Wo liegen meine rechte im beruf?

ich habe am 2. januar eine neue stelle angetreten. soweit ja erfreulich, doch habe ich seit diesem tage ausser mit meinem vorarbeiter ueber arbeitsaufgaben/funktionen, noch kein normales gespraech mit meinen kollegen fuehren koennen. es gibt dort zu 95% nur tuerken und so wird permanent und zu jeder tageszeit nur tuerkisch gesprochen. auch in den pausen ist da keine aenderung zu sehen. dir pausen werden von allen mitarbeitern zusammen eingenommen an einem grossen tisch. und falls es doch einmal zu dem versuch kommen sollte zwischen mir und einem nicht tuerkischem mitarbeiter, ein gespraech zu beginnen, erhoeht sich die tonlage der anderen sofort, sodass eine normale unterhaltung nicht mehr moeglich ist.
desweiteren werden fragen und bitten meinerseits an arbeitskollegen komplett ignoriert. werde sogar unbeachtet einfach stehen gelassen.
ein weiterer punkt - da der vorarbeiter selbst tuerkischer abstammung ist, werden die leichten arbeiten seiner gattung ueberlassen, die „drecksarbeit“ bleibt an den anderen haengen.

kann ich da etwas tun?
gibt es fuer mich rechtliche unterstuetzung?

suche zwar schon eine neue anstellung, da jedoch heutzutage jobs nicht auf baeumen wachsen, kann es sein, das ich dieser situation noch laengerer zeit ausgesetzt bin…

zu hilfe bitte :frowning:

@Mantian,

http://www.handwerk-kompakt.de/personal-und-mitarbei…

Sehr geehrter Herr,

der Mensch ist die einzige überlebende Art der Gattung Homo. Eine eigene Gattung „Türken“ gibt es biologisch nicht, diese Menschen eine andere Zuordnung zu geben sorgt für Spannungen (siehe Sarazin) und entspricht z.B. nicht unserem Grundgesetz (Würde des Menschen).
Meine Empfehlung ist, den Menschen offen, ehrlich und würdevoll zu begegnen. Dann mit ins Gespräch kommen und über eigene Probleme kollegial sprechen. Vermutlich kennen die Türken das Gefühl von „Ausgrenzung“ und es bietet sich eine Lösung im zwischenmenschlichen Bereich.

Mit freundlichen Grüßen

Nach meinem Dafürhalten ist da „rechtlich“ nix zu machen.

Hallo, da kann ich leider nicht helfen.
Gruß
Cress

Hallo, ich nehme an, der Arbeitsplatz ist in Deutschland? Also, rein rechtlich kann man da gar nichts machen. Wenn dich diese Situation stört, bleibt nur ein Stellenwechsel.
Gegenfrage: was meinst du, wie sich ein ausländischer Kollege fühlt, wenn das Verhältnis anders herum ist?

Hallo Mantian,

was du schilderst, ist aus meiner Sicht nichts, wogegen du dich „wehren“ kannst. Dein Arbeitgeber kann dir jede Arbeit auftragen. Ein Recht auf „gerechte Verteilung“ gibt es da nicht.

An deiner Stelle würde ich nochmal abwarten und ggf. mit dem Chef darüber sprechen. Vermutlich ist es ja keine Absicht der anderen Kollegen.

Ansonsten hilft nur, den Arbeitsplatz zu wechseln.

Viele Grüße
Andreas

Hallo,

hier handelt es sich mE um eine Form von Mobbing. Dagegen gibt es aber leider kein Patentrezept. Arbeitsrechtlich kann man kaum was machen. Es sei denn, es gäbe Tatbestände die sich gegen einschlägige Gesetze, Verträge usw. innerhalb Deines Arbeitsverhältnisses richten.

Bei Mobbing muss man sich Rat und Hilfe holen. Am besten von außerhalb durch Fachkräfte (Gewerkschaften, Arbeitgeberverbände, Psychologen etc.). Natürlich kann/sollte man das Problem auch betriebsintern mit Vertrauenspersonen besprechen. Das kann ein Kollege sein und natürlich der Chef/Vorgesetzte. Ein Betriebsrat habt Ihr wohl nicht. Oder?

Mehr fällt mir dazu nicht ein. Ich hoffe, Dir trotzdem ein bisschen geholfen zu haben.

Gruß W.

Hallo Mantian,

nach dem Betriebsverfassungsgesetz, § 81 hat der Arbeitgeber (im Zweifelsfall der nächste Vorgesetzte) eine Unterichtungspflicht gegenüber dem Beschaftigten über die Art seiner Tätigkeit und ihre Einordnung in den Arbeitsablauf des Betriebes.

Nach § 82 hat jeder Beschäftigte ein Anhörungs- und Erörterungsrecht in allen Fragen die sein Arbeitsverhältnis und seine Tätigkeit im Betrieb betreffen.

