Kann mir jemand erklären, wo die BRD ihre Schulden macht und was für ein Zinssatz bei diesen Krediten zugrundegelegt wird?
staatliche Verschuldungsmöglichkeiten
Kann mir jemand erklären, wo die BRD ihre Schulden macht und
was für ein Zinssatz bei diesen Krediten zugrundegelegt wird?
Hi Torsten,
folgende Möglichkeiten gibts für einen Staat, sich zu verschulden: bei den inländischen privaten Haushalten, bei inländischen Banken, bei der Nationalbank (von Staat zu Staat unterschiedlich), bei ausländischen privaten Haushalten, bei ausländischen Banken, bei anderen Staaten, bei der Weltbank und beim Internationalen Währungsfonds.
Der Zinssatz richtet sich nach dem Rating des Staates, sprich nach einer Bewertung der internationalen Kreditwürdigkeit. Je besser (optimales Rating: Tripple A = AAA), desto geringer ist der Zinssatz.
Grüße
Wolkenstein
bei der Nationalbank (von Staat zu Staat
unterschiedlich),
Wobei wir gleich mal festhalten wollen, daß das in Deutschland nicht möglich ist.
Gruß,
Christian
Unser Land ist doch bis weit über die Ohren verschuldet. Wer leiht solch einem Pleitegeier denn Geld?
Hi,
nein. Unser Land ist nicht verschuldet. Die Regierung schuldet ihren Bürgern Geld. Nach außen hat dieses Land ordentliche Guthaben.
Liebe Grüße,
Max
Unser Land ist doch bis weit über die Ohren verschuldet. Wer
leiht solch einem Pleitegeier denn Geld?
Die Bundesrepublik Deutschland ist im Augenblick bei den großen Ratingagenturen in der besten Ratingkategorie und greade vorgestern wurde bestätigt, daß man derzeit keinen Abwertungsbedarf sieht. Soviel zu den Grundüberlegungen der potentiellen Kreditgeber, die sich bei ihren Anlageentscheidungen nach diesen Ratings richten.
Zum Thema Verschuldung:
a) Deutschland hat keine Nettoverschuldung, denn das Vermögen übersteigt die Verschuldung noch um ein Mehrfaches.
b) Der Cash Flow reicht zur Begleichung von Zins und Tilgung mehr als aus. Ein Grund dafür steht im ersten Absatz.
Gruß,
Christian
Unser Land ist doch bis weit über die Ohren verschuldet. Wer
leiht solch einem Pleitegeier denn Geld?Die Bundesrepublik Deutschland ist im Augenblick bei den
großen Ratingagenturen in der besten Ratingkategorie und
greade vorgestern wurde bestätigt, daß man derzeit keinen
Abwertungsbedarf sieht. Soviel zu den Grundüberlegungen der
potentiellen Kreditgeber, die sich bei ihren
Anlageentscheidungen nach diesen Ratings richten.
Noch.
http://www.wallstreet-online.de/ws/news/news/main.ph…&
Nein, das sagt in erster Hinsicht nichts, rein garnichts über D aus. Soll auch nur zum mal angucken dasein.
Gruß
Frank
Genau, außerdem nimmt der Staat meist keinen Kredit im eigentlichen Sinn auf, sonderen er gibt zB Anleihen aus, die dann von den zukünftigen Gläubigern gekauft werden.
LG
Stuffi
Deutschlands Problem
Unser Land ist doch bis weit über die Ohren verschuldet. Wer
leiht solch einem Pleitegeier denn Geld?
Hallo Jochen !
Das „Wer“ habe ich beantwortet, das „Warum“ kannst Du Christians (exc) Artikel entnehmen.
Deutschlands derzeitiges Hauptproblem liegt in seiner Neuverschuldung, die nicht über 3% vom BIP [nach den Konvergenzkriterien (= Maastricht Kriterien)] liegen dürfte.
http://www.bmf.gv.at/eu/zukunfteuropas/derwegzurgeme…
Deutschland, aber auch Frankreich liegen über den 3%; Italien auch. Der Stabilitätspakt, der in wesentlichen Punkten auf Deutschlands ehemaligen Finanzminister Theo Weigel zurückgeht, sollte garantieren, dass sie die EU-Teilstaaten an die 5 Maastricht Kriterien halten. Zum Stabilitätspakt siehe auch folgende Seite:
http://www.europa-digital.de/aktuell/dossier/euro/ko…
Wenn das ein Teilstaat nicht tut, dann sind Disziplinierungsmaßnahmen vorgesehen.
