen
Verschlechterung des Unternehmens das Rating schon vorher
anpassen müssen.

Wie begründen Sie dann ihre neuen Daten - ist die alte Beurteilung nicht mehr relevant?
Auf die Beurteilung Deutschlands bezogen heisst das doch, dass derzeit die Beurteilung schlechter ausfallen müsste, wegen den innenpolitischen Problemen - in diesem Fall müsste man doch froh sein, wenn die alten Daten zur Beurteilung zu Rande gezogen werden würden - oder irre ich mich.

Auch immer wieder nett ist die Bildung der sog. Peer-Groups,
d.h. das Unternehmen wird mit anderen Unternehmen der gleichen
Branche verglichen. Wenn man sich so anschaut, was da manchmal
zusammengewürfelt wird, muß man sich ernsthaft die Frage
stellen, ob sich mit den entsprechenden Unternehmen länger als
auch nur fünf Minuten beschäftigt hat. Ein Beispiel
(allerdings nicht von einer Ratingagentur, sondern von einem
Branchenverband): Ein Unternehmen stellt Förderanlagen her,
die z.B. in Zement- und Stahlwerken eingesetzt werden. Der
Branchenverband sortierte dieses Unternehmen flugs in der
Baubranche ein.

Für die Beurteilung fehlt mir der Hintergrund über Peer-Groups.
Wie lautet die Definition?
Was ist der Sinn ?

Während sich die Mikroökonomie mit dem
Verhalten der einzelnen Wirtschaftssubjekte befaßt, beschreibt
und analysiert die Makroökonomie die Volkswirtschaft als
ganzes.

Könntest Du hierzu, zum besseren Verständnis, Beispiele
anführen?

Mikroökonomisch: Unter welchen Umständen verleiht jemand Geld?
Makroökonomisch: Unter welchen Umständen ist die
Volkswirtschaft optimal mit Liquidität versorgt?
Mikroökonomisch: Wie gestaltet ein Monopolist für sich optimal
den Preis seiner Güter?
Makroökonomisch: Wie wirken sich erhöhte Preise (= Inflation)
auf die Volkswirtschaft aus?

Ich hoffe, es etwas deutlicher geworden.

Ich hoffe es verstanden zu haben:
Makroökonomisch - die übergeordnete Volkswirtschaft betreffend.
Mikroökonomisch - den einzelnen wirtschaftlich Handelnden betreffend.

Gruß
karin

D ist NOCH kreditwürdig
Danke für die Infos!
Das sieht ja auf den ersten Blick harmlos aus, aber das erinnert mich an von Privatpersonen bekannte Prinzip der Kreditvergabe.
So lange es genug Gegenwert gibt, werden auch weitere Kredite ausgegeben. Man kann ja mal davon ausgehen, daß die Kredite nicht unbedingt zurückbezahlt werden müssen. Trotzdem steigt die Zinsbelastung, denn ironischerweise werden die Zinsen (indirekt) mit neuen Krediten bezahlt! Das ist doch wie Zinseszins, bloß in die andere Richtung!! Man müßte sich eigentlich ausrechnen können, wann die Titanic den Eisberg rammt (Kriterium = „Vermögen des Bundes“, hat jmd. ne Idee?).
(99h later)
Also um die jetzige Schuld bei 5% Zinsen in 100a !!! zu begleichen, müßte man 40,66 Mrd. € jährlich tilgen!! Dabei sind 100 Jahre wohl keine kurze Zeitspanne.
Noch interessanter ist allerdings die realistischere Rechnung s.o., allerdings fehlt mir ein Anhaltspunkt bis zu welchem Wert BRD kreditwürdig ist.

Guten Abend Karin,

herausstellen, wird diese Agentur in mehrfacher Hinsicht
abgestraft: Einerseits vertraut man ihren Aussagen nicht mehr,
andererseits bekommt sie weniger Aufträge, wobei ersteres zu
zweiterem führt.

Kann diese Agentur bis dahin, dann nicht schon unreparablen
Schaden angerichtet haben?

möglich aber unwahrscheinlich. Schließlich stützt man sich bei einer Investition nicht nur auf die Ratings.

ausrechnen. Nachdem allerdings die Agenturen in den letzten
Jahren einige Klopse geliefert haben, verhält man sich hier
anscheinend etwas unabhängiger. So sei z.B. an die Abstufung
von ThyssenKrupp um zwei Stufen letztes Jahr erinnert. Hier
hat also die Selbstregulierung des Marktes funktioniert.

Also immer erst „Durch Schaden wird man klug“?

Sagen wir: Man hat dazugelernt und sich auf seine Aufgaben besonnen.

Was mich weiterhin stört: Die Agenturen stufen teilweise – wie
auch so manche Aktienanalysten – Unternehmen neu ein, wenn sie
aktuelle Zahlen zur wirtschaftlichen Entwicklung
veröffentlichen. Das halte ich aber für wenig brillant.
Immerhin hätten sie bei z.B. einer erheblichen
Verschlechterung des Unternehmens das Rating schon vorher
anpassen müssen.

Wie begründen Sie dann ihre neuen Daten - ist die alte
Beurteilung nicht mehr relevant?

Naja, es gibt einerseits das Rating und andererseits Aktualisierungen. Wenn ein Unternehmen aktuelle Daten veröffentlicht gibt es nicht ein neues Rating, sondern höchstens eine Aktualisierung.

Auf die Beurteilung Deutschlands bezogen heisst das doch, dass
derzeit die Beurteilung schlechter ausfallen müsste, wegen den
innenpolitischen Problemen - in diesem Fall müsste man doch
froh sein, wenn die alten Daten zur Beurteilung zu Rande
gezogen werden würden - oder irre ich mich.

Letztlich ist ja auch genau das geschehen, wenn Du Dir die Aussagen von diesem Ratingmenschen durchliest. Er betont die grundsätzlichen Dinge und relativiert sie mit Bezug auf die aktuelle Situation.

Für die Beurteilung fehlt mir der Hintergrund über
Peer-Groups.
Wie lautet die Definition?
Was ist der Sinn ?

Man sucht Unternehmen, die dem zu ratenden Unternehmen möglichst ähnlich sind, was Produkt, Zielmärkte, Größe usw. angeht. Durch Vergleich des "Ziel"unternehmens mit dieser Gruppe kann man Erkenntnisse über das Zielunternehmen gewinnen. Steht es im Vergleich zu seinen Wettbewerbern gut da oder schlecht, hat es gute Wachstumsaussichten oder nicht, ist es profitabel oder eher nicht so? usw. Das ganze dient der Meinungsfindung.

Einerseits beurteilt man das Unternehmen an sich über Kennzahlen, Produktpalette usw. Andererseits schaut man, wie das Unternehmen im Vergleich dasteht. Ein Unternehmen kann zwar für sich betrachtet sehr gut dastehen, aber wenn es offensichtlich zu seinen (noch besseren) Konkurrenten Rückstände hat, muß man die erste gute Einschätzung relativieren, denn irgendwann werden seine (noch besseren) Konkurrenten vorbeigezogen sein oder einen schon bestehenden Vorsprung ausgebaut haben.

Makroökonomisch - die übergeordnete Volkswirtschaft
betreffend.
Mikroökonomisch - den einzelnen wirtschaftlich Handelnden
betreffend.

So kann man es sagen, ja.

Gruß,
Christian

Dankeschön!
Hallo Christian,

vielen Dank für Deine Erklärungen!
Ich habe mein Wissen, durch Dich, erweitern können.

Gruß
karin