Nach § 83 kann er Einsicht nehmen in seine Personalakte. Nach § 84 hat er das Recht sich bei den zuständigen Stellen des Betriebes zu beschweren, wenn er sich vom Arbeitgeber oder von Arbeitnehmern des Betriebes benachteiligt oder ungerecht behandelt oder in sonstiger Weise beeinträchtigt fühlt.

Soweit die Rechtslage, Unterstützung kann er dabei durch den Betriebsrat bekommen, an den kann er sich auch mit seiner Beschwerde wenden.

Mit freundlichen Grüßen

Josef Vogt

Hallo,
ab in die Gewerkschaft!
Gruß

Das klingt ja ziemlich schrecklich, aber ich glaube nicht dass du das auf rechtlichem weg klären kannst. Ich würde zuerst versuchen wenigstens einen Verbündeten zu finden und um ein Gespräch mit dem Vorarbeiter bitten, einen Betriebsrat gibt es sicher nicht? Sonst wäre das auch ein Weg. Vielleicht ist es aber auch nur ein Test und wenn du die Nerven behältst, deine Arbeit gut machst und freundlich bleibst, eroberst du dir vielleicht auch den Respekt - wenn es nicht besser wird, musst du da weg bevor du psychisch Schaden nimmst

Alles Gute

Hallo, auch, wenn es abgedroschen ist, aller Anfang ist schwer. Versuche weiterhin den Kontakt mit den Kollegen zu suchen. Auch deinen Vorarbeiter solltest du fragen, der ist schließlich für die Aufgabenverteilung zuständig. Und zu guter Letzt ist der Betriebsrat Ansprechpartner für Deine Probleme, der kann Dich unterstützen auch bei rechtlichen Fragen.

Viel Erfolg

puh,
das ist schwierige. Arbeitsrechtlich liegt kein Verstoß vor.
Mein Rat: Versuch erst mal, ob du nicht irgendwie das Vertrauen der Kollegen gewinnen kannst und ins „Team“ aufgenommen wirst. Ich weiß, das ist gerade auf Grund der Sprachbarriere nicht einfach aber stell dir die Situation doch mal umgekehrt vor. Du bist In einer Firma mit ausschließlich deutschen Kollegen und ein türkischer wird eingestellt. Der ist dann auch erst einmal automatisch der Außenseiter. Das muss aber nicht so sein. Finde heraus, wer von den Kollegen am ehesten bereit ist, sich überhaupt mit dir zu unterhalten. Höre zu, passe auf und versuche Gemeinsamkeiten zu finden, wie Hobbys, Familie, Kinder, Haustiere usw. Interessiere dich für die Kultur, Sprache, Essen. Zeige, dass du keine Vorurteile hast und nicht ausländerfeindlich bist. Denn in dieser Konstellation bist du der Ausländer. Natürlich kannst du parallel auch weiter nach einem neuen Job suchen.
Und ganz wichtig: überprüfe deine Wahrnehmung. Ist es tatsächlich so, dass nur du die „Drecksarbeit“ machen musst oder kommt es dir nur so vor?

Viel Erfolg
Ally

Guten Tag,

leider komme ich erst jetzt zu einer Beantwortung.
Das ist im Grunde kein rechtliches Problem, sondern ein menschliches.

  1. Sie haben Anspruch auf Einarbeitung und Beschäftigung zu den allgemein im Betrieb für alle herrschenden Bedingungen und gemäß Ihrem Arbeitsvertrag
  2. Das muss der Arbeitgeber, der Sie als nicht tükisch-stämmigen eingestellt hat, organisieren und umsetzen.
  3. Mängel an Ihrer Leistung, die auf fehlende Einarbeitung und mangelnde Information / Kommunikation zurückgehen, sind kein Kündigungsgrund. Das wird aber erst nach der Probezeit von 6 Monaten tatsächlich relevant.
  4. Normalerweise müssten Sie sich an Ihren Vorgesetzten und Ihren Arbeitgeber wenden. Das scheint mir hier nur wenig hilfreich.
  5. Der Beschreibung nach könnte das eine Art Mobbing sein, wenn das so auch von Vorgesetzten gedeckt wird.
  6. Sie müssen sich vor einer negativen Einstellung zum Job bewahren. Es gibt bei 95% türkischstämmigen Mitarbeitern nicht die Möglichkeit, dass die 5% anderen immer nur die schlechten Aufgaben haben. Das ist sicher nur ein erster Eindruck.

Alles Gute

Hallo,

gibt es vielleicht 1 Kollegen, der Ihnen besonders sympathisch erscheint? Dann auf diesen Kollegen konzentrieren. Mal abend mit ihm ein Bier trinken gehen oder etwas süßes für die Pause mitbringen usw. Nur, um ins Gespräch zu kommen und erste Kontakte zu knüpfen. Das kann dann später noch ausgebaut werden.

Ich hoffe, ich konnte helfen.
Beste Grüße
Iris