Grüße
Wolkenstein
nur zur Klärung …
… ich hab Verschuldung geschrieben und nicht Kredit. Kredite, was vermutlich ohnehin alle wissen - daher hab ichs nicht noch Mal extra erwähnt -, sind nur eine, ich betone, nur eine (!!) Möglichkeit der Verschuldung.
Grüße zurück
Wolkenstein
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Hallo Christian,
Die Bundesrepublik Deutschland ist im Augenblick bei den
großen Ratingagenturen in der besten Ratingkategorie und
greade vorgestern wurde bestätigt, daß man derzeit keinen
Abwertungsbedarf sieht. Soviel zu den Grundüberlegungen der
potentiellen Kreditgeber, die sich bei ihren
Anlageentscheidungen nach diesen Ratings richten.
Wer/Was sind denn die Ratingagenturen?
a) Deutschland hat keine Nettoverschuldung, denn das Vermögen
übersteigt die Verschuldung noch um ein Mehrfaches.
Was versteht man unter Nettoverschuldung?
Wessen Vermögen?
b) Der Cash Flow reicht zur Begleichung von Zins und Tilgung
mehr als aus. Ein Grund dafür steht im ersten Absatz.
Was ist mit Cash Flow gemeint?
Sorry, wenn ich hier ganz simple Fragen stelle aber ich habe keine Ahnung und würde doch so gerne den Zusammenhang verstehen können.
Gruß
karin
Hallo Karin,
Die Bundesrepublik Deutschland ist im Augenblick bei den
großen Ratingagenturen in der besten Ratingkategorie und
greade vorgestern wurde bestätigt, daß man derzeit keinen
Abwertungsbedarf sieht.
Wer/Was sind denn die Ratingagenturen?
es gibt drei große Ratingagenturen:
Standard & Poors: http://www2.standardandpoors.com/NASApp/cs/ContentSe…
Moodys: http://www.moodys.com/cust/default.asp
Fitch: http://www.fitchratings.com/
Diese Agenturen analysieren und bewerten die Kreditwürdigkeit von Schuldnern (d.h. Unternehmen, Staaten usw.). Diese Ratings werden mit verschiedenen Kürzeln dargestellt wie z.b. AAA (triple A), was die beste Bonitätseinschätzung ist.
Ich habe hier zu dem Thema mal was ein bißchen zusammengestellt: FAQ:851
a) Deutschland hat keine Nettoverschuldung, denn das Vermögen
übersteigt die Verschuldung noch um ein Mehrfaches.Was versteht man unter Nettoverschuldung?
Verschuldung abzgl. Vermögen
Wessen Vermögen?
Das Vermögen der Bundesrepublik Deutschland. Dieses Vermögen ist beträchtlich. Neben den Unternehmensbeteiligungen gehört dazu ein riesiger Immobilienbesitz (also Grundstücke und Gebäude), darauf installierte Infrastruktur (Straßen, Bahntrassen usw.) und nicht zuletzt immaterielles (nicht physisch greifbares) Vermögen: Das Wissen seiner Einwohner, die Wirtschaftskraft der ansässigen Unternehmen usw.
b) Der Cash Flow reicht zur Begleichung von Zins und Tilgung
mehr als aus. Ein Grund dafür steht im ersten Absatz.Was ist mit Cash Flow gemeint?
Der Zufluß an Liquidität, d.h. Zahlungsmitteln oder anders: Die Differenz zwischen Auszahlungen und Einzahlungen. Solange sich über Steuern immer noch genug Geld auf- bzw. eintreiben läßt, um Zinsen und Tilgung zu bezahlen, ist alles im Lack.
Dein monatlicher Cash-Flow ist vereinfacht gesagt:
Gehaltszahlung
- sonstigen Einnahmen
- Ausgaben
Cash-Flow
Hoffentlich positiv
Sorry, wenn ich hier ganz simple Fragen stelle aber ich habe
keine Ahnung und würde doch so gerne den Zusammenhang
verstehen können.
Kein Problem, das erkläre ich gerne. Ich hoffe jedenfalls, daß meine Erklärungen verständlich waren.
Gruß,
Christian
Hallo Christian,
Kein Problem, das erkläre ich gerne. Ich hoffe jedenfalls, daß
meine Erklärungen verständlich waren.
Du gibst Dir viel Mühe mit Deinen Erklärungen, ich finde es wirklich nett von Dir, dass Du Dich so engagierst um Wirtschaftslaien die Finanz- und Wirtschaftspolitik näher zu bringen.
Vielleicht noch Eines:
Du schreibst
http://www.wer-weiss-was.de/cgi-bin/forum/showarchiv…
„Naja, korrupt… In der Vergangenheit war vielleicht schon ein Problem, daß es sich bei einem Rating meist um eine Auftragsfertigung handelt (geht ja auch nicht anders, die Agentur muß ja Zugang zu den Firmendaten haben ).“
Für das Rating eines Landes, müsste eine Agentur dann dementsprechenden Zugang zu allen relevanten Informationen über dieses Land besitzen, das ist für mich kaum vorstellbar.
Beruht ein solches Gutachten dann nicht zu einem grossen Teil auf Schätzungen?
Gruß
karin
Guten abend Karin,
Du gibst Dir viel Mühe mit Deinen Erklärungen, ich finde es
wirklich nett von Dir, dass Du Dich so engagierst um
Wirtschaftslaien die Finanz- und Wirtschaftspolitik näher zu
bringen.
das mache ich gern, nicht zuletzt, weil da auch etwas Eigennutz eine Rolle spielt: Vernünftige Diskussionen lassen sich nur führen, wenn alle Beteilgten einen einigermaßen gleichen Wissensstand haben bzw. wissen, wovon der andere spricht.
Für das Rating eines Landes, müsste eine Agentur dann
dementsprechenden Zugang zu allen relevanten Informationen
über dieses Land besitzen, das ist für mich kaum vorstellbar.
Beruht ein solches Gutachten dann nicht zu einem grossen Teil
auf Schätzungen?
Nun, die Zukunft kennen wir alle nicht und ein Rating ist eine Mischung aus einer Gegenwarts- und einer Zukunftsbetrachtung, wobei die Aussage ganz eindeutig in die Zukunft geht. Aus diesem Grunde kann ein Rating nicht die absolute Wahrheit sein und insofern hast Du recht.
Bei einem Rating spielen harte und weiche Faktoren eine Rolle. Harte Faktoren sind meßbare, zählbare oder bewertbare Umstände, also z.B. für einen Staat Haushaltsdefizit, Bruttoinlandsprodukt usw. diese kann berechnen und in das Rating einfließen lassen. Damit bildest Du aber nur die Gegenwart ab.
Du mußt also Annahmen darüber treffen, wie sich bestimmte Dinge entwickeln werden. Von der Qualität dieser Annahmen hängt letztlich die Treffsicherheit der Prognose ab. Ein wesentlicher Bestandteil dieser Annahmen sind die weichen Faktoren, also z.B. Innovationskraft einer Wirtschaft, Bildung der Arbeitnehmer usw. Alles Dinge, die man eigentlich nicht genau bewerten kann.
Die Wirtschaftsforschungsinstitute haben in den letzten Jahren bewiesen, daß das mit den Annahmen und den Prognosen nicht ganz so einfach ist, denn sie haben sich bei den Wachstumsschätzungen durchaus nicht unerheblich verschätzt. Allerdings habe ich eine vage Ahnung, was falsch gelaufen ist, aber das ist ein anderes Thema.
Grundsätzlich ist aber bei einem Rating nicht die Frage, ob die Wirtschaft nun um 0,8% oder 1,3% wachsen wird, was für Steuerschätzungen u.ä. von sehr großer Bedeutung ist.
Entscheidend ist, die Einschätzung der zukünftigen Fähigkeit, Schulden vertragsgemäß zu bedienen und dafür kommt es nicht unbedingt auf die Nachkommastellen an.
Grundsätzlich bin ich kein uneingeschränkter Befürworter der Ratingpraxis und der angewandten Methoden, aber das ist eigentlich uninteressant. Viel entscheidender ist, daß die Anleger sich danach richten und entsprechend einem AAA-Staat unbegrenzt Kapital zur Verfügung stellen.
Hier noch eine Kommentar von Moody´s zum aktuellen Rating für Deutschland:
http://www.ratingaktuell-news.de/old/RATINGaktuell-N…
Gruß,
Christian
Guten abend Christian,
Allerdings habe ich eine vage Ahnung, was falsch gelaufen ist,
aber das ist ein anderes Thema.
Damit weckst Du in mir natürlich die Neugierde.
Grundsätzlich bin ich kein uneingeschränkter Befürworter der
Ratingpraxis und der angewandten Methoden, aber das ist
eigentlich uninteressant.
Finde ich nicht - könntest Du Deine Bedenken hinsichtlich der Ratingpraxis und der Methoden, verdeutlichen?
Hier noch eine Kommentar von Moody´s zum aktuellen Rating für
Deutschland:
http://www.ratingaktuell-news.de/old/RATINGaktuell-N…
Sehr interessant:
„Deutschland profitiert darüber hinaus von einer traditionell soliden makroökonomischen Politik und einem hohen Maß an sozialer und politischer Stabilität“
Da kann man nur hoffen, dass es Dabei bleibt.
Zu dem Begriff „Makroökonomisch“ habe ich allerdings googeln müssen, weil es früher wohl „Volkswirtschaftlich“ hieß.
Gruß
karin
Guten Morgen Karin,
Allerdings habe ich eine vage Ahnung, was falsch gelaufen ist,
aber das ist ein anderes Thema.Damit weckst Du in mir natürlich die Neugierde.
http://masei.kds-nano.com/physik/Kapitalismus.htm
Nein, das ist kein Scherz. Auch wenn ich es vereinfacht dargestellt habe, gibt es dafür Grundlagen.
Hier noch eine Kommentar von Moody´s zum aktuellen Rating für
Deutschland:
http://www.ratingaktuell-news.de/old/RATINGaktuell-N…Sehr interessant:
„Deutschland profitiert darüber hinaus von einer traditionell
soliden makroökonomischen Politik und einem hohen Maß an
sozialer und politischer Stabilität“
Da kann man nur hoffen, dass es Dabei bleibt.
Das bezweifle ich. Die Mehrwertsauger brauchen irgendwas, um die Wirtschaft am Laufen zu halten. Da gibts noch Humanressourcen, die man plündern kann. Im Rentnerzoo Ost weniger, im Westen dafür mehr.
Wohin Neoliberalismus pur führt, kannst du sehen, wenn du das Paradebeispiel Neuseeland betrachtest, welchess in einem Grossraumtest selbigen mehrere Jahre ausgesetzt war. Sozial fegte den Leuten ein eisiger Wind zum die Nase.
Auch wenn Neuseeland jetzt wieder besser dasteht, muss das nicht für dessen Zukunft gelten und kann es auch nicht.
Gruß
Frank
http://www.tatsachenberichte.de/forum/messages/290.htm
Bitte mal nicht über die Quelle mokieren. Die Zusammenhänge sind interessant zum drüber nachdenken.
Gruß
Frank
Hallöchen,
Allerdings habe ich eine vage Ahnung, was falsch gelaufen ist,
aber das ist ein anderes Thema.Damit weckst Du in mir natürlich die Neugierde.
die Sache ist relativ einfach: M.E. sind in die Prognosen psychologische Faktoren zu einem zu geringen Anteil (wenn überhaupt) eingeflossen. Die aktuelle Situation ist in hohem Maße von Unsicherheit geprägt und das gilt sowohl für die Unternehmen wie auch für die privaten Haushalte. Diese Unsicherheit gepaart mit in einigen Bereichen sinkenden Preisen führt zu einer Kauf- und Investitionsrückhaltung, die kaum vorhersehbar ist. Diese Situation wird durch das internationale politische Umfeld natürlich noch gefördert.
Prognosen beruhen zu nicht unwesentlichem Anteil auf Erfahrungen. Eine Situation wie die aktuelle ist jedoch so noch nicht aufgetreten und anscheinend konnte sich in der Vergangenheit vorstellen, daß sich das Rumgeeiere, was ich für die Unsicherheit verantwortlich mache, tatsächlich über Jahre hin anhält und zwar bis heute.
Grundsätzlich bin ich kein uneingeschränkter Befürworter der
Ratingpraxis und der angewandten Methoden, aber das ist
eigentlich uninteressant.Finde ich nicht - könntest Du Deine Bedenken hinsichtlich der
Ratingpraxis und der Methoden, verdeutlichen?
Da habe ich im Augenblick keine Zeit zu, vielleicht schaffe ich esw m morgen.
Sehr interessant:
„Deutschland profitiert darüber hinaus von einer traditionell
soliden makroökonomischen Politik und einem hohen Maß an
sozialer und politischer Stabilität“
Da kann man nur hoffen, dass es Dabei bleibt.
Naja, man muß hier jedes Wort genau lesen. Hier spielt das Wort „traditionell“ eine große Rolle. Er deutet schon sehr konkret an, daß es um die soziale und politische Stabilität im Augenblick nicht ganz so gut bestellt ist.
Zu dem Begriff „Makroökonomisch“ habe ich allerdings googeln
müssen, weil es früher wohl „Volkswirtschaftlich“ hieß.
Das stimmt so nicht. In der Volkswirtschaft wird zwischen verschiedenen Bereichen unterschieden, darunter Makroökonomie und Mikroökonomie. Während sich die Mikroökonomie mit dem Verhalten der einzelnen Wirtschaftssubjekte befaßt, beschreibt und analysiert die Makroökonomie die Volkswirtschaft als ganzes.
„Volkswirtschaftlich“ ist also eher ein Überbegriff zu „makronomisch“ als ein Synonym.
Gruß,
Christian
Hallo Christian,
Prognosen beruhen zu nicht unwesentlichem Anteil auf
Erfahrungen. Eine Situation wie die aktuelle ist jedoch so
noch nicht aufgetreten und anscheinend konnte sich in der
Vergangenheit vorstellen, daß sich das Rumgeeiere, was ich für
die Unsicherheit verantwortlich mache, tatsächlich über Jahre
hin anhält und zwar bis heute.
Da stellt sich mir die Frage, inwieweit diese Prognosen als realistisch zu bewerten sind und ob es ein Kontrollorgan gibt, dass die Ratingagenturen, hinsichtlich dem Wahrheitsgehalt/Wahrscheinlichkeitswert ihrer Aussagen überprüft.
Da habe ich im Augenblick keine Zeit zu, vielleicht schaffe
ich esw m morgen.
Ich kann warten.
man muß hier jedes Wort genau lesen. Hier spielt das
Wort „traditionell“ eine große Rolle. Er deutet schon sehr
konkret an, daß es um die soziale und politische Stabilität im
Augenblick nicht ganz so gut bestellt ist.
Ja, ich habe den Hinweis auf notwendige Reformen schon wahrgenommen.
In der Volkswirtschaft wird zwischen
verschiedenen Bereichen unterschieden, darunter Makroökonomie
und Mikroökonomie. Während sich die Mikroökonomie mit dem
Verhalten der einzelnen Wirtschaftssubjekte befaßt, beschreibt
und analysiert die Makroökonomie die Volkswirtschaft als
ganzes.
Könntest Du hierzu, zum besseren Verständnis, Beispiele anführen?
Gruß
karin
Hallo Karin,
Prognosen beruhen zu nicht unwesentlichem Anteil auf
Erfahrungen. Eine Situation wie die aktuelle ist jedoch so
noch nicht aufgetreten und anscheinend konnte sich in der
Vergangenheit vorstellen, daß sich das Rumgeeiere, was ich für
die Unsicherheit verantwortlich mache, tatsächlich über Jahre
hin anhält und zwar bis heute.Da stellt sich mir die Frage, inwieweit diese Prognosen als
realistisch zu bewerten sind und ob es ein Kontrollorgan gibt,
dass die Ratingagenturen, hinsichtlich dem
Wahrheitsgehalt/Wahrscheinlichkeitswert ihrer Aussagen
überprüft.
eine konkrete externe Überprüfung findet nicht statt und ist im Prinzip auch nicht möglich, denn die Überprüfer müßten über die gleichen Daten verfügen, wie dir Rater, sozusagen. Da diese Daten zumindest bei Unternehmen sehr vertraulich sind, bietet sich das nicht wirklich an. Eine Überprüfung gibt es aber und zwar durch den Kapitalmarkt. Sollten sich die Ratings einer bestimmten Agentur mehrfach als unzutreffend herausstellen, wird diese Agentur in mehrfacher Hinsicht abgestraft: Einerseits vertraut man ihren Aussagen nicht mehr, andererseits bekommt sie weniger Aufträge, wobei ersteres zu zweiterem führt.
[Kritik an Ratings]
Ich kann warten.
Gut, hier also die Nachlieferung: Einerseits wird bei den Ratingagenturen auch nur mit Wasser gekocht, d.h. die haben ganz normale Menschen als Mitarbeiter, die zwar eine überdurchschnittliche Ausbildung haben, aber nicht unbedingt über überdurchschnittliche Fähigkeiten, Auffassungsgabe und Intelligenz verfügen. Nachdem ich schon einige Dummheiten aus dieser Richtung gehört und gelesen habe, habe ich begründete Zweifel an der Leistungsfähigkeit des ein oder anderen Ratingteams.
Andererseits sind die Probleme systemimmanent. Wie Du schon so treffend anmerkst, sind Prognosen unsicher und in Verbindung mit dem obenstehenden habe ich auch hier Zweifel, daß da in jedem Fall vernünftig gearbeitet wird. Auch der nächste Punkt ist in der Sache an sich begründet: Die Ratings werden von den zu ratenden Unternehmen in Auftrag gegeben und entsprechend auch bezahlt. Wenn man da ein übles Rating raushaut, kann man sich die Chancen auf einen neuen Auftrag sehr schnell ausrechnen. Nachdem allerdings die Agenturen in den letzten Jahren einige Klopse geliefert haben, verhält man sich hier anscheinend etwas unabhängiger. So sei z.B. an die Abstufung von ThyssenKrupp um zwei Stufen letztes Jahr erinnert. Hier hat also die Selbstregulierung des Marktes funktioniert.
Was mich weiterhin stört: Die Agenturen stufen teilweise – wie auch so manche Aktienanalysten – Unternehmen neu ein, wenn sie aktuelle Zahlen zur wirtschaftlichen Entwicklung veröffentlichen. Das halte ich aber für wenig brillant. Immerhin hätten sie bei z.B. einer erheblichen Verschlechterung des Unternehmens das Rating schon vorher anpassen müssen.
Auch immer wieder nett ist die Bildung der sog. Peer-Groups, d.h. das Unternehmen wird mit anderen Unternehmen der gleichen Branche verglichen. Wenn man sich so anschaut, was da manchmal zusammengewürfelt wird, muß man sich ernsthaft die Frage stellen, ob sich mit den entsprechenden Unternehmen länger als auch nur fünf Minuten beschäftigt hat. Ein Beispiel (allerdings nicht von einer Ratingagentur, sondern von einem Branchenverband): Ein Unternehmen stellt Förderanlagen her, die z.B. in Zement- und Stahlwerken eingesetzt werden. Der Branchenverband sortierte dieses Unternehmen flugs in der Baubranche ein.
Während sich die Mikroökonomie mit dem
Verhalten der einzelnen Wirtschaftssubjekte befaßt, beschreibt
und analysiert die Makroökonomie die Volkswirtschaft als
ganzes.Könntest Du hierzu, zum besseren Verständnis, Beispiele
anführen?
Mikroökonomisch: Unter welchen Umständen verleiht jemand Geld?
Makroökonomisch: Unter welchen Umständen ist die Volkswirtschaft optimal mit Liquidität versorgt?
Mikroökonomisch: Wie gestaltet ein Monopolist für sich optimal den Preis seiner Güter?
Makroökonomisch: Wie wirken sich erhöhte Preise (= Inflation) auf die Volkswirtschaft aus?
Ich hoffe, es etwas deutlicher geworden.
Gruß,
Christian